Endlich wieder drei Punkte – Luchse landen wichtigen Heimsieg gegen Berchtesgaden
Die Münchner Luchse konnten am vergangenen Wochenende endlich wieder ein Erfolgserlebnis sammeln. In einem umkämpften Spiel gegen den EV Berchtesgaden konnten die Landeshauptstädter ihre Niederlagenserie mit einem 4-2 (1-1, 1-0, 2-1) Heimerfolg brechen.
Luchse bleiben trotz Rückstand cool
Die Ausgangslage vor dem Spiel zwischen dem MEK und den Gästen aus dem Berchtesgadener Land waren trotz vermeintlich klarer Verhältnisse in der Tabelle alles andere als eindeutig. Während sich der MEK auf dem vierten Platz und somit in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd befand, startete der EVB auf Platz sieben in ihr Auswärtsspiel im Münchner Westen. Der Trend hingegen sprach für die Gäste. Während die Luchse mit vier Niederlagen am Stück in ihr letztes Heimspiel des Monats gingen, haben die Berchtesgadener ihre letzten vier Spiele siegreich gestaltet. Sollte im Back-To-Back gegen den MEK auch noch die volle Punktzahl geholt werden, wären die Landeshauptstädter auf einmal in Schlagdistanz.
Entsprechend entschlossen gingen beide Mannschaften in die Begegnung. Schon in den ersten Wechseln wurde klar, dass dieses Spiel über den Kampf gehen würde. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter Eis und gingen hart, jedoch im Rahmen des Erlaubten, zur Sache. Obwohl die Luchse die ersten guten Gelegenheiten des Abends verzeichneten, waren es die Gäste, die den Torreigen an diesem Abend eröffneten. In der achten Minute brachte Richard Kroll einen Schuss auf das Münchner Tor, der kurz vor dem Torraum noch von Matthias Zern unhaltbar zum 0-1 abgefälscht wurde. Jens Berger, der den Zuschlag zwischen den Pfosten erhielt, hatte absolut keine Chance.
Im Unterschied zu den vergangenen Spielen ließen sich die Gastgeber diesmal nicht von einem Gegentreffer aus dem Konzept bringen. Die Luchse hängten sich rein und erarbeiteten sich im wahrsten Sinne des Wortes ihre Chancen. In der 15. Minute war es passenderweise die vierte Münchner Reihe, die alles wieder auf Anfang stellte. Dominik Hnat eroberte im eigenen Drittel den Puck und schickte Edgars Opulskis auf die Reise. Der lettische Stürmer entledigte sich seiner Verfolger, zog aus dem hohen Slot ab und ließ die Scheibe auf der Fanghandseite im Netz zappeln. Edgars, der an diesem Abend Doppelschichten fuhr und mannschaftsintern für die meisten Torschüsse verantwortlich war, belohnte sich schon früh für eine enorm couragierte Leistung und sorgte für einen ausgeglichenen Pausenstand.
Beißen, blocken, scoren
Während sich beide Mannschaften im ersten Drittel noch ein wenig abtasteten, übernahmen die Luchse im Mittelabschnitt die Kontrolle. Die Landeshauptstädter verlagerten das Spiel mehr und mehr in die Zone der Gäste und erarbeiteten sich Chance um Chance. Das soll jedoch nicht heißen, dass der EVB hilflos auf den zweiten Gegentreffer des Abends wartete. Ganz im Gegenteil, die Mannschaft aus Berchtesgaden setzte eine Vielzahl gefährlicher Nadelstiche, meist in Form von schnellen Gegenangriffen. Die Defensivabteilung der Luchse, die am Freitag zu alter Stärke zurückfand, arbeitete die Chancen ihrer Gegner jedoch konsequent weg. Allen voran Dominik Hnat, der seit seiner Rückkehr aufs Eis wieder als Puckmagnet der Münchner Abwehr fungiert, zeigte vollsten Einsatz und warf sich in jede noch so hart geschossene Scheibe hinein. Konnte kein Verteidiger mehr aushelfen, so war Jens Berger im Eins-Gegen-Eins unüberwindbar und sorgte für Verzweiflung bei den gegnerischen Stürmern.
In der 32. Minute eines bis dato enorm unterhaltsamen Spiels gingen die Gastgeber erstmals in Führung. Dominik Hnat fing im gegnerischen Drittel einen Pass ab und hatte angesichts eines auf ihn zukommenden Gegenspielers nur wenige Momente Zeit, den Puck wieder loszuwerden. Domi schaltete schnell und feuerte im allerletzten Moment noch einen Handgelenkschuss ab, ehe er zu Fall gebracht wurde. Während der Münchner Defensivspezialist mit dem Hosenboden auf dem Eis aufschlug, zischte sein Schuss an EVB-Goalie Fabio Fürlinger vorbei ins Netz. Beißen, blocken, checken, scoren – Domi packte gegen Berchtesgaden all seine Fähigkeiten aus und belohnte sich umgehend mit seinem ersten Saisontor.
Die erstmalige Führung gab den Luchsen erkennbar Sicherheit. Nun war das Selbstvertrauen da, das das Team von Markus Kiefl wochenlang von Sieg zu Sieg eilen ließ, und die Gastgeber erspielten sich nun Chancen im Minutentakt. DIe wohl beste Chance auf den Ausbau der Führung hatte erneut die vierte Reihe der Luchse. Edgars Opulskis schlug aus dem eigenen Drittel eine perfekte Flanke direkt in den Laufweg von Can-Luca Senghas auf dem rechten Flügel. Can nahm die Scheibe auf, skatete die Bande entlang und spielte den Puck vor das Tor auf Andreas Steer, der aus nächster Nähe denkbar knapp scheiterte. Für den Angriff mit perfekter B-Note gab es dennoch Szenenapplaus vom Publikum, und für die Landeshauptstädter gab es zur Pausensirene einen Spielstand von 2-1.
Mit richtiger Reaktion zum ersten Sieg des neuen Jahres
Nur noch zwanzig Minuten trennten die Luchse von ihrem ersten Sieg seit einem Monat. Allerdings war es auch nur ein Tor, das die Münchner von ihren Gegnern trennte. Entsprechend spannend war die Ausgangssituation vor dem finalen Abschnitt, und schnell wurde es auf dem Eis noch spannender. In einer Wiederholung des ersten Treffers brachte in der 52. Minute erneut Richard Kroll einen Schuss aus der Halbdistanz auf das Tor der Landeshauptstädter, und erneut landete die Scheibe hinter der Linie. Wie schon beim ersten Berchtesgadener Treffer wurde der Puck kurz vor Jens Berger abgefälscht, diesmal vom eigenen Mann, und der Münchner Torwart war einmal mehr machtlos. 2-2, alles wieder auf Anfang.
Einmal mehr zeigten die Luchse Resilienz und verkrafteten auch diesen Rückschlag äußerst schnell. Kurz vor der 50. Minute konnte Can-Luca Senghas, der am Freitag eine seiner bis dato besten Leistungen im Luchsfell ablieferte, nur mit einem Foul gestoppt werden. Im daraus resultierenden Überzahlspiel schnürten die Gastgeber den EVB ein, bis der Puck kurz vor Ablauf der Strafe endlich im Netz zappelte. Tobias Treichl brachte eine Scheibe vom linken Flügel aufs Tor, die von Fabio Fürlinger lediglich auf Kosten eines Abprallers entschärft werden konnte. Nach kurzem Gestochere war es der unbeirrt vor dem Tor arbeitende Verteidiger Henri Höhn, der sich belohnte und die Scheibe über die Linie bugsierte. Henri, der eine enorm starke erste Saison im Herrenbereich absolviert, wurde von seinem Mannschaftskollegen geherzt und brachte die Luchse acht Minuten vor Ende wieder in Führung.
