Auf deutliche Auftaktniederlage folgt Heartbreaker im Weststadion – MEK scheidet denkbar knapp nach zwei Spielen aus den Bezirksliga-Playoffs aus
Die Saison 2024/25 ist für die Münchner Luchse beendet. Nach der ersten Playoff-Qualifikation seit über einem Jahrzehnt mussten sich die Landeshauptstädter in zwei Spielen dem Tabellenersten der Bezirksliga West, dem ESV Türkheim, geschlagen geben. Das erste Spiel ging mit 7-2 (2-0, 2-1, 3-1) an die Kelten. Im zweiten Spiel führten die Luchse bis in die Schlussphase hinein, mussten sich am Ende jedoch mit 2-3 (0-0, 1-1, 1-2) geschlagen geben.
Luchse können Blitzstart nicht mehr aufholen
Das Luchsrudel machte sich am Freitag voller Tatendrang und Vorfreude auf den Weg nach Türkheim. Die erste Playoff-Teilnahme seit über einem Jahrzehnt sorgte für gute Stimmung auf der Anreise zum Sieben-Schwaben-Stadion, und das trotz einer angespannten Personalsituation. Coach Markus Kiefl musste mit Nico Jörg, Simon Klopstock, Maximilian Deutzmann, Tobias Treichl und Clemens von Friderici auf einige bewährte Stammkräfte verzichten. Zudem fiel im Laufe des Tages auch noch der sich derzeit in Bestform befindende Goalie Jens Berger aus. Entsprechend mussten die Luchse einen fokussieren Start in das Spiel erwischen und die Null im gegnerischen Stadion so lange wie möglich halten, wollten sie den Heimvorteil stehlen.
Leider konnte dieser Plan überhaupt nicht in die Tat umgesetzt werden. Keine Minute war von der Uhr, und schon gingen die Gastgeber des ESV Türkheim mit 1-0 in Führung. Die Kelten kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine geprescht und schnürten die Münchner sofort im eigenen Drittel ein. Dort schafften es die Gäste nicht, den Puck aus der eigenen Zone zu bekommen, und so vollendete Veteran Marco Fichtl den ersten gefährlichen Angriff zur frühen Führung für die Gastgeber. So weit, so schlecht, doch im nächsten Wechsel kam es noch dicker für die Luchse. Nach dem frühen Führungstor ging es direkt weiter in Richtung Gehäuse des MEK, und es dauerte nicht lange, bis es im Türkheimer Eisstadion erneut blau und gelb flackerte. Wieder konnten sich die Münchner nicht befreien, und diesmal war es Jonas Müller, der einnetzte und auf 2-0 erhöhte. Würde es so weitergehen wie in den ersten 96 Sekunden, hätten sich die Luchse auf eine üble Klatsche einstellen müssen. Glücklicherweise fing sich das Team von Coach Markus Kiefl jedoch in den folgenden Minuten und agierte nun auf Augenhöhe mit den gastgebenden Kelten. Die größte Chance auf einen weiteren Treffer bot sich dennoch dem ESV. Ein Türkheimer Stürmer fing einen Pass im Drittel der Luchse ab und war plötzlich vollkommen alleine vor MEK-Goalie Tamino Kaut. Der hochgewachsene Münchner Goalie konnte die gefährliche Situation jedoch mit einem spektakulären Fanghandsave entschärfen und war somit der Garant dafür, dass seine Vorderleute mit nur zwei Toren Rückstand in die erste Pause gehen konnten.
Das Mitteldrittel begann deutlich ausgeglichener als der vorhergenende Abschnitt. Die Luchse gingen nun besser mit dem gleichermaßen kompromisslosen wie fairen Körperspiel der Gastgeber mit und konnten sich so auch ihre ersten gefährlichen Gelegenheiten erarbeiten. Edgars Opulskis hatte bei einem Zwei-Auf-Eins Konter zusammen mit dem mitgelaufenen Alex van gen Hassend die Chance, den MEK auch aufs Scoreboard zu bringen, allerdings wurde der lettische Stürmer von einem ESV-Verteidiger in letzter Sekunde vom Tor abgedrängt. Besser machten es die Türkheimer in der 29. Minute. Die Gastgeber ließen Puck und Gegner laufen, bis sich für Verteidiger Sascha Voiger die Gelegenheit zum Schlagschuss bot. Voiger fackelte nicht lange und ließ die Scheibe mit einem mächtigen Blueliner hinter MEK-Goalie Tamino Kaut zum 3-0 einschlagen. Im Vergleich zum ersten Drittel hatten die Luchse diesmal jedoch die richtige Antwort. Sechs Minuten später durften die Münchner mit zwei Mann mehr auf dem Eis antreten und erwiderten den Gefallen. Der Puck lief gut durch die eigenen Reihen, bis Kapitän Leon Axtner im hohen Slot freie Schussbahn hatte und die Scheibe zum 3-1 Anschlusstreffer ins Netz schweißte. Der Anschlusstreffer war hochverdient, allerdings ging es sehr schnell zurück zum alten Abstand. Knapp zwei Minuten vor Drittelende stellte Assistenzkapitän Maximilian Schorer ebenfalls mit einem Powerplaytor wieder auf 4-1 und sorgte für etwas mehr Sicherheit auf Seiten des ESV.
Obwohl der Rückstand um ein Tor angewachsen war, starteten die Luchse voller Tatendrang in den letzten Abschnitt. Bis auf höherklassig erfahrene Veteranen wie Edgars Opulskis, Lukas Doubrawa oder Gereon Erpenbach war es für fast alle Münchner das erste Playoff-Spiel im Seniorenbereich, und nach vierzig Minuten war erkennbar, dass sie sportlich definitiv mithalten können. Der schwungvolle Start in den Schlussabschnitt machte sich schnell bezahlt. Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff feuerte Dominik Hnat von der blauen Linie aus einen Handgelenkschuss auf das gegnerische Tor, den Marvin Kovac unhaltbar abfälschte. Der Rückstand betrug nur noch zwei Tore, und bei noch mehr als 18 verbleibenden Minuten Spielzeit war noch einiges möglich. In den folgenden Minuten mühten sich die Luchse an ihrem Gegner ab, scheiterten jedoch stets an der stabilen Türkheimer Defensive oder an ESV-Goalie Michael Bernthaler. Knapp vier Minuten vor Ende fiel dann schließlich die Vorentscheidung. Mathias Wexel vollendete einen formschönen Spielzug der Gastgeber zum 5-2 und sorgte somit für klare Verhältnisse. Die Luchse versuchten weiter alles, um noch einen Treffer zu erzielen, und die sich dadurch bietenden Räume nutzten die Gastgeber in Person von Marco Fichtl, der nicht nur die Treffer Nummer Sechs und Sieben erzielte, sondern damit auch noch einen Hattrick schnürte. Somit sah das Ergebnis von 7-2 für den ESVT am Ende deutlicher aus, als das Spiel tatsächlich ablief – zum Glück zählen in den Playoffs nur Siege, keine Tordifferenzen.
Serienstand nach Spiel 1: Türkheim 1 – 0 München
Verdiente Führung geht in der Schlussphase in Rauch auf
24 Stunden nach dem ersten Bully in Türkheim ging es mit Spiel Zwei im Münchner Westen weiter. Die Rahmenbedingungen für das Spiel hätten besser nicht sein können. Die Fans der Kelten kamen in einem großen Fanbus und sorgten für beste Stimmung im für diese Begegnung neu geschaffenen Gästeblock. Doch auch die Anhänger der Landeshauptstädter hatten das Stadion ordentlich gefüllt. Fans, Freunde und Angehörige der Spieler sowie das ein oder andere bekannte Gesicht aus der Münchner Eishockeyszene sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen im Weststadion.
