Luchse entscheiden auch das Rückspiel gegen Augsburg für sich – Kampfspiel wird im Schlussabschnitt entschieden
Die Mannschaft des Münchner Eishockeyklub hat nach der Heimniederlage gegen den EV Aich die richtige Antwort gegeben. In einem körperlich intensiven Spiel setzten sich die Landeshauptstädter mit 4-3 (1-1, 2-2, 1-0) gegen die Woodstocks Augsburg durch und konnten in dieser Saison somit beide Spiele gegen das Team aus der Schwabenmetropole für sich entscheiden.
Lockenkopf im Glück, Lockenkopf im Pech
Die Ausgangssituation vor dem zweiten Spiel zwischen München und Augsburg gestaltete sich ähnlich wie vor der ersten Begegnung der beiden Mannschaften. Der Gewinner würde nach dem Wochenende in der Tabelle vor dem Verlierer stehen. Die Pole Position ging dank des Sieges im Hinspiel an die Landeshauptstädter. Die Gäste zeigten jedoch schnell, dass sich die Luchse keinesfalls auf einen gemütlichen Abend im Weststadion einstellen sollten.
Das erste Drittel stand komplett im Zeichen der Woodstocks. Die Jungs aus der Schwabenmetropole machten von der ersten Minute an klar, dass sie nach der Niederlage im Hinspiel etwas gutzumachen haben. Die Augsburger spielten äußerst körperbetont und spielten zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor. Dazu noch ließ die Münchner Hintermannschaft im Backcheck Laufbereitschaft vermissen und gaben der Mannschaft aus der Schwabenmetropole ohne großer Gegenwehr viel Raum für schnelle Angriffe. Zum Glück hatten die Luchse Jan Kumerics zwischen den Pfosten. Der Münchner Schlussmann spielt mit einem Gegentorschnitt von unter 2 Toren pro Spiel und einer Fangquote von gut 92% eine weitere starke Saison und war der Garant dafür, dass die Luchse einen defensiv äußerst fahrigen ersten Abschnitt weitestgehend schadenfrei überstehen konnten.
Ab der Hälfte des ersten Abschnitts beteiligten sich die Münchner auch offensiv am Geschehen auf dem Eis und waren mit einem ihrer ersten Schüsse auf das gegnerische Tor gleich erfolgreich. Der schon seit Wochen stark auftretende dritte Block der Münchner war für den ersten Treffer des Abends verantwortlich. Über Andreas Steer und Jannik Pinder landete der Puck bei Simon Langnickel, der von der blauen Linie einfach abzog. Simon muss gut gezielt haben, denn die Scheibe flog wie ein Strich durch die kalte Luft im Münchner Weststadion und schlug unhaltbar hinter der Augsburger Torhüterin Jennifer Spingler ein. Der Schuss ins Glück vom hoch gewachsenen Lockenkopf sorgte für eine nicht unbedingt dem Spielverlauf entsprechende, aber dennoch gern gesehene Führung für die Gastgeber.
Anstatt sich vom Führungstreffer beflügeln zu lassen, schien den Luchsen jedoch weiterhin die notwendige, hundertprozentige Konzentration auf das Geschehen zu fehlen. Nie war dies sichtbarer als in der 17. Minute. Nach einem verlorenen Bully in der gegnerischen Zone orientierte sich der Münchner Sturm zu spät in Richtung eigenes Drittel. Die Gäste liefen zu dritt auf das Tor der Landeshauptstädter zu, das nur noch von den Verteidigern Simon Langnickel und Clemens von Friderici verteidigt wurde. Als Lukas Sycek den idealen Querpass vor das Münchner Gehäuse spielen wollte, trug sich SImon Langnickel unfreiwillig ein weiteres Mal in die Torschützenliste ein. Der Münchner Abwehrturm schaffte es zwar, den Pass abzublocken, allerdings prallte der Puck unglücklich von seinem Schienbein ab und schlitterte am machtlosen Jan Kumerics vorbei über die Torlinie. Ein bitterer Gegentreffer für die Gastgeber, der über den Verlauf des ersten Abschnitts hinweg aber durchaus als verdient bezeichnet werden kann.
Luchse mit Doppelschlag, Woodstocks mit der richtigen Antwort
MEK-Coach Markus Kiefl wollte von seiner Mannschaft im Mitteldrittel mehr Torraumaktionen und besseres Defensivverhalten sehen. Mit ersterem konnten seine Jungs schon wenige Minuten nach Wiederanpfiff aufwarten. In der 23. Minute spielte sich ein für die Zuschauer im Eis- und Funsportzentrum West bekanntes Bild ab. Theodor Ziegelhöffer setzte seinen Reihenpartner Yehor Vinnytskyi in Szene, Yehor zog unwiderstehlich an der gegnerischen Hintermannschaft vorbei und ließ Torhüterin Spingler im Eins-Gegen-Eins nicht den Hauch einer Chance. Der siebte Saisontreffer von Yehor brachte die Landeshauptstädter schnell in Führung und sorgte für ein wenig Entspannung auf der Münchner Bank.
Vier Minuten nach dem zweiten Treffer der Gastgeber wurde es mehrfach kurios im Weststadion. In der 27. Minute bekam Yehor Vinnytskyi hinter dem gegnerischen Tor den Puck von Theodor Ziegelhöffer. Der ukrainische Stürmer scannte die Umgebung und entschied sich für einen Bauerntrick. Da der Winkel nicht ganz passte, hatte der Puck eigentlich keine Chance, die Torlinie zu überqueren. Allerdings fälschte ein gegnerischer Verteidiger den Abschluss von Yehor unhaltbar für die eigene Torhüterin ab. Das zweite Eigentor des Abends verdoppelte den Vorsprung der Luchse und brachte Yehor seinen 14. Scorerpunkt der laufenden Saison ein.