Im Anschluss an den Führungstreffer versuchten die Berchtesgadener nochmal alles, um den erneuten Ausgleich zu erzielen und doch noch einen Punkt aus der Landeshauptstadt mitzunehmen. Den Gästen ging allerdings zunehmend die Kraft aus, und die Luchse schafften es, mit diszipliniertem Spiel die Zeit von der Uhr zu nehmen. Kurz nachdem EVB-Coach Andreas Stöckl seine Auszeit nahm, fiel dann schließlich die Entscheidung. Der vierte MEK-Treffer war ein traumhaft anzusehendes Zusammenspiel der neu formierten ersten Reihe. Maximilian Deutzmann schlickte mit einem Pass über die rechte Bande Lukas Doubrawa auf die Reise. Lukas lief in Richtung Grundlinie und spielte auf Höhe des Bullykreises den Pass auf den mitgelaufenen Moritz Barth. Mo bekam den Puck optimal auf die Kelle gespielt, verlud Fürlinger und schob exakt drei Minuten vor Abpfiff zum 4-2 und damit zur Entscheidung ein.
Arbeitsreihe glänzt beim Arbeitssieg
Endlich wieder drei Punkte! Nach vier Wochen ohne Sieg ist die Durststrecke des Luchsrudels beendet. Der Erfolg gegen den EVB war aus mehreren Gründen enorm wichtig. Zum einen konnten die Landeshauptstädter somit ihr hart erarbeitetes Polster auf die hinteren Plätze wieder ein wenig ausbauen, und zum anderen fand das Team von Coach Markus Kiefl wieder zu seinen Stärken zurück, die den Traumstart in die Saison erst ermöglicht haben. Die Landeshauptstädter gaben mit vier Reihen Vollgas und arbeiteten ihre Gegner mit jedem Shift mürbe, bis das letzte Drittel schließlich ganz im Zeichen des MEK stand. In diesem kampfbetonten Eishockeyspiel verdiente sich besonders die vierte Reihe der Luchse ein Sonderlob. In der Defensive verteidigten Corin Remmert und Dominik Hnat mit Leib und Seele, und letzterer konnte mit seinen ersten zwei Punkten der Saison sogar Zählbares verbuchen. Im Sturm brachten Can-Luca Senghas und Andreas Steer nicht nur den gewohnt starken Einsatz, sondern erspielten sich eine Vielzahl guter Chancen und harmonierten hervorragend mit allen Doppelwechslern, die neben den Einsätzen in ihrer regulären Reihe zusätzlich Shifts mit Can und Andi fuhren. Der Garant für den Sieg war jedoch Goalie Jens Berger, der seinen Vorderleuten mit einigen Big Saves den Abend rettete und in seinem ersten Einsatz der Saison gleich zum Luchse MVP gewählt wurde.
Ausblick
Am nächsten Wochenende sind die Luchse nicht nur doppelt gefordert, sondern auch lange unterwegs. Am Freitag steht das Rückspiel gegen den EV Berchtesgaden im Eisstadion an der Schießstätte an. Am darauffolgenden Samstag geht es für die Luchse nach Ottobrunn, wo sie um 17:45 Uhr bei der SG Ottobrunn/Miesbach gastieren.
Benjamin Dornow, 20. Januar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EV Berchtesgaden 4-2 (1-1, 1-0, 2-1)
19. Januar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – von Friderici, van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth, Treichl
EV Berchtesgaden
Fürlinger, Förster – Streif, Kroll (A), Bork, S. Kohl, C. Zern, S. Fegg, Wildmann – Zauner, Gadringer, Brandner (C), V. Kohl, M. Zern (A), Stöckl, Heim, Berreiter, C. Fegg
Tore:
0-1 M. Zern (Kroll, C. Fegg, 7:02)
1-1 Opulskis (Hnat, 14:07)
2-1 Hnat (kein Assist, 31:13)
2-2 Kroll (kein Assist, 47:23)
3-2 Höhn (Klopstock, Treichl, 51:37/PP1)
4-2 Barth (Doubrawa, Deutzmann, 57:00)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 2
EV Berchtesgaden: 8
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Luchse kassieren erste Heimniederlage der Saison – Verschlafene Anfangsphase entscheidet das Spiel gegen Holzkirchen
Die Münchner Luchse mussten am vergangenen Wochenende ihre erste Heimniederlage der Saison 2024/25 einstecken. Gegen den ESC Holzkirchen zogen die Landeshauptstädter nach einer verschlafenen Anfangsphase mit 3-6 (1-4, 0-2, 2-0) den Kürzeren.
Auf andächtigen Moment folgt sportliche Ernüchterung
Der Zeitraum vor Anpfiff stand ganz im Zeichen des tragisch verstorbenen MEK-Zeitnehmers Norbert Stetter. Die Luchse drehten nach Betreten der Eisfläche eine Ehrenrunde und grüßten den leeren Platz an der Zeitnahme, den Norbert seit Jahrne bei jedem Heimspiel eingenommen hatte. Anschließend versammelten sich beide Mannschaften an ihren jeweiligen blauen Linien für eine kurze Rede vom Ersten Vorstand des Münchner EK, Rebecca Zuppardo, sowie für eine anschließende Schweigeminute.
Im Anschluss starteten die Mannschaften in das Spiel, und schnell konnten die Gäste das erste Erfolgserlebnis des Tages feiern. In der dritten Minute brachte Valentin Nußer einen Handgelenkschuss von der blauen Linie auf das Tor der Luchse. An und für sich eine machbare Aufgabe für die Münchner Torfrau Paula Weber, allerdings machte sie ihre Rechnung ohne Christian Steinmetz. Der Puck traf den MEK-Stürmer, der an diesem Abend aufgrund personeller Engpässe in der Verteidigung auflief, am Oberschenkel, änderte seine Richtung und schlug dadurch vollkommen unhaltbar für Paula in den Maschen ein. Ein mehr als unglücklicher Start in das Spiel für die Luchse, der allerdings auch eine Art ausgleichende Gerechtigkeit für das glückliche MEK-Siegtor im Hinspiel in Holzkirchen darstellte.
An und für sich gab es wenig Grund für die Gastgeber, sich vom ersten Gegentreffer aus dem Konzept bringen zu lassen. Die Luchse waren nach dem 0-1 jedoch völlig von der Rolle, agierten defensiv viel zu weit weg von ihren Gegenspielern und ließen nahezu ohne Gegenwehr gefährliche Torabschlüsse zu. So dauerte es nicht lange, ehe es erneut im Kasten klingelte. In der siebten Minute erhöhte Matthias Nachtmann auf 0-2, und zwei weitere Minuten später war es Johannes Bornhorn, der mit einem schönen Tip-In auf 0-3 stellte. Die Landeshauptstädter agierten nun komplett hilflos, und als in der elften Minute auch noch Can-Luca Senghas auf die Strafbank geschickt wurde, erzielte Lukas Kögl das 0-4 und stellte alle Zeichen auf Schützenfest.
Coach Markus Kiefl hatte nun mehr als genug gesehen und zog seine Auszeit. Dort schien er zu seinen Spielern durchzudringen, denn im Anschluss gelang es den Luchsen, die Blutung zu stoppen. Die Landeshauptstädter fanden schrittweise zu dem stabilen Defensivspiel, das sie in dieser Saison bislang ausgezeichnet hatte, zurück. Außerdem erarbeiteten sie sich nun selbst ihre ersten Gelegenheiten und konnten kurz vor der Drittelpause den wichtigen Anschlusstreffer erzielen. In Überzahl bediente Maximilian Deutzmann seinen im Slot freistehenden Reihenkameraden Moritz Barth mustergültig. Mo netzte aus kurzer Distanz zum 1-4 ein und sorgte dafür, dass seine Mannschaft zumindest nur mit drei Tore Rückstand in die erste Drittelpause ging.
