Knappe Niederlage in Freising – Luchse halten beim Landesligisten gut mit
Das sah doch schon deutlich besser aus als in der vergangenen Woche. Die Luchse müssen zwar weiter auf ihren ersten Sieg des Jahres warten, doch gegen den Landesligisten Freising Black Bears zogen sich die Münchner mit einer knappen 3-1 Niederlage äußerst achtbar aus der Affäre.
Ein besserer Start, kein besserer Stand
Die Münchner gingen mit ein paar Änderungen im Sturm in ihr zweites Vorbereitungsmatch. Jannik Pinder, Simon Klopstock und Lukas Voit waren diesmal mit von der Partie, ebenso wie Luchse-Neuling Daniel Embacher. Der frisch zum Luchserudel hinzugestoßene Verteidiger gab wenige Tage nach seiner Zusage gleich sein Debüt im Münchner Trikot. Dennoch waren die Vorzeichen vor Anpfiff klar. Die Landeshauptstädter werden beim die Aufstiegrunde anpeilenden Landesligisten aus Freising wohl kaum eine Chance haben, das Spiel offen zu gestalten.
Tatsächlich war der Klassenunterschied zu Spielbeginn nicht so deutlich bemerkbar wie erwartet. Den Gastgebern gehörte zwar die erste Offensivaktion des Spiels, doch Jens Berger, der erneut den Start im Münchner Tor bekam, konnte die ersten Schüsse auf sein Gehäuse erfolgreich entschärfen. Im Gegenzug fuhren die Gäste ihren ersten Angriff. Dieser endete zwar ebenfalls ohne Torerfolg, doch immerhin brauchten die Luchse diesmal nur zwei Minuten statt ein halbes Drittel, um das erste Mal einen Puck auf das gegnerische Tor zu bringen.
Trotz der verbesserten Anfangsbemühungen waren es die Gastgeber, die den ersten Streich setzten. Nachdem Jens Berger einen Schuss der Black Bears prallen lassen musste, landete der Puck direkt auf dem Schläger von Niki Schünemann. Man kann sich in München nur zu gut erinnern, wie selten es eine gute Idee ist, Niki ungestört vor dem Tor zum Abschluss kommen zu lassen. Der Ex-Luchs drückte die Scheibe im Nachschuss über die Linie und brachte seinen neuen Verein nach knapp vier Minuten in Führung.
Nun hätte man befürchten können, dass das Spiel ab jetzt den im Vorhinein erwarteten Verlauf nimmt und der Landesligist den Bezirksligisten an die Wand spielt. Dem war allerdings nicht so. Die Luchse ließen sich zwar zeitweise ins eigene Drittel drücken, dafür erlaubten sie den Black Bears aber auch nicht jeden Torschuss. Der defensive Einsatz stimmte – verdeutlicht von Leon Axtner, der Mitte des Drittels nach einem geblockten Schuss mit einem schmerzverzerrten Grinsen in Richtung Bank hinkte. Was aufs Tor kam, konnte von Jens Berger meist souverän entschärft werden.
Offensiv versteckten sich die Luchse trotz des Rückstandes nicht. In der 15. Minute hatten die Gäste ihre wohl beste Chance des Drittels. Kapitän Alex Killinger feuerte einen Schuss auf das Freisinger Gehäuse, den Bärengoalie Manuel Hanisch prallen lassen musste. Leider blieben die Luchse mit ihrem Nachschuss jedoch erfolglos. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen Lukas Voit und Matthias Hofbauer konnten sich die Münchner in Überzahl versuchen, doch im ersten Powerplay des Abends lief die Scheibe bei den Gästen noch nicht wirklich rund. Es blieb bis zur ersten Pause also beim 1-0 für die Gastgeber.
Endlich ein Erfolgserlebnis
Das zweite Drittel begann mit einem Tiefschlag für die Luchse. 30 Sekunden nach Wiederanpfiff ließen die Bären die Luchse ganz schön alt aussehen. Kapitän Fabian Eder spielte die Scheibe vom eigenen Drittel aus tief. Währenddessen startete Dimitri Kurnosow durch, überlief die gesamte Luchse-Hintermannschaft und hob damit das angezeigte Icing auf. Alleine mit dem von der Bande zurückgeprallten Puck vorm Tor ließ Kurnosow Jens Berger keine Chance und netzte zum 2-0 ein. Das ging schnell.
Noch schneller als der Ausbau der Führung war jedoch die Antwort der Luchse. Völlig unbeeindruckt vom zweiten Treffer spielten die Gäste weiterhin auf Angriff, und wenn es mit konventionellen Spielzügen nicht klappt, hilft manchmal ein dreckiges Tor. Das dachte wohl auch Jannik Pinder, als er in einem Durcheinander vorm Gastgebertor den Puck lokalisieren konnte und ihn zur Freude der zahlreich vertretenen Luchse-Fans irgendwie über die Linie bugsieren konnte. Zwei Tore in den ersten 56 Sekunden, und auch noch der erste Luchse-Treffer des Jahres – hoffentlich war niemand zum falschen Zeitpunkt auf der Toilette oder am Bierstand.
Die Gastgeber hatten zwar erwartungsgemäß die besseren Chancen, aber insgesamt war das zweite Drittel eine recht offene Angelegenheit. Der dritte Treffer der Gastgeber kam daher ein wenig aus dem Nichts. Trotz einer vor allem kämpferisch tollen Leistung hatte die Münchner Hintermannschaft eine Sache am Freitagabend nicht immer perfekt im Griff – manchmal bekamen die Luchse den Puck zu lange nicht aus ihrem Drittel heraus. So auch in der 34. Minute, als sich die Freisinger zu lange die Scheibe im Gästedrittel hin- und herspielen durften. Nach einer Weile landete der Puck hinter dem Münchner Tor bei Marco Rott, der ihn zum im Slot freistehenden Severin Stippl weiterleitete. Die Freisinger Nummer 17 versenkte die Scheibe per Rückkand hoch auf der Fanghandseite im Luchse-Tor. Die 3-1 Führung der Black Bears hielt bis zur zweiten Pause Bestand.
Harte Arbeit ohne Lohn
Auch im letzten Drittel ging dem Bezirksligisten die Puste nicht aus. Die Luchse gaben weiterhin alles, um den Rückstand weiter zu verkürzen. Coach Tobi Knallinger, der das ganze Spiel über sehr aktiv coachte und viele richtige Impulse geben konnte, veränderte Reihen und Strategie nochmal ein wenig. Nachdem die Luchse zu Beginn des Drittels ein Unterzahlspiel problemlos überstehen konnten, gab es danach einige Druckphasen für die Münchner.