Im Zentrum dieses Rahmens stand von der ersten Sekunde an ein hochklassiges, intensives und spannendes Spiel zwischen Luchsen und Kelten. Die Münchner erwischten einen deutlich besseren Start in die Begegnung als noch am Vortag und machen unmissverständlich klar, dass sie sich nicht nochmal in der Anfangsphase überrumpeln lassen würden. Dennoch waren es wieder die Luchse, die als Erstes mit einer kniffligen Situation zu kämpfen hatten. In der 13. Minute wurde Nicholas Gagne nach einem Check an der Bande, der im ersten Moment nicht zu heftig aussah, für fünf Minuten auf die Kühlbox geschickt. Die Luchsen nahmen die Entscheidung der Kategorie „kann man geben, muss man nicht“ sportlich und verteidigten die fünfminütige Unterzahlsituation mit viel Einsatz und Leidenschaft überzeugend von der Uhr, ohne auch nur eine Großchance der Kelten zuzulassen. So ging es mit einem leistungsgerechten 0-0 Unentschieden in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt brachten die Gäste nun mehr Schüsse auf das Tor von MEK-Goalie Tamino Kaut. Dies führte allerdings nicht zu mehr gefährlichen Situationen im Münchner Drittel. Die Luchse drängten ihre Gegner stets gut nach außen ab und ließen kaum Schüsse aus zentraler Position zu. Somit waren die meisten Versuche leichte Beute für Tamino. Offensiv mussten sich die Luchse jede Chance hart erarbeiten, doch kamen sie mal zum Torabschluss, wurde es schnell brandgefährlich – so auch in der 32. Minute. In Überzahl betrat Simon Klopstock das gegnerische Drittel mit viel Speed auf der linken Seite und spielte einen halbhohen Pass vor das Tor. Der Puck landete perfekt im Lauf seines Sturmkollegen Lukas Doubrawa, der seinen Schläger in den harten Pass perfekt hineinhielt und die Scheibe ins Tor lenkte. Der landesligaerfahrene Sturmtank eröffnete den Torreigen und sorgte mit diesem Traumtor für die erste Führung der Serie für den MEK. So groß die Freude war, so schnell war sie jedoch wieder vorbei. Nur 27 Sekunden nach dem 1-0 schnappte sich der frühere Bayernligastürmer Marius Dörner den Puck und zeigte, warum er letzte Saison noch im Trikot der Landsberg Riverkings in der höchsten Amateurliga Bayerns Eishockey spielte. Wie ein warmes Messer durch die Butter ging Dörner durch die Münchner Hintermannschaft und schob MEK-Goalie Tamino Kaut die Scheibe zwischen den Beinen hindurch über die Torlinie. Der postwendende Ausgleich war der letzte Treffer des Mittelabschnitts und legte den Grundstein für ein Schlussdrittel, an das sich alle Zuschauer wohl noch lange erinnern werden.
Die letzten zwanzig Minuten starteten mit einem weiteren Überzahlspiel für die Gäste. Wie schon zuvor an diesem Abend konnten die Kelten mit der numerischen Überzahl jedoch nicht all zu viel anfangen. Dennoch fiel innerhalb der zwei Minuten, die Alex van gen Hassend auf der Strafbank verbrachte, der erste Treffer des Schlussabschnitts. Simon Klopstock eroberte den Puck im eigenen Drittel und schickte mit einem weiten Pass Edgars Opulskis auf die Reise. Eddy bekam die Scheibe perfekt in den Lauf gespielt, lief alleine auf ESV-Goalie Michael Bernthaler zu und netzte in Unterzahl zum 2-1 für den Münchner Eishockeyklub ein. Der lettische Stürmer, der eh schon eine starke Saison gespielt hatte, hat in den letzten Wochen nochmal einen Zahn zugelegt und belohnte sich mit dem bis dato wichtigsten Treffer der Saison selbst für seine hervorragende Spielzeit 2024/25. Im Anschluss verteidigten die Luchse clever und spielten die Zeit so souverän von der Uhr, dass mittlerweile alle Zeichen auf ein alles entscheidendes drittes Spiel deuteten. Doch dann kam die 55. Minute, und das Unheil nahm seinen Lauf. Jakob Bottner wurde auf Höhe der Mittellinie mit einem Kniecheck niedergestreckt. Aufgrund der Verletzungsfolge hatte das Schiedsrichtergespann kaum eine andere Möglichkeit, als eine Spieldauerstrafe auszusprechen. Die Luchse verteidigten nun mit Mann und Maus, doch mit Anbeginn der letzten fünf Minuten, der Winning Time, schlugen die Gäste im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zu. Zunächst sorgte Darius Sirch in der 56. Minute für den Ausgleich, und eine Minute später war es Mathias Wexel, der die erste Führung der Kelten erzielte und damit den Gästeblock vollends eskalieren ließ. Im Anschluss hatten die Luchse noch eine letzte Gelegenheit, sich doch noch in das Penaltyschiessen zu retten. Nachdem er zuvor zwei mal als Passgeber glänzte, wurde Simon Klopstock diesmal von seinen Mitspielern perfekt in Szene gesetzt. Kloppo hatte nur noch Bernthaler im Türkheimer Tor vor sich, scheiterte jedoch am Gästegoalie. Die Kelten konnten somit den Sieg in Spiel Zwei und der Viertelfinal-Serie feiern, während die Luchse eine enorm bittere Niederlage und ein sich nun doch sehr abrupt anfühlendes Saisonende verdauen mussten.
Serienstand nach Spiel 2: Türkheim 2 – 0 München
Luchse belohnen sich nicht mit Entscheidungsspiel, Serie geht verdient nach Türkheim
Die Saison 2024/25 ist vorbei, und das ist natürlich sehr schade. Coach Markus Kiefl und sein Team haben genau die richtigen Schlüsse aus der Niederlage in Spiel Eins gezogen und waren kurz davor, die Serie nochmal zurück nach Türkheim zu bringen, doch das Schicksal hatte andere Pläne für das Luchsrudel. Dennoch sollte niemand im Kreise der Landeshauptstädter enttäuscht auf die unglaublich tolle Eiszeit 24/25 zurückblicken. Nach sechzehn Punkten und dem sechsten Tabellenplatz im vorherigen Winter haben die Münchner in dieser Saison 40 Punkte erzielt und konnten ihren Fans endlich wieder Playoff-Eishockey bieten.
Aprospos Playoff-Eishockey – wir wollen uns natürlich bei unserem Gegner, dem ESV Türkheim, für eine tolle Serie bedanken und gratulieren herzlichst zum Einzug in das Playoff-Halbfinale. Außerdem bedanken wir uns bei den zahlreich nach München gereisten Gästefans für ihren Besuch und wünschen dem verletzten Stürmer Jakob Bottner eine vollständige Genesung und eine schnelle Rückkehr aufs Eis. Wenn uns jemand schlägt, dann waren das hoffentlich die Besten. Deshalb drücken wir die Daumen dafür, dass die Kelten jetzt auch den Bezirksliga-Pokal mit nach Hause nehmen!
Zurück zum Münchner EK – einer der Garanten für die starken Postseason-Auftritte des MEK war Tamino Kaut. Der Münchner Goalie fing in beiden Spielen gegen die Kelten, und beide Male konnte er sich mehrfach mit unglaublichen Paraden auszeichnen. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass der hoch gewachsene Goalie vor viereinhalb Jahren noch für die Hobbymannschaft des MEK antrat. Wir sind sehr stolz auf deine Entwicklung, Tamino, und freuen uns natürlich besonders stark darüber, dass diese beim MEK stattgefunden hat!
In einem Eishockeyspiel stehen die Spieler im Vordergrund. Ihre Spielzüge, ihr Kampf und ihr Erfolg ist das, was von den Zuschauern aktiv wahrgenommen wird. Was jedoch nicht gesehen wird, ist die Arbeit hinter den Kulissen. Deshalb wäre ein Rückblick auf die Playoff-Serie nicht komplett, würde nicht auf die tolle Arbeit von MEK-Coach Markus Kiefl eingegangen werden. Nach einer von knappen Niederlagen geprägten ersten Saison im Münchner Westen hat Coach K im Sommer die richtigen Schlüsse gezogen und das Luchsrudel perfekt auf die neue Spielzeit eingestellt. Diese richtigen Schlüsse zog er auch nach der ersten Begegnung mit den Kelten. Der Münchner Gameplan ging am Samstag perfekt auf, und mit etwas mehr Glück wären Coach und Mannschaft mit einem alles entscheidenden Spiel Drei in Türkheim belohnt worden. Dennoch können wir nach dieser Saison nur unseren Hut vor unserer Mannschaft und ihrem Trainer ziehen!
