Erfolgreicher Wochenendabschluss für den MEK – Effektive Luchse erringen seltenen Auswärtssieg beim ESV Gebensbach
Die Münchner Luchse konnten den zweiten Teil ihres Wochenendes erfolgreich gestalten. Die Landeshauptstädter konnten bei ihrem Auswärtsspiel beim ESV Gebensbach mit einem 4-6 (0-2, 2-3, 2-1) Erfolg auch beim zweiten Besuch im Dorfener Dr. Rudolf Stadion drei Punkte einsacken.
Hinten sattelfest, vorne eiskalt
Vor der Abfahrt nach Dorfen standen die Zeichen im Lager der Luchse nicht unbedingt optimal. Die bittere Auswärtsniederlage in Augsburg war gerade einmal etwa 15 Stunden her, und es war davon auszugehen, dass das Spiel bei den Schwaben den Münchnern noch in den Knochen und in den Köpfen steckte. Außerdem handelt es sich beim ESV Gebensbach definitiv um den Angstgegner der Landeshauptstädter. Die Luchse haben seit 2007 insgesamt 24-mal gegen den ESV gespielt und konnten lediglich vier dieser Begegnungen gewinnen. Vieles sprach also für einen Erfolg der Mannschaft von Trainerlegende Heinz Zerres.
Der Beginn der Partie lief so, wie man es auf Basis der letzten fünfzehn Jahre erwarten würde. Die Luchse standen tief im eigenen Drittel, und die Jungs aus Gemschbeck machten das Spiel. Jan Kumerics, der nach ein paar Spielen Pause wieder den Start zwischen den Pfosten erhielt, wurde von der ersten Minute an mit Schüssen eingedeckt. An Abenden wie diesen kann der Münchner Schlussmann jedoch besonders gut glänzen. Acht parierte Schüsse in den ersten drei Minuten ließen Jan in einen Rhythmus kommen, den er für die restliche Partie beibehalten sollte.
Wie so häufig dauerte es ein wenig, ehe sich auch die Luchse offensiv zu Wort meldeten. Was geschah, als sich die Münchner in der vierten Minute erstmals vor das gegnerische Tor wagten, kann jedoch als ein Vorzeichen für den restlichen Verlauf des Abends gewertet werden. Gleich der erste Abschluss auf das Tor von Manuel Hammerlindl sollte hinter dem ESV-Schlussmann einschlagen. Raphael Cera legte auf Dmitrii Paramonov zurück, und der russische Neuluchs legte ein weiteres Mal ein beeindruckendes Maß an Zielgenauigkeit aus hoher Distanz an den Tag. Dmitrii ließ die Scheibe mit maximaler Präzision im Netz zappeln und seine Mannschaftskameraden über eine frühe Führung jubeln.
Die Gastgeber zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und spielten weiter zielstrebig in Richtung Münchner Drittel. Besonders brenzlig wurde es im ersten Unterzahlspiel der Luchse. Von starken Saves bis hin zu auf der Torlinie geklärten Pucks war alles an brandgefährlichen Situationen dabei, doch Jan Kumerics konnte seinen Kasten weiterhin sauber halten. Wie ein Powerplay erfolgreich abgeschlossen werden kann, zeigten kurz vor Ende des ersten Abschnitts die Luchse. Die wie immer starke erste Reihe der Münchner rund um Simon Klopstock ließ Puck und Gegner laufen, bis die Scheibe beim Münchner Kindl mit der Rückennummer Sieben landete. Wie schon so oft in diesem Jahr zielte Simon auch diesmal genau und ließ den Puck 23 Sekunden vor Drittelende per Handgelenkschuss von der Seite im Netz einschlagen. Das 0-2 für den MEK war bereits das fünfte Powerplaytor von Simon in der aktuellen Saison. Damit konnte er so viele Überzahltreffer erzielen wie all seine anderen Mannschaftskollegen zusammen.
Gnadenlose Gäste bestrafen jeden Fehler
Mit der etwas glücklichen, aber keineswegs unverdienten Führung im Rücken konnten die Münchner entspannter als gedacht in den zweiten Abschnitt gehen. Die Gastgeber hingegen waren von dem Rückstand leicht angefressen und spielten auch im zweiten Abschnitt weiter kompromisslos auf das Tor der Luchse. Mit zunehmender Spielzeit schlichen sich allerdings immer mehr Fehler beim ESV ein. Eine erste Panne blieb noch ungestraft. Jannik Pinder entwischte seinen Bewachern, lief alleine auf Manuel Hammerlindl zu und machte eigentlich alles richtig, doch der Gebensbacher Goalie konnte das 0-3 mit einem spektakulären Save abwenden. Der nächste Fehler wurde jedoch eiskalt bestraft. Der immer agile Christian Steinmetz luchste den Gastgebern hinter ihrem Gehäuse den Puck ab und setzte sofort seinen vor dem Tor wartenden Mitspieler Daniel Embacher in Szene. Ehe Hammerlindl wusste, was geschah, schob Daniel die Scheibe zwischen seinen Schonern durch und baute die Führung der Luchse weiter aus. Der emsige Stürmer war sichtbar erleichtert, endlich seinen ersten Saisontreffer erzielt zu haben.
Keine Minute war nach dem dritten Treffer der Münchner vergangen, ehe es schon wieder im ESV-Gehäuse einschlug. Während eines chaotischen Wechsels der Gastgeber wartete Yehor Vinnytskyi völlig alleine an der gegnerischen blauen Linie. Jannik Pinder sah den ukrainischen Goalgetter und spielte aus dem eigenen Drittel einen perfekten, langen Pass direkt auf den Schläger von Yehor. Im Eins-Gegen-Eins gab sich der Münchner Topscorer keine Blöße und stellte auf 0-4 für seine Mannschaft. Gebensbach machte das Spiel, der MEK machte die Tore – verkehrte Welt in Dorfen.
In den folgenden Wechseln tat sich auf dem Eis nicht viel, ehe sich die Ereignisse in der 36. Spielminute plötzlich überschlugen. Zunächst konnten die Gastgeber endlich ihr erstes Tor des Abends erzielen. In Überzahl erspielten sich die Gemschbecker eine gefährliche Chance nach der anderen, ehe Matthias Selmair schließlich genug hatte und den Puck zum 1-4 hinter Jan Kumerics einschlagen ließ. Weitere sechzehn Sekunden später war erstmals größere Nervosität auf der Bank der Luchse zu spüren. Direkt nach einem Bully im Münchner Drittel kam Nicholas Emmendorfer an die Scheibe, und der in Erding aufgewachsene US-Boy zimmerte den Puck zum 2-4 in das Münchner Gehäuse. Würde es in diesem Tempo weitergehen, wäre der Vorsprung der Luchse in Rekordzeit zusammengeschmolzen.
Zum Glück für die Landeshauptstädter war die 36. Minute nach zwei Treffern noch lange nicht vorbei. Direkt vom Eröffnungsbully weg spielte Leon Axtner den Puck tief in das Drittel der Gebensbacher. Torhüter Manuel Hammerlindl und seine Abwehr waren sich wohl nicht ganz einig, wer die Scheibe nun spielen sollte, sodass Raphael Cera als glücklicher Dritter stören und den Puck vor das Tor des ESV spielen konnte. Dort wartete Christian Steinmetz einschussbereit und drückte die Scheibe zum Pausenstand von 2-5 über die Linie. Drei Tore innerhalb von achtundzwanzig Sekunden – hoffentlich ist niemand im Dr. Rudolf Stadion zum falschen Zeitpunkt auf die Toilette gegangen.
Misslungener Ausflug führt zur Vorentscheidung
Nachdem sich die Luchse im zweiten Drittel durchaus glücklich schätzen konnten, ihren Vorsprung nicht nur halten, sondern auch noch ausbauen zu können, würden die letzten zwanzig Minuten ein Willenstest für die Landeshauptstädter werden. Die Gastgeber schraubten die Intensität und ihr Körperspiel weiter nach oben, um das Defensivbollwerk der Gäste rund um Schlussmann Jan Kumerics zu brechen. Der Münchner Goalie hatte jedoch einen wahren Sahnetag. Bis zum Schlusspfiff donnerten die ESV-Feldspieler insgesamt 49 Schüsse auf das Tor von Jan, der zum Frust seiner Gegenspieler die erdrückende Mehrheit dieser Versuche entschärfen konnte.
