Derbyniederlage im Regen – Luchse ziehen gegen Dachau den Kürzeren
Hoch her ging es am vergangenen Samstag im verregneten Münchner Weststadion. Ein viertes Mal am Stück endete eine Begegnung zwischen den Münchner Luchsen und den Dachau Woodpeckers mit nur einem Tor Unterschied, doch diesmal waren die Landeshauptstädter knapp unterlegen. Nach 60 Minuten stand ein 3-4 (1-1, 1-3, 1-0) für die Spechte auf der Anzeigetafel.
Gleichstand im Regen
Beide Mannschaften konnten mit breiter Brust in das Nachbarschaftsduell gehen. Während die Luchse zuletzt beim EV Aich erfolgreich waren, konnte Dachau zwei Auftaktniederlagen mit zwei daran anknüpfenden Erfolgen wett machen. Entsprechend spielten beide Teams trotz des regnerischen Wetters und den somit schwierigen Eisbedingungen mit offenem Visier und nahmen von Anpfiff an das gegnerische Tor ins Visier.
Den ersten Stich konnten hierbei die Gäste verbuchen. In der fünften Spielminute konnte Rick Gebhardt ein Bully im Münchner Drittel gewinnen. Der Puck ging weiter zu Patrick Schlickenrieder, der vom linken Bullykreis aus den Puck einfach aufs Tor brachte. MEK-Goalie Jens Berger war zwar noch am Schuss dran, konnte allerdings nicht mehr verhindern, dass die Scheibe von ihm in das Münchner Tor abprallte. Erneut mussten die Luchse einem frühen Rückstand hinterherlaufen.
Glücklicherweise dauerte es allerdings nicht lange, bis die Landeshauptstädter zurückschlagen konnten. Vierzig Sekunden nach ihrem Führungstreffer mussten die Spechte erstmals Unterzahl spielen. Lorenz Mohr konnte von der Strafbank aus nur zusehen, wie die Luchse den Puck mit einem Mann mehr laufen ließen. Von Maximilian Deutzmann ging der Puck in der sechsten Minute an Leon Axtner, und der Münchner Verteidiger zog von der linken Bande aus verdeckter Position ab. ESV-Torhüter Andreas Heinze war von dem Schuss aus unerwarteter Position wohl überrascht und realisierte wohl erst nach dem EInschlag der Scheibe im Netz, dass er soeben erstmals überwunden wurde. Leon, der das Luchsrudel am Samstag anstelle des verletzten Alexander Killinger als Kapitän anführte, belohnte sich für seine schon seit Vorbereitungsbeginn starken Leistungen mit seinem ersten Pflichtspieltreffer seit der Saison 2019/20, und brachte seine Jungs postwendend zurück in die Begegnung.
Im weiteren Verlauf des ersten Drittels wurde früh klar, wie das Spiel weiterlaufen würde, nämlich äußerst körperbetont. Vier Strafzeiten wurden nach dem Ausgleichstreffer ausgesprochen. Zwei der daraus resultierenden Überzahlspiele gingen an den MEK, allerdings konnten die Landeshauptstädter keine dieser beiden Gelegenheiten nutzen. Die wohl größte Chance des Drittels hatte Maximilian Deutzmann. Der Siegtorschütze der vergangenen Woche wurde in einem der Powerplays völlig frei vor dem gegnerischen Tor angespielt, konnte den Puck allerdings nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Da es auch die Spechte nicht mehr schafften, gefährlich vor das Tor von Jens Berger zu kommen, ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause.
Luchse undiszipliniert, Spechte effektiv
Der zweite Abschnitt begann mit einer Veränderung auf der Torhüterposition für die Gastgeber. Jens Berger hatte sich in den ersten zwanzig Minuten eine leichte Verletzung zugezogen, sodass Tamino Kaut von nun am das Münchner Tor hütete. Die ersten Abschlüsse auf Tamino konnte der frisch eingewechselte Goalie problemlos entschärfen. Nach fünf Minuten war jedoch auch das MEK-Eigengewächs machtlos. Obwohl die Luchse tonangebend in den zweiten Abschnitt starteten, war es Jonas Rimann, der die Gäste mit 1-2 in Führung brachte.
Die Luchse ließen sich jedoch auch von diesem Rückschlag nicht beeindrucken. Vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer startete Leon Axtner einen weiteren Angriff hinter dem eigenen Tor. Der Münchner Kapitän sah, dass Yehor Vinnytskyi auf Höhe des Mittelpunkts durchstartete, und spielte einen perfekten Steilpass auf den Ukrainer. Yehor nahm den Puck auf Höhe der blauen Linie im vollen Lauf an, fuhr alleine auf Andreas Heinze zu und ließ dem Dachauer Torhüter bei seinem Torabschluss keine Chance. Mit dem vielumjubelten 2-2 Ausgleichstreffer schienen die Luchse nun endgültig im Spiel angekommen zu sein.
Obwohl die Luchse definitiv auf Augenhöhe mit ihren Gästen spielten, ließen sie sich die Butter in den darauffolgenden Minuten dennoch vom Brot nehmen. Die Gäste hatten sich für diesen Tag einiges vorgenommen und untermauerten diesen Plan mit äußerst hartem Körperspiel. Dabei waren auch hohe Hits, Vergehen abseits des Spiels oder Griffe von hinten in das Helmgitter der Luchse recht. Die Münchner ließen sich leider mitreißen, landeten ihrerseits allerdings überproportional häufig auf der Strafbank. Besonders ärgerlich – alle vier Strafzeiten, die die Landeshauptstädter im zweiten Drittel kassierten, kamen durch leichte Stockvergehen zustande. Hoher Stock, zwei Mal Beinstellen und eine Strafe wegen Stockschlag sprechen dafür, dass die Luchse weniger mit dem Schläger arbeiten müssen. Dass auf der anderen Seite unter anderem ein Kopfcheck samt anschließender obszöner Geste in Richtung Spielerbank des MEK ungeahndet blieb, stieß der Münchner Bank sauer auf.
Die Gäste nutzten das Chaos der zweiten Hälfte des Mitteldrittels, um auf dem Scoreboard die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Erst bugsierte Maximilian Kronschnabl den Puck im Powerplay über die Linie, und vier Minuten später baute Malte Steurer den Vorsprung auf zwei Tore aus. Somit gingen die Gäste mit einer 2-4 Führung und viel Momentum in die zweite Pause, während die Luchse nun vor einer großen Herausforderung standen.
Dominantes letztes Drittel reicht nicht aus
Die Gastgeber präsentierten den 65 Zuschauern im Münchner Westen genau die richtige Antwort, nämlich eine sportliche. In der 42. Minute kurvte Tobias Treichl in das Drittel der Gäste und überraschte Andreas Heinze mit einem schnellen, trockenen Abschluss. Der Puck rutschte Heinze zwischen Oberkörper und Arm durch und kullerte zum 3-4 Anschlusstreffer über die Linie. Die Botschaft war klar – jetzt kommen die Luchse!
Die Landeshauptstädter mühten sich nun an der Defensivabteilung ihrer Gäste ab, die sich von nun an auf das bloße Klären der Scheibe beschränkten. In der ersten Hälfte des Schlussabschnittes erspielten sich die Gastgeber noch nicht zu viele zwingende Gelegenheiten, doch das sollte sich nach dem letzten Seitenwechsel ändern. Nun äußerte sich die überharte Spielweise der Gäste in Strafzeiten, auch wenn hier oftmals nach dem Prinzip Gnade vor Recht gehandelt wurde. Nach einem astreinen Check gegen das Knie von Leon Axtner auf Höhe der blauen Linie wurde eine Strafzeit gegen Ota Rehak ausgesprochen. Der Dachauer Stürmer konnte es nicht fassen, für seinen Kniecheck überhaupt auf die Kühlbox geschickt zu werden, während das Heimpublikum recht ungläubig darauf reagierte, dass gegen Rehak lediglich zwei Minuten ausgesprochen wurde.