Danke für eine unvergessliche Saison 2024/25!
Wer auch immer das Luchsrudel in der Saison 2024/25 begleitet hat, wird es aller Voraussicht nach nicht bereut haben. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitungsphase haben die Landeshauptstädter vom ersten Punktspiel an eine unglaubliche Saison abgeliefert und sich mit dem zweiten Tabellenplatz belohnt. Wir sind stolz auf das, was wir in diesem Winter erreicht haben, und bedanken uns bei all unseren Sponsoren, Partnern, Ehrenamtlern und Fans für die überragende Unterstützung. Nun müssen wir erst mal für einen Moment unsere Wunden lecken, machen uns jedoch parallel schon an die Arbeit, um frühzeitig die Weichen für eine (mindestens) ebenso tolle Saison 2025/26 zu stellen!
Benjamin Dornow, 25. Februar 2025
Statistik ESV Türkheim – MEK (Spiel 1)
ESV Türkheim – Münchner EK „Die Luchse“ 7-2 (2-0, 2-1, 3-1)
21. Februar 2025, 19:30 Uhr
Sieben-Schwaben-Stadion Türkheim
Zuschauer: 242
Aufstellungen:
ESV Türkheim
Bernthaler, Bley – Schorer (A), Zacher, Keller, Voiger, Ambos, Hofmann, Fischer, Urbanek – Wexel, Sirch, Lerchner, Vogel, Guggemos, Hanslbauer (A), Fichtl, Müller, Dörner, Bottner, Kaiser, Döring (C)
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – van gen Hassend (A), Remmert, Killinger (A), Höhn, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Opulskis, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth
Tore:
1-0 Fichtl (Göring, 0:59)
2-0 Müller (Kaiser, Bottner, 1:34)
3-0 Voiger (Hanslbauer, 28:34)
3-1 Axtner (Doubrawa, Höhn, 34:52/PP2)
4-1 Schorer (Döring, Hofmann, 38:15/PP1)
4-2 Kovac (Hnat, Killinger, 41:52)
5-2 Wexel (Zacher, Bottner, 55:11)
6-2 Fichtl (Dörner, 56:31)
7-2 Fichtl (Urbanek, 58:56)
Strafminuten:
ESV Türkheim: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Statistik MEK – ESV Türkheim (Spiel 2)
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Türkheim 2-3 (0-0, 1-1, 1-2)
22. Februar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 200
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – van gen Hassend (A), Remmert, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Gagne, Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Opulskis, Erpenbach, Steer, Barth
ESV Türkheim
Bernthaler, Bley – Schorer (A), Zacher, Voiger, Ambos, Fischer, Urbanek – Wexel, Sirch, Lerchner, Vogel, Hanslbauer (A), Hoffmann, Fichtl, Müller, Dörner, Bottner, Kaiser, Döring (C)
Tore:
1-0 Doubrawa (Klopstock, Ziegelhöffer, 31:34/PP1)
1-1 Dörner (kein Assist, 32:01)
2-1 Opulskis (Klopstock, 43:20/SH1)
2-2 Sirch (Hanslbauer, Voiger, 55:06/PP1)
3-2 Wexel (Kaiser, 56:44/PP1)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 20+20 (Steer)
ESV Türkheim: 10
Bilder



















Heimsieg gegen Mittenwald macht die Sensation perfekt – Die Münchner Luchse stehen erstmals seit 12 Jahren in den Playoffs
Das Luchsrudel hat es geschafft. Durch einen ungefährdeten 6-1 (4-0, 1-1, 1-0) Heimerfolg gegen den EV Mittenwald steht das Team von Coach Markus Kiefl nach dem Ende der Bezirksliga-Hauptrunde auf dem zweiten Tabellenplatz und ist somit für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert.
Luchse überrollen Werdenfelser
Während zu Beginn der Woche noch Hoffnung bestand, dass sich die Luchse auch unabhängig von ihrem Ergebnis für die Playoffs qualifizieren könnten, wurde diese Hoffnung 24 Stunden vor dem Spielbeginn im Münchner Weststadion zunichte gemacht. Der TSV Farchant konnte einen 1-9 Kantersieg beim EV Berchtesgaden feiern und eroberte somit temporär den zweiten Tabellenplatz. Die Luchse mussten also zuhause gegen den Bezirksliga Süd Meister einen Sieg nach sechzig Minuten erringen, um im Endklassement auf dem zweiten Platz zu landen.
Dieser Umstand schien die Münchner jedoch weder zu entmutigen, noch nervös zu machen. Coach Markus Kiefl gab seinen Jungs offenbar die richtigen Worte mit, denn das erste Drittel stand komplett im Zeichen der Luchse. Im ersten fliegenden Wechsel des Spiels kassierte der EVM eine Strafzeit aufgrund eines unkorrekten Wechsels. Mit einem Mann mehr auf dem Eis setzten sich die Luchse sofort im gegnerischen Wechsel fest, suchten schnell den Abschluss und gingen in der dritten Minute in Führung. Theodor Ziegelhöffer scheiterte im ersten Versuch an Goalie Beppo Kraus, Lukas Doubrawa sicherte sich den Abpraller und brachte die Scheibe im Nachschuss über die Linie. Der landesligaerfahrene Neuluchs setzte den ersten Streich, und er zweite folgte ebenfalls sogleich. Im ersten Wechsel der dritte Reihe wurde Nico Jörg an der blauen Linie abgespielt, und der junge Verteidiger zog einfach mal ab. Der Handgelenkschuss sauste an Kraus vorbei und schlug sehenswert zum 2-0 im Tor ein.
Euphorisiert von dem Traumstart spielten die Luchse nun wie im Rausch und erspielten sich Großchancen im Minutentakt. Nach einigen Fehlversuchen war es erneut ein Neuzugang, der in der 10. Minute auf 3-0 stellte. Gereon Erpenbach scheiterte mit einem Schuss an EVM-Goalie Kraus, doch Marvin Kovac war per Nachschuss zur Stelle und baute den Vorsprung seiner Mannschaft weiter aus. Das Münchner Kindl liefert schon das ganze Jahr über starke Leistungen ab, litt jedoch stets unter Pech im Abschluss. Insofern war es nahezu poetisch, dass der Comebacker sein erstes Tor im Seniorenbereich ausgerechnet im wichtigsten Spiel der Saison erzielte. Noch besser, Marvin ist nun auf den Geschmack gekommen. Vier Minuten vor der Drittelpause setzte er noch einen drauf und stellte auf 4-0 für den MEK. Die Zuschauer im Münchner Weststadion kamen aus dem Staunen über das phänomenale erste Drittel der Luchse kaum heraus.
Fouls trüben starke Leistung
Nach einem ersten Abschnitt, in dem sie eher passiv am Spiel teilgenommen hatten, machten sich die Gäste aus Mittenwald zu Beginn des Mitteldrittels erstmals auf dem Eis bemerkbar. Die Piranhas spielten nun mit mehr Biss und zeigten, warum sie die an der Tabellenspitze der Bezirksliga Süd stehen. Die Mittenwalder erspielten sich erste gefährliche Chancen und erzielten in der 27. Minute den Anschlusstreffer. Josef Peiss konnte MEK-Goalie Jens Berger mit einem Handgelenkschuss von rechten Bullykreis aus überwinden und verkürzte auf 4-1.