Nachdem die Luchse das Ergebnis neun Minuten lang halten konnten, wurde es in der 50. Minute nochmal etwas spannender. Die Gastgeber stellten ein weiteres Mal unter Beweis, weshalb man ihnen nicht zu viele Überzahlsituationen geben sollte. Mit einem Mann weniger auf dem Eis verteidigten die Luchse lange wacker, doch die Gebensbacher zogen die Abwehr der Gäste mehr und mehr auseinander, bis Patrick Samanski schließlich eine Lücke fand. Der ehemalige Oberligaakteur lässt sich solche Chancen nicht nehmen und brachte seine Mannschaft wieder auf zwei Tore heran.
Bevor die Gemschbecker in ihrem letzten Heimspiel der Saison zu einem großen Comeback ansetzen konnten, erstickten die Luchse sämtliche Bemühungen dieser Art im Keim. Jannik Pinder folgte einer tief ins gegnerische Drittel gespielten Scheibe, und er war nicht alleine. Auch ESV-Torhüter Manuel Hammerlindl wollte den Puck als Erster erreichen und sprintete in die Ecke. Hammerlindl war tatsächlich schneller als sein Gegenspieler, konnte die Scheibe allerdings nicht kontrollieren. So konnte Jannik ihm den Puck abnehmen und vors Tor spielen, wo Yehor Vinnytskyi bereits wartete und den Puck aus nächster Nähe ins leere Tor schieben konnte. Das fünfzehnte Saisontor von Yehor war eine seiner leichteren Übungen.
Mit drei Toren Vorsprung konnten die Luchse nun etwas gelassener in die letzten acht Minuten gehen. Als Patrick Beham in der 55. Minute den Vorsprung der Luchse auf zwei Tore verkürzte und die Gastgeber wenige Minuten vor Abpfiff ein letztes Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis spielen durften, flammte noch ein wenig Hoffnung beim ESV auf. Heinz Zerres nahm seinen Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis, doch auch in doppelter Überzahl konnten die Gebensbacher nichts mehr am Ausgang des Abends ändern. Mit dem 4-6 Auswärtssieg konnten die Luchse ihr hartes Auswärtswochenende mit einem unerwarteten Erfolg in Dorfen erfolgreich abschließen und zufrieden zurück in die Landeshauptstadt fahren.
Extreme Effektivität sorgt für erfolgreichen Wochenendabschluss
Die Münchner Luchse zeigten gegen Gebensbach eine unerwartete, aber gern gesehene Eigenschaft, nämlich extreme Effektivität. Wenn die gegnerische Mannschaft mehr als doppelt so viele Torschüsse aufweist, ist es durchaus schwierig, Punkte mitzunehmen – besonders auswärts. Die Landeshauptstädter zeigten sich am vergangenen Sonntag jedoch äußerst kaltschnäuzig und nutzten sowohl Großchancen als auch Fehler des Gegners gnadenlos aus. Aus einer kollektiv starken Mannschaft stachen besonders Christian Steinmetz und Jannik Pinder als Aktivposten heraus, und Jan Kumerics war mit einer Fangquote von 91,8% ein dringend benötigter Fels in der Brandung. Nach zwei starken Auswärtsspielen können die Luchse voller Tatendrang in die letzten fünf Spiele der Hauptrunde gehen, von denen vier im heimischen Weststadion stattfinden.
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse erneut doppelt gefordert, diesmal jedoch im eigenen Stadion. Am Freitag ist mit den Pinguinen aus Königsbrunn der Zweitplatzierte im Luchsbau zu Gast, ehe am Samstag der ESC Dorfen 1b seine Visitenkarte in der bayrischen Landeshauptstadt abgibt. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr. Wir hoffen zu beiden Spielen auf eine starke Kulisse im Münchner Weststadion!
Benjamin Dornow, 25. Januar 2023
Statistik
ESV Gebensbach – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (0-2, 2-3, 2-1)
22. Januar 2023, 17:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: 67
Aufstellungen:
ESV Gebensbach
Hammerlindl, Pfeuffer – Mayer (C), Neumayr, Reiter (A), Huber, Laschütza – Weindl, Beham, Pfahler, Samanski, Panthaler, Selmair, Emmendorfer (A)
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – Markus, van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Berthe, Pinder, Reisinger, Schorr, Treichl, Steer
Tore:
0-1 Paramonov (Cera, 3:55)
0-2 Klopstock (Vinnytskyi, van gen Hassend, 19:37/PP1)
0-3 Embacher (Steinmetz, 28:41)
0-4 Vinnytskyi (Pinder, 29:32)
1-4 Selmair (Beham, Huber, 36:19/PP1)
2-4 Emmendorfer (Samanski, 36:35)
2-5 Steinmetz (Cera, Axtner, 36:47)
3-5 Samanski (Panthaler, 49:03/PP1)
3-6 Vinnytskyi (Pinder, 51:55)
4-6 Beham (Samanski, 54:00)
Schüsse:
ESV Gebensbach: 49
Münchner EK „Die Luchse“: 22
Strafminuten:
ESV Gebensbach: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10
Bilder

























Furioses Comeback reicht nicht aus – Ein spätes Gegentor und eine Fehlentscheidung sorgen für Niederlage in Augsburg
Der Münchner EK musste im ersten Auswärtsspiel des Wochenendes eine bittere Niederlage einstecken. Das Spiel bei den Woodstocks Augsburg konnte alles bieten, was das Eishockeyherz begehrt – guten Sport, eine frühe und hohe Führung für die Heimmannschaft, eine furiose Aufholjagd der Gäste, und doch aus Sicht der bayrischen Landeshauptstädter leider auch eine krasse Fehlentscheidung und einen entscheidenden Treffer in der Schlussphase. Am Ende mussten die Luchse ihre Heimreise mit einer 5-4 (3-1, 1-0, 1-3) Niederlage im Gepäck antreten.
Debütant dreht auf, Gastgeber dominieren
Als das Luchsrudel vom Münchner Weststadion in Richtung Augsburg aufgebrochen ist, hatten sie eine kleine Überraschung im Kofferraum des Neunsitzers wackelfest verzurrt. Die sportliche Leitung des MEK hat seiner Mannschaft in Form eines neuen Spielers eine späte Überraschung beschert. Stürmer Tobias Treichl, der zuvor im Landsberger Nachwuchs und beim ESV Buchloe Eishockey gespielt hat, verstärkt die Landeshauptstädter für den Saisonendspurt. Der große Angreifer trat am Wochenende erstmals für die Luchse an und sollte schnell unter Beweis stellen, dass er seiner Mannschaft definitiv weiterhelfen kann.
Den ersten Stich im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion setzten jedoch die Gastgeber. Die Niederlage im Hinspiel schien die Woodstocks zu wurmen, denn die Mannschaft rund um Maximilian Merkel startete mit viel Energie in die Partie. Schon im ersten Wechsel war es der Kapitän selbst, der den Torreigen eröffnete. Merkel führ mit dem Puck ins Münchner Drittel und stellte unter Beweis, weshalb er vor kurzem noch in der viertklassigen Bayernliga gespielt hat. Mit einem zielsicheren, strammen Handgelenkschuss ließ er Tamino Kaut im Münchner Gehäuse keine Chance und brachte seine Mannschaft in Führung. Die Botschaft an die Gäste war klar – diesmal sollten die Punkte bei den Woodstocks bleiben!
Die Münchner wollten ihren Gastgebern dieses Vorhaben jedoch nicht ganz ohne Gegenwehr ermöglichen. In seinem ersten Wechsel bekam der bereits vorgestellte Neuluchs Tobias Treichl den Puck von Simon Klopstock optimal zugespielt, und der hoch gewachsene Stürmer ließ seine Teamkameraden erstmals staunen. Mit einem präzisen Schuss konnte Tobias den Augsburger Goalie Davide Olivieri überwinden und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel.
Trotz des schnellen Ausgleichs wollten die Luchse allerdings nicht so recht ins Spiel kommen. Die Schwaben dominierten das Geschehen im ersten Abschnitt und belohnten sich in der 14. Minute für ihre Bemühungen. Nach einer feinen Einzelaktion versenkte Maximilian Rosenbaum den Puck zur erneuten Führung im Tor. Der Augsburger Assistenzkapitän hatte damit jedoch noch nicht genug. Knapp drei Minuten später fand Lukas Sycek seinen Mannschaftskameraden mit der Rückennummer 19 ungedeckt im Rückraum, und Rosenbaum blieb vorm Tor erneut eiskalt. Ähnlich wie schon im Hinspiel in München erwischte die Heimmannschaft den besseren Start und konnte mit 3-1 in die erste Pause gehen.