Anschlusstreffer einkassiert, Rückstand ausgebaut
Der Mittelabschnitt begann äußerst vielversprechend für die Luchse, denn nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff konnte Maximilian Deutzmann die Lücke zu den Gästen weiter schließen. Der Kölsche Jung verwandelte einen Nachschuss zum vermeintlichen 2-4, allerdings hielt die Freude nur kurz. Nach einer kurzen Beratung revidierte das Schiedsrichtergespann ihre zuvor getroffene Entscheidung aufgrund von Torraumabseits – Kommando zurück, weiterhin 1-4 aus siche der Gastgeber. Zu allem Unglück für die Landeshauptstädter hielt jedoch auch dieser Spielstand nicht lange. Gut eine Minute nach dem annullierten Anschlusstreffer erhöhte Franziska Klinger auf 1-5. Ein weiterer Tiefschlag in einem Spiel, in dem das Glück den Luchsen einfach nicht hold war.
Im weiteren Verlauf des Abschnitts hatten die MEKler allerlei Gelegenheiten, sich wieder an ihre Gegner heranzuarbeiten. Direkt nach dem fünften Gegentor erhielten die Münchner eine Vielzahl an Überzahlspielen, unter anderem ein nahezu zweiminütiges Fünf-Gegen-Drei. Hier agierten die Landeshauptstädter jedoch zu zaghaft, zu passiv, zu wenig druckvoll und insgesamt zu harmlos, um Raphael Matha im Holzkirchener Tor ein zweites Mal hinter sich greifen zu lassen. Kurz vor Drittelende zeigten die Gäste hingegen, wie einfach Powerplay funktionieren kann. Nach einem zielsicheren Querpass von Kapitän Kilian Abeltshauser machte erneut Lukas Kögl zwei Sekunden vor Drittelpause mit einem zielgenauen Handgelenkschuss das halbe Dutzend voll. Torfrau Paula Weber, deren klare Anweisungen von ihren Vordermännern nicht gehört wurden, war vollkommen zurecht außer sich vor Wut über das Gegentor zwei Sekunden vor der Sirene und über den Pausenstand von 1-6.
Luchse kämpfen, können aber nicht mehr aufschließen
Wollten die Luchse im letzten Abschnitt noch etwas reißen, müsste der erste Treffer äußerst früh fallen. Tatsächlich lief der Beginn des Drittels auch ganz nach dem Geschmack der Gastgeber. In einem der vielen Überzahlspiele der Münchner versenkte Tobias Treichl in der 47. Minute einen Nachschuss zum 2-6 Anschlusstreffer. Tobi, der mit seinem bereits siebten Saisontor sein Punktekonto auf dreizehn Zähler hochschraubte, belohnte sich damit nicht nur für eine starke Leistung am Freitagabend, sondern einmal mehr für seine bisher beste Saison im schwarz-gelben Trikot.
Die Luchse witterten nun doch noch ein wenig Morgenluft und versuchten alles, um sich noch einen Treffer zu erarbeiten, allerdings nahmen ihre Gegner den Kampf an und verteidigten kompromisslos das eigene Gehäuse. Bis zum Seitenwechsel in der 50. Minute sollte den Landeshauptstädtern kein weiterer Treffer gelingen, sodass es in den letzten zehn Minuten vier Tore Rückstand aufzuholen gab. Nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel flammte bei den Gastgebern nochmal ein wenig Hoffnung auf. Yehor Vinnytskyi erhielt in Überzahl einen Pass auf dem linken Flügel, steuerte auf Höhe der Torlinie auf ESC-Goalie Raphael Matha zu und löffelte die Scheibe mit der Rückhand am Holzkirchener Torwart vorbei ins Netz. Würde den Luchsen doch noch ein spätes Comeback gelingen?
Die Antwort darauf war leider ein klares Nein. Kurz nach dem Anschlusstreffer landete Alex van gen Hassend auf der Strafbank, sodass die Gastgeber zwei Minuten lang mit Verteidigen beschäftigt waren. Nach der überstandenen Strafe hatte Yehor Vinnytskyi einen Alleingang und damit die Gelegenheit, seine Mannschaft noch etwas näher heranzubringen. Yehor wurde jedoch ungeahndet von hinten von mehreren Stöcken gestört und nach einer anschließenden Keilerei mitsamt seines Sparringpartners im ESC-Trikot mit einer drei Minuten vor Abpfiff kleinlich erscheinenden Spieldauerstrafe vom Platz gestellt. Es war die letzte sehenswerte Aktion eines Abends, an dem der Sport trotz berechtigtem Ärger über das Endergebnis in den Hintergrund trat.
Luchse hoffen auf Rückkehr zur Normalität
Nach acht Siegen zum Saisonstart waren die vergangenen vier Spiele ernüchternd für das Luchsrudel. Das Heimspiel gegen den ESC Holzkirchen reiht sich nahtlos in diese Serie an Spielen, in denen mehr drin gewesen wäre, ein. Die Blicke im Lager der Münchner waren nach der ernüchternden Anfangsphase, in der das Spiel frühzeitig entschieden wurde, von Ratlosigkeit geprägt. Nun hoffen die Luchse nach drei Wochen geprägt von wechselnder Trainingshäufigkeit, unterschiedlichen Trainingsorten, schwankender Kaderstärke und ausfallenden Spielern auf eine Rückkehr zur Normalität. Ein guter erster Schritt hierfür war die Rückkehr zum normalen Trainingsbetrieb. Zudem kehren aktuell mehr und mehr Luchse aus dem Lazarett zurück, sodass Coach Markus Kiefl zu seinen etablierten wie erfolgreichen Reihen zurückkehren kann. Nun gilt es, mit voller Kapelle wieder in die Erfolgsspur zu finden.
Ausblick
Nach vier Niederlagen in Serie stehen nun drei richtungsweisende Spiele für das Luchsrudel an. Das erste dieser Matches steigt am Freitag um 19:30 Uhr im Münchner Weststadion gegen den EV Berchtesgaden.
Benjamin Dornow, 13. Januar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESC Holzkirchen 3-6 (1-4, 0-2, 2-0)
10. Januar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 80
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Weber, Kumerics – van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (A), Hnat, Axtner (C), Paramonov – Doubrawa, Vinnytskyi, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth, Treichl
ESC Holzkirchen
Matha, Halmbacher – Killer, Walter, Kögl (A), Brumec (A), Klinger – Nußer, Greiter, Walter, Schweighofer, Köppl, Nachtmann, Peters, Bornhorn, Feuerreiter, Abeltshauser (C), Hauff
Tore:
0-1 Greiter (Nachtmann, Brumec, 2:55)
0-2 Nachtmann (Abeltshauser, 6:36)
0-3 Bornhorn (Peters, Schweighofer, 8:02)
0-4 Kögl (Greiter, Bornhorn, 10:44/PP1)
1-4 Barth (Deutzmann, Doubrawa, 16:43/PP1)
1-5 Klinger (Nußer, Köppl, 21:52)
1-6 Kögl (Abeltshauser, 39:58/PP1)
2-6 Treichl (van gen Hassend, Vinnytskyi, 46:13/PP1)
3-6 Vinnytskyi (Treichl, Paramonov, 50:24/PP1)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 15+20 (Vinnytskyi)
ESC Holzkirchen: 27+20 (Köppl)
Bilder









Knappe Niederlage in Garmisch-Partenkirchen – Luchse verlieren Spitzenspiel beim EV Mittenwald
Das Luchsrudel musste seine dritte Niederlage am Stück einstecken. Die Landeshauptstädter zeigten eine disziplinierte und taktisch starke Leistung beim favorisierten EV Mittenwald, mussten sich aber am Ende knapp mit 4-3 (2-1, 1-1, 1-1) geschlagen geben.