Zum Glück war den Luchsen bewusst, dass sie sich es an diesem Abend nicht leisten konnten, einen großen Vorsprung zu verspielen. Die Landeshauptstädter berappelten sich schnell und setzten ihr zielstrebiges Offensivspiel fort. Leider verschob sich der Fokus im zweiten Abschnitt weg vom spielerischen Geschehen hin zu körperlichen Auseinandersetzungen. Zunächst kassierte Simon Klopstock eine berechtigte Fünf-Minuten-Strafe wegen eines harten Checks an der Bande. Die fünfminütige Unterzahl überstanden die Landeshauptstädter ohne größere Probleme, allerdings sollte es nicht die letzte große Strafe des Drittels bleiben. Kurz vor Ende des Drittels skatete Corey Morgan durch die neutrale Zone in Richtung Münchner Drittel. Als der Mittenwalder Topscorer versuchte, an Clemens vorbeizugehen, blieb er am Knie des jungen Verteidigers hängen. Die Kollision sah übel aus, und Morgan musste vom Eis geholfen werden. Clemens, der in dieser Saison lediglich zwei Strafzeiten kassiert hatte, wollte seinen Gegenspieler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht verletzen. Da jedoch jeder Spieler für seinen Körper verantwortlich ist und der Hit eine Verletzung nach sich zog, war eine Matchstrafe das korrekte Strafmaß. An dieser Gelegenheit möchten wir dem Mittenwalder Spieler gute Besserung und eine schnelle Rückkehr aufs Eis wünschen.
Kurz nach der unschönen Szene kühlten die erhitzten Gemüter wieder etwas ab, und der Sport stand wieder im Mittelpunkt. Auch die zweite Fünf-Minuten-Strafe konnten die Luchse weitestgehend problemlos von der Uhr spielen, und gut zwei Minuten vor Drittelende konnte sogar der alte Vorsprung wiederhergestellt werden. Yehor Vinnytskyi, der sich an diesem Abend seine dritte mannschaftsinterne Scoring-Krone in Folge sicherte, verwandelte einen Konter in eigener Unterzahl zum 5-1 und sorgte somit für glasklare Verhältnisse zur zweiten Drittelpause.
Münchner Kindl setzt den Schlusspunkt
Mit vier Toren Vorsprung und vierzig Minuten drückender Überlegenheit im Rücken mussten die Luchse nun nur noch eine kollosale Implosion vermeiden, um die drei Punkte im eigenen Stadion zu behalten. Diesen Auftrag konnten die Landeshauptstädter problemfrei erfüllen. Im letzten Abschnitt traten beide Teams etwas mehr auf die Bremse. Zum einen war das Spiel bereits entschieden, und zum anderen tat der Begegnung nach dem körperlich intensiveren Mittelabschnitt etwas weniger Feuer gut. Das letzte sportliche Highlights des Abends gehörte einmal mehr den Gastgebern. In der 54. Minute fuhren Simon Klopstock und Yehor Vinnytskyi einen Angriff auf das gegnerische Tor. Simon wollte seinen Sturmkollegen anspielen, allerdings prallte die Scheibe vom Schlittschuh eines Verteidigers ab und erwischte EVM-Goalie Kraus auf dem falschen Fuß. Der Puck kullerte zum 6-1 über die Linie. An diesem Spielstand änderte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr, und die Luchse konnten den verdienten Playoff-Einzug mit ihren Fans ausgiebigst feiern.
Blitzstart sichert erste Playoff-Teilnahme seit 2012
Lang lang ists her, dass man diesen Satz sagen konnte, doch am Samstag war es endlich soweit. Die Münchner Luchse stehen in den Bezirksliga-Playoffs. Das ganze Team des MEK kann stolz auf diese hervorragende Leistung sein. Der sportliche Leiter Jochen Karl-Zuppardo hat die richtigen Personalentscheidungen getroffen und Coach Markus Kiefl hat sein Team stets hervorragend eingestellt, allerdings gebührt der größte Teil der Anerkennung einer anderen Personengruppe, nämlich dem Luchsrudel auf dem Eis. Die Landeshauptstädter haben in der Saison 2024/25 immer wieder Rückschläge einstecken müssen. Aus diesen wurden jedoch stets die richtigen Schlüsse gezogen, dank denen die Saison für den MEK noch mindestens eine Woche weiter geht.
Während wir natürlich stolz auf all unsere Luchse sind, hat sich Marvin Kovac für seine starke Leistung vom Samstag ein Extralob verdient. Das beim EHC München ausgebildete Kind der Landeshauptstadt spielt seine erste Saison im Herrenbereich und hat sich von Woche zu Woche gesteigert. Die Frage war nicht, ob er sich mit seinem ersten Tor im Herrenbereich belohnen würde, sondern wann. Diese Frage beantwortete Marvin am Samstag mit zwei erzielten Toren auf beeindruckende Art und Weise. Zudem fand der charismatische Stürmer nach Abpfiff im unten Kurzinterview noch richtige wie wichtige Worte zum Spiel und zum Playoff-Einzug seiner Mannschaft.
Ausblick
Die Fans des Luchsrudels bekommen genau das, was sie nach einer solchen Saison verdient haben – mehr Eishockey! An diesem Wochenende treten die Landeshauptstädter in den Bezirksliga-Playoffs gegen die ESV Türkheim Celtics an. Die Serie startet am Freitag um 19:30 Uhr in Türkheim, ehe Spiel Zwei am Samstag um 19:30 Uhr im Münchner Westen ansteht. Machen wir gemeinsam das Weststadion voll und lasst uns gemeinsam einen unvergesslichen Playoff-Abend erleben!
Benjamin Dornow, 18. Februar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EV Mittenwald 6-1 (4-0, 1-1, 1-0)
15. Februar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 86
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – von Friderici, van gen Hassend (A), Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Gagne, Klopstock, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Opulskis, Erpenbach, Senghas, Barth
EV Mittenwald
Kraus, Pöschl – Peiss, Berndaner, Witting, Neumeier, Schwinghammer, C. Fichtl (A) – S. Gerstmeir, Mutz, C. Morgan, L. Fichtl (A), Gruber, Döring, Ernszt, J. Gerstmeir (C)
Tore:
1-0 Doubrawa (Ziegelhöffer, von Friderici, 2:03/PP1)
2-0 Jörg (Erpenbach, Killinger, 3:26)
3-0 Kovac (Erpenbach, Gagne, 9:13)
4-0 Kovac (Erpenbach, Jörg, 16:12)
4-1 Peiss (Schwinghammer, L. Fichtl, 26:32)
5-1 Vinnytskyi (Klopstock, Paramonov, 37:33/SH1)
6-1 Klopstock (Opulskis, 53:22)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 14+20 (von Friderici)
EV Mittenwald: 15+20 (Mutz)
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Wichtiger Punktgewinn beim TSV Farchant – Luchse gehen auf Platz Zwei in das entscheidende Wochenende
Die Münchner Luchse haben im Spitzenspiel beim TSV Farchant einen unschätzbar wichtigen Punkt geholt. Aufgrund der Ergebnisse der anderen Mannschaften am Wochenende gehen die Luchse trotz ihrer 5-4 (1-1, 3-1, 0-2, 1-0) Niederlage nach Penaltyschiessen auf dem zweiten Tabellenplatz in das alles entscheidende letzte Wochenende.
Nervöse Anfangsphase endet ausgeglichen
Zu Beginn der Begegnung übernahmen die Gastgeber schnell das Heft des Handelns, während die Luchse ein wenig nervös wirkten. Die Farchanter erspielten sich schon in ihren ersten Wechseln gute Chancen und konnten keine drei Minuten nach Anpfiff die verdiente Führung bejubeln. Felix Watz fuhr in das Münchner Drittel und legte die Scheibe nach hinten ab. Dort wartete Jan Müller, der den Puck mit einem gezielten Handgelenkschuss rechts oben im Netz zappeln ließ. Jens Berger im Münchner Gehäuse war gegen den Laser von Müller machtlos.
Nach dem Gegentor waren nun auch die Luchse wach und kamen mehr und mehr in der Begegnung an. Nun musste auch TSV-Goalie Elias Fischbacher erstmals aktiv werden, und in der achten Minute musste der beim Sportclub Riessersee ausgebildete Torhüter erstmals hinter sich greifen. Nach einem Bully im Farchanter Drittel konnte Tobias Treichl den Puck an der linken Bande erobern. Von dort brachte er den Puck zu Edgars Opulskis, der wiederum den am rechten Pfosten lauernden Yehor Vinnytskyi sah. Eddy bediente Yehor mustergültig, und der MEK-Topscorer hatte keine Mühe, aus nächster Nähe einzunetzen. Alles wieder auf Anfang.