Die Freude über den Zwei-Tore-Vorsprung hielt bei den Gastgebern jedoch nicht lange an. Keine Minute nach dem 3-1 konnten die Gäste auf nicht weniger bizarre Art und Weise verkürzen. Lukas Sycek führte einen schnellen Gegenangriff über den rechten Flügel aus. Als der Augsburger Stürmer den Puck mit der Rückhand auf das Münchner Tor chippte, befand er sich eigentlich schon in einem unmöglichen Winkel. Der Puck traf Jan Kumerics jedoch von hinten, prallte schräg nach oben ab, und ehe der Münchner Torhüter die Scheibe lokalisieren konnte, war sie schon über die Torlinie gekullert. Sycek schnürte somit den wohl schrägsten Doppelpack seiner Eishockeylaufbahn und sorgte für neues Leben auf der Bank der Gäste.
In der Folgezeit zeigten die Woodstocks in jedem Wechsel den unbedingten Willen, den Ausgleich zu erzielen, und setzten die Gastgeber stark unter Druck. Das eh schon körperlich intensive Spiel wurde noch zerfahrener, und die Strafzeiten begannen, sich zu häufen. Ein harter Hit von Andreas Steer und die entsprechende Antwort von Roni Vekakoski brachten beiden Akteuren eine Bankstrafe ein und waren eine erste Vorschau auf die Ereignisse im weiteren Verlauf des Spiels. Den letzten Offensivakzent des Drittels setzten jedoch die Gäste. In der 35. Minute ging ein abgefangener Befreiungsversuch der Luchse nach hinten los. Die Woodstocks sicherten sich die Scheibe, und Lukas Colner schloss eine stark ausgespielte Kombination zum verdienten Ausgleichstreffer ab. Nach dem 3-3 durften die Landeshauptstädter noch zwei Mal mit einem Mann mehr antreten, doch das Überzahlspiel war an diesem Abend keine Stärke der Gastgeber. Somit stand es auch beim zweiten Vergleich zwischen München und Augsburg nach Ende des zweiten Abschnitts unentschieden.
Augsburger Luchs sorgt für die Entscheidung
Zu Beginn der letzten zwanzig Minuten herrschte maximale Spannung. Vieles deutete darauf hin, dass die Mannschaft, die nun den ersten Treffer erzielt, auch das Spiel für sich entscheiden würde. Sehr zur Freude der 60 Zuschauer im Weststadion waren es die Luchse, die den ersten Punch setzen konnte. Maximilian Deutzmann, der erneut ein Aktivposten im Münchner Spiel war, fuhr in der 47. Minute über den rechten Flügel in das gegnerische Drittel. Von dort chippte er den Puck mit der Rückhand vor das gegnerische Tor. Dort erreichte Felix Klein als Erster die Scheibe. Der Münchner Neuzugang setzte sich gegen zwei Bewacher durch und lenkte den scharfen Pass von Max per Direktabnahme an Jennifer Spingler vorbei ins Tor. Ausgerechnet gegen seine Heimatstadt erzielte der gebürtige Augsburger nicht nur den enorm wichtigen Treffer zur erneuten Führung seiner Mannschaft, sondern auch sein erstes Tor überhaupt im Luchsfell.
Viel Zeit zum Feiern blieb Felix allerdings nicht. Keine Minute nach dem Tor zum 4-3 wurde der Torschütze von Maximilian Rieß mit einem üblen Bandencheck niedergestreckt. Felix blieb nach dem Hit benommen auf dem Eis liegen, und für Rieß war der Abend mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vorzeitig beendet. Für einige an den am Boden liegenden Felix gerichtete Worte sprach der souverän agierende Schiedsrichter Feldhoff noch eine weitere Disziplinarstrafe gegen den Augsburger Stürmer aus.
Die aus dem Hit resultierende fünfminütige Überzahlsituation stellte die große Möglichkeit dar, für die Vorentscheidung zu sorgen. Leider zeichnete sich das Münchner Powerplay am Freitag nicht als sonderlich effizient aus. Während die Luchse im Hinspiel drei Tore in Überzahl und ein Tor bei einer angezeigten Strafe erzielen konnten, gingen sie im zweiten Spiel gegen die Woodstocks in sieben Versuchen mit einem Mann mehr auf dem Eis leer aus. Erst nach Ablauf der großen Strafe hatten Alex van gen Hassend und Neuzugang Sven Goblirsch, der am Freitag erstmals für seinen neuen Verein auf dem Eis stand, die Vorentscheidung auf dem Schläger. Alex verfehlte bei einem Direktschuss aus nächster Nähe jedoch das Tor, und die Augsburger Hintermannschaft konnte Sven in einer vielversprechenden Situation in letzter Sekunde doch noch vom Tor wegdrängen. Eine letzte brenzlige Situation galt es zu überstehen, als Maximilian Deutzmann fünf Minuten vor Abpfiff auf die Strafbank geschickt wurde, doch Jan Kumerics konnte die letzten gefährlichen Versuche der Gäste souverän entschärfen und somit den Sweep in der Hauptrundenserie gegen die Schwabenmetropole besiegeln.
Luchse beißen sich über die Ziellinie
Ein spielerischer Leckerbissen war die zweite Begegnung zwischen München und Augsburg wahrlich nicht. Dass die Luchse jedoch auch ein solches Kampfspiel für sich entscheiden können, lässt die Landeshauptstädter mit Zuversicht in den Schlusssprint der Bezirksliga-Saison 2023/24 gehen. Mit einem besonders breiten Grinsen hat Felix Klein das Münchner Weststadion verlassen. Der gebürtige Augsburger musste in beiden Duellen gegen seine Heimatstadt körperlich viel einstecken, hatte als Siegtorschütze und zweimaliger Sieger jedoch das letzte und bekanntlich beste Lachen. Yehor Vinnytskyi dürfte durch seinen ersten Doppelpack der Saison weiteren Aufwind erhalten, und MEK-Debütant Sven Goblrisch ließ bei seinem Debüt mehrfach seine hochklassige Erfahrung aufblitzen. Abgerundet wurde eine geschlossene Mannschaftsleistung von Torhüter Jan Kumerics, der trotz tendenziell geringer Beschäftigung in den entscheidenden Momenten stets hellwach und unüberwindbar war. Nun gilt es, auf den Leistungen der vergangenen drei Wochenenden aufzubauen und weiterhin zu punkten!