Einfache Gegentreffer kosten Luchse frühe Führung
Nach der bitteren Niederlage beim DEC Inzell wollten die Luchse am Freitag im altehrwürdigen Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen wieder in die Erfolgsspur finden. Auch wenn die Trauben gegen den EV Mittenwald traditionell hoch hängen, machten sich die Landeshauptstädter mit viel Optimismus auf den Weg ins Werdenfelser Land. Sowohl Edgars Opulskis als auch Assistenzkapitän Max Deutzmann kehrten rechtzeitig für das Spiel beim EVM in den Kader zurück, und Verteidiger Dominik Hnat gab sein Comeback nach einer mehrwöchigen Verletzungspause. Die Gastgeber hingegen starteten mit dem besten Punkteschnitt der Bezirksliga Süd und dem Selbstbewusstsein einem Comeback-Derbysieg gegen den TSV Farchant in die erste Partie des neuen Jahres.
Trotz der klaren Ausgangssituation gehörte die Anfangsphase den Münchnern. Die Gäste zeigten eine taktisch disziplinierte Performance und erschwerten es ihren Gegnern, in die Begegnung zu finden. Nach nur vier Minuten belohnten sich die Landeshauptstädter erstmals für ihre Bemühungen. Zunächst war es Comebacker Dominik Hnat, der mit starkem Einsatz einen Turnover auf Höhe der Mittellinie verhinderte. Edgars Opulskis nahm den herrenlosen Puck auf und konnte ihn im letzten Moment an seinem Gegenspieler vorbeispielen, ehe ihn dieser mit einem sauberen Hit auf die Eisfläche beförderte. Yehor Vinnytskyi erreichte die Scheibe als Erster, ging einige Schritte und zog vom linken Bullykreis aus ab. Der Handgelenkschuss erwischte EVM-Goalie Josef Kraus zwischen den Beinen und schlug zum 0-1 für die Gäste ein.
Auch in den darauffolgenden Minuten blieben die Luchse am Drücker, ließen allerdings die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Zudem schlichen sich im Defensivverhalten zunehmend Unkonzentriertheiten ein, die von den Gastgebern eiskalt ausgenutzt wurden. In der elften Minute klaffte eine große Lücke an der eigenen blauen Linie. EVM-Kapitän Korbinian Gallenberger wusste sofort, was zu tun ist. Gallenberger bediente Florian Gruber mit einem idealen Steilpass, sodass der Mittenwalder Stürmer nur noch MEK-Goalie Tamino Kaut vor sich hatte. Gruber legte sich die Scheibe im letzten Moment auf die Rückhand und löffelte sie über Taminos Schoner zum 1-1 Ausgleich ins Netz. Nur drei Minuten später schlugen die Werdenfelser erneut zu. Wieder ließ sich die Münchner Hintermannschaft mit einem Steilpass schnell überspielen. Stefan Breundl wurde auf dem linken Flügel bedient, zog hinter das Tor und legte von dort aus den Puck auf Stephan Wilhelm zurück. Der frühere Nationalspieler zog direkt ab und ließ Tamino im Münchner Tor keine Chance. Obwohl die Luchse im ersten Abschnitt mehr Torschüsse verzeichneten als ihre Gegner, mussten sie nach den ersten zwanzig Minuten mit einem 2-1 Rückstand in die Kabine gehen.
Luchse kontern Rückschlag blitzschnell
Die Mannschaft von Markus Kiefl startete trotz des Rückstandes relativ unbeeindruckt in den Mittelabschnitt. Die Luchse spielten zielstrebig in Richtung Mittenwalder Tor, doch am Ende waren es ausgerechnet eine dieser Angriffsbemühungen, die zu dem dritten Gegentreffer des Abends führte. In der 26. Minute wurde ein Pass im gegnerischen Drittel von Piranha Corey Morgan abgefangen. Der EVM-Topscorer schaltete schnell und spielte sofort einen Steilpass auf seinen durchgestarteten Sturmkollegen Anton Radu. Der ehemalige Oberligastürmer bekam die Scheibe perfekt in die Kelle gespielt, lief alleine auf Tamino Kaut zu und netzte souverän zum 3-1 ein.
Glücklicherweise steckten die Luchse auch diesen Rückschlag gut weg. Besonders die zweite Reihe der Münchner sorgte wie in jedem Spiel regelmäßig für Gefahr vor dem Tor und stellte keine zwei Minuten nach dem dritten Gegentor den alten Abstand wieder her. Edgars Opulskis, der einmal mehr als Gehirn seines Blocks agierte, setzte sich in der Angriffszone gegen zwei Gegner durch und bugsierte den Puck im Liegen zu Alex van gen Hassend. Der MEK-Dauerbrenner nahm knapp hinter dem rechten Bullykreis Maß, scheiterte mit seinem Handgelenkschuss jedoch am Pfosten. Hier hatten die Landeshauptstädter jedoch Glück im Unglück. Vom Mittenwalder Torgestänge sprang die Scheibe direkt auf den Schläger des völlig ungedeckt vor dem Tor wartenden Stürmers Tobias Treichl, der keinerlei Probleme damit hatte, in das leere EVM-Tor einzuschieben und auf 3-2 zu verkürzen.
Im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts boten sich beiden Mannschaften noch einige gute Einschussmöglichkeiten. Während die Luchse in Sachen Menge leicht überlegen waren, gehörte die hochkarätigste Gelegenheit den Gastgebern. Kurz vor Drittelende feuerte Stephan Wilhelm einen Direktschuss von der blauen Linie auf das Münchner Tor. Tamino Kaut wäre gegen diesen Blueliner wohl machtlos gewesen, allerdings knallte der Schlagschuss gegen das Münchner Torgestänge und sprang von dort aus in das Fangnetz über der Plexiglasbande. Somit deutete mit dem Pausenstand von 3-2 alles auf einen packenden Schlussabschnitt hin.
Souveräne Gastgeber bringen Spiel über die Zeit
Nur wenige Momente nach dem Start in den Schlussabschnitt wurde eines klar. Der Plan der Piranhas war es, für eine schnelle Vorentscheidung zu sorgen und jegliche Comebackhoffnungen der Luchse frühzeitig zunichte zu machen. Die Gastgeber dominierten die ersten Minuten nach Wiederanpfiff und hatten einige Großchancen auf ihren vierten Treffer des Abends. Allen voran Sean Morgan, der das Offensivspiel der Gastgeber mit der Übersicht eines Quarterbacks aufzog, war an der Entstehung einiger dieser Hochkaräter beteiligt. Das Glück war den Mittenwaldern in ihren anfänglichen Angriffsbemühungen jedoch noch nicht hold. Die EVM-Stürmer scheiterten jedoch stets am hervorragend haltenden Luchse-Goalie Tamino Kaut, und war dieser bereits geschlagen, verfehlten sie das verwaiste Tor aus nächster Nähe. In der 50. Minute konnten jedoch weder Tamino noch das Glück die Landeshauptstädter vor dem 4-2 bewahren. Ein Schuss von Stephan Wilhelm wurde vom Münchner Goalie noch abgewehrt, allerdings landete der Rebound auf dem Schläger von Florian Gruber, der die Scheibe aus kurzer Distanz versenkte.