Frenetisch von den Gästefans angefeuert, erarbeiteten sich die Luchse kurz aufeinanderfolgend zwei Überzahlspiele, in denen das Spiel nochmal hätte kippen können. Es waren vor allem die Münchner Verteidiger, die gute Gelegenheiten kreierten. Allen voran Kapitän Alex Killinger und Neuzugang Simon Langnickel brachten flache, harte Schüsse auf Manuel Hanisch, die der Freisinger Schlussmann oft nicht festhalten konnte. Trotz vieler solcher Gelegenheiten inklusive Nachschüsse konnten die Luchse den Puck in dieser Phase einfach nicht an Hanisch vorbeibringen. Ähnlich wie in der Vorwoche konnten die Gäste machen, was sie wollten, das Tor war für sie wie vernagelt.
Die letzten Akzente setzten zwei Münchner Defensivspieler. Dominik Hnat ließ einen Gegenspieler mit einem Open-Ice-Hit, der die Eigenschaften „hart“, „korrekt“ und „sehenswert“ erfüllte, fliegen und unterstrich damit die kämpferisch starke Leistung der Luchse-Defensive. Außerdem durfte sich Dominik Wulkesch auszeichnen. Der Münchner Backup hütete für die letzten sieben Minuten das Gästetor und entschärfte einige gute Gelegenheiten der Gastgeber, den Spielstand kurz vor Ende noch etwas in die Höhe zu schrauben. Nach 60 Minuten verabschiedeten sich die Teams mit einem Endstand von 3-1 für das Heimteam voneinander.
Knapp trotz Klassenunterschied
Zwar warten die Luchse weiterhin auf ihren ersten Sieg des Jahres, aber eines lässt sich ganz einfach feststellen – das Spiel am Freitag war deutlich besser als der vorhergehende Auftritt der Münchner in Waldkraiburg. Sowohl in Sachen Ergebnis als auch hinsichtlich der gezeigten Leistung. Die Luchse versteckten sich trotz des höherklassigen Gegners nicht und verkauften sich bis zum Abpfiff teuer. Der Sieg der Gastgeber geht in Ordnung, dafür war der knappe zwei-Tore-Unterschied aber auch ein dem Spielverlauf gerecht werdendes Ergebnis.
Bei den Luchsen machte Jens Berger erneut eine sehr ordentliche Partie. Der Inline-Goalie zeigt sich mehr als bereit für seine erste Saison auf dem Eis und wird mit Sicherheit eine Verstärkung auf der Torhüterposition sein. Die komplette Münchner Defensive zeigte vor allem kämpferisch ein gutes Spiel, und im Sturm legte Daniel Embacher einen ansprechenden ersten Auftritt im Münchner Trikot hin. So kann es definitiv weitergehen!
Ausblick
Als Nächstes steht für die Luchse Feiertagseishockey am Tag der Deutschen Einheit auf dem Programm. Am Sonntag, dem 03. Oktober, gastieren die Münchner beim ESV Gebensbach. Das Spiel findet im Dorfner Dr. Rudolf-Stadion statt und startet um 17:00 Uhr.
Benjamin Dornow, 27. September 2021
Statistik
SE Freising Black Bears – Münchner EK „Die Luchse“ 3-1 (1-0, 2-1, 0-0)
24. September 2021, 20:15 Uhr
Zuschauer: 44
Aufstellungen:
SE Freising Black Bears
Hanisch, Sedlmeier – Eder (C), Heilmaier, Münzhuber, Hofbauer, Schorr S., Stegner – Regan, Aigner, Rott, Hamza, Stippl, Schünemann N., Seibert (A), Birk (A), Lieb, Kurnosow, Ziegelhöder, Semmler
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Wulkesch – Van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schmidt (A), Hnat, Axtner, Schünemann P. – Voit, Embacher, Cera, Günzel (A), Pinder, Schorr M., Reisinger, Klopstock, Mauch
Tore:
1-0 Schünemann N. (kein Assist, 3:43)
2-0 Kurnosow (Eder, 20:29)
2-1 Pinder (Voit, 20:56)
3-1 Stippl (Rott, 33:10)
Strafzeiten:
SE Freising Black Bears: 6 Minuten
Münchner EK: 4 Minuten
Bilder
Torlos im ersten Test – Luchse verlieren zum Vorbereitungsauftakt
Die Münchner Luchse sind mit einem zu erwartenden Fazit aus dem ersten Spiel seit knapp 12 Monaten gegangen – es gibt noch viel zu tun. In ihrem ersten Testspiel mussten sich die Münchner der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg mit 5-0 geschlagen geben.
Neue Gesichter und ein zaghafter Start
Die Luchse gingen zwar größtenteils mit altbekannten Gesichtern in ihr erstes Spiel des Jahres 2021, es gab aber immerhin ein paar erste Auftritte im Münchner Trikot. Im Feld spielten Nils Nagl und Simon Langnickel erstmals für den MEK, und Jonas Mauch feierte sein Comeback. Im Tor startete Jens Berger. Der Inlinehockey-Goalie stand dabei nicht nur das erste Mal für den Münchner EK zwischen den Pfosten, sondern absolvierte sein erstes Eishockeyspiel als Verbandsspieler.
Vor allem das Debüt von Letzterem stand sofort im Fokus, da das Münchner Tor früh unter Beschuss genommen wurde. Die Luchse starteten zu passiv in die Begegnung und ließen die Gastgeber das Spiel bestimmen. Jens konnte sich in der 4. Spielminute erstmals auszeichnen, als er einen Schuss von der blauen Linie parierte und im Verbund mit der Münchner Hintermannschaft auch den Nachschuss unter Kontrolle bringen konnte. Eine Minute später fanden sich die Münchner erneut in derselben Situation, doch erneut konnten die Gastgeber die vereinten Kräfte der Münchner Defensivspieler nicht überwinden. Ein guter Start für den Neuzugang aus dem Inlinehockey.
Kurz darauf belohnten sich die Gastgeber dann doch das erste Mal für ihre überzeugende Anfangsphase. Fabian Greimel brachte den Puck ins Luchse-Drittel und schlenzte ihn vom linken Bullykreis aus auf das Münchner Gehäuse. Jens Berger war die Sicht verdeckt, sodass er den Puck erst spät sehen konnte – zu spät.