Ausblick
Am kommenden Wochenende gehen die Luchse zwei Mal auf Puckjagd. Am Freitag empfangen die Münchner den ESC Dorfen 1B. Zwei Tage später sind die Landeshauptstädter zum Derby beim ESV Dachau zu Gast. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr. Wir freuen uns auf jeden Fan, der das Luchsrudel bei seinen kommenden beiden Aufgaben vor Ort unterstützt!
Benjamin Dornow, 22. Januar 2024
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EG Augsburg 4-3 (1-1, 2-2, 1-0)
19. Januar 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 60
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – Von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Langnickel, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Goblirsch, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Pinder, Klein, Erpenbach, Steer, Barth
EG Augsburg
Spingler, Balleis – Colner, Settele, Cloppenburg, Utke, Vekakoski, Kettenberger (C) – Sorkale, Sycek (A), Kropp, Rosenbaum, Merkel (A), Posochin, Schober, Rieß
Tore:
1-0 Langnickel (Pinder, Steer, 13:47)
1-1 Sycek (Rosenbaum, 16:15)
2-1 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, 22:42)
3-1 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Steinmetz, 26:49)
3-2 Sycek (Rosenbaum, 27:29)
3-3 Colner (Kropp, Sycek, 34:28)
4-3 Klein (Deutzmann, Axtner, 46:33)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 40
EG Augsburg: 22
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 8
EG Augsburg: 19+40
Video
Bilder












Sechs-Punkte-Spiel für den MEK – Luchse empfangen den Tabellennachbarn aus Augsburg
Ein enorm wichtiges Spiel steht für die Mannschaft des Münchner EK an. Die Luchse empfangen mit den Woodstocks Augsburg einen direkten Tabellennachbarn im Kampf um die Plätze.
Verbesserte Offensive macht Mut
Obwohl am vergangenen Wochenende keine Punkte erbeutet wurden, können die Landeshauptstädter nicht unzufrieden auf ihr letztes Spiel zurückblicken. Gegen den Playoff-Kandidaten EV Aich setzte es zwar eine 4-8 Niederlage, doch wie schon im Hinspiel setzten sich die Münchner äußerst formidabel gegen den Favoriten zur Wehr. Die diesjährige Bilanz gegen die Eichenblätter, ein Split der beiden Spiele mit 3-3 Punkten und 10-12 Toren, lässt Gutes für die Zukunft des Luchsrudels erahnen.
Besonders zufriedenstellend im neuen Jahr – in der Abteilung Attacke macht sich eine leichte Trendwende bemerkbar. Coach Markus Kiefl hat nach den enttäuschenden Niederlagen in Fürstenfeldbruck und Dorfen Änderungen im Trainingsablauf vorgenommen. Diese Änderungen scheinen sich auszuzahlen. Neun Tore erzielten die Luchse in den bisherigen zwei Spielen des neuen Jahres. In den vier letzten Spielen des Jahres 2023 ließen die Landeshauptstädter den Puck lediglich acht Mal im Netz zappeln. Rechtzeitig für die zweite Saisonhälfte scheint sich die Offensivabteilung der Luchse mehr und mehr zu finden. Dieser Trend sollte sich auch am Freitag fortsetzen, denn an diesem Tag steht für die Luchse ein Sechs-Punkte-Spiel an.
Der Gegner am Wochenende
Keine zwei Wochen nach der ersten Begegnung mit den Woodstocks Augsburg steht nun das Rückspiel zwischen Landeshauptstadt und Schwabenmetropole an. Im Hinspiel mussten die Zuschauer 40 Minuten lang auf Tore warten, ehe die Luchse ihre mitgereisten Fans im Schlussabschnitt mit fünf Treffern für die Reise ins Curt Frenzel Stadion belohnten. Mit dem Auswärtssieg zogen die Münchner an ihren Gegnern in der Tabelle vorbei. Da der Vorsprung auf die Woodstocks jedoch lediglich einen Punkt beträgt, kann sich dies am Freitag schon wieder ändern. In der zweiten Begegnung mit den Augsburgern, die hochmotiviert in die Landeshauptstadt reisen werden, benötigen die Luchse eine von der ersten Minute an disziplinierte Leistung, um das Sechs-Punkte-Spiel erfolgreich abzuschließen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 9 Spiele | 10 Punkte | 28-28 Tore | Platz 7
EG Augsburg: 10 Spiele | 9 Punkte | 34-62 Tore | Platz 8
Letzte Ergebnisse MEK vs Augsburg
05.01.2024: EG Augsburg – Münchner EK 1-5 (-> Spielbericht)
21.01.2023: EG Augsburg – Münchner EK 5-4 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen die EG Woodstocks Augsburg am Freitag, dem 19. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse am Freitag unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 17. Januar 2024
Luchse starten erfolgreich in das Jahr 2024 – Starker Schlussabschnitt ebnet den Weg
Die Mannschaft des Münchner EK ist mit einem Sieg in das neue Jahr gestartet. Bei den Woodstocks Augsburg konnten die Luchse bei einem 1-5 (0-0, 0-0, 1-5) Auswärtserfolg verdiente drei Punkte mitnehmen.