Zwei Tore Rückstand, zehn Minuten auf der Uhr. Die Offensivabteilung der Luchse müsste nun schnell in Fahrt kommen, wollten sie das sich anbahnende Unheil noch abwenden. Und tatsächlich konnten die Münchner das Spiel gut fünf Minuten vor Ende nochmal richtig spannend gestalten. Alex van gen Hassend konnte einen Klärungsversuch der Piranhas noch vor der blauen Linie abfangen und brachte den Puck direkt zurück auf EVM-Goalie Josef Kraus, der den Schuss nur auf Kosten eines Abprallers entschärfen konnte. Zunächst scheiterte Yehor Vinnytskyi im ersten Versuch, doch dann war es Tobias Treichl, der den zweiten Nachschuss mit der Rückhand über die Schoner von Kraus hinweg in die Maschen lupfte und seine Mannschaft wieder auf ein Tor heranbrachte.
In der Crunchtime zeigte sich jedoch einmal mehr, warum der EV Mittenwald jede Saison zu den besten Mannschaften der Bezirksliga Bayern gehört. Die Piranhas verteidigten clever und ließen nur wenige Chancen zu. Ganz im Gegenteil hatte Corey Morgan nach einem abgefangenen Aufbaupass die große Chance auf die Vorentscheidung, scheiterte allerdings im Eins-Gegen-Eins gegen Tamino Kaut. Die letzte Gelegenheit für den MEK bot sich Maximilian Deutzmann, der eine halbe Minute vor Abpfiff als sechster Feldspieler von Yehor Vinnytskyi im hohen Slot bedient wurde. Sein Schlagschuss wurde jedoch geblockt, und das anschließende Bully ging an die Gastgeber, die den Puck langsam aus der Zone und den 4-3 Heimerfolg über die Zeit brachten.
Erneut geben Kleinigkeiten den Ausschlag
Trotz bester Vorsätze beenden die Münchner Luchse ihre drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspiele mit leeren Händen. Auch in Mittenwald war man nah an einem Überraschungserfolg dran, jedoch gaben auch in Garmisch-Partenkirchen Kleinigkeiten den Ausschlag. Die routinierten Gastgeber erzielten ihre Treffer stets im richtigen Moment, und ihre Ausnahmespieler konnten dem Spiel stets ihren Stempel aufdrücken. Für die Luchse stach erneut das Sturmtrio aus Vehor Vinnytskyi, Edgars Opulskis und Tobias Treichl hervor. Zudem zeigte Verteidiger Dominik Hnat ein ansprechendes Comeback, und Tamino Kaut wurde aufgrund einer starken Leistung zwischen den Pfosten von seinen Mitspielern zum Spieler des Tages gewählt.
Ausblick
Nach drei Niederlagen in Serie wollen die Luchse endlich in die Erfolgsspur zurückkehren. Die erste Gelegenheit hierfür bietet sich am Freitag, dem 10. Januar, beim Heimspiel gegen den ESC Holzkirchen. Wir würden uns sehr freuen, euch wieder zahlreich im Münchner Weststadion begrüßen zu dürfen!
Benjamin Dornow, 06. Januar 2025
Statistik
EV Mittenwald – Münchner EK „Die Luchse“ 4-3 (2-1, 1-1, 1-1)
03. Januar 2025, 20:00 Uhr
Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen
Zuschauer: 45
Aufstellungen:
EV Mittenwald
Kraus, Kautecky – S. Morgan (A), Wilhelm, Berndaner, Schwinghammer, Witting, Neumeier – Ernszt, Radu (A), C. Morgan, Mutz, Watford, Fichtl, Breundl, Gallenberger (A), Gruber, Gerstmeir
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – von Friderici, van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Schafroth, Hnat – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Barth, Treichl (C)
Tore:
0-1 Vinnytskyi (Opulskis, 4:02)
1-1 Gruber (Gallenberger, 10:36)
2-1 Wilhelm (Breundl, 13:05)
3-1 Radu (C. Morgan, 25:30)
3-2 Treichl (van gen Hassend, Opulskis, 27:13)
4-2 Gruber (Wilhelm, Breundl, 49:10)
4-3 Treichl (Vinnytskyi, van gen Hassend, 54:41)
Strafminuten:
EV Mittenwald: 6
Münchner EK „Die Luchse“: 8
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Desaströse sieben Minuten kosten das Spiel – Luchse beenden das Jahr 2024 mit bitterer Niederlage in Inzell
Die Münchner Luchse mussten zum Abschluss des vergangenen Kalenderjahres eine schmerzhafte Niederlage einstecken. In einem hochspannenden Match erwies sich ein völlig verschlafener Start in das letzte Drittel als entscheidend und sorgte für einen Endstand von 7-5 (1-2, 1-2, 5-1) für die Gastgeber des DEC Inzell.
Kleiner Kader mit starkem Start
Dem Luchsrudel war schon vor Anpfiff bewusst, dass das Rückspiel bei den Falken mit Sicherheit keine einfache Sache werden würde. Zum einen brannten die Gastgeber nach der unglücklichen Hinspielniederlage in München mit Sicherheit auf Revanche, und zum anderen schrumpfte der eh schon absehbar kleine Kader im Laufe des Tages immer weiter zusammen. Neben den bereits angekündigten Ausfällen meldeten sich auch noch Daniel Embacher, Marius Schorr und Kapitän Leon Axtner ab. Am Ende machten sich 13 wackere Luchse auf den Weg in die Max Aicher Arena.
Trotz des Minikaders starteten die Luchse denkbar stark in die Begegnung. Schon im zweiten Wechsel konnten die Landeshauptstädter erstmals jubeln. Alex van gen Hassend feuerte von der blauen Linie aus einen Schuss auf das gegnerische Tor ab, der von Bernhard Feiersinger auf Kosten eines Abprallers entschärft werden konnte. Der erste Spieler beim Rebound war jedoch keiner seiner Defensivkollegen, sondern der MEK-Rückkehrer Simon Klopstock. Das Münchner Kindl zögerte keine Millisekunde und bugsierte die Scheibe direkt zum 0-1 über die Linie. Ein perfekter Start für die Landeshauptstädter.
Die Luchse nahmen auch in der Folgezeit den Fuß nicht vom Gas und spielten trotz der kurzen Bank mit nur zwei Defensivreihen weiter munter auf. Es dauerte nicht lange, ehe sie sich erneut belohnten. In der neunten Minute verschaffte sich Simon Klopstock im gegnerischen Drittel auf der rechten Seite Raum. Er lief bis zur Grundlinie und spielte von dort aus den idealen Pass auf seinen im Slot wartenden Reihenkollegen Vehor Vinnytskyi, der sofort abzog und auf 0-2 erhöhte. Das bereits in der Vergangenheit bestens harmonierende Duo stellte einmal mehr sein blindes Verständnis auf dem Eis unter Beweis.
Beinahe hätten die Luchse sogar nochmal zugeschlagen. Lukas Doubrawa wurde kurz nach dem zweiten Treffer vor dem Tor bedient, visierte allerdings leider nur den Pfosten an. Im Anschluss waren die Gastgeber an der Reihe, ihrerseits erstmals auf dem Scoreboard zu landen. Hubert Hirschbichler erzielte vier Minuten nach dem zweiten Münchner Tor das 1-2. Das sollte es aber mit Toren im ersten Drittel gewesen sein, und die Landeshauptstädter gingen mit einem knappen Vorsprung in die Pause.