Die Gastgeber ruhten sich nicht auf ihrer Führung aus, sondern übten weiter Druck auf die Gäste aus. Zwei Minuten später kam Alexander Imiolek im hohen Slot frei zum Schuss. Die Nummer Zehn ließ die Scheibe mit einem starken Strich im Netz zappeln und die Gastgeber ein zweites Mal jubeln.
Nach dem zweiten Gegentreffer fanden die Münchner auch langsam in die Partie. Zwölf Minuten waren gespielt, als Tobias Sickinger im Waldkraiburger Gehäuse seine erste Glanztat abliefern musste. Sascha Günzel kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch Sickinger bestand seinen ersten Test mit Bravour.
Einen hörbaren Weckruf setzte der Luchse-Verteidiger Dominik Hnat. In der 15. Minute fuhr Domi den ersten seiner insgesamt drei saftigen Bandenchecks, die allesamt wohl auch außerhalb der Hallentore noch laut und deutlich zu vernehmen waren. Die Botschaft an die Mannschaft wurde wohl verstanden. Die Luchse erarbeiteten sich wenige Sekunden nach dem Hit ein Überzahlspiel und ließen den Puck mit einem Mann mehr sehr gut laufen. Leider fehlten jedoch die Abschlüsse aufs Tor, sodass die 2-0 Führung der Gastgeber bis in die Drittelpause Bestand hielt.
Mehr Kampf, mehr Chancen, etwas Pech – keine Tore
Die zweiten zwanzig Minuten liefen für die Gäste deutlich besser an als der erste Abschnitt. Vom ersten Bully weg legten die Luchse eine andere Körpersprache an den Tag. Vor allem der bestens bekannte Münchner Giftzwerg Andi Steer, der sowieso keinen Zweikampf scheut, ging jedem Puck samt Puckführer nun besonders energisch hinterher. Diesmal sollte das Feld nicht einfach so den Gastgebern überlassen werden.
Die erste und beste Chance des Drittels erarbeitete sich die vierte Münchner Reihe. Martin Schafroth, der kurzzeitig auf den linken Flügel beorderte gelernte Verteidiger, zeigte seine Defensivfähigkeiten und sorgte für einen Puckgewinn im gegnerischen Drittel. Von dort aus ging der Puck zu Leon Axtner, der den Puck nach einem starken Move zum Tor mit der Rückhand über die Schulter von Oansbee-Torwart Sickinger brachte. Statt hoch im Tor einzuschlagen, landete der Puck jedoch an der unteren Seite der Latte. Pech für die Luchse.
Auch wenn Körpersprache und Zug zum Tor etwas besser wurden, reichte es nicht, um etwas zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Gegen Mitte des Drittels hatten die Luchse nochmal eine Drangphase, als die Gastgeber den Torhüter wechselten und Timo Greimel für die zweite Hälfte des Spiels das Waldkraiburger Tor hütete. In einem Überzahlspiel kurz nach dem Torhüterwechsel brachten die Münchner schnell einige Schüsse in Richtung des neuen Mannes zwischen den Pfosten, doch die Abwehr der Gastgeber spielte für ihren Torhüter und brachte Schüsse, die Greimel prallen lassen musste, schnell unter Kontrolle.
Weitere gute Chancen in diesem Drittel erarbeitete sich die Reihe um Florian Bochnak und Andi Steer. Nach guten Rotationen an der Bande brachten Putchen und Andi den Puck einige Male aufs Tor, fanden jedoch beide ihre Meister in Sickinger und Greimel. Da auch Jens Berger in diesem Drittel seinen Kasten sauber hielt, ging es mit dem 2-0 für die Oansbee in die zweite Pause.
Ein spätes Erwachen, ein vernageltes Tor
Nach vierzig Minuten war der Arbeitstag von Jens Berger im Luchse-Tor beendet. Nach einem sehr soliden Debüt von Jens sollte auch Backup Dominik Wulkesch auf seine Minuten kommen. Seine Schicht begann denkbar unglücklich. Eine Minute nach Wiederanpfiff brachten die Gastgeber die Scheibe tief ins Münchner Drittel. Georg Biller zog aus sehr spitzem Winkel am äußeren Rand des linken Bullykreises einfach mal ab und hatte Erfolg. Der Puck schlug hoch im Eck zum 3-0 ein. Dem kalt von der Bank kommenden Dominik war bei diesem Schuss auch noch die Sicht verdeckt – ein äußerst undankbarer erster Schuss.
Die Luchse waren durch den dritten Treffer gezwungen, mehr zu riskieren, und erarbeiteten sich zwei weitere Überzahlspiele. Auch wenn der Puck mittlerweile öfters den Weg in Richtung Gastgebergehäuse fand, blieben die Münchner Bemühungen leider brotlose Kunst. Nachdem die Luchse Puck und Gegner gut laufen ließen, kam erneut Sascha Günzel zu einem guten Abschluss. Torhüter Greimel musste prallen lassen und befand sich nach zwei weiteren Paraden kurzzeitig einen Meter neben dem Tor. Doch selbst beim dritten Nachschuss auf das leere Tor verhinderten die sich in die Münchner Schüsse werfenden Waldkraiburger Verteidiger den Premierentreffer der Luchse.
Im zweiten Überzahlspiel des Drittels liefen die Luchse in einen 2 auf 1-Konter der Gastgeber. Die Waldkraiburger Reserve spielte ihren Break makellos aus. Fabio Greimel legte den Puck quer auf Niclas Hundseder, und dieser hämmerte den Puck per Direktabnahme am chancenlosen Dominik Wulkesch vorbei ins Gehäuse zum 4-0.
Kurz vor Abpfiff wurde es nochmal gesellig. Andi Steer fährt seine Checks auch bei einem vier-Tore-Rückstand bis zum Abpfiff zu Ende. Gastgeberkapitän Tobias Vogl durfte das drei Minuten vor Ende am eigenen Leib erfahren und nutzte die Gelegenheit zum Austausch einiger netter Worte. Handschuhe und Helme blieben jedoch angezogen, sodass die Streithähne nur jeweils zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen durften.
Ergebnistechnisch war es das noch nicht ganz. Zwei Minuten vor Ende stellte Philipp Muhra in Überzahl auf 5-0 für die Gastgeber. Dominik Wulkesch, der bisher einen gebrauchten Abend im Gästetor hatte, konnte sich in der letzten Minute jedoch nochmal auszeichnen. Georg Biller stand völlig allein vor Dominik im tiefen Slot und versuchte, den Münchner Goalie zu verladen. Dominik ließ sich jedoch nicht ausspielen und verhinderte einen sechsten Treffer der Gastgeber, sodass das Spiel mit einem Endstand von 5-0 für den EHC Waldkraiburg 1b endete.