Passive Gäste fallen weiter zurück
Ein 3-1 Rückstand war definitiv nicht das, was sich die Luchse für den ersten Abschnitt vorgenommen hatten. Dennoch legte Coach Tobias Knallinger in der Pause den Fokus auf das Positive, das er von seiner Mannschaft in den ersten zwanzig Minuten gesehen hat. Tatsächlich lieferten seine Schützlinge eine ordentliche Leistung, doch die Woodstocks zeigten sich im Vergleich zur Vorwoche stark verbessert und waren im Münchner Drittel einfach nicht aufzuhalten. Statt jedoch weiter ihr Spiel zu spielen und auf ihre Chancen zu warten, wurden die Luchse nun passiv und überließen den Schwaben das Feld.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff sah es so aus, als würde den Luchsen das Geschehen komplett entgleiten. Erneut durften die Woodstocks im Drittel der Gäste nach Belieben schalten und walten, und diesmal war es Maximilian Rieß, der einen schön anzusehenden Spielzug mit einem erfolgreichen Abschluss vollendete und auf 4-1 für die Gastgeber stellte. Nun drohte eine Klatsche im Curt-Frenzel-Stadion, und das ausgerechnet vor etwa fünfzig extra im Fanbus angereisten Gästefans.
Das restliche Drittel stand im Zeichen eines ungleichen Duells. Fünfzehn Augsburger Feldspieler deckten einen Torhüter mit insgesamt 18 Schüssen ein, doch auf den maskierten Mann im Münchner Tor war Verlass. Tamino Kaut berappelte sich schnell von den vielen frühen Gegentoren und ließ lediglich einen Schuss im zweiten Abschnitt passieren. 17 Saves unter hohem Druck sprechen für die Qualität des jungen Münchner Goalies, der in seinem ersten Saisoneinsatz insgesamt überzeugen konnte. Als die Drittelsirene zum zweiten Pausentee läutete, durften sich seine Vorderleute bei Tamino dafür bedanken, dass es bei einem 4-1 für die Schwaben geblieben ist.
Wechselndes Momentum, unglückliche Entscheidungen
Die Luchse starteten also mit drei Toren Rückstand in die letzten zwanzig Minuten. Mit der Zeit auf der Seite der Gastgeber war nun eines klar – die Münchner müssten die Schlagzahl deutlich erhöhen, wenn sie noch Punkte mitnehmen wollten. Und tatsächlich reagierte die von den mitgereisten MEK-Fans frenetisch angefeuerte Mannschaft von Trainer Tobias Knallinger nun. Vier Minuten nach Wiederanpfiff war er erneut der neue Mann, der sein Team zurück ins Spiel brachte. Tobias Treichl erzielte seinen zweiten Treffer des Abends und sorgte für einen neuen Schub an Energie und Selbstvertrauen auf der Münchner Bank. Nur noch zwei Tore Rückstand bei noch sechzehn verbleibenden Minuten – das klang machbar!
Beflügelt vom Anschlusstreffer feuerten die Luchse nun aus allen Rohren. Die Gastgeber konnten nur noch zeitweise für Entlastung sorgen und dem Druck zwar gut zehn Minuten lang standhalten, doch in der 55. Minute erreichte die Nervosität auf Seiten der Gastgeber ein neues Level. Leon Axtner schickte mit einem langen Pass Christian Steinmetz auf die Reise, der zusammen mit Raphael Cera ein 2-auf-1 auf das gegnerische Tor fuhr. Steini wählte den Schuss und scheiterte am Schoner von Davide Olivieri, doch der Abpraller landete direkt auf dem Schläger von Raphael Cera. Mit dem leeren Tor vor sich fackelte Raphi nicht lange und versenkte den Puck zum 3-4 im Tor der Schwaben.
Wenige Sekunden später verfiel die Bank der Luchse komplett in Euphorie. Simon Klopstock begab sich in seiner unnachahmlichen Art in beste Schussposition vor dem Tor, nahm Maß und ließ den Puck mit einem satten Handgelenkschuss im Kreuzeck zappeln. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“, doch leider hatten zwei Personen etwas dagegen. Das Schiedsrichtergespann entschied sich nach kurzer Beratung, das Tor nicht zu geben. Das Tor wurde beinahe im exakt gleichen Moment des Einschlags der Scheibe im Tornetz von Augsburger Torhüter verschoben. Dabei wäre der perfekt gezielte Schuss von Simon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ohne die Verschiebung im Tor gelandet. Bitter für den MEK, bitter für den Münchner Assistenzkapitän.
Die Luchse ließen sich jedoch trotz der langen Diskussionspause nicht ausbremsen. Wenige Sekunden später wanderte Maximilian Utke von den Gastgebern auf die Strafbank, und mit einem Mann mehr auf dem Eis schafften die Luchse endgültig, was ihnen zuvor verwehrt wurde. Jannik Pinder bediente Christian Steinmetz, und der frühere Verteidiger sorgte für den schönsten regulären Treffer des Abends. Steini nahm Maß, setzte zum Schlagschuss an und wuchtete die Scheibe mit einem mächtigen Hammer in den Winkel. Das Momentum war nun völlig auf Seiten der Gäste, und die Gastgeber gerieten mächtiger denn je ins Schwitzen.
Eigentlich hatten die Münchner das Spiel nun komplett im Griff, doch eine unglückliche Aktion sorgte dafür, dass die Schwaben wieder einen Weg in die Partie fanden. Andreas Steer schickte einen Gegenspieler mit einem mächtigen Hit in die Bande und erhielt dafür eine Fünf-Minuten-Strafe. MEK-Verteidiger Leon Axtner konnte die Spielstärke zwar wieder ausgleichen, als er in Unterzahl von Nils Bergk nur mithilfe eines Fouls vom Puck getrennt werden konnte, doch der Rhythmus der Luchse war nun dahin. So kam es zum Tiefschlag in letzter Minute. Lukas Sycek fuhr in das Drittel der Gäste und zog kurz nach der blauen Linie einfach ab. Der schwierig zu haltende Schuss flog über die Schiene vom chancenlosen MEK-Goalie Tamino Kaut und zappelte 66 Sekunden vor Abpfiff im Netz. Tobias Treichl hatte zwar noch eine letzte Chance, das Spiel auszugleichen, doch es sollte nicht mehr sein. Der späte Treffer für die Woodstocks war das letzte Tor des Abends und sorgte dafür, dass sich die Luchse bedröppelt und ohne Punkt im Gepäck von ihren mitgereisten Fans verabschieden mussten.
Ein sensationelles Drittel reicht nicht aus
Die Münchner Luchse spielten am Freitag eines ihrer besten Drittel der ganzen Saison, doch es sollte am Ende nicht genug sein. Die stark aufspielenden Gastgeber setzten den Grundstein für den Erfolg im ersten Abschnitt. Dort zogen die Woodstocks davon, und der frühe vierte Treffer in den zweiten zwanzig Minuten sorgte für einen massiven Vorsprung, der nur äußerst mühsam aufzuholen war. Bleibt wenig Raum für Fehler, reichen schon kleine Missgeschicke oder unglückliche Pfiffe, um eine Aufholjagd kurz vorm Ziel scheitern zu lassen. Können die Luchse jedoch die Leistung aus dem letzten Drittel konservieren und wiederholen, werden sie in dieser Saison definitiv noch einige Punkte im Weststadion behalten!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse erneut doppelt gefordert. Diesmal treten die Münchner zwei Mal im eigenen Stadion an. Am Freitag sind die Pinguine aus Königsbrunn im Luchsbau zu Gast, ehe am Samstag der ESC Dorfen 1b in der bayrischen Landeshauptstadt gastiert. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr. Wir hoffen zu beiden Spielen auf eine starke Kulisse im Münchner Weststadion!