Mit dem Schwung des Ausgleichs waren es nun die Luchse, die das Spiel bestimmten. Überlegenheit und Nervosität tauschten nun die Seiten, und beinahe wäre Andreas Steer zum großen Profiteur geworden. Der Münchner Dauerbrenner wurde bei einem Zwei-auf-Eins mustergültig vor dem Tor bedient, allerdings machte Fischbacher das sicher geglaubte Tor mit einem Monstersave zunichte. Somit ging es für die Teams mit einem leistungsgerechten 1-1 in die erste Pause.
Härte, Strafen, Tore
Die Landeshauptstädter kamen mit viel Dampf aus der Kabine und erwischten den perfekten Start in den Mittelabschnitt. Die Münchner erhielten in der 25. Minute ein Überzahlspiel. Dort ließen sie die Scheibe gut laufen, bis Verteidiger Clemens von Friderici die Gelegenheit für einen Torabschluss sah. Fischbacher konnte den Schuss von Clemens noch abwehren, allerdings landete der Rebound bei den Luchsen. Lukas Doubrawa leitete die Scheibe an Maximilian Deutzmann weiter, und der Kölsche Jung netzte zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1-2 ein.
Nun hatten die Luchse endgültig die Oberhand im Spiel gewonnen, allerdings sollten sie diese nicht lange behalten können. In Unterzahl checkte Tobias Treichl hoch vor und fuhr einen Hit gegen Lorenz Mittermaier spät zu Ende, der sich bei dieser Aktion verletzte. Bruder Luis Mittermaier knöpfte sich Tobi nun vor, und das Schiedsrichterduo schickte nach dieser unübersichtlichen Situation sowohl den Münchner Stürmer für seinen Hit als auch den Farchanter Rächer mit Spieldauerstrafen vom Eis. Ursprünglich kam kein Pfiff nach dem Check des Münchner Stürmers, allerdings war das Strafmaß aufgrund der Verletzungsfolge durchaus gerechtfertigt. Da Tobias zusätzlich noch weitere zwei Minuten Strafzeit aufgebrummt bekommen hatte, spielten die Gastgeber nun in doppelter Überzahl. Dort ließ man die Luchse kurz zappeln, ehe Maximilian Reindl humorlos von der blauen Linie zum erneuten Ausgleich einnetzte.
Im restlichen zweiten Drittel zogen die Unparteiischen bei den Gästen nun die Daumenschrauben an. Durften sich die beiden Spitzenmannschaften zuvor noch ein intensives, würdiges Duell liefern, wurden die Münchner nun für kleinste Vergehen sofort auf die Bank geschickt. Jegliches Momentum löste sich dadurch sofort in Luft auf, und die Gastgeber nutzten ihre Überzahlspiele eiskalt aus. In der 34. Minute versenkte Sebastian Kastner einen sehenswerten Schuss von der blauen Linie zur 3-2, und in der 37. Minute verwandelte Dennis Spanke einen Nachschuss aus nächster Nähe zum 4-2. Die Luchse verteidigten in den vielen Unterzahlspielen couragiert, allerdings zeigte die zweitbeste Offensive der Liga in dieser Phase, warum sie nur so schwer aufzuhalten ist. So haderten die Luchse auf dem Weg in die Kabine mit ihrem Schicksal, während die Gastgeber durch die ausgebaute Führung ein Stückchen Sicherheit vor dem entscheidenden Abschnitt hatten.
Moral bewiesen, Punkt gesichert
Wollten die Luchse ihre Playoff-Chancen an diesem Abend noch nicht begraben, sollte der Rückstand im Optimalfall schnell halbiert werden. Nichts anderes geschah in der 42. Minute. Nach einer Strafe gegen den TSV entschied Edgars Opulskis das Bully im gegnerischen Drittel für sich. Der Puck ging zu Yehor Vinnytskyi, der aus verdeckter Position halbhoch abzog. TSV-Goalie Fischbacher war die Sicht auf Yehor versperrt, sodass er den Puck erst sah, als er bereits hinter ihm eingeschlagen war. 4-3, 18 Minuten auf der Uhr, alles drin für die Luchse.
In der Folgezeit zeigten beide Teams, warum sie zur Spitzengruppe der Bezirksliga Süd gehören. Hoher Spielfluss, wenige Unterbrechungen und Chancen auf beiden Seiten, kurzgesagt beste Werbung für das Amateureishockey. Beide Seiten hatten mehrere Gelegenheiten, das Spiel entweder vorzeitig zu entscheiden oder es nochmal richtig spannend zu machen. Der letzte Torjubel der regulären Spielzeit blieb den Luchsen vorbehalten. Zwei Minuten vor Ende war es die unermüdlich arbeitende zweite Reihe der Münchner, die einmal mehr einen Vorstoß wagte. Nach einem erfolglosen Abschluss von Lukas Doubrawa spielte Yehor Vinnytskyi die Scheibe vors Tor. Ein Farchanter Schlittschuh leitete die Scheibe weiter an Edgars Opulskis, der hinter das Tor zog und mit der Rückhand auf Yehor Vinnytskyi zurücklegte. Der Rückhandpass erwischte die komplette Farchanter Hintermannschaft auf dem falschen Fuß, und Yehor netzte zwei Minuten vor Ende zum 4-4 ein. Ein Hattrick, der zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können. In den letzten Momenten hatte Lukas Doubrawa sogar noch die Chance, den fünften Treffer zu erzielen, allerdings wäre das wohl doch etwas zu viel des Guten gewesen. Die sechzig Minuten endeten mit einem leistungsgerechten Unentschieden, und das Penaltyschießen würde das Spiel nun entscheiden.
Für den TSV Farchant startete Routinier Sebastian Velten, der seinen Versuch sehenswert versenkte. Im Anschluss scheiterte Theodor Ziegelhöffer für den MEK. In der zweiten Runde waren weder Jens Berger noch Elias Fischbacher zu überwinden. Der dritte TSV-Schuss scheiterte, sodass Yehor Vinnytskyi die Chance bekam, kurz nach dem Ausgleich den nächsten wichtigen Treffer zu erzielen. Yehor konnte den Torhüter in die falsche Ecke schicken und hatte ein weit offenes Tor vor sich, löffelte die Scheibe allerdings über die Latte. Somit war der Sieg der Gastgeber besiegelt, allerdings nahmen die Luchse einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt aus Farchant mit, der sich einen Tag später noch als äußerst wertvoll entpuppen sollte.
Alles angerichtet fürs Herzschlagfinale
Zunächst einmal hatten sich die Luchse für den Ausflug nach Garmisch-Partenkirchen grundsätzlich mehr als einen Punkt vorgenommen. Dass die Landeshauptstädter sich nach dem Führungswechsel im zweiten Drittel so stark zurückgekämpft haben, macht jegliche Enttäuschung über verlorene Punkte wett. Besonders Yehor Vinnytskyi und seine Coolness vor dem gegnerischen Tor ist hier hervorzuheben. Der Hattrick des ukrainischen Stürmers war bereits sein zweiter Dreierpack der laufenden Saison. Außerdem machte Henri Höhn eine starke Partie in der Defensive, und Goalie Jens Berger war einmal mehr der Fels in der Brandung. Knapp 24 Stunden nach dem Spiel beim TSV Farchant gab es außerdem erfreuliche Nachrichten für die Luchse aus Miesbach. Der TSV Schliersee entschied sein Heimspiel gegen den TSV Farchant mit 5-4 nach Penaltyschiessen für sich, sodass die Luchse entgegen aller Wahrscheinlichkeiten doch noch auf dem zweiten Tabellenplatz in das letzte Saisonwochenende gehen können. Somit haben die Landeshauptstädter ihr Schicksal selbst in der Hand und können die Playoffs aus eigener Kraft erreichen.
Ausblick
Die Hauptrunde der Bezirksliga Süd geht so spannend wie nie zuvor auf die Zielgerade. Ob es die Luchse in die Playoffs schaffen, entscheidet sich nach dem letzten Hauptrundenheimspiel am Samstag, dem 15. Februar, gegen den EV Mittenwald. Die Luchse werden alles für den zweiten Platz geben, und wir hoffen zum Saisonfinale auf ein brechend volles Eis- und Funsportzentrum West!