Im darauffolgenden Überzahlspiel konnten sich die Landeshauptstädter Großchancen für mehrere Spiele erarbeiten, scheiterten jedoch auf teils unglaubliche Art und Weise. Zuerst setzte Raphael Cera den Puck aus kürzester DIstanz am leeren Tor vorbei. Im direkten Anschluss schafften es weder Maximilian Deutzmann noch Tobias Treichl, den Puck am bereits wie eine gestrandete Schildkröte auf dem Rücken liegenden Andreas Heinze vorbeizubringen. Geblockte Schüsse, unglaubliche Saves und ein im Abschluss vom Pech verfolgter Gegner – im letzten Abschnitt lief alles im Sinne der Spechte. Nachdem auch ein letztes Überzahlspiel und das Herausnehmen des Torhüters nicht mehr für die Wende sorgen konnte, endete das gewohn knappe Derby mit einem 3-4 Erfolg für den ESV Dachau.
Mangelnde Chancenauswertung kostet Punkte
Wie schon in Pfaffenhofen war insbesondere ein zweites Drittel, in dem die Luchse nicht die notwendige Disziplin an den Tag legten, der Knackpunkt. Nach dem 2-2 Ausgleichstreffer konzentrierten sich die Münchner zu sehr auf die Schauplätze abseits des Spiels und fielen in ein Loch, aus dem sie sich trotz bester Chancen in einem überlegenen Schlussdrittel nicht mehr befreien konnten. Ein Sonderlob haben sich an diesem Abend dafür Tamino Kaut und Martin Schafroth verdient. Tamino kam im zweiten Drittel kalt ins Spiel und wusste zu überzeugen. Martin legte seinerseits eine weitere defensiv sehr starke und disziplinierte Leistung an den Tag und zeigt bisher eine seiner stärksten Spielzeiten im Münchner Trikot.
Ausblick
Am Freitag, dem 24. November, geht der lange Homestand des Münchner EK weiter. Die Luchse treten gegen um 19:30 Uhr gegen die Black Bears Freising an. Wir freuen uns auf erneut tolle Unterstützung im Münchner Westen!
Benjamin Dornow, 20. November 2023
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Dachau Woodpeckers 3-4 (1-1, 1-3, 1-0)
18. November 2023, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 65
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – Von Friderici, Schafroth (A), Reisinger, Klein, Hnat, Axtner (C) – Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Valyshkin, Treichl, Steer, Senghas, Barth
ESV Dachau Woodpeckers
Heinze, J. Steurer – Speth (C), Erber, Karl, Morh, Christian (A), Klatt – Braun (A), Dürr, Markthaler, Kronschnabl, Schlickenrieder, Gebhardt, Steurer, Rimann
Tore:
0-1 Schlickenrieder (Gebhardt, 4:08)
1-1 Axtner (Deutzmann, 5:25/PP1)
1-2 Rimann (Dürr, 24:33)
2-2 Vinnytskyi (Axtner, Klein, 28:24)
2-3 Kronschnabl (kein Assist, 34:45/PP1)
2-4 M. Steurer (Kronschnabl, Christian, 38:57)
3-4 Treichl (Vinnytskyi, Deutzmann, 41:30)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 29
ESV Dachau Woodpeckers: 32
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 18
ESV Dachau Woodpeckers: 18
Bilder











Drei Punkte beim Titelkandidaten – Luchse feiern gegen den EV Aich ihren ersten Saisonsieg
Mit diesem Ergebnis haben wohl die Wenigsten gerechnet. Mit einer beherzten Mannschaftsleistung konnte das Luchsrudel vom Münchner EK am 11. November mit einem 4-6 (1-1, 3-3, 0-2) Auswärtserfolg ausgerechnet beim amtierenden Gruppensieger EV Aich ihre ersten drei Punkte der Saison holen.
Dem Blitzstart getrotzt
Die Landeshauptstädter wären gerne mit mehr Optimismus im Gepäck in Richtung Moosburg aufgebrochen. Im vorherigen Spiel bei der zweiten Mannschaft des EC Pfaffenhofen zeigten die Münchner eine gute Leistung, standen sich allerdings in Form von mangelnder Chancenverwertung und Gegentoren zu den ungünstigen Zeitpunkten selbst im Weg. Wenigstens gingen die Luchse mit einem Punkt zwar nicht ganz leer aus, hätten vor dem Auswärtsspiel beim EV Aich jedoch gerne mehr Zähler auf dem eigenen Konto gehabt.
Der EV Aich hatte vor dem Match gegen den MEK bereits drei Spiele absolviert. Die Ergebnisse entsprachen voll und ganz den Erwartungen an die letztjährigen Gruppensieger der Bezirksliga Mitte. Gegen die zweiten Mannschaften des EC Pfaffenhofen und des ESC Dorfen konnten die Aicher überzeugend gewinnen. Lediglich beim ESV Gebensbach setzte es eine 6-2 Niederlage, allerdings zählen die Gemschbecker in dieser Saison zweifelsohne zu den Top-Kandidaten auf einen Playoffplatz. Die Lage vor Anpfiff war klar – in der Moosburger Clariant Arena ist David bei Goliath zu Gast.
Der EVA wurde der Favoritenrolle schon früh im Spiel gerecht. Vom ersten Bully weg setzten sich die Gastgeber im Drittel ihrer Gegner fest und gingen nach 22 Sekunden in Führung. Sebastian Lachner konnte einen Befreiungsversuch der Luchse abfangen und setzte Philipp Pechlaner in Szene. Der Neuzugang aus der Alps Hockey League stellte sofort sein Können unter Beweis und brachte den Puck zum 1-0 im Tor unter. Der frühe Führungstreffer sorgte für lange Gesichter auf der Münchner Spielerbank und bei den mitgereisten Fans im Gästeblock.
Wenige Minuten nach dem Gegentreffer erspielten sich auch die Luchse ihre ersten Chancen und zeigten, dass sie nicht zum Punkte abliefern nach Moosburg gefahren sind. In ihrem ersten Überzahlspiel des Abends waren die Landeshauptstädter zwar noch nicht erfolgreich, brachten allerdings die ersten gefährlicheren Abschlüsse auf das Tor von Johannes Pfafferott. In der zehnten Minute musste sich der EVA-Goalie schließlich erstmals geschlagen geben. Der Treffer war eine sehenswerte Kombination des ersten Münchner Offensivblocks. Theodor Ziegelhöffer brachte den Puck zu Yehor Vinnytskyi, und der ukrainische Goalgetter spielte den perfekten Querpass zu Christian Steinmetz. Die Münchner Pferdelunge entschied sich für eine Direktabnahme und brachte den Puck mit einem sehenswerten Onetimer halbhoch im Tor unter. Steinis erstes Saisontor sorgte für den zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Ausgleich.
Die zweite Hälfte des ersten Abschnitts war von vielen Nickligkeiten und daraus resultierenden Überzahlspielen geprägt. Die Luchse überstanden das erste Powerplay der Gastgeber schadlos und durften sich selbt mit zwei Mann mehr auf dem Eis probieren. Die routinierte Defensive des EVA ließ jedoch keine größeren Torchancen für die Luchse zu, sodass die Mannschaften mit einem leistungsgerechten 1-1 Unentschieden in die Pause gingen.