Benjamin Dornow, 23. Januar 2023
Statistik
EG Woodstocks Augsburg – Münchner EK „Die Luchse“ 5-4 (3-1, 1-0, 1-3)
21. Januar 2023, 20:00 Uhr
Curt-Frenzel-Stadion Augsburg
Zuschauer: 87
Aufstellungen:
EG Woodstocks Augsburg
Olivieri, Springler – Cloppenburg, Reitmayer, Bergk, Diesenbacher, Colner, Utke, Beck, Vehkakoski – Sycek (A), Rosenbaum (A), Merkel (C), Schober, Wohlhaupter, Paster, Rieß
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – Markus, van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Berthe, Pinder, Reisinger, Schorr, Treichl, Steer
Tore:
1-0 Merkel (Rieß, 1:11)
1-1 Treichl (Klopstock, Berthe, 4:07)
2-1 Rosenbaum (Kein Assist, 13:17)
3-1 Rosenbaum (Sycek, Wohlhaupter, 15:59)
4-1 Rieß (Merkel, Cloppenburg, 25:04)
4-2 Treichl (Klopstock, Vinnytskyi, 43:31)
4-3 Cera (Steinmetz, Axtner, 54:23)
4-4 Steinmetz (Pinder, Paramonov, 56:07/PP1)
5-4 Sycek (kein Assist, 58:54)
Schüsse:
EG Woodstocks Augsburg: 37
Münchner EK „Die Luchse“: 33
Strafminuten:
EG Woodstocks Augsburg: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 15
Bilder






























Blutung gestoppt – Luchse feiern Heimsieg gegen Augsburg
Nach fünf erfolglosen Spielen konnte die Mannschaft des Münchner EK am vergangenen Freitag endlich wieder einen Erfolg bejubeln. Im Hinspiel der zwei direkt aufeinanderfolgenden Begegnungen mit den Woodstocks Augsburg konnten die Luchse die Punkte bei einem 7-3 (3-1, 1-2, 3-0) Heimsieg im Münchner Weststadion behalten.
Rasanter Start bringt frühe Führung
Obwohl die Hauptrunde der bayrischen Bezirksliga in etwa einem Monat endet, war ein Heimspiel im Münchner Luchsbau bisweilen eher die Ausnahme als die Regel für die Mannschaft des MEK. Auf dem Papier absolvierten die Luchse bereits vier Heimspiele, doch die Saisoneröffnung gegen den EC Pfaffenhofen 1b fand aus wettertechnischen Gründen im Stadion der Eishogs statt. Nach den Partien gegen Gebensbach, Freising und Aich war das Spiel gegen die Woodstocks aus Augsburg also erst die vierte Partie, die die Landeshauptstädter im eigenen Stadion bestritten. Doch wie so oft im Leben gilt auch hier – besser spät als nie!
Sportlich war die Situation vor dem Spiel gegen die Schwaben durchaus brisant. Die Luchse standen in der Tabelle nicht nur einen Platz, sondern auch nur einen Punkt vor den Augsburgern. Der Sieger der Partie würde also entweder seinen Vorsprung festigen oder seinen Gegner überholen. Die Münchner gingen die Aufgabe mit einem vollen Kader an. Mit 19 Feldspielern und somit vier Reihen wollte Trainer Tobias Knallinger den Gegner von der ersten Minute an unter Druck setzen. Tatsächlich schafften es die Luchse, ihre Gegner gleich zu Beginn des Spiels mit schnellen Wechseln und hohem Tempo auf dem falschen Fuß zu erwischen.
Nachdem bereits die ersten Minuten den Landeshauptstädtern gehörten, eröffnete die Defensivabteilung der Münchner in der achten Spielminute den Torreigen. Raphael Cera legte den Puck an die blaue Linie zu Simon Langnickel ab, und der Münchner Abwehrturm tat etwas, was sich seine Mannschaft in den letzten Wochen nur selten schon im ersten Abschnitt konsequent traute, nämlich einfach Schießen. Von Freund und Feind unberührt flog die Scheibe am chancelosen Stephan Balleis vorbei und schlug im Netz ein. Das frühe 1-0 schien die Luchse zu beflügeln, denn es dauerte nicht lange, ehe der Vorsprung auf zwei Tore erhöht werden konnte. Zwei Minuten nach dem ersten Treffer landete jeweils ein Spieler von beiden Mannschaften auf der Strafbank, sodass pro Seiten vier Feldspieler auf dem Eis standen. Die dritte Formation der Luchse nutzte die sich bietenden Räume und zeigte erneut, wie einfach Eishockey sein kann. Andreas Steer feuerte den Puck aus spitzem Winkel auf das gegnerische Tor. Dort reagierte sein Reihenkollege Amin Reisinger blitzschnell, hielt seinen Schläger in den Schuss und fälschte die Scheibe für Goalie Balleis unhaltbar zum 2-0 ab. In seinem dritten Jahr beim MEK erzielte Amin sein erstes Pflichtspieltor und zeigte damit einmal mehr, wie sehr er sich seit seiner ersten Saison mit den Luchsen stetig steigert.
Damit war die Frühoffensive der Luchse jedoch noch nicht beendet, denn ein weiteres Offensivhighlight hatten die Münchner in diesem Drittel noch zu bieten. Erneut war die dritte Reihe auf dem Eis, und erneut wurde es brandgefährlich. Diesmal glänzte Amin nicht als Torschütze, sondern als Assistent. Der Münchner Dauerbrenner bediente in der zwölften Spielminute Neuzugang Dmitrii Paramonov, der Torhüter Balleis verladen und den Puck zum 3-0 im Tor unterbringen konnte. Nachdem der Offensivoutput aus den letzten Spielen als eher überschaubar kategorisiert werden konnte, legten die Luchse am Freitagabend plötzlich los wie die Feuerwehr.
Beinahe wäre den mit kurzer Bank angereisten Gästen das Spiel schon früh entglitten, doch eine Minute nach dem dritten Gegentreffer setzten auch die Woodstocks ein erstes offensives Ausrufezeichen. Nach einem Puckverlust der Gastgeber im gegnerischen Drittel chippte Antonius Cloppenburg den Puck aus der eigenen Zone. Lukas Sycek erreichte die Scheibe als Erster und fuhr alleine auf Jens Berger zu. Sycek blieb im Eins-Gegen-Eins cool, zog die Scheibe auf die Rückhand und lupfte den Puck unter die Latte. Das erste Gegentor bremste die Luchse ein wenig aus und gab den Schwaben etwas Auftrieb. Am Spielstand änderte sich bis zur ersten Pause jedoch nichts mehr, sodass die Münchner mit einer 3-1 Führung in die Kabine gehen konnten.
Rückschlag nach falscher Sicherheit
Auch zu Beginn des zweiten Drittels blieben die Luchse ihrem Gameplan treu. Dabei überzeugten nicht nur die üblichen Verdächtigen aus den Reihen der Münchner. Auch die dritte und vierte Reihe setzten das ganze Spiel über Akzente. Während die dritte Reihe bereits im ersten Abschnitt zwei Mal erfolgreich war, war es nun die vierte Reihe, die auf sich aufmerksam machte. Daniel Berthe, Thomas Schottenhaml und der Doppelschichten fahrende Simon Klopstock störten ihre Gegenspieler früh im Aufbau und erarbeiteten sich einige Chancen. Die wohl beste Gelegenheit hatte Thomas Schottenhaml, als er zusammen mit Daniel Berthe einen schnellen Zwei-Auf-Eins-Angriff in Richtung Augsburger Gehäuse fuhr. Der Comebacker scheiterte mit seinem Abschluss jedoch knapp an Gästegoalie Balleis. Auch Andreas Steer und Amin Reisinger hatten Gelegenheiten, ihre Punkteausbeute weiter hochzuschrauben, scheiterten jedoch ebenfalls am Woodstocks-Goalie.
Besser machte es einige Minuten später Theodor Ziegelhöffer. Der Jura-Student aus Bad Nauheim bekam den Puck von Simon Klopstock im gegnerischen Drittel und wurde vom Gegner nicht ausreichend gestört – ein schwerer Fehler der Augsburger Hintermannschaft. Theo legte sich die Scheibe zurecht, schaute Torhüter Balleis aus und ließ den Puck mit einem präzisen Handgelenkschuss aus kurzer Distanz im Netz zappeln. Drei Tore Vorsprung nach dreißig Minuten deuteten auf eine klare Angelegenheit im Münchner Weststadion hin.
Vielleicht wähnten sich die Luchse nach dem 4-1 etwas zu sehr in Sicherheit, denn keine fünf Minuten nach ihrem vierten Treffer belief sich der Vorsprung der Landeshauptstädter auf nur noch ein Tor. In der 35. Minute schafften es die Münchner nicht, den Puck aus dem eigenen Drittel zu klären. Dass man den Woodstocks nicht zu viele Möglichkeiten geben sollte, stellte erneut Lukas Sycek unter Beweis. Mit seinem Treffer zum 4-2 leitete der gebürtige Augsburger einen Doppelschlag seiner Mannschaft ein, denn nur eine Minute später schlug die Scheibe erneut hinter Jens Berger ein. Diesmal war es Antonius Cloppenburg, der dem Münchner Goalie mit einem strammen, hohen Handgelenkschuss keine Chance ließ und auf 4-3 verkürzte. Die nach dem vierten Treffer herrschende, trügerische Sicherheit auf der Münchner Bank wich nun der Sorge, erneut ein Spiel aus der Hand zu geben.