Luchse bauen Polster aus
Auch der zweite Abschnitt startete ganz im Sinne der Gäste. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff durften sich die Luchse mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchen. Das Überzahlspiel sah zunächst wenig zwingend aus, bis sich kurz vor Ablauf der Strafzeit der Spruch „Jeder Schuss aufs Tor ist ein guter Schuss“ einmal mehr bewahrheiten sollte. Gereon Erpenbach überlegte am linken Bullykreis kurz, was er mit der Scheibe machen sollte, bis er schließlich einfach mal abzog. Dank des hervorragenden Screens von Assistenzkapitän Alexander Killinger sah DEC-Goalie Bernhard Feiersinger den Puck erst, nachdem er bereits hinter ihm zum 1-3 im Netz gelandet war.
Beflügelt vom starken Start in das Mitteldrittel spielten die Luchse weiter zielstrebig nach vorne und konnten zum Bergfest sogar auf 1-4 davonziehen. Yehor Vinnytskyi ließ erneut auf Zuspiel von Simon Klopstock einen saftigen Handgelenkschuss flach im Tor einschlagen und sorgte in der 30. Minute somit für den bisher größten Vorsprung des Abends für den MEK. Leider sollte der vierte Treffer der Höhepunkt des Abends aus Münchner Sicht bleiben.
Die Gastgeber waren trotz des klaren Spielstandes keineswegs hoffnungslos unterlegen. Ganz im Gegenteil, die Falken lauerten geduldig auf ihre Gelegenheiten und sorgten häufig mit schnellen Gegenangriffen für Gefahr vor dem Münchner Tor. So auch in der 36. Spielminute, als Noah Antos einen schnellen Vorstoß des DEC fuhr. Antos sprintete bis zur Höhe der Torlinie und legte die Scheibe zurück zum mitgelaufenen Maximilian Maier, der im Slot lauerte. Ähnlich wie beim zweiten Münchner Treffer zog Maier sofort ab und verkürzte fünf Minuten vor Drittelende auf 2-4. Hätten die Luchse den Drei-Tore-Vorsprung in die Kabine retten können, wären die Ereignisse in den letzten zwanzig Minuten so wohl nicht passiert
Kollektivaussetzer und effektive Falken sorgen für Kehrtwende
Eigentlich hätten die Münchner voller Selbstbewusstsein in den letzten Abschnitt starten können. Die Landeshauptstädter haben acht ihrer ersten neun Partien gewonnen und waren drauf und dran, einen weiteren Sieg einzuheimsen. Es dauerte jedoch keine Minute, ehe jeglicher Optimismus im Lager der Gäste komplett verschwunden war. Zunächst entschieden die Falken das erste Bully des Drittels für sich und verlagerten das Geschehen sofort in die Zone der Luchse. Diese schafften es trotz mehrerer Versuche nicht, den Puck zu klären, bis Marcel Nedved aus spitzem Winkel einfach mal abzog. Damit erwischte er MEK-Goalie Jan Kumerics auf dem falschen Fuß, der den überraschenden Schuss nicht abwehren konnte. Nur acht Sekunden nach dem Anschlusstreffer kam es noch dicker. Die Gastgeber entschieden das Bully für sich, Matthias Meyer konnte das Münchner Drittel sofort und ungestört zentral betreten und erzielte mit einem Handgelenkschuss aus dem hohen Slot den viel umjubelten 4-4 Ausgleichstreffer. Nur 39 Sekunden nach Wiederanpfiff hat sich der Vorsprung der Luchse in Luft aufgelöst.
Die Falken schwammen auf der Welle und drängten weiter auf das Tor der Landeshauptstädter. Die Luchse hingegen waren nun völlig von der Rolle und merkbar verunsichert. Selbst ein Überzahlspiel konnte den Münchnern nicht helfen, sondern sorgte für eine weitere Verschlimmerung der Situation. Ein Reifenplatzer an der gegnerischen blauen Linie ermöglichte Rene Tödling einen Alleingang auf das Tor von Jan Kumerics. Der routinierte Verteidiger blieb ganz cool, schaute Jan aus und stellte in eigener Unterzahl auf 5-4.
MEK-Coach Markus Kiefl tat alles, um seinem Team aus dieser schwierigen Phase herauszuhelfen. Der Münchner Trainer zog seine Auszeit und schickte Tamino Kaut für Jan Kumerics zwischen die Pfosten. Die ersten Minuten von Taminos Abend im Netz sollten jedoch ähnlich verlaufen wie Jans letzte Minuten. Nach überstandenem Unterzahlspiel durften die Gastgeber mit einem Mann mehr antreten, und die numerische Überzahl wurde unverzüglich genutzt. Ein Schuss von Martin Davidek konnte Tamino Kaut noch entschärfen, allerdings fanden weder er noch seine Mitspieler den knapp hinter seiner Kufe liegenden Rebound. DEC-Stürmer Leonard Surauer war am schnellsten und drückte den Puck zum 6-4 über die Torlinie. Keine sieben Minuten waren im letzten Abschnitt gespielt, und die 200 Zuschauer in der Max Aicher Arena konnten schon vier Tore der Gastgeber bejubeln.
Nachdem das halbe Dutzend voll war, konnten sich die Luchse zumindest ein bisschen fangen. Die Falken waren nun darauf bedacht, die Zeit von der Uhr zu spielen, und schickten die Scheibe oftmals einfach tief in das Drittel der Landeshauptstädter. Die Gäste hingegen liefen gegen das Inzeller Abwehrbollwerk an, allerdings blieben die Bemühungen vorerst nicht von Erfolg gekrönt – zumindest bis zur 53. Minute. Erneut bediente Simon Klopstock seinen Sturmpartner Yehor Vinnytskyi, und erneut verwandelte der ukrainische Goalgetter eine Chance aus nächster Nähe. Knapp acht Minuten waren noch zu Gehen, und der Rückstand der Luchse betrug nur noch ein Tor. Nun warfen die Münchner alles nach vorne. Es wurde gespielt, es wurde gekämpft, es wurde gebissen, doch leider kamen die Gäste kaum mehr in gefährliche Abschlusssituationen. Die einzige Ausnahme war die letzte halbe Minute des Spiels. Tamino Kaut hatte das Münchner Tor bereits zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen, als die Landeshauptstädter den Ausgleich auf der Kelle hatten. Simon Klopstock spielte quer durch das Angriffsdrittel einen millimetergenauen Pass auf Lukas Doubrawa, der mutterseelenallein direkt vor DEC-Goalie Bernhard Feiersinger geparkt war. Feiersinger mutierte hier jedoch zum Helden des Abends und entschärfte den sofortigen Torabschluss von Lukas. Im Gegenzug besiegelte Marcel Nedwed das Schicksal der Luchse mit dem Empty Net Goal zum Endstand von 7-5.
Sieben schwache Minuten und ineffiziente Special Teams kosten wertvolle Punkte
Wer das Luchsrudel nach Inzell begleitet hat, hat auf jeden Fall ein hochklassiges, unterhaltsames Eishockeyspiel gesehen. Luchse und Falken boten sich einen spektakulären Kampf auf Messers Schneide, bei dem sich zwei Faktoren als entscheidend erwiesen. Der Knackpunkt im Spiel waren ohne Frage die ersten sieben Minuten des letzten Abschnitts. Dort kassierten die Landeshauptstädter vier Gegentore und mussten ihren Zwei-Tore-Vorsprung gegen einen Zwei-Tore-Rückstand austauschen. Besonders bitter – sowohl der Führungstreffer zum 5-4 (Shorthander) als auch das Game Winning Goal zum 6-4 (Powerplaytor) waren ein Produkt der Inzeller Special Teams. Trotz erneut vieler Gelegenheiten machten die Landeshauptstädter einfach zu wenig aus ihren Überzahlspielen, um gegen einen starken Gegner wie den DEC zu punkten. Individuell stachen der dreifache Torschütze Yehor Vinnytskyi, der dreifache Vorlagengeber Simon Klopstock sowie Aleksandr Valyshkin, der in Abwesenheit von Dmitrii Paramonov als einer der zwei Nicht-EU-Ausländer des MEK auflief und seinen Job gut machte, hervor. Wenig überraschend würde jedoch wohl jeder der drei ihre eigene starke Leistung sofort gegen einen Punktgewinn für die Mannschaft eintauschen.