Noch nicht ganz optimal, aber alles halb so wild
Natürlich macht sich keine Mannschaft gerne auf den Weg zu einem Auswärtsspiel, um dann torlos nach Hause zurückzukehren. Das Ergebnis sieht allerdings schlimmer aus, als es tatsächlich war. Zum einen sollte das erste Spiel des Jahres sowieso nicht überbewertet werden, zum anderen waren die Luchse nicht fünf Tore schlechter als ihre Gegner. Sei es ein Lattentreffer oder ein vor dem leeren Tor geblockter Puck – der Scheibe wollte am Sonntag einfach nicht die Linie überqueren. Dafür zeigte der flinke erste Sturm der Münchner gute Ansätze, die nur noch mit einem Treffer gekrönt werden müssen. Die aus vier gelernten Verteidigern bestehende vierte Reihe kassierte kein Gegentor und erarbeitete sich die beste Chance des Spiels. Jens Berger spielte eine gute erste Partie im Luchse-Tor und wird mit Sicherheit eine Verstärkung sein. Bis zum ersten Pflichtspiel gibt es zwar noch einiges zu tun, aber nach dem gestrigen Spiel kann man getrost sagen – das wird schon noch!
Ausblick
Für die Luchse geht es schon in vier Tagen weiter. Die Münchner gastieren am Freitag, dem 24. September, zu ihrem zweiten Testspiel bei den Black Bears Freising. Das Spiel beginnt um 20:15 Uhr.
Benjamin Dornow, 20. September 2021
Statistik
EHC Waldkraiburg 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 5-0 (2-0, 0-0, 3-0)
19. September 2021, 17:15 Uhr
Raiffeisen-Arena Waldkraiburg
Zuschauer: 60
Aufstellungen:
EHC Waldkraiburg 1b
Sickinger, Greimel T. – Imiolek, Vogl (C), Schneider – Beer, Biller, Hundseder, Nietzsche, Greimel F. (A), Jakob (A), Muhra
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Wulkesch – Van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt (A), Hnat, Axtner, Schünemann – Cera (A), Günzel, Schorr, Reisinger, Bochnak, Steer, Mauch, Bootsch, Nagl
Tore:
1-0 F. Greimel (kein Assist, 7:35)
2-0 Imiolek (kein Assist, 9:34)
3-0 Biller (Nietzsche, 40:56)
4-0 Hundseder (F. Greimel, 48:35/UZ1)
5-0 Muhra (Biller, 57:53/PP1)
Strafzeiten:
EHC Waldkraiburg 1b: 10 Minuten
Münchner EK: 8 Minuten
Bilder
Generalprobe gelungen – Luchse gewinnen gegen den EV Aich
Die Luchse wollten am Samstag die im vorhergehenden Testspiel gesehenen positiven Ansätze weiter manifestieren und erneut eine gute Leistung abliefern. Dieses Vorhaben ist den Münchnern definitiv gelungen. Am Tag der deutschen Einheit verließ die Mannschaft des Münchner EK mit einem 3-2 Erfolg gegen den EV Aich siegreich das Eis der Moosburger Clariant-Arena.
Flinke Beine, krachende Banden, keine Tore
Im Vergleich zum letztwöchigen Test gegen Gebensbach gingen die Luchse auf sechs Positionen verändert aufs Eis. Neben fünf letztjährigen Münchnern hatte ein alter Bekannter seine diesjährige Premiere im Luchse-Trikot. Verteidiger Alexander Van gen Hassend schnürte das erste Mal seit knapp zwei Jahren wieder seine Schlittschuhe für den Münchner EK.
Nach den bisher mehr als soliden Ergebnissen war es mit Sicherheit nicht abwegig, die Favoritenrolle an die gastgebenden Aicher abzugeben. Der erste Abschnitt gehörte allerdings den Luchsen. Mit vier Reihen, kurzen Wechseln und viel Tempo gaben die Münchner den Puck anfangs kaum ab und machten das Spiel.
Das schien den Gastgebern gar nicht zu schmecken. Nach gut vier Minuten bekam Dominik Hnat im eigenen Drittel einen tiefen Check ab, der ihn für eine Weile mit Eisbeutel auf die Spielerbank und den Aicher Übeltäter für zwei Minuten auf die Strafbank schickte. Eine schnelle zweite Strafe gegen den EVA gab den Münchnern die ideale Gelegenheit, die frühe Überlegenheit in eine schnelle Führung umzuwandeln. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis wurde das Spiel der Luchse allerdings zu statisch, sodass die doppelte Überzahl ereignislos endete. Ein Muster, das sich im Laufe des Abends wiederholen sollte.
Im restlichen ersten Abschnitt beeindruckten die Luchse mit einer für ein Testspiel äußerst disziplinierten Vorstellung. Der Einsatz stimmte bei allen 19 Mann auf dem Eis, im Tor und auf der Bank. Jan Kumerics wurde im Münchner Tor selten geprüft, war bei Gefahr jedoch stets zur Stelle.
Die gefährlichsten Möglichkeiten erarbeitete sich die erste Münchner Formation. Einmal am Puck, ist Sascha Günzel kaum mehr von ihm zu trennen und weiß, ihn clever zu verteilen. Seine primären Passempfänger, Simon Klopstock und Raphael Cera, konnten die Zuspiele häufig in gefährliche Angriffe umwandeln. Dank ihrer Antrittsgeschwindigkeit kamen Simon und Raphi auch ohne Setup häufig ins gegnerische Drittel und brachten den Puck mehrfach aufs Tor. Marco Krojer war jedoch vorerst nicht zu überwinden.
Für Treffer reichte es im ersten Abschnitt für keine der beiden Mannschaften, aber dafür konnten die Münchner einen anderen Höhepunkt im ersten Abschnitt markieren. Ein Aicher Feldspieler versuchte, schnell an der Bande mit dem Puck in Richtung Münchner Drittel zu gelangen. Diese Rechnung hat er allerdings ohne Raphael Cera gemacht. Der Münchner Flügelflitzer zeigte, dass er kein Kind von Traurigkeit ist, und schickte seinen Gegenspieler mit einem lautstarken, aber gleichzeitig korrekten Hit in die Moosburger Plexiglasbande.