Präzision aus hoher Distanz bringt drei Punkte
Nachdem er die klare Führung seiner Mannschaft schmelzen sah, erinnerte Trainer Tobias Knallinger seine Jungs in der zweiten Pause ein letztes Mal an den Plan für den heutigen Abend. Die Luchse sollen offensiv, aber diszipliniert spielen, schnelle wie intensive Wechsel fahren und sich anschließend mit Toren und Punkten belohnen. Die Botschaft scheint bei seiner Mannschaft angekommen zu sein, denn keine Minute nach Wiederanpfiff konnten die Gastgeber den knappen Vorsprung wieder ausbauen. Nach einem Bully im gegnerischen Drittel landete der Puck bei Simon Langnickel, der von der blauen Linie einen strammen Handgelenkschuss auf das gegnerische Tor feuerte. Genau wie im ersten Drittel schlug die Scheibe hoch im Netz ein. Der Münchner Lockenkopf ließ sich über beide Ohren hinaus breit grinsend von seinen Mannschaftskollegen feiern, und alle Luchse blickten den verbleibenden neunzehn Minuten etwas entspannter entgegen.
In der Folgezeit erhöhten die Gäste die Schlagzahl, doch den Münchnern gelang es, dem Druck standzuhalten. Statt auf drei oder zwei Reihen zu verkürzen, setzte Tobi Knallinger weiterhin seine komplette Bank ein, und die Mannschaft belohnte das Vertrauen ihres Trainers. Die Angriffsbemühungen der Gäste endeten häufig an einem Münchner Schläger, Schienbein oder Brustpanzer. Kamen die Woodstocks durch das Münchner Abwehrbollwerk, war stets auf Schlussmann Jens Berger Verlass. Jens entschärfte die ein oder andere gefährliche Situation, sodass die Führung seiner Mannschaft bis in die Schlussphase bestand hielt.
Vier Minuten vor Abpfiff belohnte sich der Münchner Goalie für seine Leistung sogar mit einer Vorlage. Gästetrainer Maximilian Merkel zog vor Beginn eines Überzahlspiels seiner Mannschaft den Torhüter, sodass nun vier Luchse gegen sechs Augsburger verteidigten. Den ersten Torschuss der Gäste in dieser doppelten Überzahl konnte Jens mit seinem Schoner entschärfen. Simon Klopstock sicherte sich den Abpraller, nahm Maß und feuerte die Scheibe aus dem eigenen Drittel in Richtung gegnerisches Tor. Der Puck flog an den sechs Woodstocks vorbei, landete flach auf der Eisfläche und kullerte zielstrebig zum 6-3 über die Torlinie. Trotz dieser Vorentscheidung gaben sich die Gäste weiterhin nicht auf und nahmen ein weiteres Mal ihren Torhüter vom Eis, doch auch der zweite Versuch führte zum selben Resultat. Leon Axtner chippte den Puck am gegnerischen Tor vorbei, doch Yehor Vinnytskyi nahm sie im Angriffsdrittel vor seinen Gegenspielern auf und brachte den Puck für sein dreizehntes Saisontor im leeren Tor unter. Auch wenn es sein bisher wohl einfachster Treffer war, muss es dem Münchner Goalgetter gutgetan haben, nach dem torlosen Spiel in Pfaffenhofen wieder einzunetzen und den Schlusspunkt unter den verdienten 7-3 Heimsieg seiner Mannschaft zu setzen.
Mit vier Reihen zum Erfolg
Endlich konnten die Landeshauptstädter ihre Niederlagenserie durchbrechen, und das nicht auf dem Rücken einzelner Spieler. Die Luchse überzeugten als Kollektiv, lieferten von Reihe eins bis vier eine starke, kämpferische Leistung ab und belohnten sich am Ende mit den drei Punkten. Während Doppeltorschütze Simon Langnickel mit seinen zwei wichtigen Treffern selbstverständlich hervorstach, hatte auch das starke Spiel der Reihen drei und vier einen großen Anteil am Heimsieg. Können die Luchse solch eine Leistung wiederholen, werden sie in den letzten Bezirksliga-Pflichtspielen mit Sicherheit mehr Erfolge feiern können, als sie Niederlagen einstecken müssen!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse gleich zwei Mal auswärts im Einsatz. Am Samstag geht es zunächst nach Augsburg zum Rückspiel gegen die Woodstocks. Einen Tag später sind die Münchner in Dorfen gefordert. Gegner am Sonntag ist der ESV Gebensbach. Die Szene MEK reist am Samstag mit einem Fanbus nach Augsburg. Von daher freuen wir uns jetzt schon auf eine tolle Atmosphäre im Curt-Frenzel-Stadion und hoffen auf einen ähnlich starken Support in Dorfen. Wir freuen uns jetzt schon auf lautstarke Unterstützung bei diesen beiden wichtigen Auswärtsspielen der Landeshauptstädter!
Benjamin Dornow, 16. Januar 2023
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EG Woodstocks Augsburg 7-3 (3-1, 1-2, 3-0)
13. Februar 2023, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Markus, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Schottenhaml, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Berthe, Pinder, Reisinger, Steer
Woodstocks Augsburg
Balleis, Oliveri – Cloppenburg, Rieß, Bergk (C), Diesenbacher, Birk, Wiendl, Utke – Tschenk, Sycek (A), Rosenbaum (A), Beck, Pokopec, Wohlhaupter, Rieß
Tore:
1-0 Langnickel (Cera, 7:11)
2-0 Reisinger (Steer, Embacher, 9:37)
3-0 Paramonov (Reisinger, Embacher, 11:48)
3-1 Sycek (Rosenbaum, Cloppenburg, 12:55)
4-1 Ziegelhöffer (Klopstock, Vinnytskyi, 31:07)
4-2 Sycek (Rosenbaum, Wiendl, 34:23)
4-3 Cloppenburg (Wiendl, Wohlhaupter, 35:56)
5-3 Langnickel (Vinnytskyi, 40:58)
6-3 Klopstock (Berger, 56:10/SH1/ENG)
7-3 Vinnytskyi (Axtner, Ziegelhöffer, 59:22/ENG)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 30
EG Woodstocks Augsburg: 27
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 12
EG Woodstocks Augsburg: 13
Bilder






































Ein Dämpfer zum Jahresstart – Luchse verlieren in Pfaffenhofen
Trotz bester Vorsätze ist die Mannschaft des Münchner EK mit einer bitteren Pleite ins neue Jahr gestartet. Bei der zweiten Mannschaft des EC Pfaffenhofen setzte es eine deftige 7-3 (2-1, 2-1, 3-1) Schlappe für die Luchse.
Neue Trikots, alte Probleme
Wie in fünf ihrer letzten sechs Spiele mussten die Landeshauptstädter erneut auswärts antreten, und erneut herrschte auf der Hinfahrt Optimismus. Nach drei punktlosen Niederlagen am Stück konnte im letzten Spiel vor der Weihnachtspause immerhin ein Punkt in Dachau geholt werden. Außerdem zeigten sich die Münchner im Nachbarlandkreis offensiv deutlich verbessert. Nun sollte in Pfaffenhofen der nächste Schritt gemacht und endlich wieder ein Sieg gefeiert werden.
Die Voraussetzungen hierfür waren zwar nicht optimal, doch zumindest gut. Trotz nur einer Trainingseinheit im neuen Jahr wirkten die Münchner beim Warmup motiviert und fit. Der Kader war optimal besetzt, die Unterstützung neben der Eisfläche wie immer stimmgewaltig, und die Luchse präsentierten erstmals ihre neuen Trikots. Die neongelben Gewänder sollten an diesem Abend jedoch der einzige Lichtblick sein, für den die Gäste im Pfaffenhofener Eisstadion sorgen konnten, denn von der ersten Minute an lief das Geschehen auf dem Eis nicht im Sinne der Münchner.