Luchse überstehen Anfangsoffensive, vergeben Konterchancen
Die Landeshauptstädter hatten sich für das erste Spiel im Jahr 2024 viel vorgenommen. Zu bitter war der Nachgeschmack der beiden Niederlagen am letzten Wochenende vor Weihnachten, und zu stark war die Enttäuschung über den achten Tabellenplatz, den die Münchner vor Anpfiff inne hatten. Glücklicherweise bot sich gegen die Woodstocks Augsburg die Gelegenheit, die Tabelle aus Sicht der Luchse ein wenig geradezurücken. Die Mannschaft aus der Schwabenmetropole rangierte einen Platz und zwei Punkte vor dem MEK. Sollten die Gäste also drei Punkte mitnehmen, würden sie an den Woodstocks vorbeiziehen.
Zu Beginn des Spiels sah es allerdings so aus, als würde sich das Bild der vergangenen beiden Auswärtsspiele fortsetzen. Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen der Gastgeber, die ihrerseits eine klare 3-10 Niederlage gegen den ESV Gebensbach aus dem letzten Heimspiel wiedergutmachen wollten. Rund um den früheren Oberliga-Spieler Maximilian Merkel schnürten die Woodstocks den MEK im eigenen Drittel ein. Die ersten sechs Torschüsse des Spiels gingen allesamt auf das Konto der Schwaben, doch der Münchner Goalie Tamino Kaut war in der Anfangsphase nicht zu überwinden.
Nach etwa zehn Minuten kam auch die Offensive der Gäste langsam in Fahrt. Die Woodstocks zeigten sich anfällig für schnelle Gegenangriffe, und die Luchse machten sich diese Schwachstelle schnell zu Nutzen. Die aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Edgars Opulskis neu formierte erste Reihe der Münchner konnte sich zwei absolute Hochkaräter erarbeiten. Zunächst überlief Yehor Vinnytskyi auf dem rechten Flügel all seine Gegenspieler, hob den Puck allerdings mit der Rückhand über das gegnerische Tor. Wenig später fuhr Felix Klein einen fast komplett identischen Angriff. Der im Nachwuchs des Augsburger EV ausgebildete Felix sprintete ebenfalls über die rechte Seite auf den gegnerischen Torhüter zu, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Torwart Davide Olivieri. Bitter für Felix, der die große Chance hatte, bei der Rückkehr in sein ehemaliges Wohnzimmer auf vertrautem Eis ein Tor zu bejubeln. So blieb es jedoch nach zwanzig Minuten bei einem torlosen Unentschieden.
Stabile Torhüter, fehlende Präzision
Auch im Mittelabschnitt waren gute Torchancen auf beiden Seiten alles andere als eine Seltenheit. Diesmal setzten beide Mannschaften auf schnelle Gegenangriffe. Die Luchse zeigten sich hier jedoch etwas spritziger und erspielten sich in diesem Abschnitt einige hochkarätige Chancen, die fast komplett aus Kontern bestanden. Maximilian Deutzmann kam auf einige Abschlüsse im hohen Slot, scheiterte jedoch am bestens aufgelegten Woodstocks-Goalie Olivieri. Auch die dritte Reihe der Luchse konnte auf sich aufmerksam machen. MEK-Veteran Andreas Steer setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Schwaben durch und lief alleine auf das Tor zu, scheiterte jedoch per Schlagschuss an Olivieri. Die wohl beste Gelegenheit für die Landeshauptstädter erarbeitete sich allerdings die zweite Reihe. Olivieri wehrte einen flachen Schuss von Maximilian Deutzmann mit seinem Schoner ab. Der Rebound landete direkt vor den Beinen von Moritz Barth. Der Neuluchs war von der unverhofften Großchance allerdings wohl zu überrascht und konnte den Puck ebenfalls nicht über die Linie drücken.
Auf der Gegenseite stach besonders Dominik Settele hervor. Der 1,95 Meter große Hüne im Woodstocks-Sturm wurde von seinen Mannschaftskollegen regelmäßig gesucht und war am Großteil der gefährlichen Schüsse der Gastgeber beteiligt. Tamino Kaut war jedoch auch in diesem Abschnitt nicht zu überwinden. Besonders bei wenig Beschäftigung ist es für einen Torhüter schwer, im Rhythmus zu bleiben. Trotz nur 23 Schüssen auf das eigene Tor war auf Tamino jedoch immer Verlass. Da ihm sein Gegenüber an diesem Abend allerdings in nichts nachstand, änderte sich auch nach vierzig Minuten nichts am Spielstand und die Mannschaften gingen mit einem leistungsgerechten torlosen Unentschieden in die zweite Pause.
Unverhoffte Offensivexplosion
Nachdem sich die 65 Zuschauer in den ersten vierzig Minuten vergeblich nach Toren sehnen durften, dauerte es im Schlussabschnitt lediglich 57 Sekunden, ehe die Scheibe im Netz zappelte. Der das ganze Spiel über hart arbeitende MEK-Stürmer Maximilian Deutzmann wurde von Leon Axtner im hohen Slot in Szene gesetzt. Ein trockener Handgelenkschuss von Max schlug hinter Davide Olivieri ein und sorgte für ausgiebigen Jubel bei den Luchsen und der etwa 20 Mann starken Münchner Reisegruppe auf der Haupttribüne im Curt-Frenzel-Stadion. Kaum hatten sich die Gästefans hingesetzt, gab es schon wieder Grund zum Jubeln. Als die Luchse in der 44. Minute mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren durften, nahm sich Tobias Treichl ein Herz und zog vom linken Bullypunkt aus ab. Mit einem flachen Handgelenkschuss erhöhte Tobi auf 0-2 für die Luchse, die sich in dieser Phase ungewohnt kaltschnäuzig zeigten.