Volle Strafbänke, treffsichere Special Teams
Die Luchse starteten mit einem Überzahlspiel in den zweiten Abschnitt, und ehe sich die Gastgeber versahen, zappelte die Scheibe schon im Netz. Simon Klopstock brachte sich im hohen Slot in Position und stellte einmal mehr seine Zielgenauigkeit unter Beweis. Mit einem gezielten Handgelenkschuss ließ er EVA-Goalie Pfafferott keine Chance und brachte seine Mannschaft achtzehn Sekunden nach Wiederanpfiff erstmals an diesem Abend in Führung. Nach sechs Powerplaytoren in der Vorsaison zeigt sich Simon auch in der neuen Spielzeit gewohnt treffsicher mit einem Mann mehr auf dem Eis.
Die Freude auf Seiten der Luchse währte jedoch nicht sonderlich lange. Im direkten Gegenzug spielten sich die Aicher in das Münchner Drittel und sorgten in Person von Andreas Koller für den sofortigen Ausgleich. Der 41-jährige Routinier stellte fünfzehn weitere Sekunden nach dem Führungstreffer der Gäste auf 2-2 und bestrafte nicht nur die womöglich etwas zu beflügelten Luchse für einen kurzen Moment der Nachlässigkeit, sondern auch alle Zuschauer, die nicht rechtzeitig an ihren Platz zurückgekehrt sind.
Nach den zwei schnellen Treffern zu Drittelbeginn entwickelte sich nun ein schnelles, attraktives Bezirksligaspiel. Die Teams spielten zielstrebig nach vorne, mussten allerdings auch oftmals auf der Strafbank Platz nehmen. Insgesamt zehn Zwei-Minuten-Strafen wurden im Mittelabschnitt ausgesprochen. Entsprechend häufig waren die Über- und Unterzahlformationen beider Mannschaften gefragt. Die Luchse waren die ersten Profiteure der Strafenflut. In doppelter Überzahl zeigte Yehor Vinnytskyi einmal mehr, dass er nicht nur Tore schießen, sondern auch auflegen kann. Ein scharfer Pass des Ukrainers fand den Schläger von Theodor Ziegelhöffer, der den Puck sehenswert im Netz zappeln ließ und die Führung der Gäste wiederherstellte. Eine halbe Minute später revanchierte sich der Torschütze bei seinem Assistenten. Bei jeweils vier Akteuren auf dem Eis spielte Theo den langen Pass auf Yehor, der alleine auf das Aicher Tor zulief und EVA-Goalie Pfafferott mit einem sehenswerten Move alt aussehen ließ. Ob Fünf-Gegen-Vier, Fünf-Gegen-Drei oder Vier-Gegen-Vier – die Special Teams der Landeshauptstädter sind zur Stelle!
Wenig überraschend ließ die Antwort der routinierten Gastgeber nicht all zu lang auf sich warten. In einem langen doppelten Überzahlspiel schlug die Stunde von Lars Bernhardt. Der Neuzugang aus Waldkraiburg stellte seine Erfahrung aus vier Jahren Oberliga unter Beweis und ließ den Puck zunächst im Fünf-Gegen-Drei zum 3-4 Anschlusstreffer einschlagen. 59 Sekunden nach dem ersten Streich ließ er den Zweiten folgen und glich das Spiel in der 34. Minute aus. Der Doppelschlag des gebürtigen Hannoveraners brachte die Gastgeber in Windeseile zurück ins Spiel und sorgte für eine spannende Ausgangslage vor Beginn des letzten Abschnitts.
Goalie und Kölsche Jung lassen die Luchse jubeln
Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts machten die Gastgeber unmissverständlich klar, dass die drei Punkte an diesem Abend in Moosburg bleiben sollen. Die Eichenblätter ließen den Gästen in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff kaum Luft zum Atmen und schnürten sie im eigenen Drittel ein. Zur Winning Time schlug jedoch die Stunde von Jens Berger. Der den ganzen Abend über schon herausragend parierende Goalie entschärfte einen Versuch nach dem anderen und sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei seinen Kontrahenten.
Ab der fünfzigsten Minute änderte sich das Bild jedoch. Nun gewannen die Luchse Oberwasser, und die Gastgeber wurden nur noch via Konter gefährlich. Diese reichten jedoch beinahe aus, um das Spiel zu entscheiden. Zwei Mal scheiterten die Aicher per Alleingang an Jens, der am Samstag in Moosburg zweifelsohne das beste Spiel seiner Luchse-Laufbahn ablieferte. Der Münchner Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel, und gut drei Minuten vor Abpfiff bewahrheitete sich eines der altbekanntesten Sprichworte aus der Welt des Sports – wer seine Chancen vorne nicht macht, wird hinten bestraft.
Die schon seit der Vorbereitung überzeugende zweite Reihe der Luchse wurde zu den Helden des Abends. Moritz Barth konnte in der 57. Minute in das Drittel der Gastgeber eindringen und seinen Sturmkollegen Maximilian Deutzmann bedienen. Der Kölsche Jung sorgte dafür, dass er auch fernab der Heimat am 11. November einen Grund zum Feiern hat. Mit einem gezielten Handgelenkschuss direkt in das Tor der Gastgeber ließ Max bei jedem schwarz-gelben Jeck im Stadion die Dämme brechen und brachte seine Mannschaft mit 4-5 in Führung.
Die Aicher reagierten und warfen alles nach vorne, brachten sich zwei Minuten vor Spielende allerdings selbst um die große Chance zum Ausgleich. Bei einer angezeigten Strafe gegen den MEK ließ sich ausgerechnet der langjährige Profispieler Philipp Pechlaner zu einer Disziplinlosigkeit hinreißen. Nach dem Pfiff der Schiedsrichter ging der Südtiroler wie von der Tarantel gestochen auf Yehor Vinnytskyi los und holte sich folgerichtig eine Zwei-Minuten-Strafe ab. Nach dem Scharmützel ging es statt einem Überzahlspiel für den EVA also mit Fünf-Gegen-Fünf weiter, und als EVA-Coach Georg Herrmann den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, schafften die Luchse die Vorentscheidung. Felix Klein und Leon Axtner klärten den Puck aus der eigenen Zone, und von einem Aicher Schlittschuh prallte die Scheibe zu Tobias Treichl ab. Tobi skatete bis zur blauen Linie, nahm Maß und brachte den Puck zum 4-6 Endstand im verwaisen gegnerischen Gehäuse unter.
Der verdiente Lohn für eine fantastische Teamleistung
Seit dem 17. Dezember 2021 konnte keine Mannschaft die Heimreise nach einem Gastspiel beim EV Aich mit der vollen Punktzahl im Gepäck antreten. Diese Serie wurde von den Jungs aus der Landeshauptstadt nun beendet. Theodor Ziegelhöffer (1 Tor, 3 Assists), Yehor Vinnytskyi (1 Tor, 2 Assists) sowie Max Deutzmann (Game Winning Goal) stachen offensiv hervor, doch der glasklare Man Of The Match stand zwischen den Pfosten. Jens Berger hielt seine Mannschaft über sechzig Minuten mit herausragenden Saves im Spiel und fasste das Match nach Abpfiff in einem Satz perfekt zusammen: „Es war eine Teamleistung und am Ende haben wir die verdienten drei Punkte!“
Ausblick
Am kommenden Samstag steigt endlich das erste Heimspiel des Münchner EK. Um 19:30 Uhr sind die ESV Dachau Woodpeckers zum Nachbarschaftsduell im Münchner Westen zu Gast. Wir freuen uns auf viele Besucher und ein stimmungsvolles Derby!