Benjamin Dornow, 12. Februar 2025
Statistik
TSV Farchant – Münchner EK „Die Luchse“ 5-4 (1-1, 3-1, 0-2, 1-0) SO
07. Februar 2025, 20:00 Uhr
Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen
Zuschauer: 154
Aufstellungen:
TSV Farchant
Fischbacher, Grigull – Wackerle, Kurzweil, M. Reindl (C), Lorenz Mittermaier (A), S. Reindl, Müller – Tanzer, Velten (A), Stanglmair, Watz, Spanke, Kastner, Luis Mittermaier, Wolters, Erhardt, Coutu
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Weber – von Friderici, van gen Hassend (A), Remmert, Höhn, Jörg, Hnat, Paramonov – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl (C)
Tore:
1-0 Müller (Watz, M. Reindl, 2:40)
1-1 Vinnytskyi (Opulskis, Treichl, 7:38)
1-2 Deutzmann (Doubrawa, von Friderici, 24:40/PP1)
2-2 M. Reindl (Watz, 28:15/PP2)
3-2 Kastner (M. Reindl, Wolters, 33:07/PP2)
4-2 Spanke (M. Reindl, 36:25/PP1)
4-3 Vinnytskyi (Opulskis, 41:01/PP1)
4-4 Vinnytskyi (Opulskis, Doubrawa, 58:01)
5-4 Velten (Penaltyschiessen)
Strafminuten:
TSV Farchant: 13+20 (Luis Mittermaier)
Münchner EK „Die Luchse“: 19+20 (Treichl)
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Krimi im Weststadion geht an die Luchse – MEK gewinnt Nailbiter gegen den TSV Schliersee
Wer sich am Freitag das Spitzenspiel im Münchner Weststadion zwischen dem MEK und dem TSV Schliersee hat entgehen lassen, der hat ein dem Namen gerecht werdendes, wortwörtlich bis zur letzten Sekunde spannendes Spitzenspiel verpasst. Am Ende waren es erneut die Luchse, die das Eis mit einem 4-2 (2-2, 1-0, 1-0) als Sieger verlassen konnten.
Rasanter Start ins Spitzenspiel
Das mit viel Vorfreude erwartete Duell zwischen den Münchner Luchsen und den Schlierseer Renken begann im ersten Abschnitt mit voller Offensivpower auf beiden Seiten. Beide Mannschaften versuchten schnell, erste offensive Duftmarken zu setzen. Die Gäste erwischten dabei den etwas besseren Start. In der fünften Minute brachte Nico Kimmerl einen Schuss auf das Tor von MEK-Goalie Tamino Kaut. Der Münchner Torwart ließ die Scheibe abprallen, und in einem Moment der Verwirrung in der Münchner Hintermannschaft fühlte sich niemand für den Nachschuss verantwortlich. So war es TSV-Stürmer Alexander Wölk, der am schnellsten reagierte und den Puck mühelos zum 0-1 einschob. Eine kalte Dusche für die Luchse zu Beginn des Spiels. Gerade mal eine Minute später klingelte es schon wieder im Münchner Gehäuse. In einer Kopie des ersten Treffers brachte diesmal Peter Feicht den Puck aufs Tor, und nach erneut fehlender Abstimmung war es diesmal Dominik Willibald, der keine Mühe damit hatte, aus nächster Nähe einzuschieben. Der Fehlstart in das Spitzenspiel war perfekt.
Was das Luchsrudel in dieser Saison auszeichnet, ist seine Resilienz. So ließen sich die Landeshauptstädter auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen und blieben ihrem Spiel trotz des Rückstands treu. Erneut dauerte es nur einen Wechsel, bis der nächste Treffer fiel, diesmal auf Seiten der Gastgeber. Verteidiger Clemens von Friderici feuerte einen Handgelenkschuss auf TSV-Goalie Markus Veicht, der nur prallen lassen konnte. Der Rebound landete direkt auf dem Schläger von Maximilian Deutzmann, der nicht lang fackelte und die Scheibe hoch im Netz zappeln ließ. Auch nach dem Anschlusstreffer setzte sich das offensivlastige hin und her im Weststadion fort. Beide Mannschaften konnten gute Gelegenheiten verzeichnen, scheiterten allerdings stets an den Torhütern. Gerade als es aussah, als könnten die Gäste ihren Vorsprung mit in die Pause nehmen, schlugen die Luchse nochmals zu. Knapp drei Minuten vor Drittelende nahm Edgars Opulskis das gegnerische Tor mit einem Handgelenkschuss ins Visier. Goalie Markus Feicht war zwar mit der Fanghand dran, erwischte den Puck jedoch nicht komplett. Die Scheibe landete hinter Feicht auf dem Eis und kullerte zum 2-2 Ausgleichstreffer über die Linie. Fehlstart negiert, alles auf Anfang.
Erstmals Vorteil MEK
Der zweite Abschnitt begann mit zwei frischen Gesichtern auf dem Eis. Sowohl MEK-Coach Markus Kiefl, als auch sein Gegenüber Viliam Smida wechselten ihre Torhüter. Bei den Landeshauptstädtern stand nun Jens Berger zwischen den Pfosten, und beim TSV Schliersee hütete Julien Jetter das Gehäuse. Ihre Vorderleute setzten das muntere Spielchen aus dem ersten Abschnitt fort, sodass es nur vier Minuten dauerte, ehe einer der frisch eingewechselten Goalies erstmals hinter sich greifen durfte. In Überzahl feuerte Maximilian Deutzmann den Puck vom linken Bullykreis aus auf Jetter. Der TSV-Goalie konnte den ersten Versuch vereiteln, allerdings landete der Rebound direkt beim vor dem Tor lauernden Lukas Doubrawa. Der frühere Landesligastürmer drückte die Scheibe im Nachschuss über die Linie und bescherte seiner Mannschaft die erste Führung des Abends.
Nun waren die Luchse warmgelaufen, und der restliche Abschnitt stand im Zeichen der Münchner Offensivabteilung. Die Gastgeber erspielten sich eine Vielzahl an guten Gelegenheiten, verpassten es aber, den Vorsprung auszubauen. So endete kurz nach dem 3-2 ein von Marvin Kovac und Christian Steinmetz lehrbuchhaft vorgetragener Angriff in der Fanghand von Jetter. Wenige Minuten später hatte der TSV-Schlussmann nichts mit dem Verhindern eines weiteren Gegentores zu tun. Am Ende einer von Tobias Treichl und Yehor Vinnytskyi initiierten, wunderschönen Passstaffette stand Simon Klopstock. Das Münchner Kindl wurde von Yehor in bester Position direkt vor Jetter bedient, setzte seinen Direktschuss jedoch an die Latte. Es wäre wohl das Traumtor des Abends gewesen, allerdings hatte das Schicksal etwas dagegen. In der Münchner Zone wurde Jens Berger ebenfalls regelmäßig geprüft, war jedoch bis zur zweiten Drittelpause nicht zu überwinden. Somit gingen die Landeshauptstädter mit einer 3-2 Führung in die Kabine.
Einsatz, Disziplin und das Quäntchen Glück
Den Luchsen war bestens bewusst, dass ihnen noch zwanzig intensive Minuten bevorstehen würden. Die Gäste stellten sich in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts jedoch mehrfach selbst ein Bein. Schon nach elf Sekunden lupfte Goalie Julien Jetter die Scheibe über die Plexiglasbande und verursachte dadurch eine Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die Renken überstanden das Unterzahlspiel zwar unbeschadet, mussten allerdings in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts noch zwei weitere Male auf die Kühlbox. Die Luchse konnten die sechs Minuten Überzahl zwar nicht in weitere Tore ummünzen, allerdings fanden ihre Gegner aufgrund der vielen Unterzahlspiele offensiv nicht statt. Nach dem Seitenwechsel in der 50. Minute wurde es dafür nochmal richtig spannend.