Die Gastgeber zeigten sich zunächst unbeeindruckt vom Rückstand. Nur wenige Sekunden nach seinem Tor zum 0-2 musste Tobias Treichl auf der Strafbank Platz nehmen. Die Woodstocks schnürten ihre Gegner im eigenen Drittel ein, bis die Stunde von Maximilian Merkel schlug. Normalerweise glänzt der frühere Bayernligaspieler mit seinen begnadeten Händen, seinem hohen Eishockey-IQ und einem strammen, zielsicheren Handgelenkschuss. Diesmal machte er sich jedoch vor dem gegnerischen Tor die Finger schmutzig. Tamino Kaut ließ einen Schuss auf sein Tor prallen, Merkel setzte sich gegen die Münchner Hintermannschaft durch und drückte den Nachschuss zum 1-2 Anschlusstreffer über die Linie. Während der Augsburger Spielertrainer den Anschlusstreffer mit seinen Mannschaftskollegen bejubelte, wurden bei den Landeshauptstädtern unangenehme Erinnerungen an die letztjährige Schlussphase in Augsburg wach.
Glücklicherweise zeigten auch die Luchse die richtige Reaktion auf einen Gegentreffer. Eine Minute nach dem 1-2 konnte Maximilian Deutzmann ein Bully im Augsburger Drittel für sich entscheiden. Der Puck ging an die blaue Linie zu Dmitrii Paramonov, der nicht lang fackelte und direkt abzog. Die flache Peitsche des gebürtigen Moskauers schlug kompromisslos hinter dem chancenlosen Gastgebergoalie Olivieri zum 1-3 ein. Der frischgebackene Vater Dima stellte den alten Vorsprung wieder her und nahm den Woodstocks unmittelbar nach ihrem ersten Treffer jeglichen Wind aus den Segeln. Als die Luchse in der 53. Minute erneut in Überzahl antreten durften, sorgte Maximilian Deutzmann für die Vorentscheidung. Der Kölsche Jung krönte seine hervorragende Leistung mit einem sehenswerten Treffer zum 1-4.
In der Folgezeit wurde das Spiel immer ruppiger. Die Nerven lagen bei den Gastgebern nun blank. Dies äußerte sich in einem Schlittschuhtritt und einem Stockstich. Nachdem das erste Vergehen von den Unparteiischen nicht geahndet wurde, schickten die Referees Julian Kropp nach seinem Stockstich für vier Minuten auf die Strafbank. MEK-Coach Markus Kiefl schickte nun auch seine dritte Reihe im Powerplay aufs Eis, und die Münchner Kampfreihe zahlte das Vertrauen sofort zurück. Nach einem abgewehrten Schlagschuss von Dominik Hnat gelangte der Puck über Andreas Steer auf den Schläger von Gereon Erpenbach. Gerry fackelte nicht lange und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie. Der Neuluchs sorgte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den neuen Verein für den 1-5 Endstand und somit das passende Ende eines höhepunktreichen Schlussabschnitts.
Mit Disziplin zum Auswärtssieg
Drei Auswärtsspiele, sechs Gegentore. Defensiv liest sich die Bilanz der letzten drei Auftritte des MEK absolut herausragend. Leider sollten den Münchnern in den ersten beiden Spielen des Auswärts-Dreierpacks jedoch nur zwei eigene Treffer gelingen. Dies hat sich beim Ausflug in die Schwabenmetropole jedoch grundlegend geändert. Fünf Tore in einem Drittel konnten die Luchse schon sehr lange nicht mehr feiern. Erneut zeigte sich, wie enorm wichtig drei Reihen mit Scoringpotential sind. Während die erste Reihe der Münchner, allen voran Felix Klein, an diesem Abend eher mit Kampf glänzte, war die zweite Formation der Landeshauptstädter für vier der fünf Treffer verantwortlich. Maximilian Deutzmann hatte hieran mit zwei Toren, einer Vorlage und einer beherzten Leistung einen maßgeblichen Anteil. Auch Leon Axtner knüpft an seine starke Vorsaison an und glänzt insbesondere als Passgeber. So darf es gerne weitergehen!
Ausblick
Am kommenden Wochenende wartet ein harter Brocken auf das Luchsrudel. Am Samstag, dem 13. Januar um 19:30 Uhr ist mit dem EV Aich der amtierende Gruppensieger und aktuelle Tabellenzweite in der bayrischen Landeshauptstadt zu Gast. Das Hinspiel beim EVA hat gezeigt, dass mit der Unterstützung unserer Fans auch ein übermächtiger Gegner geärgert werden kann. Deshalb freuen wir uns auch bei dem zweiten Match gegen die Eichenblätter über jegliche Unterstützung abseits des Eises!
Benjamin Dornow, 09. Januar 2024
Statistik
EG Augsburg – Münchner EK „Die Luchse“ 1-5 (0-0, 0-0, 0-0)
05. Januar 2024, 19:30 Uhr
Curt-Frenzel-Stadion
Zuschauer: 65
Aufstellungen:
EG Augsburg
Olivieri, Balleis – Bergk, Utke, Vehkakoski, Kettenberger (C), Imhof – Sorkale, Sycek (A), Kropp, Rosenbaum (A), Settele, Merkel, Schober, Pokopec, Wohlhaupter
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Berger – Von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Langnickel, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Deutzmann (A), Schorr, Klein, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Deutzmann (Axtner, Paramonov, 40:57)
0-2 Treichl (Axtner, 43:10/PP1)
1-2 Merkel (kein Assist, 45:16/PP1)
1-3 Paramonov (Deutzmann, 46:35)
1-4 Deutzmann (Barth, Axtner, 52:35/PP1)
1-5 Erpenbach (Steer, Hnat, 56:49/PP1)
Schüsse:
EG Augsburg: 23
Münchner EK „Die Luchse“: 44
Strafminuten:
EG Augsburg: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Video
Bilder

















Roadtrip zum Jahresbeginn – Luchse treten beim Tabellennachbarn aus Augsburg an
Zum Auftakt in das Jahr 2024 steht für die Mannschaft des Münchner EK gleich ein wichtiges Spiel an. Die Luchse sind bei den Woodstocks Augsburg zu Gast.