Benjamin Dornow, 13. November 2023
Statistik
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (1-1, 3-3, 0-2)
11. November 2023, 17:15 Uhr
Clariant Arena Moosburg
Zuschauer: 75
Aufstellungen:
EV Aich
Pfafferott, Probst – D. Weber, C. Koller, Mühlbauer, Fengler, Neumeier (A), Pleithner, Urzinger (C), Bernhardt – Lachner, A. Koller (A), Retzer, Assig, Pechlaner, R. Weber, Dichtl
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (C), Schafroth (A), Klein, Hnat, Axtner (A) – Klopstock, Steinmetz, Valyshkin, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann, Schorr, Steer, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Pechlaner (Lachner, 0:22)
1-1 Steinmetz (Vinnytskyi, Ziegelhöffer, 9:10)
1-2 Klopstock (Ziegelhöffer, Steinmetz, 20:18/PP1)
2-2 A. Koller (Urzinger, 20:33)
2-3 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, Klopstock, 27:29/PP2)
2-4 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Killinger, 28:19)
3-4 Bernhardt (Fengler, 32:36/PP2)
4-4 Bernhardt (Retzer, 33:35/PP1)
4-5 Deutzmann (Barth, Axtner, 56:46)
4-6 Treichl (Axtner, Klein, 59:25/ENG)
Schüsse:
EV Aich: 47
Münchner EK „Die Luchse“: 33
Strafminuten:
EV Aich: 20
Münchner EK „Die Luchse“: 20
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Vorsprung verschenkt – Luchse lassen in Pfaffenhofen zwei Punkte liegen
Die Mannschaft des Münchner EK ist mit einem Dämpfer in die Bezirksliga-Saison 2023/24 gestartet. Die Luchse mussten sich dem EC Pfaffenhofen 1B trotz einer Zwei-Tore-Führung mit 3-2 (0-1, 1-1, 1-0, 1-0) nach Penaltyschiessen geschlagen geben.
Luchse legen munter los
Das Luchsrudel hat sich am Sonntag voller Optimismus und Tatendrang auf den Weg nach Pfaffenhofen gemacht. Die Landeshauptstädter hatten zwar ihre letzten vier Vorbereitungsspiele verloren, haben allerdings insbesondere in den letzten beiden Begegnungen gegen den EHC Waldkraiburg 1B und den ERC Regen sehr gute Ansätze gezeigt. Dieser positive Trend sollte beim letztjährigen Tabellenletzten nun fortgesetzt und mit Punkten belohnt werden.
Zu Beginn des Spiels sah es so aus, als wollen die Luchse keinen Zweifel daran lassen, wer das Eis am Sonntag als Sieger verlassen würde. Trotz einiger Ausfälle kamen die Münchner mit einem starken Kader nach Pfaffenhofen und waren von der ersten Minute an dominant. Die Gastgeber, die ihre ersten beiden Spiele der Saison verloren haben, kamen nur selten vor das Münchner Tor. Die ersten gefährlichen Situationen des ECP entstanden durch Missgeschicke in der Hintermannschaft der Landeshauptstädter, doch MEK-Goalie Jan Kumerics war an seiner früheren Wirkungsstätte stets zur Stelle.
Insgesamt hatten die Luchse das Geschehen allerdings fest im Griff und konnten sich in der Schlussphase des ersten Drittels belohnen. Christian Steinmetz schickte Neuzugang Maximilian Deutzmann mit einem Steilpass auf die Reise, und der Kölsche Jung zeigte, weshalb er eine absolute Bereicherung für das Luchsrudel ist. Der Kölsche Jung überlief seine letzten Gegenspieler, schaute Torhüter David Schätzl aus und ließ den Puck im Alleingang zur Münchner Führung im Netz zappeln. Der Neuluchs wurde von seinen Mannschaftskameraden intensiv für sein erstes Pflichtspieltor die Landeshauptstadt gefeiert.
Nach dem verdienten Führungstreffer hatten die Gäste die Gelegenheit, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Zwei Minuten nach dem 0-1 durften die Luchse erstmals mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Das Überzahlspiel des MEK brachte einige gefährliche Gelegenheiten mit sich. Besonders Leon Axtner feuerte den Puck im Sekundentakt in Richtung ECP-Tor. Zu einem zweiten Treffer führte das erste Münchner Powerplay allerdings noch nicht. Somit gingen die Mannschaften mit einer verdienten 0-1 Führung für die Gäste in die erste Pause.
Nachlässigkeit bringt den ECP zurück ins Spiel
Die Luchse nahmen auch zu Beginn des zweiten Drittels den Fuß nicht vom Gas. Die Münchner spielten weiterhin zielstrebig auf das Tor von David Schätzl und konnten sich Chance um Chance erarbeiten. Ein großes Manko der Landeshauptstädter war allerdings die Chancenverwertung. Ein verdeckter Handgelenkschuss von Martin Schafroth segelte denkbar knapp über die Latte. Die zweite Reihe der Luchse hatte einige Gelegenheiten in nächster Nähe des Tores. Und auch die Arbeiterreihen der Münchner hatten große Gelegenheiten. Auch Julien Frey kam vollkommen frei zum Abschluss, zielte aber nicht genau genug. Selbst der in der vierten Reihe auffallend beherzt agierende Alexander Listl kam zwei Mal vollkommen ungedeckt vor dem Tor zum Abschluss, doch keiner der Versuche landete hinter der Torlinie.
In der 28. Minute hatte Yehor Vinnytskyi von dem verschwenderischen Umgang mit den Torchancen seiner Mitspieler genug. Der ukrainische Goalgetter, der sich ebenfalls schon einige Großchancen erarbeitet hatte, wurde von Theodor Ziegelhöffer in Szene gesetzt, schaute Torhüter David Schätzl aus und erhöhte den Vorsprung des Luchsrudels auf zwei Tore. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles nach Plan, und ein Auswärtssieg zum Saisonauftakt wirkte wie der wahrscheinlichste Ausgang für die Jungs vom MEK.
Nach dem zweiten Treffer waren sich die Münchner allerdings wohl zu sicher. Die Luchse legten plötzlich ein anderes Spiel als in den ersten dreißig Minuten an den Tag, geprägt von Nachlässigkeit und individuellen Fehlern. Zunächst nahmen sich die Gäste in der 35. Minute jeglichen Schwung mit einer unnötigen Strafzeit. In Unterzahl verteidigten die Münchner zwar beherzt, hatten allerdings auch viel Glück. Zunächst trafen die Gastgeber mit einem strammen Handgelenkschuss nur den Pfosten, und anschließend verfehlte ein ECP-Stürmer nach einem perfekten Querpass das von seiner Schussposition aus leere Tor um ein gutes Stück. Nun gingen die Gastgeber verschwenderisch mit ihren Gelegenheiten um.
Gerade als es aussah, als würden es die Luchse unbeschadet in die Kabine schaffen, schlugen die Gastgeber zu. Eine halbe Minute vor der zweiten Pause konnten die Gastgeber ein Bully im Münchner Drittel für sich entscheiden. Die Landeshauptstädter verteidigten die eigene Zone nicht mit der dringend benötigten Konsequenz und ließen Marcel Strack vom rechten Flügel aus einen Handgelenkschuss auf das Tor von Jan Kumerics abgeben. Aufgrund der undurchsichtigen Situation vor seinem Tor sah Jan den Puck erst, als er hinter ihm einschlug. Der späte Anschlusstreffer sorgte für eine neue Zuversicht bei den Gastgebern. Die Luchse hingegen mussten sich auf dem Weg in die Kabine über die verschenkte Gelegenheit, mit zwei Toren Vorsprung ins Schlussdrittel zu gehen, ärgern.