Die Luchse setzten ihre die ganze Saison über bereits erfolgreich funktionierende Defensivtaktik weitere fünf Minuten nahezu perfekt um, ehe die Renken in den letzten fünf Minuten mehrfach den Ausgleich auf dem Schläger hatten. Die erste Großchance war ein Alleingang, den MEK-Goalie Jens Berger spektakulär entschärfen konnte. Der nächste Hochkaräter war ein perfekt ausgespieltes Zwei-Auf-Eins der Renken. Nach einem Querpass hatte der Schlierseer Stürmer ein nahezu leeres Tor vor sich, doch Jens konnte auch diesen Versuch mit einem Spagat-Save auf unglaubliche Art und Weise verhindern. Der letzte und spannendste Akt fand jedoch wortwörtlich im allerletzten Moment statt. Mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr zog TSV-Coach Smida seine Auszeit und nahm Jetter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Das anschließende Bully im Münchner Drittel entschieden die Renken für sich und brachten sofort einen Schuss auf das Münchner Tor. Jens Berger war geschlagen, doch der Akteur, der im zweiten Drittel den vierten Treffer der Luchse verhindert hatte, war nun auf Seiten der Gastgeber. Der Schuss knallte gegen die Latte, Yehor Vinnytskyi beförderte den Puck aus dem eigenen Drittel und Edgars Opulskis lupfte die Scheibe mit der Rückhand von der Mittellinie aus unter begeistertem Jubel der Zuschauer mit der Schlussirene in das verwaiste Tor der Renken. Für dieses großartige Spitzenspiel hätte es aus Sicht der Münchner kaum ein passenderes Ende geben können.
Unvergessliches Spitzenspiel lässt Luchse weiter träumen
Was für ein denkwürdiger Abend im Münchner Weststadion. Die Luchse trotzten einem frühen Rückstand, drehten die Begegnung und brachten den Sieg mit harter Arbeit und dem Glück des Tüchtigen über die Ziellinie. Somit bleibt der Playoff-Traum der Landeshauptstädter eine weitere Woche am Leben. Nach einer so geschlossenen Mannschaftsleistung fällt es schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. In der Offensive stach erneut Edgars Opulskis hervor. Der lettische Stürmer agierte einmal mehr als das Schaltzentrum seiner Reihe, erzielte den wichtigen 2-2 Ausgleich und sorgte für den unvergesslichen letzten Moment des Spiels. Die Akteure des Abends standen jedoch zwischen den Pfosten. Tamino Kaut erwischte einen denkbar ungünstigen Start in das Spiel, konnte sich aber für den verbleibenden ersten Abschnitt stabilisieren. Außerdem besaß er Größe, in der ersten Drittelpause zu erkennen, dass es nicht sein Abend war, und bat um einen Torhüterwechsel. Sein Ersatzmann Jens Berger war für die verbleibenden vierzig Minuten nicht zu überwinden und rettete die Luchse mit zwei spektakulären Saves in der Schlussphase. Als Lohn für ihre starken Leistungen ging der Luchse MVP an diesem Abend an beide Goalies.
Ausblick
Kaum ist die erste Aufgabe geschafft, wartet schon der zweite Brocken auf die Landeshauptstädter. Am Freitag ist das Luchsrudel beim aktuell viertplatzierten TSV Farchant zu Gast. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung beim nächsten Spitzenspiel in Garmisch-Partenkirchen!
Benjamin Dornow, 04. Februar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – TSV Schliersee 4-2 (2-2, 1-0, 1-0)
01. Februar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 76
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Berger – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Barth, Treichl (C)
TSV Schliersee
Veicht, Jetter – F. Empl, S. Empl (C), Zankl, Merl – Seefeldt, Eggert (A), Wölk, Feicht, Zorn, Galler, Willibald, Pfeiffer, Kimmerl, Siehr, Sturmböck (A), Schorer
Tore:
0-1 Wölk (Kimmerl, 4:15)
0-2 Willibald (Feicht, 5:28)
1-2 Deutzmann (von Friderici, Barth, 6:49)
2-2 Opulskis (Klopstock, Paramonov, 17:21)
3-2 Doubrawa (Deutzmann, von Friderici, 24:02/PP1)
4-2 Opulskis (Vinnytskyi, 59:59/ENG)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 2
TSV Schliersee: 8
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Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert – Luchse erarbeiten sich Sechs-Punkte-Wochenende
Das Luchsrudel hat sein Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert. Nach einem hart erkämpften 2-3 (1-2, 0-1, 1-0) Auswärtssieg beim EV Berchtesgaden fuhren die Landeshauptstädter keine 24 Stunden später einen glanzlosen 1-4 (1-0, 0-2, 0-2) Pflichtsieg bei der SG Ottobrunn II/Miesbach II ein und brachten somit die volle Ausbeute zurück in den Luchsbau.
Luchse bringen wichtigen Sieg in Berchtesgaden über die Zeit
Zum ersten Mal seit der Saison 2018/19 waren die Münchner Luchse am Freitagabend wieder in Berchtesgaden zu Gast. Erfreuten sich die Spiele im Berchtesgadener Land früher enormer Unbeliebtheit im Kader und führten zu Gastspielen mit extrem kurzer Bank, so kamen die Landeshauptstädter diesmal mit voller Kapelle in der Eishalle an der Schießstätte an. Mit vier Sturmreihen und drei Verteidigungspärchen machten die Luchse von Anpfiff an viel Druck und gingen folgerichtig schnell in Führung. In der fünften Minute betrat Lukas Doubrawa zentral die Zone der Gastgeber und feuerte aus dem hohen Slot einen saftigen Handgelenkschuss ab. Die Scheibe zischte nur so am chancenlosen EVB-Goalie Fürlinger vorbei und schlug zur frühen Führung im Netz ein. Im Anschluss mussten die Luchse ihr erstes und einziges Unterzahlspiel des Abends überstehen. Christian Steinmetz wurde auf die Kühlbox geschickt, doch statt sich vom Gegner einschnüren zu lassen, suchten die Münchner ihr Heil in der Offensive. Dies führte in der siebten Minute zum Ausbau der Führung. Tobias Treichl zog einfach mal vom linken Flügel ab und erwischte Fürlinger auf dem falschen Fuß. Die Scheibe rutschte dem EVB-Torhüter durch, und Tobi konnte den Vorsprung seiner Mannschaft schnell verdoppeln.
Im Anschluss waren sich die Landeshauptstädter allerdings wohl ihrer selbst zu sicher. Pässe wurden unsauber gespielt, das Positionsspiel vernachlässigt, und die Gastgeber erhielten zu viel Raum für schnelle Angriffe. Nur eine Minute nach dem zweiten Münchner Treffer nutzten die Berchtesgadener eine solche Chance. Stefan Giritzer schickte Justus Heim mit einem traumhaften Steilpass auf die Reise, und Heim konnte durch die Mitte auf den Münchner Goalie Tamino Kaut zulaufen. Der EVB-Stürmer überlegte kurz, klemmte die Scheibe mit einem zielgenauen Handgelenkschuss unter die Latte und brachte somit auch seine Mannschaft erstmals auf das Scoreboard. Im Anschluss erspielten sich die Luchse weiter Chancen, leisteten sich allerdings teils schwere Böcke in der eigenen Zone. Was an diesem Abend aber stets stimmte, waren Einstellung und Kampf. Leistete sich ein MEKler einen Fehler, eilten seine Mannschaftskollegen zu ihm und bügelten das Missgeschick gemeinsam aus. So konnten einige gefährliche Situationen noch in letzter Sekunde entschärft werden, und die Mannschaften gingen entsprechend mit einem Spielstand von 1-2 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt wollten die Landeshauptstädter weiter druckvoll in Richtung Tor spielen, sich aber zeitgleich weniger Schnitzer in der Defensive leisten. Das erste Vorhaben konnte innerhalb von kürzester Zeit erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff entschied Lukas Doubrawa ein Bully im Angriffsdrittel für sich und lenkte den Puck an die blaue Linie zu Nico Jörg. Der frisch genesene Verteidiger fackelte nicht lange und brachte die Scheibe mit einem Handgelenkschuss aufs Tor. Der Schuss wurde vom genau richtig stehenden Moritz Barth kurz vor dem Torraum abgefälscht und wurde dadurch unhaltbar für Fabio Fürlinger im Berchtesgadener Tor. Mo stellte damit nicht nur den alten Abstand wieder her, sondern setzte mit dem dritten Tor im dritten Spiel in Serie auch seine persönliche Scoring-Streak fort. Der restliche Abschnitt wurde weiter von den Offensivbemühungen der Luchse geprägt. Wenn man den Landeshauptstädtern etwas vorwerfen kann, dann, dass sie ihre vielen Druckphasen für keinen weiteren Treffer nutzen konnten. Somit ging es mit einer verdienten, aber auch knappen 1-3 Führung in die zweite Pause.