Neujahrsvorsatz? Mehr Tore!
Eine Woche vor Weihnachten herrschte bei den Landeshauptstädtern mehr Tristesse als Feierlaune. Am dritten Adventswochenende war das Luchsrudel zwei Mal in fremden Stadien gefordert. Bei den zweiten Mannschaften des EV Fürstenfeldbruck und des ESC Dorfen gingen die Münchner zwei Mal leer aus. Erneut lag es nicht an der Abwehrleistung der Luchse. Fünf Gegentore in zwei Auswärtsspielen sollten eigentlich für den ein oder anderen Punktgewinn reichen. Leider standen den wenigen Gegentreffern jedoch nur zwei eigene Tore gegenüber. Mit dieser Offensivausbeute wird es schwierig, Punkte zu holen.
Entsprechend klar ist das Ziel für die verbleibenden Spiele im Jahr 2024 – der Puck soll öfter im gegnerischen Tor zappeln. An Talent mangelt es den Landeshauptstädtern im Sturm keinesfalls, dafür jedoch bisher an letzter Konsequenz im Abschluss. Der erste Schritt in eine torreichere Zukunft soll am morgigen Freitag getan werden. Je schneller der Offensivknoten platzt, umso besser – schließlich könnten die Jungs vom MEK morgen mit einem Sieg gegen einen Tabellennachbarn den siebten Platz zurückerobern. Dass der kommende Gegner der Luchse nicht zu unterschätzen ist, hat allerdings das vergangene Jahr bereits gezeigt.
Der Gegner am Wochenende
Sind die EG Woodstocks Augsburg auf dem Eis, ist eines immer garantiert, nämlich gute Unterhaltung. In den bisherigen acht Spielen der Saison 2023/24 mit Beteiligung der Jungs aus der Schwabenmetropole sind insgesamt 84 Tore gefallen. Bei keiner anderen Mannschaft in der Bezirksliga Mitte zappelt die Scheibe so häufig im Netz. Zum Unglück der Schwaben landete der Puck häufiger im eigenen Tor als im Gehäuse ihrer Gegner. Nur der EC Pfaffenhofen 1B hat bisher mehr Gegentreffer kassiert als die Woodstocks.
Auf den ersten Blick sind die Augsburger also der optimale Gegner, um die Torflaute der Luchse zu beenden. Andererseits darf die schlagkräftige Offensivabteilung der Woodstocks nicht unterschätzt werden. Das mussten die Landeshauptstädter im vergangenen Jahr am eigenen Leib erfahren. In zwei Spielen gegen die EG Augsburg kassierten die Münchner insgesamt acht Gegentore. Nur eines der beiden Spiele konnten die Luchse für sich entscheiden. Außerdem mussten die Landeshauptstädter bei ihrem letzten Gastspiel in Augsburg eine bittere Last-Minute-Niederlage einstecken. Um diesmal Punkte mitzunehmen, benötigen die Jungs vom MEK eine defensiv gewohnt disziplinierte Leistung und eine offensiv ungewohnt effiziente Ausbeute.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EG Augsburg: 8 Spiele | 9 Punkte | 32-52 Tore | Platz 7
Münchner EK: 7 Spiele | 7 Punkte | 19-19 Tore | Platz 8
Letzte Ergebnisse MEK vs Augsburg
21.01.2023: EG Augsburg – Münchner EK 5-4 (-> Spielbericht)
13.01.2023: Münchner EK – EG Augsburg 7-3 (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
Für Verteidiger Felix Klein wird das Spiel in Augsburg definitiv eine besondere Angelegenheit. Zum einen kehrt der Neuluchs nach einer verletzungsbedingten Pause am Freitag ins Münchner Lineup zurück. Zum anderen wird Felix nach vielen Jahren in der Jugend des Augsburger EV das Curt-Frenzel-Stadion erstmals als Teil der Gastmannschaft betreten. Felix wird bei seinem Homecoming mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck in seinem früheren Wohnzimmer hinterlassen wollen.
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen die EG Augsburg am Freitag, dem 05. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion Augsburg. Der Eintritt ist frei.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns außerdem auf jeden Besucher, der das Luchsrudel im Gästeblock unterstützt!
Benjamin Dornow, 04. Januar 2024
Furioses Comeback reicht nicht aus – Ein spätes Gegentor und eine Fehlentscheidung sorgen für Niederlage in Augsburg
Der Münchner EK musste im ersten Auswärtsspiel des Wochenendes eine bittere Niederlage einstecken. Das Spiel bei den Woodstocks Augsburg konnte alles bieten, was das Eishockeyherz begehrt – guten Sport, eine frühe und hohe Führung für die Heimmannschaft, eine furiose Aufholjagd der Gäste, und doch aus Sicht der bayrischen Landeshauptstädter leider auch eine krasse Fehlentscheidung und einen entscheidenden Treffer in der Schlussphase. Am Ende mussten die Luchse ihre Heimreise mit einer 5-4 (3-1, 1-0, 1-3) Niederlage im Gepäck antreten.
Debütant dreht auf, Gastgeber dominieren
Als das Luchsrudel vom Münchner Weststadion in Richtung Augsburg aufgebrochen ist, hatten sie eine kleine Überraschung im Kofferraum des Neunsitzers wackelfest verzurrt. Die sportliche Leitung des MEK hat seiner Mannschaft in Form eines neuen Spielers eine späte Überraschung beschert. Stürmer Tobias Treichl, der zuvor im Landsberger Nachwuchs und beim ESV Buchloe Eishockey gespielt hat, verstärkt die Landeshauptstädter für den Saisonendspurt. Der große Angreifer trat am Wochenende erstmals für die Luchse an und sollte schnell unter Beweis stellen, dass er seiner Mannschaft definitiv weiterhelfen kann.