Gastgeber vollenden das Comeback
Nun mussten die Münchner von der ersten Minute des letzten Abschnitts an hellwach sein, um die Punkte aus Pfaffenhofen mit in die Landeshauptstadt nehmen zu können. Die Anfangsphase des dritten Drittels lief jedoch alles andere als optimal. Bis zur 50. Minute mussten die Luchse drei Unterzahlsituationen überstehen. Die letzten beiden Strafzeiten überlappten sich, sodass die Gäste für knapp eine Minute mit zwei Mann weniger agierten. All diese Unterzahlsituationen überstand die Mannschaft von Markus Kiefl jedoch mit Bravour. Nur ein Mal musste Jan Kumerics in doppelter Unterzahl einen Schuss abwehren. Ansonsten schienen die Unterzahlsituationen eher dazu beizutragen, dass die Luchse wieder mehr Zugriff auf die Begegnung hatten.
Dennoch hatten auch die Münchner ihre liebe Mühe damit, gefährliche Schüsse auf das gegnerische Tor zu bringen. Beide Mannschaften kamen im Schlussabschnitt zusammengerechnet auf lediglich elf Torschüsse. Vier Minuten vor Ende fiel schließlich das letzte Tor der regulären Spielzeit, und leider gab dieser Treffer keinerlei Anlass zu Jubel auf der Gästebank. In einem Zwei-auf-Eins-Konter brachte Simon Heß den Puck in das Münchner Drittel und entschied sich, selbet zu schießen. Diese Entscheidung entpuppte sich als goldrichtig. Der Pfaffenhofener Assistenzkapitän ließ den Puck hinter Jan Kumerics im Netz einschlagen und sorgte für den definitiv nicht unverdienten 2-2 Ausgleich.
In den letzten Wechseln des Spiels brachten die Luchse endlich wieder die Art von Intenstiät aufs Eis, dank der sie die erste Hälfte der Begegnung kontrollieren konnten. Eine Großchance konnten sich die Luchse vor Abpfiff noch erarbeiten. Yehor Vinnytskyi bediente von hinter dem Tor aus den völlig ungedeckt vor dem Tor wartenden Theodor Ziegelhöffer. Der junge Erstreihencenter hatte im Slot nur noch David Schätzl vor sich, scheiterte mit seinem Abschluss jedoch am grandios aufgelegten Pfaffenhofener Goalie. Die letzte Großchance des Spiels blieb also ungenutzt, und das Spiel musste im Penaltyschiessen entschieden werden.
Die ersten drei Schützen jeder Seite blieben erfolglos. Jan Kumerics entschärfte alle drei Versuche des ECP, und bei den Luchsen scheiterten Yehor Vinnytskyi, Theodor Ziegelhöffer und Maximilian Deutzmann am Pfaffenhofener Torhüter. Besonders der Versuch von Max, der mit einem Treffer das Spiel hätte entscheiden können, schmerzte. Der Neuluchs machte alles richtig, konnte Schätzl im Pfaffenhofener Tor verladen, legte den Puck allerdings um Haaresbreite am Tor vorbei. Im anschließenden Stechen legten diesmal die Gäste vor. Leon Axtner scheiterte an Schätzl, und Elias Weber vollendete mit einem sehenswerten Penaltytreffer schließlich das Comeback seiner Mannschaft.
Trotz Punktgewinn unzufrieden
Das Positive zuerst – die Luchse haben einen Punkt mehr geholt als bei ihrem letztjährigen Auswärtsspiel in Pfaffenhofen. Außerdem zeigten die Münchner, dass sie in der Lage sind, das Spiel zu kontrollieren. Um die Auftaktpartie in Pfaffenhofen erfolgreich zu beenden, hätten die Landeshauptstädter diese Leistung allerdings über sechzig Minuten abliefern müssen. Stattdessen ließen die Luchse ihren Gegner ins Spiel zurückkommen und müssen sich somit darüber ärgern, zwei Punkte verschenkt zu haben. Noch dazu scheinen die Münchner mit außergewöhnlichem Pech im Penaltyschiessen gestraft zu sein. Saisonübergreifend haben die Luchse nun fünf Penaltyschiessen in Serie verloren.
Positiv aufgefallen sind im Münchner Trikot allen voran Maximilian Deutzmann, Yehor Vinnytskyi, Clemens von Friderici und Jan Kumerics. Besonders der Münchner Torhüter erfüllte seinen Job tadellos. Zwei Gegentore im fremden Stadion sollten im Regelfall für einen Sieg reichen. Nun gilt es, im Training an den richtigen Schrauben zu drehen, ehe am Samstag der nächste Gegner wartet.
Ausblick
Die kommende Aufgabe wird nicht zwingend leichter für das Luchsrudel. Die Landeshauptstädter sind am Samstag zu Gast beim letztjährigen Gruppensieger, dem EV Aich. Das Spiel am 11. November beginnt um 17:15 Uhr. Wir freuen uns über jeden Besucher im Gästeblock!
Benjamin Dornow, 08. November 2023
Statistik
EC Pfaffenhofen 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 3-2 (0-1, 1-1, 1-0, 1-0) SO
05. November 2023, 17:00 Uhr
Stadtwerke Arena Pfaffenhofen
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
EC Pfaffenhofen 1B:
Schätzl, Stech – Moosmann, Gräber, Niklas, Heumann, Leonhardt (A), Strack, Mittermüller – Schwirtzer, Bieringer, Barker, Marb, Weber, Neureuther, Heß (A), Uhl (C), Thater, Dallosch
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (C), Schafroth (A), Reisinger, Klein, Axtner (A) – Sharapa, Listl, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Frey, Berthe, Deutzmann, Pinder, Barth
Tore:
0-1 Deutzmann (Steinmetz, Reisinger, 16:41)
0-2 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Steinmetz, 27:59)
1-2 Strack (Thater, Heß, 39:26)
2-2 Heß (Uhl, Gräber, 55:40)
3-2 Weber (60:00/Penaltyschiessen)
Schüsse:
EC Pfaffenhofen 1B: 21
Münchner EK „Die Luchse“: 38
Strafminuten:
EC Pfaffenhofen 1B: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10
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Torreiche Generalprobe – Luchse zeigen sich in Regen bereit für die Saison
Fünfzehn Tore, eine fulminante Aufholjagd und ein intensives Spiel bekamen die Zuschauer am vergangenen Sonntag im Bayrischen Wald zu sehen. Am Ende eines Offensivspektakels in der Regener Drachenhöhle mussten sich die Luchse den gastgebenden Red Dragons Regen zwar mit 10-5 (3-0, 3-4, 4-1) geschlagen geben, zeigten sich allerdings als würdiger Herausforderer für den amtierenden Bezirksligameister.
Drachen starten blitzschnell
Mit fünf Testspielen an fünf Wochenenden hatten die Münchner Luchse eine eh schon intensive Vorbereitungsphase hinter sich, bevor es am vergangenen Sonntag in Richtung Bayrischer Wald ging. Dort wartete niemand anderes als der amtierende Bezirksligameister, die roten Drachen aus Regen, als letzter Testspielgegner der Landeshauptstädter. Die Gastgeber sind bisher niederlagenfrei durch die Vorbereitung gegangen und wollten sich auch gegen den MEK keine Blöße geben. Noch dazu sollten die Zuschauer in der Regener Drachenhöhle im letzten Testspiel ihrer Mannschaft heiß auf die für den ERC am kommenden Wochenende beginnende Hauptrunde gemacht werden.