Pfaffenhofen startete energisch und beherzt in die Begegnung. Die ersten Wechsel gehörten den Gästen, die Lokalmatador Jan Kumerics im Gästetor schon früh mit Schüssen eindeckten. Als die Luchse in der sechsten Minute ein Überzahlspiel zugesprochen bekamen, hofften die Anhänger der Landeshauptstädter, dass ihre Mannschaft dadurch besser in die Begegnung finden könnte. Die Gastgeber ließen sich jedoch auch von der numerischen Unterzahl nicht aufhalten. Elias Weber klärte den Puck aus dem eigenen Drittel, und Simon Heß jagte der Scheibe hinterher. Der Pfaffenhofener Kapitän erreichte den Puck schneller als seine Gegenspieler, umkurvte Jan Kumerics und netzte per Shorthander zum 1-0 für die Eishogs ein. Schon wieder ein schlechter Start für den MEK.
Nach dem Rückstand dauerte es noch einige Minuten, ehe die Münchner den Pflichtspielmodus aktivieren konnten. Als bereits neun Minuten absolviert waren, hatten die Gäste erst einen einzigen Schuss auf das Tor von David Schätzl zustande gebracht. Im Laufe des Drittels steigerten sich die Luchse allerdings mehr und mehr und zeigten, was sie können. Besonders Simon Klopstock stach als Aktivposten hervor und zeichnete sich für die Hälfte aller Schüsse im ersten Drittel verantwortlich. Den 1-1 Ausgleich sollte dafür jedoch ein anderer Luchs erzielen. Die Münchner Pferdelunge Christian Steinmetz zeigte in der 16. Minute, dass er nicht nur laufen und kämpfen kann. Von Thomas Schottenhaml in Szene gesetzt, zockte sich Steini durch die Hintermannschaft der Gastgeber und versenkte den Puck mit einem saftigen Handgelenkschuss unhaltbar im Winkel. Steinis viertes Saisontor ist ein neuer Höchstwert im Herrenbereich für den Langzeitluchs, und es stehen noch einige Spiele aus!
Zu gerne wären die Gäste mit einem schmeichelhaften Unentschieden in die Pause gegangen, doch die Eishogs boten eine erste Vorschau auf ein Muster, das den Luchsen an diesem Abend das Genick brechen sollte. Das 1-1 sollte nur drei Minuten Bestand halten, ehe Moritz Eder einen Schuss auf Jan Kumerics abfeuerte. Der Münchner Goalie konnte den Puck nur prallen lassen, und der Rebound landete bei Simon Heß. Der ECP-Kapitän lässt sich in einer solchen Situation nicht zwei Mal bitten und versenkte den Nachschuss direkt zum 2-1 für die Gastgeber. Mit diesem Spielstand ging es für die beiden Mannschaften in die Kabine.
Vergebene Chancen, effektive Gastgeber
Der zweite Abschnitt begann schon eher nach dem Geschmack der Gäste. Die Luchse kamen mit viel Dampf aus der Kabine und erarbeiteten sich früh Chancen sowie ihr erstes Überzahlspiel des Drittels. Mit einem Mann mehr auf dem Eis schlug einmal mehr die Stunde von Simon Klopstock. Der letztjährige Topscorer der Luchse wurde nicht angegriffen und konnte sich den Puck im hohen Slot zurechtlegen. Simon nahm Maß, zog ab und sah die Scheibe im Netz zappeln. Sein vierter Überzahltreffer der Saison stellte den Gleichstand zwischen den Mannschaften wieder her.
Nach dem 2-2 wollten die Münchner endlich richtig loslegen, doch erneut wurden die Luchse früh ausgebremst. Diesmal hielt das Unentschieden lediglich eine Minute, ehe die Gastgeber wieder in Führung gingen. Die Gäste konnten den Puck trotz mehrerer Versuche nicht aus dem eigenen Drittel bringen und wurden von Elias Weber schließlich dafür bestraft. Weber stellte die Führung seiner Mannschaft sofort wieder her, und damit noch nicht genug. Als die Eishogs wenige Minuten später ihrerseits erstmals in Überzahl antreten durften, zeigten sie sich höchst effektiv. In einem einstudiert aussehenden Spielzug ging der Puck zunächst hinter das Münchner Tor an Julian Lamshöft, der anschließend den vorm Tor lauernden Simon Heß bediente. Heß fackelte nicht lange und erhöhte auf 4-2. Der Pfaffenhofener Kapitän schnürte den Hattrick schon vor der 30. Minute und erzielte damit insgesamt fünf Tore gegen den MEK in dieser Saison.
Die vier Gegentore in unter dreißig Minuten sprachen eine deutliche Sprache – die Münchner Defensivabteilung hatte in Pfaffenhofen nicht ihren besten Tag. Selbst den zuverlässigsten Abwehrspielern der Gäste passierten komplett uncharakteristische und ansonsten so gut wie nie gesehene Missgeschicke, die von den Eishogs konsequent ausgenutzt wurden. Wenn man den Luchsen eines nicht absprechen konnte, dann ihre Offensivbemühungen. Die Münchner hatten eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen in zweiten Abschnitt, doch die Suche nach dem Glück bleibt derzeit nicht von Erfolg gekrönt. Yehor Vinnytskyi stand nach einem abgefangenen Aufbaupass vollkommen alleine vorm gegnerischen Tor, doch der ukrainische Stürmer war wohl selbst so überrascht davon, dass sein Abschluss erfolglos blieb. Auch Raphael Cera, Theodor Ziegelhöffer und Leon Axtner hatten beste Chancen, ließen diese jedoch ungenutzt.
Besonders sauer aufgestoßen ist zusätzlich eine ungeahndete Aktion der Gastgeber. In einem Laufduell wurde Simon Klopstock von seinem Gegner, der zu diesem Zeitpunkt keine Chance mehr hatte, an den Puck zu kommen, in vollem Lauf von hinten geschubst. Simon fiel, knallte mit Höchstgeschwindigkeit und der Hüfte voraus in die Bande hinein und konnte von Glück sprechen, sich in dieser äußerst gefährlichen Situation nicht verletzt zu haben. Dass die Luchse nach dieser Aktion nicht zumindest ein zweiminütiges Überzahlspiel zugesprochen bekamen, passte zum glücklosen Verlauf des Abends aus Sicht der Gäste.
Aufholjagd im Keim erstickt
Coach Tobias Knallinger verlangte von seiner Mannschaft nach zwei schwachen Dritteln eine Reaktion in den letzten zwanzig Minuten. Und wie schon im zweiten Abschnitt sah es zu Beginn aus, als hätten seine Jungs die Botschaft verstanden. Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff konnten die Luchse auf 4-3 verkürzen. Marius Schorr legte die Scheibe zu Dmitrii Paramonov ab, und der russische Neuzugang der Luchse zeigte, warum er definitiv eine Verstärkung für die Landeshauptstädter ist. Der Verteidiger bügelte den Puck zielgenau unter die Latte, und der lautstarke Jubel über den Anschlusstreffer zeigte, dass die Münchner dieses Spiel noch lange nicht aufgegeben hatten.
Nun übten die Gäste viel Druck auf das Tor des ECP aus, doch erneut hatten die Eishogs die richtige Antwort parat. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer kassierten die Münchner eine denkbar ungünstige Strafzeit und mussten einen weiteren bitteren Rückschlag hinnehmen, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. Eigentlich wäre der Schuss von Elias Weber deutlich am Tor von Jan Kumerics vorbeigezischt, wäre da nicht ein Münchner Pechvogel gewesen. Raphael Cera versuchte, den Puck aus der Luft zu fangen, doch anstatt die Situation damit zu entschärfen, machte er sie erst richtig gefährlich. Von Raphis Handschuh kullerte die Scheibe in den Torraum und schließlich hinter die Münchner Torlinie. An einem Abend voller demoralisierender Rückschläge war dieser der wohl bitterste für die Landeshauptstädter.
Die Luchse wehrten sich weiter gegen die drohende Niederlage, doch das fünfte Tor der Gastgeber sollte am Samstagabend die Vorentscheidung sein. Doch damit war die Vorstellung in Pfaffenhofen noch nicht beendet. Acht Minuten vor Abpfiff legten die Gastgeber noch nach und beseitigten auch die letzten Zweifel am Ausgang des Spiels mit einem Doppelschlag. Zunächst stellte Tim Maier auf 6-3, und keine Minute später zurrte auch Elias Weber seinen Hattrick mit seinem dritten Treffer des Abends fest. Treffer konnten die Münchner anschließend nur noch im Faustkampf landen. Vom Heimsieg beflügelt, forderte ein junger ECP-Crack Marius Schorr zum Tanz auf, doch wenigstens in diesem Duell konnten sich die Luchse in Person von Marius recht souverän behaupten. Am Ende eines für alle Landeshauptstädter enttäuschenden Abends stand ein 7-3 für den ECP auf der Anzeigetafel.