Verdienter Lohn mit herausragender B-Note
Im zweiten Drittel fingen die Gäste an, sich für einen guten Auftritt zu belohnen. Die erste Minute des Abschnitts war gerade so abgelaufen, da klingelte es schon im Tor des EVA. Auf Zuspiel von Sascha Günzel brachte Simon Klopstock den Puck wieder einmal auf das gegnerische Tor, und diesmal konnte Krojer ihn nicht aufhalten. 1-0 für die Luchse.
Nach dem Führungstreffer wurde das Spiel etwas chaotischer. Beide Mannschaften zogen Strafzeiten, doch kein Team konnte an diesem Abend seine Powerplaybilanz etwas aufpäppeln. Nach ihrem vierten erfolglosen Überzahlspiel setzten sich die Luchse allerdings ein wenig im Drittel der Gastgeber fest und konnten wieder jubeln. Thibaut Frachon war in seinem Saisondebut für die Luchse erfolgreich und erhöhte auf 2-0.
Eigentlich hatten die Münchner das Spiel nahezu komplett im Griff, doch im Eishockey geht es häufig schnell. Ein missglückter Befreiungsversuch der Luchse-Abwehr landete auf der Kelle von Alexander Elsberger. Der Aicher Verteidiger nahm sich ein Herz und feuerte den Puck von der blauen Linie direkt zum 1-2 Anschlusstreffer in die Maschen. So einfach kanns passieren.
Die Luchse steckten das Gegentor gut weg und gingen ihrerseits wieder in die Offensive. In Überzahl sah es so aus, als würden die Münchner den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellen. Ein direkt vorm Aicher Tor abgefälschter Schuss hätte Krojer wohl erneut geschlagen. Der Puck schaffte die letzten Zentimeter übers Tor allerdings nicht mehr.
Kurz darauf stand Egon Bootsch nach einem großartigen Pass allein vor Krojer. Der Münchner Stürmer schaffte es allerdings nicht, die Scheibe am Aicher Goalie vorbeizulegen. Weiterhin 2-1.
Die Münchner hatten allerdings noch das Highlight des Drittels und eigentlich des gesamten Spiels im Angebot. Nach einem überstandenen Unterzahlspiel sicherte sich Dominik Hnat an der gegnerischen blauen Linie mit einem aggressiven Forecheck den Puck und verzauberte Zuschauer wie Mitspieler. Domi legte seinem Gegenspieler nach einer schnellen Körpertäuschung konsolenverdächtig den Puck durch die Beine, hatte nur noch Krojer vor sich und brachte die Scheibe im Eins-gegen-Eins äußerst lässig im Tor unter. Mit dem 3-1 ging es in die 2. Pause.
Ein Test für Torhüter und Special Teams
Vielleicht waren die Münchner zu Beginn des letzten Abschnitts etwas zu zufrieden mit der eigenen Leistung. Die Luchse fingen etwas sehr lässig an und fingen sich schnell den zweiten Gegentreffer des Abends. Tobias Gilg brachte den EV Aich wieder auf ein Tor heran.
Das restliche letzte Drittel stand im Zeichen der Special Teams. Zunächst spielten die Luchse gut drei Minuten am Stück Überzahl. Die Reihe Klopstock-Günzel-Cera erarbeitete sich wieder ein paar Chancen, konnten diese aber nicht in Torerfolge umwandeln. Danach durften die Gastgeber zwei Mal in Überzahl ran – etwas mehr Chancen, aber dennoch dasselbe Resultat.
In einer knapp zweiminütigen doppelten Überzahl sah Luchse-Coach Tobi Knallinger die Gelegenheit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, und zog seine Auszeit. Die wohl beste Chance hatte Philipp Schünemann. Der Münchner Verteidiger stand völlig frei im hohen Slot, traf den Puck allerdings nicht voll. Keine Vorentscheidung also.
Richtig brenzlig wurde es nochmal zweieinhalb Minuten vor Ende. Amin Reisinger handelte sich eine vermeidbare Strafe ein, sodass die Luchse fast das komplette restliche Spiel mit einem Mann weniger spielen mussten. In diesen letzten Minuten stellten die Luchse deutlich unter Beweis, dass sie mit einem Sieg nach Hause fahren wollten. Die Münchner Box stand solide und störte die Gastgeber mehrfach erfolgreich. Die durchkommenden Schüsse prallten allesamt an Jan Kumerics ab. Bei Rebounds gingen die Münchner Feldspieler ihrem Torhüter sofort und resolut zur Hand, sodass die Luchse auch dieses Unterzahlspiel erfolgreich überstanden.
Den Schlusspunkt des Spiels setzte Mario Schmidt. Ein letztes Mal kamen die Gastgeber aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch der Münchner Verteidiger warf sich wagemutig frontal in den Schuss und blockte ihn ab. Der Puck kullerte aus dem Münchner Drittel, die Sirene ertönte und die Luchse brachten ihre 3-2 Führung über die Zeit.
Überzeugende Jungspunde
Die Luchse lieferten durch alle Reihen und zwischen den Pfosten eine geschlossen gute Leistung ab. Einen besonders starken Eindruck hinterließen die Neuzugänge aus dem Juniorenbereich, Raphael Cera und Dominik Hnat. Raphi lief seinen Gegenspielern regelmäßig davon, kreierte viele Chancen und war sich nie zu schade, nach hinten mitzuarbeiten. Domi erholte sich schnell von dem frühen tiefen Hit und krönte seine gute Leistung mit seinem äußerst sehenswerten Treffer zum 3-1, dem Offensivhighlight des Spiels.
Ausblick
Aktuell haben die Luchse bis zum Saisonstart kein weiteres Spiel geplant. Die Bezirksliga-Hauptrunde beginnt am 31.10.2020 mit einem Heimspiel gegen den EV Berchtesgaden. Das Spiel beginnt um 19:30 Uhr im Münchner Weststadion.