Es sollte nicht all zu lange dauern, ehe den Fans der Drachen etwas geboten wurde. Die Titelfavoriten wollten von der ersten Sekunde an keinen Zweifel am Ausgang des Spiels lassen und starteten mit vollem Tempo in die Partie. Es dauerte keine vier Minuten, ehe Tamino Kaut im Münchner Tor erstmals überwunden werden konnte. Alexander Simon schloss eine gelungene Kombination erfolgreich ab und brachte seine Mannschaft in Führung. Die Drachen ließen nach dem Führungstreffer nicht nach, sondern spielten weiterhin zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor. In der sechsten Minuten fuhr Stürmer David Michel in das Münchner Drittel und hatte bei einem Zwei-Auf-Eins die Wahl zwischen einem Schuss und einem Pass auf seinen Mitspieler. Der Tschechische Stürmer wählte die dritte Option und spielte den Puck fest gegen die Kufe des verbleibenden Münchner Gegenspielers, Martin Schafroth. Die Scheibe prallte vom Schlittschuh des Verteidigers aus dem Allgäu ab und kullerte zum 2-0 über die Linie. Weder Martin noch Tamino Kaut hatten den Hauch einer Chance bei dieser gewieften Aktion des schlitzohrigen Stürmers.
Die Offensive der Regener war nun kaum mehr aufzuhalten. Insgesamt 21 Schüsse feuerten die Gastgeber im ersten Abschnitt auf das Tor von Tamino Kaut. Der Münchner Goalie zeigte sich jedoch bereits in bester Frühform und konnte die ein oder andere Großchance vereiteln. In der zehnten Minute musste Tamino jedoch ein drittes Mal hinter sich greifen. Diesmal war es Assistenzkapitän Alexander Braun, der den Puck über die Linie bringen und den Vorsprung der Drachen weiter ausbauen konnte. Drei Gegentore in zehn Minuten verhießen nichts Gutes für das Luchsrudel.
Nach dem dritten Treffer der Hausherren fanden auch die Luchse langsam ins Spiel. Vor allem die erste Reihe um Theodor Ziegelhöffer, Yehor Vinnytskyi und Tobias Treichl konnte sich vermehrt in das gegnerische Drittel spielen. Im ersten Abschnitt war den Gästen das Glück allerdings noch nicht hold. Zwei Mal kamen die Münchner in aussichtsreicher Position per Direktabnahme zum Abschluss, verfehlten das Ziel jedoch beide Male denkbar knapp. So ging es mit einem durchaus verdienten 3-0 für die Drachen in die erste Pause.
Luchse beißen sich zurück
Kaum hatte das zweite Drittel begonnen, schon folgte der nächste Nackenschlag für die Landeshauptstädter. Neunundvierzig Sekunden nach Wiederanpfiff wurde den Drachen nach einer regelwidrigen Rettungsaktion im Münchner Torraum ein Penalty zugesprochen. Hier zeigte Topscorer David Michel erneut seine individuelle Klasse. Der tschechische Stürmer nahm sich bei seinem Versuch viel Zeit, führte den Puck wie am Schnürchen und ließ Tamino Kaut mit einem Move der Extraklasse aussteigen. Der Zwischenstand von 4-0 nach 21 Minuten sorgte für lange Gesichter auf der Bank der Gäste.
Obwohl sowohl Ergebnis als auch Spielverlauf bisher eine eindeutige Sprache sprachen, konnten sich de Gäste berappeln. Die Münchner setzten sich gegen den haushohen Favoriten zur Wehr, fuhren ihre Checks zu Ende und zeigten eindeutig, dass sie nicht in den Bayrischen Wald gefahren sind, um sich eine Klatsche abzuholen. Erstmals auf dem Scoreboard erschienen die Münchner dank Yehor Vinnytskyi. Der ukrainische Stürmer ließ in Überzahl einen Nachschuss aus spitzem Winkel im Netz zappeln und sorgte somit für etwas dringend benötigten Optimismus auf der Münchner Bank. Noch wohler fühlten sich die Gäste eine knappe Minute später. Raphael Cera spielte einen Steilpass auf Verteidiger Leon Axtner, der seine Gegenspieler mit einem unwiderstehlichen Antritt überlaufen konnte. Leon fuhr alleine auf Torhüter Dennis Hauser zu und schob ihm den Puck zum 2-4 durch die Hosenträger. Nun waren die Luchse auch im Spiel angekommen.
Dass die Drachen eine Bezirksliga-Mannschaft der Extraklasse sind, stellten sie kurz darauf unter Beweis. Der Paradeblock des ERC zog das Tempo kurz an und konnte das Publikum in Person von David Michel in der 28. Minute mit einer schnellen Antwort etwas beruhigen. Das 5-2 war bereits der dritte Treffer des früheren tschechischen Jugendnationalspielers. Die Luchse ließen sich auch vom fünften Treffer nicht entmutigen, sondern hielten weiter an ihrem Gameplan fest. In der 35. Minute drückte Theodor Ziegelhöffer einen Nachschuss zum 5-3 über die Torlinie, und als die Luchse eine Minute später ihre zweite Überzahlsituation des Abends erhielten, konnte erneut gejubelt werden. Maximilian Deutzmann versenkte einen perfekt platzierten Handgelenkschuss aus dem hohen Slot im Regener Tor und brachte das Luchsrudel auf einen Treffer an die Gastgeber heran.
Die Landeshauptstädter kämpften sich mit einer beherzten Leistung in das Spiel zurück, doch leider brachten sie sich kurz vor Ende des Mitteldrittels um den Lohn ihrer Arbeit. Zwanzig Sekunden vor Drittelende holte sich Amin Reisinger drei Zwei-Minuten-Strafen wegen Stockschlags und einer anschließenden Beschwerde bei dem Schiedsrichtergespann ab. Zehn Sekunden nach Beginn der sechsminütigen Unterzahl und somit zehn Sekunden vor der zweiten Pause nutzten die Drachen ihre numerische Überzahl erstmals. Martin Nemec erhöhte auf 6-4 und nahm den Luchsen kurz vor der Pause den Wind aus den Segeln.
Special Teams besiegeln Heimsieg
Zu Beginn des letzten Abschnitts waren noch knapp vier Minuten der Dreifachstrafe aus dem zweiten Drittel auf der Uhr, und die Regener machten sich sofort ans Werk, das Spiel in numerischer Überzahl vorzuentscheiden. Die Drachen nisteten sich im Münchner Drittel ein und feuerten aus einem Guss auf das Tor von Tamino Kaut. Der MEK-Goalie tat sein Bestes, konnte einen weiteren Treffer allerdings nicht verhindern. Wieder war es David Michel, der jubeln konnte und die Fans der Drachen mit seinem vierten Treffer des Abends verzückte.
Auch nach dem siebten Gegentreffer gaben sich die Luchse noch nicht auf. In Unterzahl schob Martin Schafroth im eigenen Drittel Yehor Vinnytskyi den Puck zu, und der ukrainische Goalgetter ließ die Zuschauer in der Drachenhöhle staunen. Yehor skatete Coast-To-Coast aus dem eigenen Drittel bis vor das Tor des ERC und brachte den Puck zum 7-5 im Regener Gehäuse unter. Selbst bei ein Eins-Gegen-Fünf in eigener Unterzahl ist Yehor einfach nicht aufzuhalten.
Die Freude bei den Gästen währte leider nur dreißig Sekunden lang. Die Gastgeber, die immernoch in Überzahl agierten, schlugen durch einen Powerplaytreffer von Sascha Haschberger schnell zurück und stellten auf 8-5. Von diesem Rückschlag konnten sich die Luchse nicht mehr erholen. Die Münchner kämpften weiter und versuchten, das Spiel nochmal spannend zu machen, doch die routinierten Regener spielten die Zeit nun souverän von der Uhr.