Luchse müssen wieder liefern
Es führt kein Weg an diesem eindeutigen Urteil vorbei – das war einfach zu wenig. Die Luchse ließen sich in Pfaffenhofen früh den Schneid abkaufen, und jegliche Comebackversuche wurden von den effizienten Gastgebern äußerst schnell im Keim erstickt. Allen voran Simon Klopstock und seine erste Formation setzten sich couragiert gegen die Niederlage zu Wehr, doch auch die Bemühungen des Münchner Kindls verpufften. Die Landeshauptstädter werden in den kommenden Wochen als Team von der ersten bis zur letzten Minute liefern müssen, wenn sie in der Tabelle nicht weiter durchgereicht werden wollen.
Der Verein möchte sich außerdem recht herzlich für den tollen Support der Fans bedanken, die die Luchse in Pfaffenhofen fantastisch unterstützt haben. In den kommenden Wochen wollen und werden wir euch wieder öfter einen Grund zum Feiern bieten!
Ausblick
Um in der Tabelle nicht noch weiter abzurutschen, sind die Luchse in den nächsten Begegnungen massiv gefordert. Als nächstes steht ein Back-To-Back gegen den Tabellennachbarn aus Augsburg an. Das erste Spiel gegen die Woodstocks findet am Freitag, dem 13. Januar, um 19:30 Uhr im Münchner Weststadion statt. Die Mannschaft möchte nach der schwachen Vorstellung in Pfaffenhofen Wiedergutmachung betreiben und hofft auf eure Unterstützung im Münchner Westen!
Benjamin Dornow, 10. Januar 2023
Statistik
EC Pfaffenhofen 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 7-3 (2-1, 2-1, 3-1)
07. Januar 2023, 17:00 Uhr
Stadtwerke Arena Pfaffenhofen
Zuschauer: 108
Aufstellungen:
EC Pfaffenhofen 1b
Schätzl, Gamperl – Gräber, Leonhardt (A), Eder, M. Strack – Riegler, Steger, Heumann, Kohnle, Maier, Weber, Lamshöft, Schwirtzer, Heß (C), Majewski, K. Strack
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Hnat, Axtner, Paramonov (A) – Klopstock (A), Embacher, Schottenhaml, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Reisinger, Schorr
Tore:
1-0 Heß (Weber, 6:35/SH1)
1-1 Steinmetz (Schottenhaml, van gen Hassend, 15:14)
2-1 Heß (Eder, 18:30)
2-2 Klopstock (Langnickel, van gen Hassend, 24:50/PP1)
3-2 Weber (Lamshöft, Heß, 25:42)
4-2 Heß (Lamshöft, M. Strack, 29:19/PP1)
4-3 Paramonov (Schorr, van gen Hassend, 41:48)
5-3 Weber (Heß, 44:12/PP1)
6-3 Maier (Lamshöft, 53:38)
7-3 Weber (K. Strack, Kohnle, 54:24)
Schüsse:
EC Pfaffenhofen 1b: 33
Münchner EK „Die Luchse“: 38
Strafminuten:
EC Pfaffenhofen 1b: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 16
Bilder





























Minikader verliert knapp nach Penaltyschiessen – Luchse erkämpfen sich einen Punkt in Dachau
Nach sechzig Minuten auf der Dachauer Eisbahn stand dank des Spielstandes von 3-3 eines schon mal fest – die Luchse punkten endlich wieder! Im anschließenden Penaltyschiessen hatten die Gastgeber jedoch das bessere Ende für sich. Am Ende unterlagen die Landeshauptstädtern den Spechten aus Dachau mit 4-3 nach Penaltyschiessen, doch konnten sich angesichts der Umstände über den hart erarbeiteten Punkt freuen.
Guter Start dank unerwarteter Offensivakteure
Kurz vor den Feiertagen grassiert neben der Vorfreude auf Weihnachten noch etwas in der Republik, nämlich eine massive Erkältungswelle. Auch die Luchse konnten sich dieser nicht entziehen. Lediglich zwölf Feldspieler fanden sich zum Treffpunkt am Weststadion ein, darunter die ein oder andere Wunderheilung über Nacht. Die Münchner mussten neben ihren aktuell verletzten Spielern nun auch noch krankheitsbedingt auf Stammspieler wie Leon Axtner, Christian Steinmetz oder Andreas Steer verzichten. Andererseits feierte Theodor Ziegelhöffer nach einer dreiwöchigen Absenz sein Comeback.
Die Personalsituation sah bei den Spechten allerdings auch nicht viel besser aus. Genau wie die Luchse traten auch sie mit zwölf Feldspielern an. Während bei den Gastgebern nur drei gelernte Verteidiger aufs Eis gingen, mussten die Gäste einige Verteidiger kurzfristig zu Stürmern umfunktionieren. Worauf sich die Landeshauptstädter dafür verlassen konnten, war die Unterstützung von der Tribüne. Von den siebzig Zuschauern auf der Eisbahn feuerten gut vierzig den MEK an und sorgten für beste Stimmung auf den Rängen.
Der bessere Start ging bei der Begegnung zweier zusammengeschusterter letzter Aufgebote an die Luchse. In der dritten Minute feuerte Alex van gen Hassend einen Schuss auf das Tor von Marcel Schrader. Der Dachauer Goalie konnte die Scheibe nicht sichern, und nach einem ersten Nachschussversuch von Aushilfsstürmer Martin Schafroth war es schließlich Simon Klopstock, der den Puck endlich über die Linie drücken konnte. Nach zwei Spielen ohne Punkt war die Durststrecke vom Münchner Sturmleader durchbrochen- vielleicht ein gutes Omen für den weiteren Verlauf des Abends?
Nach der frühen Führung für den MEK antworteten die Gastgeber jedoch sehr schnell. Wie in einigen der letzten Spiele waren es die Special Teams, die den Unterschied machten, oder in diesem Fall den Unterschied egalisierten. Zwei in kurzem Abstand ausgesprochene Strafen verschafften den Spechten eine doppelte Überzahl. Die Gäste verteidigten mit Mann und Maus, und Goalie Jan Kumerics konnte sich mehrfach auszeichnen. Gerade als die erste der beiden Strafen abgelaufen war, schlugen die Gastgeber allerdings zu. Patrick Schlickenrieder zimmerte einen Puck auf das Münchner Tor, den Jan Kumerics mit seinem Schoner abwehren konnte – leider jedoch direkt auf den Schläger von Maximilian Braun. Der Sturmspecht nutzte die zweite Chance für seine Mannschaft und brachte den Puck zum 1-1 über die Linie. Alles wieder auf Anfang.
Waren auf beiden Seiten allerdings fünf Mann auf dem Eis, kippte das Spiel wieder in Richtung der Landeshauptstädter. Die Münchner generierten zwar nicht sonderlich viele Abschlüsse, doch wenn sie vor das gegnerische Tor kamen, wurde es schnell gefährlich. Folgerichtig erarbeiteten sie sich noch vor der ersten Pause die Führung zurück. Nach einem Doppelpass mit Amin Reisinger konnte Martin Schafroth recht unbedrängt ins gegnerische Drittel fahren. Dort angekommen, setzte der Verteidiger aus dem Allgäu zu seiner Spezialität an – der Handgelenkschuss aus dem hohen Slot. Marcel Schrader konnte nur chancenlos zusehen, wie der Puck an ihm vorbeizischte und hoch im Tor einschlug. Der 1-2 Führungstreffer war nicht nur Martins erstes Saisontor, sondern der erste Treffer überhaupt im Trikot des Münchner EK für den eher selten zu Offensivausbrüchen neigenden Verteidiger. Die Hoffnung, dass Schaffi nach diesem Erfolgserlebnis etwas häufiger den Abschluss sucht, stirbt allerdings zuletzt!
Ungenutzte Chancen bringen Gastgeber ins Spiel
Trainer Tobias Knallinger zeigte sich in der ersten Drittelpause zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Eines sollten sich die Luchse jedoch öfters trauen, nämlich auf das Tor der Spechte zu schießen. Dazu sollten die Münchner zu Beginn des zweiten Drittels jedoch einige Gelegenheiten bekommen. Nachdem im ersten Drittel ausschließlich Luchse den Weg auf die Strafbank fanden, waren es nun die Spechte, die sich nur noch mit unerlaubten Mitteln wehren konnten. In den daraus folgenden Überzahlspielen schnürten die Gäste ihre Gegner im eigenen Drittel ein und suchten häufig den Abschluss. Allen voran Theodor Ziegelhöffer und Dmitrii Paramonov hatten sich wohl viel vorgenommen und waren wahre Aktivposten im Münchner Powerplay. Die Gastgeber konnten sich in dieser Phase des Spiels jedoch auf einen starken Torhüter und das notwendige Puckglück verlassen, denn trotz bester Chancen wollte die Scheibe nicht über die Linie gehen.