Den ersten Stich im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion setzten jedoch die Gastgeber. Die Niederlage im Hinspiel schien die Woodstocks zu wurmen, denn die Mannschaft rund um Maximilian Merkel startete mit viel Energie in die Partie. Schon im ersten Wechsel war es der Kapitän selbst, der den Torreigen eröffnete. Merkel führ mit dem Puck ins Münchner Drittel und stellte unter Beweis, weshalb er vor kurzem noch in der viertklassigen Bayernliga gespielt hat. Mit einem zielsicheren, strammen Handgelenkschuss ließ er Tamino Kaut im Münchner Gehäuse keine Chance und brachte seine Mannschaft in Führung. Die Botschaft an die Gäste war klar – diesmal sollten die Punkte bei den Woodstocks bleiben!
Die Münchner wollten ihren Gastgebern dieses Vorhaben jedoch nicht ganz ohne Gegenwehr ermöglichen. In seinem ersten Wechsel bekam der bereits vorgestellte Neuluchs Tobias Treichl den Puck von Simon Klopstock optimal zugespielt, und der hoch gewachsene Stürmer ließ seine Teamkameraden erstmals staunen. Mit einem präzisen Schuss konnte Tobias den Augsburger Goalie Davide Olivieri überwinden und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel.
Trotz des schnellen Ausgleichs wollten die Luchse allerdings nicht so recht ins Spiel kommen. Die Schwaben dominierten das Geschehen im ersten Abschnitt und belohnten sich in der 14. Minute für ihre Bemühungen. Nach einer feinen Einzelaktion versenkte Maximilian Rosenbaum den Puck zur erneuten Führung im Tor. Der Augsburger Assistenzkapitän hatte damit jedoch noch nicht genug. Knapp drei Minuten später fand Lukas Sycek seinen Mannschaftskameraden mit der Rückennummer 19 ungedeckt im Rückraum, und Rosenbaum blieb vorm Tor erneut eiskalt. Ähnlich wie schon im Hinspiel in München erwischte die Heimmannschaft den besseren Start und konnte mit 3-1 in die erste Pause gehen.
Passive Gäste fallen weiter zurück
Ein 3-1 Rückstand war definitiv nicht das, was sich die Luchse für den ersten Abschnitt vorgenommen hatten. Dennoch legte Coach Tobias Knallinger in der Pause den Fokus auf das Positive, das er von seiner Mannschaft in den ersten zwanzig Minuten gesehen hat. Tatsächlich lieferten seine Schützlinge eine ordentliche Leistung, doch die Woodstocks zeigten sich im Vergleich zur Vorwoche stark verbessert und waren im Münchner Drittel einfach nicht aufzuhalten. Statt jedoch weiter ihr Spiel zu spielen und auf ihre Chancen zu warten, wurden die Luchse nun passiv und überließen den Schwaben das Feld.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff sah es so aus, als würde den Luchsen das Geschehen komplett entgleiten. Erneut durften die Woodstocks im Drittel der Gäste nach Belieben schalten und walten, und diesmal war es Maximilian Rieß, der einen schön anzusehenden Spielzug mit einem erfolgreichen Abschluss vollendete und auf 4-1 für die Gastgeber stellte. Nun drohte eine Klatsche im Curt-Frenzel-Stadion, und das ausgerechnet vor etwa fünfzig extra im Fanbus angereisten Gästefans.
Das restliche Drittel stand im Zeichen eines ungleichen Duells. Fünfzehn Augsburger Feldspieler deckten einen Torhüter mit insgesamt 18 Schüssen ein, doch auf den maskierten Mann im Münchner Tor war Verlass. Tamino Kaut berappelte sich schnell von den vielen frühen Gegentoren und ließ lediglich einen Schuss im zweiten Abschnitt passieren. 17 Saves unter hohem Druck sprechen für die Qualität des jungen Münchner Goalies, der in seinem ersten Saisoneinsatz insgesamt überzeugen konnte. Als die Drittelsirene zum zweiten Pausentee läutete, durften sich seine Vorderleute bei Tamino dafür bedanken, dass es bei einem 4-1 für die Schwaben geblieben ist.
Wechselndes Momentum, unglückliche Entscheidungen
Die Luchse starteten also mit drei Toren Rückstand in die letzten zwanzig Minuten. Mit der Zeit auf der Seite der Gastgeber war nun eines klar – die Münchner müssten die Schlagzahl deutlich erhöhen, wenn sie noch Punkte mitnehmen wollten. Und tatsächlich reagierte die von den mitgereisten MEK-Fans frenetisch angefeuerte Mannschaft von Trainer Tobias Knallinger nun. Vier Minuten nach Wiederanpfiff war er erneut der neue Mann, der sein Team zurück ins Spiel brachte. Tobias Treichl erzielte seinen zweiten Treffer des Abends und sorgte für einen neuen Schub an Energie und Selbstvertrauen auf der Münchner Bank. Nur noch zwei Tore Rückstand bei noch sechzehn verbleibenden Minuten – das klang machbar!
Beflügelt vom Anschlusstreffer feuerten die Luchse nun aus allen Rohren. Die Gastgeber konnten nur noch zeitweise für Entlastung sorgen und dem Druck zwar gut zehn Minuten lang standhalten, doch in der 55. Minute erreichte die Nervosität auf Seiten der Gastgeber ein neues Level. Leon Axtner schickte mit einem langen Pass Christian Steinmetz auf die Reise, der zusammen mit Raphael Cera ein 2-auf-1 auf das gegnerische Tor fuhr. Steini wählte den Schuss und scheiterte am Schoner von Davide Olivieri, doch der Abpraller landete direkt auf dem Schläger von Raphael Cera. Mit dem leeren Tor vor sich fackelte Raphi nicht lange und versenkte den Puck zum 3-4 im Tor der Schwaben.