Für Topscorer David Michel war der Abend allerdings noch lange nicht gelaufen. Die Luchse durften in den letzten Minuten des Spiels noch einige Male in Überzahl agieren. Mit einem Mann mehr auf dem Eis spielten die Landeshauptstädter nun mit mehr Risiko, und der tschechische Topstürmer nutzte die sich bietenden Kontergelegenheiten eiskalt aus. In der 50. Minute erhöhte Michel in eigener Unterzahl auf 9-5, und drei Minuten vor Spielende schraubte er die Trefferzahl der Gastgeber mit einem erneuten Unterzahltor in den zweistelligen Bereich. Michel verzückte die Fans in der Drachenhöhle nicht nur mit einem halben Dutzend eigener Treffer, sondern auch mit Jubelarien, die an die Meisterfeier aus dem vergangenen Frühjahr erinnerten. Warum die Gastgeber in Person von Martin Nemec ihren zweistelligen Freundschaftsspielerfolg anschließend mit einem Kopfcheck abseits des Spielgeschehens krönen mussten, bleibt ein ungeklärtes Rätsel und stellte einen unschönen Schlusspunkt unter einem ansonsten sportlich sehenswertes Testspielfinale dar.
Luchse zeigen sich bereit für die Hauptrunde
Trotz der hohen Niederlage zeigten die Landeshauptstädter eine Leistung, auf der sie aufbauen können. Besonders das Comeback im zweiten Drittel und die Tore von Yehor Vinnytskyi bleiben in Erinnerung. Neben Yehor machten jedoch auch andere Luchse auf sich aufmerksam. Trotz zehn Gegentoren ist Torhüter Tamino Kaut, der einige Paraden der Extraklasse zeigte, definitiv hervorzuheben. Auch der junge Neuluchs Moritz Barth zeigte erneut eine beherzte Leistung und war nah dran, sich auf dem Scoreboard zu belohnen, scheiterte allerdings wie in der Vorwoche in Waldkraiburg schon an der Latte. Nach sechs Testspielen und überwiegend guten Leistungen freuen sich die Münchner nun auf den Beginn der Pflichtspiele.
Ausblick
Mit dem Testspielfinale im bayrischen Wald ist die Vorbereitungsphase der Münchner Luchse abgeschlossen. In zehn Tagen, am 5. November 2023, steht nun der Pflichtspielstart bei der zweiten Mannschaft des EC Pfaffenhofen an. Wir hoffen auf ein stimmungsvolles Bild im Gästeblock zu unserem ersten Bezirksligaspiel der neuen Saison!
Benjamin Dornow, 27. Oktober 2023
Statistik
ERC Regen – Münchner EK „Die Luchse“ 10-5 (3-0, 3-4, 4-1)
22. Oktober 2023, 18:00 Uhr
Eisstadion Regen
Zuschauer: 98
Aufstellungen:
ERC Regen
Hauser, Hacker – Kufner (A), Meichel (C), Huber, Mayer, Beer – Azimov, Haschberger, Etemad, Michel, Braun (A), Nemec, Simon
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – Von Friderici, Killinger (C), Schafroth (A), Hnat, Axtner (A) – Senghas, Klein, Listl, Steinmetz, Cera, Barth, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Frey, Valyshkin, Reisinger, Deutzmann, Treichl
Tore:
1-0 Simon (Meichel, Haschberger, 3:26)
2-0 Michel (Nemec, 5:17)
3-0 Braun (Haschberger, Kufner, 9:45)
4-0 Michel (Penaltyschuss, 20:49)
4-1 Vinnytskyi (Killinger, Treichl, 25:44/PP1)
4-2 Axtner (Cera, 26:29)
5-2 Michel (Nemec, Meichel, 27:40)
5-3 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, 34:24)
5-4 Deutzmann (Killinger, Cera, 35:34/PP1)
6-4 Nemec (Mayer, Haschberger, 39:51/PP1)
7-4 Michel (Nemec, Meichel, 42:23/PP1)
7-5 Vinnytskyi (Schafroth, 44:31/SH1)
8-5 Haschberger (Mayer, 45:02/PP1)
9-5 Michel (Nemec, 49:05/SH1)
10-5 Michel (Meichel, 57:09/SH1)
Schüsse:
ERC Regen: 47
Münchner EK „Die Luchse“: 28
Strafminuten:
ERC Regen: 10
Münchner EK „Die Luchse“: 16
Video
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Ein Schritt nach vorne – Luchse unterliegen knapp in Waldkraiburg
Die Münchner Luchse haben am vergangenen Sonntag die richtige Reaktion auf die deutliche Niederlage beim ESV Buchloe 1B gezeigt. Bei der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg, seinerseits ein letztjähriger Playoff-Teilnehmer, brachten die Landeshauptstädter eine stark verbesserte Leistung aufs Eis, mussten sich am Ende allerdings mit 4-2 (3-1, 1-0, 0-1) geschlagen geben.
Spitzenteam startet effizient
Nach der dürftigen Vorstellung in Buchloe stand für die Luchse am Sonntag hauptsächlich eines auf dem Programm, nämlich Wiedergutmachung. Die Landeshauptstädter wollten ihrem Coach und sich selbst zeigen, dass sie durchaus in der Lage sind, bessere Leistungen abzurufen als im Allgäu. Der Gegner hierfür hatte es durchaus in sich. Die Löwen-Reserve aus Waldkraiburg gehörte in der Vorsaison zu den Spitzenteams in der starken Bezirksligagruppe Süd. Dort setzten sie sich gegen die Teams aus Mittenwald, Farchant und Holzkirchen im Kampf um den zweiten Platz durch und erreichten somit die Bezirksliga-Playoffs. Nachdem sich die Mannschaft aus der Industriestadt im Vergleich zum Vorjahr keineswegs verschlechtert hat, wartete am Sonntag ein wahrhaftig harter Brocken auf das Luchsrudel.
Gleich zu Beginn des Spiels wurden die Gastgeber ihrem Favoritenstatus gerecht. Mit ihrem ersten gefährlichen Angriff gingen die Löwen sofort in Führung. Einen ersten Versuch konnte Jan Kumerics im Münchner Tor noch abwehren, allerdings ließen sich seine Vordermänner beim Kampf um den Rebound den Schneid abkaufen. Im Gewühl vor dem Luchse-Gehäuse setzte sich Daniel Meyer durch und drückte den Puck zum 1-0 für die Hausherren über die Linie. Die Industriestädter spielten weiter mit viel Zug zum Tor und ließen die achtzig Zuschauer in der Raiffeisen-Arena nicht lange auf den zweiten Treffer warten. In der siebten Minute setzte sich Sebastian Weiß auf dem Flügel durch und ließ Jan Kumerics mit seinem Abschluss keine Chance.
Als die Luchse nach dem zweiten Gegentor auch noch eine Strafzeit kassierten, drohte das Spiel aus sich der Gäste aus dem Ruder zu laufen. Das Münchner Unterzahlspiel erwies sich am Sonntag jedoch stark verbessert. Mit einem Mann weniger konnte nicht nur ein weiterer Rückschlag verhindert, sondern sogar der erste eigene Treffer des Abends gefeiert werden. Als Theodor Ziegelhöffer den Puck über die Bande aus dem eigenen Drittel spielte, zündete sein Reihenpartner Yehor Vinnytskyi den Turbo. Der ukrainische Goalgetter erreichte den Puck vor seinen Gegenspielern, ließ die Löwen-Verteidiger hinter sich und konnte auch Torhüter Timo Greimel mit einem unwiderstehlichen Move überwinden. Einmal mehr brachte Yehor seine Mannschaft mit einem sehenswerten Kabinettstückchen zurück ins Spiel.
Mit dem Anschlusstreffer waren die Gäste endgültig im Spiel angekommen. Nun erarbeiteten sich auch die Luchse regelmäßig gute Gelegenheiten, bissen sich jedoch ihre Zähne an EHC-Goalie Timo Greimel aus. Kaltschnäuzig zeigten sich hingegen die Gastgeber. Fünfzig Sekunden vor der zweiten Drittelpause brachten die Münchner den Puck nach einem ersten Versuch nicht schnell genug aus der eigenen Zone, und Daniel Meyer nutzte die Situation aus, um seinen zweiten Treffer des Abends zu erzielen.