Auch nach dem Ende der fast durchgehenden Überzahlspiele hatten die Münchner noch gute Gelegenheiten. Yehor Vinnytskyi spielte sich wieder und wieder durch die Hintermannschaft der Gastgeber, doch am Ende war es stets ein Haken zu viel oder ein guter Reflex des gegnerischen Goalies, der den ukrainischen Goalgetter vorerst an einem weiteren Treffer hindern sollte.
Gerade als sich das Spiel auf ein etwas ruhigeres Niveau eingependelt hatte, wurden die Luchse auf dem falschen Fuß erwischt. Jan Kumerics entschärfte einen Torschuss des ESV, konnte den Puck jedoch nicht lokalisieren. Auch seine Mitspieler wurden nicht fündig, doch leider entdeckte Jonas Rimann die Hartgummischeibe, die auf dem Schoner des Luchsegoalies lag. Rimann setzte beherzt nach und konnte den Puck etwas grob, aber regelkonform über die Linie bugsieren. Statt in Überzahl davonzuziehen, ging es für die Münchner nach vierzig Minuten nun mit einem Unentschieden in die Kabine – eine verpasste Gelegenheit.
Luchse trotzen Pfiffen und Verletzung
Nun müssten die Luchse im letzten Drittel wieder aufdrehen und Tempo machen, würden sie ihre aktuelle Negativserie durchbrechen wollen. Auch diese Anweisung von ihrem Trainer nahmen sich die Münchner zu Herzen, doch diesmal hatte das erhöhte Level an Einsatz und Kampf eine unangenehme Nebenwirkung. Die Luchse nahmen wieder dauerhaft auf der Strafbank Platz. Insgesamt acht Mal durften die Spechte Überzahl spielen, und fünf dieser Powerplays spielten sich im letzten Abschnitt ab. Dementsprechend dauerte es nicht lang, ehe die Gastgeber erneut zuschlugen. Wieder konnten die Münchner eine Drei-Gegen-Fünf-Unterzahl überstehen, und wieder sollte es nach Ablauf der ersten Strafe doch noch im Münchner Gehäuse klingeln. Wie beim ersten Überzahltor feuerte Patrick Schlickenrieder einen satten Strahl auf das Tor von Jan Kumerics, doch diesmal war Jan schon beim ersten Versuch machtlos. Die Scheibe schlug im Münchner Tor ein, und erstmals an diesem Abend lagen die Spechte in Führung. Denkbar ungünstiges Timing.
Nun waren die Luchse noch mehr gefordert, doch zum Glück haben sie seit diesem Jahr einen Mann im Kader, auf den in diesen Situationen Verlass ist. Yehor VInnytskyi hatte zu diesem Zeitpunkt seit über fünf Dritteln kein Tor mehr erzielt. Jeder Luchs weiß mittlerweile, dass eine solche Serie des Münchner Goalgetters eher bald als später enden würde. In der 48. Minute war es schließlich soweit. Yehor tankte sich auf Zuspiel von Neu-Luchse Dmitrii Paramonov durch die gegnerische Hintermannschaft und blieb beim Abschluss in gewohnter Manier eiskalt. Mit noch gut zehn Minuten auf der Uhr herrschte auf der Dachauer Eisbahn wieder Gleichstand. Ein vertrautes Ergebnis bei Gastspielen der Münchner im Nachbarlandkreis.
Nach dem Ausgleichstreffer entwickelte sich die Schlussphase zu einem wahren Krimi. Beide Mannschaften hatten gute Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Die Luchse schafften es weiterhin nicht, Strafen zu vermeiden, und mussten noch zwei Unterzahlspiele überstehen, ehe sich ihnen selbst eine goldene Gelegenheit bot. Amin Reisinger erhielt einen recht rücksichtslosen Kniecheck, blieb auf dem Eis liegen und musste sofort in die Kabine gebracht werden. Der Übeltäter auf Dachauer Seite wurde für fünf Minuten auf die Strafbank geschickt, sodass die Gäste den Rest des Spiels in Überzahl agieren würden. Leider mussten die Münchner hier ihrer kurzen Bank Tribut zollen, denn nach den vielen Unterzahlspielen waren sie sichtbar platt. Alex van gen Hassend hatte per Direktabnahme nach einem perfekten Querpass die letzte Großchance des Spiels, doch Marcel Schrader konnte die vermutliche Entscheidung mit einem sehenswerten Save gerade noch so verhindern.
Im darauffolgenden Penaltyschiessen scheiterten die ersten beiden Schützen, ehe Martin Dürr den ersten Stich setzte. Bitter für Jan Kumerics, denn der Münchner Goalie hatte das richtige Eck geahnt und war mit dem Stock noch am Puck. Die Luchse hatten noch zwei Chancen, doch sowohl Yehor Vinnytskyi als auch Dmitrii Paramonov scheiterten mit ihren Versuchen. Somit blieb der Zusatzpunkt zwar in Dachau, doch immerhin mussten die Münchner die Heimreise nicht mit ganz leeren Händen antreten.
Minikader mit viel Herz durchbricht Krise
Die Luchse hatten sich für das Spiel in Dachau viel vorgenommen, und berücksichtigt man die Umstände, haben sie definitiv geliefert. Mit zwölf Feldspielern, einige davon angeschlagen, und Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt war es im offenen Dachauer Eisstadion alles andere als einfach, den Gastgebern Einhalt zu gebieten. Genau das ist den Münchnern jedoch gelungen, und mit etwas mehr Puckglück hätte durchaus der ein oder andere Punkt mehr herausspringen können. Besonders die im Sturm aufgestellten Verteidiger Martin Schafroth, Mario Schmidt und Dominik Hnat schlugen sich mehr als wacker in ihren neuen Rollen, und Jan Kumerics sicherte seiner Mannschaft mit 43 Saves den ersten Punktgewinn seit vier Wochen. Außerdem bedanken wir uns bei den mitgereisten Fans für die fantastische Stimmung und den durchgehend lautstarken Support. Mit Leistungen wie diesen wird es nicht mehr lange dauern, ehe die Luchse wieder in die Erfolgsspur finden!
Ausblick
Die Luchse greifen erst im neuen Jahr wieder in das Bezirksliga-Geschehen ein. Erst am 7. Januar schlüpfen die Landeshauptstädter wieder in ihre Trikots. An diesem Tag beginnt um 17:00 Uhr die zweite Saisonhälfte mit dem Rückspiel beim EC Pfaffenhofen 1b. Wir wünschen all unseren Spielern, Helfern, Fans, Freunden und Unterstützern schöne Feiertage und hoffen, euch zum Rückrundenstart in Pfaffenhofen wieder begrüßen zu können!
Benjamin Dornow, 20. Dezember 2022
Statistik
ESV Dachau Woodpeckers – Münchner EK „Die Luchse“ 4-3 (1-2, 1-0, 1-1, 1-0) SO
17. Dezember 2022, 19:30 Uhr
Städtische Kunsteisbahn Dachau
Zuschauer: 70
Aufstellungen:
ESV Dachau Woodpeckers
Schrader, J. Steurer – Speth (C), Karl (A), Klatt – Braun (A), Dürr, Marthaler, Kronschnabl, Götz, Schlickenrieder, Fleißner, M. Steurer, Rimann
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Paramonov – Schorr, Reisinger (A), Ziegelhöffer, Klopstock (A), Vinnytskyi
Tore:
0-1 Klopstock (Schafroth, van gen Hassend, 2:43)
1-1 Braun (Schlickenrieder, Dürr, 8:43/PP1)
1-2 Schafroth (Reisinger, 14:37)
2-2 Rimann (kein Assist, 36:27)
3-2 Schlickenrieder (Speth, Braun, 42:45/PP1)
3-3 Vinnytskyi (Paramonov, Schmidt, 47:17)
4-3 Dürr (60:00/Penaltyschiessen)
Schüsse:
ESV Dachau Woodpeckers: 46
Münchner EK „Die Luchse“: 30
Strafminuten:
ESV Dachau Woodpeckers: 21
Münchner EK „Die Luchse“: 24
Bilder
































 
                
                        
            
             
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
															 
															 
															 
															



 
                
                        
            
            
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