Benjamin Dornow, 05. Oktober 2020
Statistik
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 2-3 (0-0, 1-3, 1-0)
03. Oktober 2020, 18:00 Uhr
Clariant-Arena Moosburg
Zuschauer: 15
Aufstellungen:
EV Aich
Krojer, Pfafferott – Weber, Koller C., Mustapha (A), Fink, Elsberger – Koller A. (C), Assig, Weinberger, Heiles, Braun, Pollnor, Scholz (A), Gilg, Klatt
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Wulkesch – Van gen Hassend, Killinger (C), Schmidt (A), Hnat, Axtner, Schünemann – Cera, Lauer, Reisinger, Langer, Bochnak, Frachon, Klopstock, Günzel, Steer, Bootsch, Schwienbacher
Tore:
0-1 Klopstock (Günzel, 21:01)
0-2 Frachon (Reisinger, Schwienbacher, 29:19)
1-2 Elsberger (Scholz, Koller, 31:28)
1-3 Hnat (Steer, Lauer, 36:00)
2-3 Gilg (Elsberger, 41:24)
Strafzeiten:
EV Aich: 18 Minuten
Münchner EK: 12 Minuten
Bilder
Die Vorbereitung beginnt mit einer knappen Niederlage – Luchse zeigen gegen Gebensbach gute Ansätze
Der Münchner EK musste sich am Sonntagabend denkbar knapp geschlagen geben. Mit 7-5 ging der gastgebende ESV Gebensbach als Sieger aus dem ersten Luchse-Testspiel der Saison 2020/21 hervor.
Aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls spielten die Münchner mit drei anstelle der geplanten vier Reihen. Dennoch bekam jeder der 19 angereisten Luchse auf seine Minuten auf dem Eis.
Kuriositäten und ein fliegender Torhüter
Im ersten Drittel merkte man beiden Seiten an, dass es sich um ein Vorbereitungsspiel handelt. Die gefährlichen Situationen im ersten Abschnitt gingen oftmals aus kleineren Unkonzentriertheiten oder kuriosen Situationen hervor.
Bereits das erste Tor der Luchse fiel unter die Kategorie „Kuriosität“. In der fünften Spielminute zog Andy Steer hart in Richtung Tor, wurde vom Gegner zu Fall gebracht und räumte dabei den Gebensbacher Torhüter Martin Lainer um. Der Schiedsrichter hob den Arm, das Spiel lief aber noch weiter. Sascha Günzel schaltete schnell und brachte den frei liegenden Puck zum Führungstreffer im quasi verwaisten ESV-Tor unter. Nach einer kurzen Pause konnte Lainer weitermachen. 1-0 für den MEK, kein verletzter Torhüter – alles gut soweit.
Die Freude über die Führung wehrte allerdings nur kurz. Es dauerte 23 Sekunden, bis Gebensbach ausgleichen konnte. Angreifer Nicholas Emmendorfer traf zum 1-1. Gut zwei Minuten später klingelte es erneut im Münchner Kasten. Diesmal war es Patrick Samanski, der eine kurze Phase der Unordnung im Abwehrdrittel des MEK nutzte und die Gastgeber erstmals in Führung brachte.
Der Rückstand weckte die Münchner wieder etwas auf. In Überzahl zieht Lukas Voit in Richtung Tor und hält seinen Stock in den Querpass von Florian Bochnak. Sehenswert, aber leider auch wenige Zentimeter am Glück vorbei.
Kurz darauf wurde es wieder kurios. Ein durch den Torraum fahrender Gebensbacher Verteidiger zog seinem nichts Böses ahnenden Schlussmann Lainer ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen weg. Während der ESV-Torhüter spektakulär abhob und auf dem Hosenboden landete, ließ MEK-Verteidiger Mario Schmidt von der blauen Linie einen mächtigen Hammer los. Ehe sich Lainer aufrappeln konnte, schlug die Scheibe hinter ihm zum 2-2 Ausgleich ein.
Damit nicht genug, in der letzten Minute des ersten Drittels schlugen die Luchse in Überzahl noch einmal zu. Lukas Voit stellte erneut sein gutes Auge unter Beweis und spielte einen kräftigen Diagonalpass an den zweiten Pfosten. Der dort lauernde Florian Bochnak musste nur noch die Kelle reinhalten. Die 3-2 Führung für den MEK hielt bis zur Pause bestand.
Zwischen Kampfakt und Akrobatik
Im zweiten Drittel fanden beide Mannschaften besser ins Spiel. In der Anfangsphase drückte der ESV Gebensbach mächtig auf den Ausgleich. An MEK-Schlussmann Jan Kumerics gab es aber vorerst kein Vorbeikommen. Nach ein paar soliden Paraden zum warm werden strahlte Jan viel Ruhe und Sicherheit aus und hielt die Luchse in Unterzahl mit einigen starken Saves über Wasser.
Nach 30 Minuten konnte aber auch der gut aufgelegte Münchner Schlussmann nichts mehr machen. Manuel Bertl und Daniel Pamula fuhren einen Zwei-auf-Eins Angriff auf das Münchner Gehäuse. Bertl chippte den Puck über den Stock seines Gegenspielers zu seinem Sturmpartner. Pamula bot den Zuschauern daraufhin ein Kabinettstückchen, als er den Puck aus der Luft per Volley über die Linie knallte.
Die Luchse lieferten wieder die richtige Antwort, wenn auch auf eine unkonventionellere Art und Weise. Lukas Voit störte den Gebensbacher Aufbau so lange, bis er endlich den Puck im gegnerischen Drittel erobert hatte. Sein Pass auf Florian Bochnak landete in dessen Schlittschuhen und verleitete ihn wohl zu einer kleinen Einlage. Im Fallen brachte Putchen den Puck per Rückhand zum mitgelaufenen Moritz Lauer, der die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Es wirkte kurz so, als hätten die Münchner das Spiel jetzt im Griff. Kurz vor Drittelende geriet die Luchse-Abwehr dann aber doch noch einmal zu sehr in Unordnung. Michael Reiter konnte unbedrängt von der Blauen abziehen, und Daniel Pamula konnte ungestört, aber dennoch sehenswert vorm Tor abfälschen – 90 Sekunden vor Drittelende stand es wieder Unentschieden.
Der Spielabschnitt war allerdings noch nicht beendet. Wieder luchste Lukas Voit den Gastgebern im eigenen Drittel den Puck ab, wieder landete die Scheibe über Florian Bochnak bei Moritz Lauer und wieder musste Mola nur noch aus kurzer Distanz einschieben. Zweite Pause, 5-4 für die Luchse.
Kein Happy End, aber keine langen Gesichter
Mit dem zweiten Drittel endete auch der Arbeitstag von Jan Kumerics. Für ihn hütete Markus Rehfeldt im letzten Abschnitt das MEK-Gehäuse. Bedauerlicherweise hätten seine ersten Sekunden im Luchse-Tor nicht undankbarer laufen können. Vom Eröffnungsbully weg fand Michael Reiter den durch die Mitte durchstartenden Emmendorfer mit einem Traumpass. Der Gebensbacher Center ließ Rehfeldt per Alleingang keine Chance. Nur elf Sekunden nach Wiederanpfiff ging das Spiel also wieder von vorne los.