Die Luchse spielen, die Löwen scoren
Die Luchse haben im ersten Mannschaft durchaus gezeigt, dass sie mit einer der Spitzenmannschaften der Bezirksliga mithalten können. Dass sie dennoch mit zwei Toren Rückstand in die zweiten zwanzig Minuten starten mussten, ärgerte die Mannschaft samt Trainer Markus Kiefl. Der Luchse-Coach gab seiner Mannschaft in der Kabine wohl die richtigen Worte mit, denn seine Schützlinge starteten druckvoll und dominant in den Mittelabschnitt. MEK-Stürmer Jannik Pinder boten sich einige Gelegenheiten aus aussichtsreichen Positionen, doch das Münchner Kindl hatte den Zielsensor noch nicht optimal kalibriert. Die beste Gelegenheit hatte jedoch Neuluchs Moritz Barth. Der den ganzen Abend über aufopferungsvoll ackernde Neuzugang fuhr über die rechte Seite in das Drittel der Löwen, nahm Maß und setzte einen ansonsten wohl unhaltbaren Schuss an das Torgestänge. Die Münchner machtes alles richtig, nur die Belohnung fehlte.
Wie so oft im Sport mussten die Luchse für ihre mangelnde Chancenverwertung kurze Zeit später büßen. Die Gastgeber, die bis zu diesem Zeitpunkt im zweiten Abschnitt offensiv nur eingeschränkt stattgefunden hatten, konnte mit ihrem ersten gefährlichen Angriff die Führung weiter ausbauen. Niclas Hundseder ließ den Puck mitten aus dem Nichts hinter Jan Kumerics einschlagen und stellte auf 4-1 für die Gastgeber. Ganz im Stile eines Spitzenteams zeigten die Löwen, wie man aus wenig viel machen kann.
Die Luchse zeigten sich löblicherweise nur wenig beeindruckt vom vierten Treffer des EHC und setzten ihre Bemühungen weiter fort. Die Gäste konnten im Mittelabschnitt mehr Torschüsse als ihre Gegner verzeichnen, doch am hervorragend aufgelegten Waldkraiburger Torhüter Timo Greimel führte kein Weg vorbei. Der Zwischenstand von 4-1 nach vierzig Minuten war zwar durchaus verdient, allerdings hätten die Luchse mit etwas mehr Fortune im Abschluss durchaus das ein oder andere Tor näher an den Industriestädtern dran sein können.
Späte Hoffnung erlischt schnell
Trotz des weiter angewachsenen Rückstands konnten sich die Münchner in der Kabine nur wenig vorwerfen. Die Leistung stimmte, nur das Glück im Abschluss war den Luchsen bisher nicht hold. Entsprechend ließen sich die Landeshauptstädter nicht hängen und gaben auch im letzten Abschnitt alles, um das Spiel nochmal spannend zu machen. Die Löwen-Reserve strebte ihrerseits eine schnelle Vorentscheidung in ihrem letzten Testspiel vor Beginn der Hauptrunde an. Die Gastgeber verlagerten das Spiel in die Münchner Zone und deckten Jan Kumerics mit Schüssen ein, doch der MEK-Goalie war nun warmgelaufen und konnte bis zum Abpfiff nicht mehr bezwungen werden. Gerade als es aussah, als könnten die routinierten Waldkraiburger nun die Zeit gelassen von der Uhr spielen, machten die Luchse das Spiel nochmal spannend.
Nachdem Simon Klopstock knapp sieben Minuten vor Abpfiff einen vor dem Tor nachsetzenden Gegenspieler zu Boden streckte, musste das Münchner Kindl auf der Strafbank Platz nehmen. Seine Mannschaft überstand die Unterzahlsituation bravourös, und kurz nach Ablauf seiner Strafe ließ Simon seine Mitspieler nochmal auf einen anderen Ausgang des Spiels hoffen. Felix Klein spielte einen idealen Pass in den Lauf seines Verteidigungspartners mit der Nummer Sieben. Simon bekam den Puck auf den Schläger, konnte alleine auf das gegnerische Tor zulaufen und ließ den Puck zum 4-2 Anschlusstreffer im Netz zappeln.
Viereinhalb Minuten blieben den Landeshauptstädtern, um das Spiel noch zu drehen. Als sich die Luchse eine Minute nach ihrem Anschlusstreffer auch noch eine Überzahlsituation erarbeiten konnten, sah es für einen Moment so aus, als könnte das Blatt noch gewendet werden. Mit einem Mann weniger auf dem Eis stellten die Gastgeber allerdings einmal mehr ihre Routine unter Beweis. Die Löwen störten den Aufbau der Landeshauptstädter früh und ließen sie nicht in die Formation kommen. Die Waldkraiburger Reserve überstand das Unterzahlspiel schadlos und ließ auch bis zum endgültigen Abpfiff nichts mehr anbrennen, sodass das Spiel mit einem 4-2 für die Löwen endete.
Leistungssteigerung stimmt verhalten optimistisch
Insgesamt können die Luchse auf eine gute Testspielleistung am Sonntag zurückblicken. Mit etwas mehr Konsequenz vor dem eigenen Tor und etwas weniger Schusspech wäre für die Landeshauptstädter auch durchaus mehr drin gewesen, doch glücklicherweise spielen die Endergebnisse in Vorbereitungsspielen nur eine untergeordnete Rolle. Besonders Martin Schafroth, Tobias Treichl und Neuluchs Moritz Barth fielen in Waldkraiburg durch ihre unermüdliche Arbeit positiv auf. Außerdem zeigte sich Simon Klopstock mit seinem zweiten Testspieltor im zweiten Spiel in guter Frühform. Insgesamt befindet sich das Luchsrudel auf einem guten Weg in Richtung Testspielfinale und Hauptrundenauftakt.
Ausblick
Nach ihrem starken Auftritt in Waldkraiburg steht am kommenden Wochenende das letzte Testspiel für die Mannschaft des Münchner EK an. Das Luchsrudel reist in den bayrischen Wald zum amtierenden Bezirksligameister, dem ERC Regen. Das Testspiel bei den roten Drachen beginnt am Sonntag, dem 22. Oktober, um 18:00 Uhr.
Benjamin Dornow, 19. Oktober 2023
Statistik
EHC Waldkraiburg 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 4-2 (3-1, 1-0, 0-1)
15. Oktober 2023, 17:15 Uhr
Raiffeisen-Arena Waldkraiburg
Zuschauer: 80
Aufstellungen:
EHC Waldkraiburg 1B
Greimel, Erdwig – Imiolek, Soma, Weinzierl, T. Thalhammer, F. Thalhammer (A), Einzinger, Schneider – Mair unter den Eggen (C), Weiß, Nutz, Biller, Meyer, Hundseder, Greimel (A), Schmid, Hammerl, Hagemeister
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth (A) – Barth, Klopstock, Vinnytskyi, Ziegelhöffer (A), Frey, Berthe, Klein, Pinder, Schorr, Langer, Erpenbach, Treichl
Tore:
1-0 Meyer (kein Assist, 1:45)
2-0 Weiß (T. Thalhammer, 6:43)
2-1 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Schafroth, 10:06/SH1)
3-1 Meyer (T. Thalhammer, Biller, 19:10)
4-1 Hundseder (kein Assist, 27:43)
4-2 Klopstock (Klein, 55:33)
Schüsse:
EHC Waldkraiburg 1B: 35
Münchner EK „Die Luchse“: 29
Strafminuten:
EHC Waldkraiburg 1B: 4
Münchner EK „Die Luchse“: 10
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