Ausblick
Morgen bestreiten die Luchse das letzte von drei herausfordernden Auswärtsspielen am Stück. Mit dem EV Mittenwald geht es gegen eines der absoluten Spitzenteams der Bezirksliga Bayern. Wir freuen uns über jeden Fan, der uns am 03. Januar nach Garmisch-Partenkirchen begleitet!
Benjamin Dornow, 02. Januar 2025
Statistik
DEC Inzell – Münchner EK „Die Luchse“ 7-5 (1-2, 1-2, 5-1)
27. Dezember 2024, 20:00 Uhr
Max Aicher Arena Inzell
Zuschauer: 200
Aufstellungen:
DEC Inzell
Torhüter – Verteidiger – Stürmer
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa (A), Vinnytskyi, Kovac, Erpenbach, Valyshkin, Barth, Treichl (C)
Tore:
0-1 Klopstock (van gen Hassend, Vinnytskyi, 1:29)
0-2 Vinnytskyi (Höhn, Klopstock, 8:22)
1-2 Hirschbichler (Meyer, 11:40)
1-3 Erpenbach (Doubrawa, Kovac, 23:16/PP1)
1-4 Vinnytskyi (Klopstock, 30:17)
2-4 Maier (Antos, 35:07)
3-4 Nedwed (Rieder, 40:31)
4-4 Meyer (Davidek, 40:39)
5-4 Tödling (kein Assist, 45:19/SH1)
6-4 Surauer (Davidek, 46:57/PP1)
6-5 Vinnytskyi (Treichl, Klopstock, 52:20)
7-5 Nedwed (Graf, 59:44/ENG)
Strafminuten:
DEC Inzell: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Bilder
Wir bedanken uns herzlich bei Lea Unterrainer für die tollen Fotos vom Spiel sowie die freundliche Bereitstellung der Bilder!








Spannendes Spitzenspiel geht an die Renken – Zwei Doppelschläge besiegeln die erste Punktspielniederlage der Luchse
Die Siegesserie der Münchner Luchse wurde kurz vor Weihnachten beendet. Die Landeshauptstädter mussten sich in einem dem Namen gerecht werdenden Spitzenspiel beim TSV Schliersee mit 4-1 (2-0, 0-1, 2-0) geschlagen geben.
Renken starten stark, treffen doppelt
Zweiter gegen Erster, beste Offensive gegen stärkste Defensive, vorhweihnachtlicher Schneefall – alles war angerichtet für ein sehenswertes Spitzenspiel zwischen dem TSV Schliersee und dem Münchner EK. Für dieses Topspiel konnten die Luchse nicht nur auf ihren kompletten Kader minus Langzeitverletzte zurückgreifen, sondern hatten auch einen Rückkehrer mit dabei. Der wenige Stunden zuvor aus Spanien zurückgekehrte Simon Klopstock absolvierte in Miesbach sein erstes Pflichtspiel der Saison.
Trotz bester Vorsätze und dem Selbstbewusstsein von acht gewonnenen Siegen am Stück ließen sich die Luchse zu Beginn des ersten Drittels jedoch arg in die Defensive drängen. Den Gastgebern war bewusst, dass sie mit zwei Siegen am letzten Advantswochenende die Tabellenspitze zurückerobern können. Entsprechend entschlossen traten die Renken auf dem Eis auf, und der Lohn für die gute Arbeit ließ nocht lange auf sich warten. In der neunten Minute spielte Matthias Stumböck aus dem eigenen Drittel einen öffnenden Pass in Richtung gegnerische blaue Linie auf Nico Kimmerl. Der TSV-Stürmer tankte sich auf dem rechten Flügel durch und gab die Scheibe an den im Slot völlig freistehenden Dominik Willibald weiter, der Tamino Kaut im Münchner Tor ausschaute und zum 1-0 für die Gastgeber einnetzte.
Die Luchse waren noch nicht so wirklich in der Begegnung angekommen. Noch deutlicher wurde dieser Umstand, als die Landeshauptstädter eine Minute nach dem Rückstand erstmals mit einem Mann mehr auf dem Eis antreten durften. Die Renken verteidigten im extrem aktiv und setzten die puckführenden Spieler der Luchse enorm unter Druck. Selbst außerhalb der Angriffszone bereitete der starke Forecheck ihrer Gegner den Landeshauptstädtern massive Probleme. So wurde in der 11. Minute ein Aufbauversuch an der eigenen blauen Linie von Dominik Willibald abgefangen. Nach dem Turnover hatte er nur noch Tamino Kaut vor sich, und erneut ging das Duell zwischen TSV-Stürmer und MEK-Goalie an Willibald. Zwei gute Chancen, zwei Tore – die Renken zeigten, warum sie derzeit die beste Offensive der Bezirksliga Süd stellen.
Nach dem zweiten Gegentreffer fanden die Luchse ein wenig besser in die Begegnung und konnten den restlichen Abschnitt auf Augenhöhe gestalten. Noch schaffte es die äußerst stabile Defensive der Gastgeber jedoch, die MEKler stets weit genug vom Tor abzudrängen, um keine all zu gefährlichen Gelegenheiten zuzulassen. So ging es mit einem leistungsgerechten 2-0 für den TSV Schliersee in die erste Drittelpause.
Dominanter Mittelabschnitt lässt Luchse hoffen
Im zweiten Drittel zeigte das Luchsrudel plötzlich ein völlig anderes Gesicht. Während man sich im ersten Drittel vom kompromisslosen Körperspiel der Gastgeber einschüchtern ließ, nahmen die Münchner den Kampf im zweiten Abschnitt an. Als Resultat gelang es den Luchsen zunehmend, die Renken unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Einer dieser Fehler resultierte in der 25. Minute in einem weiteren Überzahlspiel für den MEK. Dort ließen die Luchse nun Puck und Gegner laufen und erspielten sich einige hochprozentige Gelegenheiten, die jedoch entweder vom hervorragend aufgelegten Markus Veicht zunichte gemacht wurden oder neben dem Tor landeten. Kurz nach Ablauf der Strafzeit war es jedoch endlich so weit und die Gäste ließen den Puck erstmals an diesem Abend im Netz zappeln. Edgars Opulskis sichtete auf dem linken Flügel seine Umgebung und spielte den optimalen Pass auf Dmitrii Paramonov. Der Verteidiger nahm die Scheibe im hohen Slot an, nahm Maß und versenkte den Puck mit einem unhaltbaren Handgelenkschuss zum 1-2 Anschlusstreffer im Netz.
Auch nach ihrem ersten Treffer des Abends blieben die Landeshauptstädter am Drücker. Nur wenige Sekunden nach dem 1-2 lief Marvin Kovac aleine auf das gegnerische Tor zu, wurde jedoch in letzter Sekunde mit unfairen Mitteln gestoppt. Hier waren die Gastgeber im Glück, dass es nur eine Bankstrafe gab. Auch kurz nach der erfolgreich überstandenen Unterzahlsituation hatten die Renken ordentlich Dusel. Sichtlich frustriert von den sich immer näher an den Ausgleich heranarbeitenden Münchnern und einem Zweikampf mit einem Kontingentspieler der Luchse ließ sich ein Schließseer Spieler dazu hinreißen, seinen Gegenspieler lautstark und somit im ganzen Stadion klar und deutlich hörbar aufgrund seiner Herkunft zu beleidigen. Dass diese grob unsportliche Äußerung von dem nicht immer auf Höhe des Geschehens agierenden Schiedsrichtergespann mit keiner Strafe belegt wurde, war für die Bank der Landeshauptstädter gelinde gesagt wenig verständlich.