Beide Mannschaften hatten im letzten Abschnitt gute Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Den finalen Stoß setzten allerdings die Gastgeber. Zehn Minuten vor Ende war es Philipp Pfahler, der den ESV mit 6-5 in Führung brachte.
Die Luchse wehrten sich gegen die drohende Niederlage, doch Gebensbach verteidigte clever und ließ nicht mehr viele Chancen zu. Nachdem Tobi Knallinger in der Schlussphase seine Auszeit gezogen und den sechsten Feldspieler aufs Eis gebracht hatte, kam die Reihe Voit-Putchen-Mola ein letztes Mal brandgefährlich vors Tor – vergebens. Schließlich chippte Daniel Paluma den Puck aus dem eigenen Drittel zum 7-5 in das leere MEK-Gehäuse und krönte seinen Abend mit einem Hattrick.
Auch wenn die Luchse das Eis nicht als Sieger verlassen haben, gibt es keinen Grund für lange Gesichter. Zwei gute Torhüterleistungen und eine Mannschaft, die weder Willen noch Zusammenhalt vermissen ließ, stimmen optimistisch für die kommenden Aufgaben.
Ausblick
Am kommenden Samstag, dem 03. Oktober 2020, sind die Münchner Luchse beim EV Aich zu Gast. Anpfiff in der Moosburger Sparkassen-Arena ist um 17:30 Uhr. Informationen zu den Zuschauerregelungen vor Ort geben wir so schnell wie möglich an euch weiter.
Benjamin Dornow, 28. September 2020
Statistik
ESV Gebensbach – Münchner EK „Die Luchse“ 7-5 (2-3, 2-2, 3-0)
28. September 2020, 17:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
ESV Gebensbach:
Lainer, Hammerlindl – Mayer, Neumayr, Hobmaier (A), Reiter, Kerscher, Huber – Weindl, Schalk, Beham, Sonnengruber, Bertl, Ruder, Samanski, Panthaler, Pamula, Selmair, Emmendorfer, Pfahler C., Pfahler P.
Münchner EK „Die Luchse“:
Kumerics, Rehfeldt – Steinmetz, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner (A), Schünemann – Listl, Voit, Cera, Lauer, Schorr, Bochnak (C), Klopstock, Günzel (A), Steer, Bootsch, Derepasko
Tore:
0-1 Günzel (Steer, 4:47)
1-1 Emmendorfer (Selmair, Pamula, 5:10)
2-1 Samanski (Ruder, Weindl, 7:27)
2-2 Schmidt (kein Assist, 16:36)
2-3 Bochnak (Voit, Lauer, 18:54/PP1)
3-3 Pamula (Bertl, Panthaler, 29:26)
3-4 Lauer (Bochnak, Voit, 34:23)
4-4 Pamula (Reiter, Mayer, 38:39)
4-5 Lauer (Bochnak, Voit, 39:01)
5-5 Emmendorfer (Reiter, 40:11)
6-5 Pfahler P. (Sonnengruber, 49:49)
7-5 Pamula (kein Assist, 59:28/ENG)
Strafzeiten:
ESV Gebensbach: 6 Minuten
Münchner EK: 4 Minuten
Bilder
Happy End in letzter Minute – Luchse sichern bei Herzschlagfinale den sechsten Platz
Das Spiel zwischen den ESV Dachau Woodpeckers und dem Münchner EK war allemal ein würdiger Saisonabschluss. Beide Mannschaften zeigten eine tolle Leistung, doch am Ende waren es die Luchse, die die Saison siegreich beenden konnten. Dank eines Siegtreffers in den letzten Sekunden ging das Spiel mit 4-5 (3-1, 0-3, 1-1) an die Mannschaft des Münchner EK.
Dabei sah es zunächst gar nicht gut aus für die Luchse. Kaum waren die Münchner auf dem Eis, schon mussten sie einem Rückstand hinterherlaufen. Die Gastgeber, die hellwach in die Begegnung starteten, überrumpelten die noch nicht im Spiel angekommene Luchse-Abwehr in der ersten Minute und gingen mit 1-0 in Führung.
Von dort an lief es nicht wirklich besser für die Münchner. Dachau spielte mit Einsatz und auf Körper, während die Luchse dem Kontakt aus dem Weg gingen. Auch zwei Überzahlspiele halfen den Münchnern nicht, zurück in die Spur zu finden. Ganz im Gegenteil, die Mannschaft mit einem Mann weniger auf dem Eis kam genau so gefährlich vor das gegnerische Tor wie die in Überzahl agierenden Luchse. In der 14. Minute passierte schließlich, was sich seit einigen Minuten ankündigte. Johannes Karl fuhr in die Angriffszone und nahm es alleine mit der gesamten Münchner Hintermannschaft auf. Nicht nur schüttelte er sämtliche Gegenspieler ab, sondern verlud auch noch MEK-Goalie Jan Kumerics und brachte den Puck sehenswert zum 2-0 im Tor unter. Das Erfolgserlebnis muss beim ESV-Verteidiger Hunger auf mehr ausgelöst haben. Nur eine Minute später brachte Karl den Puck aus dem hohen Slot erneut aufs Tor. Kumerics konnte den verdeckten Schuss nicht sehen und konnte das 3-0 für Dachau nicht verhindern. Erneut kein optimaler Start für den MEK.
Doch ähnlich wie zwei Tage zuvor in Ottobrunn schlugen die Luchse vor der Drittelpause nochmal zu. Tatsächlich nutzten die Münchner eines ihrer vielen Überzahlspiele aus. Daniel Schmidt zeigte dabei seine ganze Routine. Der Luchse-Kapitän hämmerte den Puck von der blauen Linie aus auf die Dachauer Holzbande hinter dem Tor. Von dort aus sprang die Scheibe zum am anderen Pfosten lauernden Lukas Voit, der 28 Sekunden vor der ersten Pause auf 3-1 verkürzte.