Wenige Sekunden später verfiel die Bank der Luchse komplett in Euphorie. Simon Klopstock begab sich in seiner unnachahmlichen Art in beste Schussposition vor dem Tor, nahm Maß und ließ den Puck mit einem satten Handgelenkschuss im Kreuzeck zappeln. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“, doch leider hatten zwei Personen etwas dagegen. Das Schiedsrichtergespann entschied sich nach kurzer Beratung, das Tor nicht zu geben. Das Tor wurde beinahe im exakt gleichen Moment des Einschlags der Scheibe im Tornetz von Augsburger Torhüter verschoben. Dabei wäre der perfekt gezielte Schuss von Simon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ohne die Verschiebung im Tor gelandet. Bitter für den MEK, bitter für den Münchner Assistenzkapitän.
Die Luchse ließen sich jedoch trotz der langen Diskussionspause nicht ausbremsen. Wenige Sekunden später wanderte Maximilian Utke von den Gastgebern auf die Strafbank, und mit einem Mann mehr auf dem Eis schafften die Luchse endgültig, was ihnen zuvor verwehrt wurde. Jannik Pinder bediente Christian Steinmetz, und der frühere Verteidiger sorgte für den schönsten regulären Treffer des Abends. Steini nahm Maß, setzte zum Schlagschuss an und wuchtete die Scheibe mit einem mächtigen Hammer in den Winkel. Das Momentum war nun völlig auf Seiten der Gäste, und die Gastgeber gerieten mächtiger denn je ins Schwitzen.
Eigentlich hatten die Münchner das Spiel nun komplett im Griff, doch eine unglückliche Aktion sorgte dafür, dass die Schwaben wieder einen Weg in die Partie fanden. Andreas Steer schickte einen Gegenspieler mit einem mächtigen Hit in die Bande und erhielt dafür eine Fünf-Minuten-Strafe. MEK-Verteidiger Leon Axtner konnte die Spielstärke zwar wieder ausgleichen, als er in Unterzahl von Nils Bergk nur mithilfe eines Fouls vom Puck getrennt werden konnte, doch der Rhythmus der Luchse war nun dahin. So kam es zum Tiefschlag in letzter Minute. Lukas Sycek fuhr in das Drittel der Gäste und zog kurz nach der blauen Linie einfach ab. Der schwierig zu haltende Schuss flog über die Schiene vom chancenlosen MEK-Goalie Tamino Kaut und zappelte 66 Sekunden vor Abpfiff im Netz. Tobias Treichl hatte zwar noch eine letzte Chance, das Spiel auszugleichen, doch es sollte nicht mehr sein. Der späte Treffer für die Woodstocks war das letzte Tor des Abends und sorgte dafür, dass sich die Luchse bedröppelt und ohne Punkt im Gepäck von ihren mitgereisten Fans verabschieden mussten.
Ein sensationelles Drittel reicht nicht aus
Die Münchner Luchse spielten am Freitag eines ihrer besten Drittel der ganzen Saison, doch es sollte am Ende nicht genug sein. Die stark aufspielenden Gastgeber setzten den Grundstein für den Erfolg im ersten Abschnitt. Dort zogen die Woodstocks davon, und der frühe vierte Treffer in den zweiten zwanzig Minuten sorgte für einen massiven Vorsprung, der nur äußerst mühsam aufzuholen war. Bleibt wenig Raum für Fehler, reichen schon kleine Missgeschicke oder unglückliche Pfiffe, um eine Aufholjagd kurz vorm Ziel scheitern zu lassen. Können die Luchse jedoch die Leistung aus dem letzten Drittel konservieren und wiederholen, werden sie in dieser Saison definitiv noch einige Punkte im Weststadion behalten!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse erneut doppelt gefordert. Diesmal treten die Münchner zwei Mal im eigenen Stadion an. Am Freitag sind die Pinguine aus Königsbrunn im Luchsbau zu Gast, ehe am Samstag der ESC Dorfen 1b in der bayrischen Landeshauptstadt gastiert. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr. Wir hoffen zu beiden Spielen auf eine starke Kulisse im Münchner Weststadion!
Benjamin Dornow, 23. Januar 2023
Statistik
EG Woodstocks Augsburg – Münchner EK „Die Luchse“ 5-4 (3-1, 1-0, 1-3)
21. Januar 2023, 20:00 Uhr
Curt-Frenzel-Stadion Augsburg
Zuschauer: 87
Aufstellungen:
EG Woodstocks Augsburg
Olivieri, Springler – Cloppenburg, Reitmayer, Bergk, Diesenbacher, Colner, Utke, Beck, Vehkakoski – Sycek (A), Rosenbaum (A), Merkel (C), Schober, Wohlhaupter, Paster, Rieß
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – Markus, van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Berthe, Pinder, Reisinger, Schorr, Treichl, Steer
Tore:
1-0 Merkel (Rieß, 1:11)
1-1 Treichl (Klopstock, Berthe, 4:07)
2-1 Rosenbaum (Kein Assist, 13:17)
3-1 Rosenbaum (Sycek, Wohlhaupter, 15:59)
4-1 Rieß (Merkel, Cloppenburg, 25:04)
4-2 Treichl (Klopstock, Vinnytskyi, 43:31)
4-3 Cera (Steinmetz, Axtner, 54:23)
4-4 Steinmetz (Pinder, Paramonov, 56:07/PP1)
5-4 Sycek (kein Assist, 58:54)
Schüsse:
EG Woodstocks Augsburg: 37
Münchner EK „Die Luchse“: 33
Strafminuten:
EG Woodstocks Augsburg: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 15
Bilder




































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