Die Luchse ließen sich jedoch auch von dieser Situation nicht beirren und drängten weiter auf den Ausgleich. Dieser wollte jedoch trotz drückender Überlegenheit und eines Schussverhältnisses von 9-24 zugunsten der Landeshauptstädter im zweiten Abschnitt nicht gelingen. Zum Abschluss des Mitteldrittels spielte sich eine weitere kuriose Situation ab. Das Schiedsrichtergespann zeigte kurz vor der Pausensirene eine Strafe gegen die Renken an, nur um die Entscheidung nach Ende des Drittels zurückzunehmen und im Gegenzug dem Münchner Kapitän Leon Axtner zwei Strafminuten aufzubrummen. Trotz dieser unverständlichen Entscheidungen gingen die Landeshauptstädter jedoch mit dem Momentum und einer gehörigen Portion Optimismus, das Spiel doch noch drehen zu können, in die Kabine.
Zweiter Doppelschlag bringt die Entscheidung
Die letzten zwanzig Minuten begann mit der großen Chance, das Spiel nochmal richtig spannend zu machen. Nach überstandenem Unterzahlspiel erhielt MEK-Stürmer Edgars Opulskis an der gegnerischen blauen Linie einen Steilpass und hatte nur noch den Schlierseer Goalie vor sich. Leider wurde ihm der Puck nicht ganz optimal auf die Kelle gespielt, sodass er zu viel Zeit benötigte, um die Scheibe anzunehmen. Somit konnte er vor dem Abschluss noch leicht gestört werden, und Goalie Markus Veicht entschärfte die Großchance auf den Ausgleich. In den darauffolgenden Minuten verloren die Luchse trotz des starken vorhergehenden Drittels und des ersten Hochkaräters des finalen Abschnitts leider wieder den Faden. Die Gastgeber hatten wieder mehr Raum auf dem Eis und mehr Zeit am Puck, und das Spitzenteam aus dem Oberland nutzten dieses Mehr an Handlungsspielraum eiskalt aus. Acht Minuten vor Ende brachten die Luchse nach einem gewonnenen Bully im gegnerischen Drittel die Scheibe einmal mehr aufs Tor. Der abgewehrte Schuss landete bei den Gastgebern, die das Mitteldrittel blitzschnell überbrückten und in Person von Benedikt Galler alleine auf das Münchner Tor zuliefen. Galler wurde zwar noch vom stark zurückarbeitenden Corin Remmert vom Torschuss abgehalten, allerdings legte er die Scheibe dafür zurück auf seinen mitgelaufenen Mannschaftskollegen Hannes Schorer. Der TSV-Stürmer verarbeitete den Puck direkt und netzte zum 3-1 für die Gastgeber ein. Ein Tiefschlag für die minutenlang anlaufenden Luchse.
Im ersten Abschnitt setzten sich die Renken früh mit einem Doppelschlag ab, und auch im letzten Abschnitt waren es zwei Tore innerhalb kurzer Zeit, die das Spiel endgültig entscheiden sollten. Kurz nach dem dritten Treffer der Gastgeber mussten die Landeshauptstädter erneut auf die Strafbank, um in numerischer Unterzahl den endgültigen Knockout zu erleiden. Die Gastgeber schnürten die Luchse im eigenen Drittel ein, ließen den Puck gut laufen und hatten am Ende das Glück des Tüchtigen. Nachdem Tamino Kaut einen Abschluss von der blauen Linie abwehren konnte, wollte Corin Remmert den Puck aus der Gefahrenzone bringen. Statt die Scheibe mit seinem Schläger zu treffen, landete das Spielgerät jedoch an seinem Schlittschuh und wurde von der eigenen Kufe über die Torlinie bugsiert. Pech für die Luchse und Pech für Corin, der zwei mal am Stück defensiv richtig agierte und die Gegentreffer trotzdem nicht verhindern konnte.
Das vierte Tor war ein Tiefschlag, von dem sich die Landeshauptstädter nicht mehr erholten. Die Münchner agierten zwar weiter bemüht, schafften es allerdings nicht mehr, dem gegnerischen Tor gefährlich nahe zu kommen. So endete ein spannendes Spitzenspiel zwischen den Renken und den Luchsen mit einem verdienten 4-1 für die Gastgeber.
Effizienz macht den Unterschied aus
Zwei spielentscheidende Doppelschläge, zu wenig Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und zu hoher Fokus auf unbedeutende Nebenkriegsschauplätze. Im Spitzenspiel der Bezirksliga Süd wurden die Unterschiede zwischen der Überraschungsmannschaft aus der Landeshauptstadt und dem abgezockten, landesligaerfahrenen Playoff-Kandidaten aus dem Oberland klar erkennbar. Während die Luchse über lange Strecken des Spiels auf Augenhöhe ihrem Gegner agierten, machten die Renken in ihren Druckphasen das Meiste aus ihren Gelegenheiten. Das Team von Markus Kiefl hingegen erarbeitete sich zwar mindestens ebensoviele hochkarätige Chancen wie die Schlierseer, scheiterte allerdings zu häufig am hervorragend agierenden TSV-Goalie Markus Veicht oder an mangelndem Zielwasser. Besonders hervorzuheben war dennoch das starke Spiel der zweiten Münchner Reihe rund um Edgars Opulskis, Yehor Vinnytskyi und Torschütze Dmitrii Paramonov, die kämpferisch enorm starke Leistung von MEK-Pferdelunge Christian Steinmetz und ein Comeback von Simon Klopstock, das keine zweimonatige Eispause vermuten ließ.
Mit der Niederlage in Miesbach und dem darauffolgenden Sieg der Renken in Fürstenfeldbruck ist die Tabellenführung über die Weihnachtsfeiertage an den Schliersee gewandert. Nichtsdestotrotz können die Luchse mit acht Siegen aus neun Spielen hochzufrieden mit ihrer ersten Saisonhälfte sein und ihre kommenden Aufgaben unbeirrt positiv angehen.
Ausblick
In diesem Winter gibt es für das Luchsrudel keine ausgedehnte Weihnachtspause. Schon am 27. Dezember sind die Landeshauptstädter auswärts beim DEC Inzell gefordert. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung beim Rückspiel gegen die Falken!
Benjamin Dornow, 26. Dezember 2024
Statistik
TSV Schliersee – Münchner EK „Die Luchse“ 4-1 (2-0, 0-1, 2-0)
20. Dezember 2024, 20:00 Uhr
Miahelfnzam Stadion Miesbach
Zuschauer: 36
Aufstellungen:
TSV Schliersee
Veicht, Adlberger – Empl (C), Landro, Zankl, Heilkamp, Merl – Seefeldt, Eggert (A), Wölk, Feicht, Zorn, Galler, Willibald, Kimmerl, Siehr, Stumböck (A), Schorer
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – von Friderici, Remmert, Killinger (A), Höhn, Schafroth, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Willibald (Kimmerl, Sturmböck, 8:15)
2-0 Willibald (Galler, Merl, 10:31/SH1)
2-1 Paramonov (Opulskis, Treichl, 27:55)
3-1 Schorer (Galler, 51:44)
4-1 Galler (Sturmböck, 53:26/PP1)
Strafminuten:
TSV Schliersee: 16
Münchner EK „Die Luchse“: 14
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