Zu Beginn des zweiten Drittels waren es diesmal die Luchse, die früh jubeln konnten. Nur 44 Sekunden nach Wiederanpfiff war die erste Reihe der Münchner erfolgreich. Eingeleitet wurde der Treffer wieder durch einen Luchse-Verteidiger. Leon Axtner sah Dominik Meierl auf dem Flügel durchstarten und spielte tief aus dem eigenen Drittel heraus einen präzisen, langen Pass vorbei an der Dachauer Hintermannschaft und genau in den Lauf des Münchner Sturmtanks. Nach dem maßgeschneiderten Zuspiel stand nur noch Torwart Jerome Marmorstein zwischen Meierl und dem zweiten Münchner Treffer. Meierl wartete lang, legte den Puck im letzten Moment auf die Rückhand und ließ Marmorstein keine Chance. 2-3, der MEK war wieder im Spiel.
Die Luchse übernahmen nun das Heft des Handelns. In der 25. Minute war Voit kurz vor dem Dachauer Tor nur noch mit einem Foul zu stoppen. Den darauf folgenden Penalty entschärfte Marmorstein jedoch souverän. Auch Meierl lief noch ein mal alleine auf den Spechte-Torhüter zu, scheiterte jedoch diesmal. Eine schöne Kombination der zweiten Reihe blieb ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, als sich Behmer, Frachon und Pinder nicht einigen konnten, wer denn jetzt aus kurzer Distanz schiessen solle.
Es sah fast so aus, als würden die Luchse trotz eines am Ende dominanten Mitteldrittels immer noch mit einem Rückstand in den letzten Abschnitt gehen müssen. Kurz vor Drittelpause nutzten die Münchner jedoch ihre Chancen. Nach einem Fehler der Dachauer Hintermannschaft fand Lukas Voit seinen Sturmpartner Niki Schünemann frei vorm Dachauer Gehäuse. Schünemann wiederum gab die Scheibe an den noch besser postierten Dominik Meierl weiter, der kein Problem mehr hatte, den Puck 42 Sekunden vor Drittelende über die Linie zu drücken.
Thibaut Franchon war der Ausgleich offenbar noch nicht genug. Vom dem 3-3 Ausgleichstreffer folgenden Bully weg eroberte der Franzose den Puck, kämpfte sich durch die Dachauer Hintermannschaft und erzielte zehn Sekunden nach dem Ausgleich im Alleingang den 3-4 Führungstreffer für den Münchner EK.
In den letzten zwanzig Minuten lieferten beide Mannschaften ein äußerst ansehnliches Spiel. Mit wenigen Unterbrechungen entwickelte sich ein spannendes Auf und Ab auf dem Eis mit einer Vielzahl Chancen auf beiden Seiten. Die erste große Gelegenheit ließen die Luchse ungenutzt. Volle zwei Minuten durften die Münchner in doppelter Überzahl spielen. Doch trotz einiger guter Möglichkeiten, unter anderem ein Pfostenschuss von Lukas Voit, wollte der fünfte Treffer einfach nicht fallen. Die Woodpeckers hingegen nutzten eine ihrer Gelegenheiten. Fünfzehn Sekunden nach dem letzten Seitenwechsel in der 50. Minute verschaffte sich Ferdinand Fleissner etwas Raum im hohen Slot und stellte per Handgelenkschuss auf 4-4. Alles deutete auf eine hochspannende Schlussphase.
In den letzten Minuten hätten beide Seiten das Spiel für sich entscheiden können. Dachau kam einige Male aus aussichtsreicher Position zum Torabschluss, doch als es darauf ankam, war Jan Kumerics zur Stelle. Der Luchse-Torhüter entschärfte mehrere gute Gelegenheiten der ESV-Stürmer und hielt seine Mannschaft im Spiel. Aus einer seiner Paraden ging ein Konter für die Luchse hervor. Niki Schünemann hatte nur noch Marmorstein vor sich und die Entscheidung auf dem Schläger, scheiterte jedoch mit der Rückhand. Alles deutete also auf ein Penaltyschiessen hin, doch in den letzten Sekunden kamen die Münchner nach einem Abstimmungsfehler der Dachauer Abwehr nochmal in Puckbesitz. Schünemann bekam eine zweite Chance, das Spiel zu entscheiden. Der Münchner Top-Torjäger blieb diesmal eiskalt und versenkte den Puck drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 4-5 Endstand im Dachauer Gehäuse. Großer Jubel auf dem Eis, der Münchner Bank und den zahlreich mitgereisten Fans – die Luchse waren im letzten Saisonspiel dank Schünemanns Last-Minute-Tor siegreich und eroberten damit den sechsten Tabellenplatz.
Der Münchner EK bedankt sich bei allen Spielern, Trainer Wolfi Steinbach und dem Betreuerteam sowie allen Helfern im Weststadion für ihren großartigen Einsatz für die Luchse in der Saison 2019/20. Außerdem bedanken wir uns bei allen Fans für die sensationelle, in dieser Liga einzigartige Unterstützung. Wir hoffen, euch auch nächste Saison wieder beim Münchner EK begrüßen zu dürfen!
Statistik
ESV Dachau Woodpeckers – Münchner EK „Die Luchse“ 4-5 (3-1, 0-3, 1-1)
16. Februar 2020, 20:15 Uhr
Städtische Kunsteisbahn Dachau
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
ESV Dachau Woodpeckers:
Marmorstein – Buchner, Stiebert (A), Schittenheim (A), Karl – Schneider, Braun (C), Fleissner, Berndt, Erber, Kronschnabl, Götz, Gebhadt, Rimann
Münchner EK „Die Luchse“:
Kumerics, Bergelt – Werner, Steinmetz (A), Killinger (A), Axtner, Schmidt D. (C), Strobl – Schünemann N., Meierl, Pinder, Schorr, Bochnak, Frachon, Steer, Voit, Schwienbacher, Behmer
Tore:
1-0 Braun (Karl, Fleissner, 0:41)
2-0 Karl (kein Assist, 13:11)
3-0 Karl (Gebhardt, 14:12)
3-1 Voit (Schmidt D., Meierl, 19:32/PP1)
3-2 Meierl (Axtner, Voit, 20:44)
3-3 Meierl (Schünemann N., Voit, 39:18)
3-4 Frachon (kein Assist, 39:28)
4-4 Fleissner (Karl, Götz, 50:15)
4-5 Schünemann N. (kein Assist, 59:57)
Strafminuten:
ESV Dachau Woodpeckers: 22+10 (Götz)
Münchner EK „Die Luchse“: 14
Benjamin Dornow, 17. Februar 2020


































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