Trotz bester Bemühungen seitens der Gäste begann der Schlussabschnitt ganz nach dem Geschmack der Berchtesgadener. In der 45. Minute fing Christian Fegg einen Pass am linken Bullypunkt im Münchner Drittel ab. Von dort spielte er einen Pass vors Tor zu Justus Heim, der sich vor dem Tor platziert hatte. Dort wurde Heim erfolgreich von Corin Remmert gestört, sodass er die Scheibe nicht annehmen konnte. Dafür prallte ihm der Puck nun an den Schlittschuh und kullerte am überraschten MEK-Goalie Tamino Kaut vorbei über die Linie. Aufgrund des Kontakts mit dem Schlittschuh gab es noch eine kurze Diskussion mit den Unparteiischen, allerdings ohne Erfolg. Da der Kontakt mit der Kufe unbeabsichtigt war, handelte es sich um einen regelkonformen Treffer, der die letzten fünfzehn Minuten deutlich spannender machen sollte.
Obwohl der Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen war, konzentrierten sich die Münchner noch nicht auf das bloße Verteidigen der Führung. Die Zuschauer im Berchtesgadener Eisstadion sahen ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, bis sich die Landeshauptstädter in den letzten Spielminuten schließlich doch noch auf das bloße Herunterspielen der Zeit fokussierten. Eine gute Minute vor Abpfiff hatte Christian Steinmetz die Entscheidung auf den Schläger, allerdings setzte der MEK-Stürmer einen Alleingang an den Pfosten. Als der EVB im direkten Anschluss den Torhüter vom Eis nahm, mussten die Luchse nochmal zittern. In dieser Phase konnten die Landeshauptstädter jedoch viele Bullys für sich entscheiden und somit Zeit von der Uhr nehmen. Kamen die Gastgeber doch nochmal in eine gute Schussposition, wurden sie entweder von blockenden Feldspielern oder Tamino Kaut vereitelt. So brachte der Münchner Defensivkomplex das Ergebnis über die Zeit, und das Luchsrudel konnte die lange Heimreise aus dem Berchtesgadener Land mit drei Punkten im Gepäck antreten.
Pflichtprogramm trotz Startschwierigkeiten erfüllt
Keine 24 Stunden nach dem Spiel in Berchtesgaden ging es für das Luchsrudel schon wieder aufs Eis. Um 17:45 Uhr fiel der erste Puck im Duell mit dem bis dato punktlosen Spielgemeinschaft Ottobrunn/Miesbach. Trotz der glasklaren Ausgangslage taten sich die Münchner im ersten Abschnitt sehr schwer. Ob es das Spiel vom Vortag war, das noch in den Knochen steckte, oder ob man das Tabellenschlusslicht unterschätzte, lässt sich im Nachhinein schwer sagen. Auf jeden Fall eine Rolle spielte jedoch die Kampfkraft und der Wille der Gastgeber, die nach der enorm knappen Hinspielniederlage im Münchner Westen eine Chance auf ihre ersten Punkte witterten. Das Resultat war eine seitens der Landeshauptstädter zerfahrene Anfangsphase, in der spielerisch nur wenig zusammenlief. Ob im Fünf-Gegen-Fünf oder in Überzahl, die Luchse schafften es kaum, gefährliche Chancen zu generieren und agierten in der Defensive ungewohnt instabil. Am sichtbarsten wurde dies in der zehnten Minute. Mit einem Mann mehr auf dem Eis taten sich die Luchse schwer, und nach einem Puckverlust im gegnerischen Drittel konnten die Gastgeber sogar einen Zwei-Auf-Eins Konter fahren. Tizian Fürst scheiterte noch an Paula Weber, doch im Nachschuss konnte Theo Wallek die Scheibe über die Linie drücken. Ausgerechnet in Unterzahl ging das Tabellenschlusslicht in Führung und deutete an, dass ein unangenehm hartes Stück Arbeit auf das Luchsrudel warten würde.
Im Anschluss fanden die Münchner ein wenig besser ins Spiel. Die beste Chance des ersten Abschnitts hatte Yehor Vinnytskyi, der mit einem Handgelenkschuss jedoch nur den Pfosten und nicht das Netz traf. Dennoch steigerten sich die Münchner im restlichen Verlauf der ersten zwanzig Minuten, und kurz nach Wiederanpfiff erzielten sie schließlich den verdienten Ausgleich. Nachdem er dort sehenswert angespielt wurde, feuerte Edgars Opulskis eine Direktabnahme aus dem hohen Slot auf das gegnerische Tor. Goalie Milan Rohmer konnte den ersten Versuch noch abwehren, allerdings landete der Rebound direkt auf der Kelle von Yehor Vinnytskyi. Der Münchner Topscorer nahm die Einladung aus nächster Nähe dankend an und löffelte die Scheibe über den Schoner von Rohmer ins Tor. Auch nach dem Ausgleichstreffer hatten die Münchner das optische Übergewicht, nahmen sich durch vermeidbare Strafzeiten jedoch regelmäßig selbst den Schwung aus den Segeln. Dieses Muster wiederholte sich mehrfach – auf Druckphase folgt Unterzahlspiel folgt Druckphase folgt Unterzahlspiel. Drei Minuten vor Drittelende konnte Kapitän Leon Axtner diesen Kreislauf endlich durchbrechen. Der Offensivverteidiger betrat das gegnerische Drittel und ließ aus dem hohen Slot einen halbhohen Handgelenkschuss auf das Tor der Spielgemeinschaft los, der Goalie Romher unglücklich durchrutschte und dem MEK die erste Führung des Abends bescherte.
Im letzten Abschnitt liefen die Gastgeber nochmals an, allerdings gelang es ihnen dank der kompromisslosen Defensivarbeit der Gäste nur selten, in gefährliche Schusspositionen zu kommen. Rutschte der Münchner Abwehr doch einmal ein Gegenspieler durch, war Torfrau Paula Weber zur Stelle. Die Rookie-Torhüterin setzt ihre bemerkenswerten Leistungen im ersten Seniorenjahr weiter fort und war bis auf den unglücklichen Treffer zum 1-0 nicht zu überwinden. Vier Minuten vor Abpfiff gelang den Luchsen dann endlich die Vorentscheidung. In Überzahl sicherte Dmitrii Paramonov zunächst bei einem gegnerischen Befreiungsversuch die blaue Linie und konnte den Puck im Angriffsdrittel behalten. Der russische Verteidiger bediente Tobias Treichl, der wiederum einen Querpass auf Yehor Vinnytskyi spielte. Der ukrainische Stürmer stellte sein feines Händchen unter Beweis, indem er einen harten Pass vor das Tor in Richtung von Edgars Opulskis spielte. Sein lettischer Reihenkollege hielt seine Kelle perfekt in die Laufbahn der Scheibe und fälschte sie unhaltbar in das gegnerische Tor ab. Der enorm sehenswerte Powerplaytreffer zum 1-3 wäre schon die perfekte Krönung des Spiels gewesen, hätte die zweite Formation der Landeshauptstädter nicht noch einen Pfeil im Köcher gehabt. In ihrem letzten Wechsel schickte Dmitrii Paramonov erneut Edgars Opulskis mit einem Steilpass auf die Reihe. Edgars scheiterte im ersten Versuch, sicherte sich jedoch den Rebound und legte auf Tobias Treichl zurück, der den Puck mühelos über den bereits am Boden liegenden Rohmer zum 1-4 Endstand ins Tor lupfte.
Auch ohne B-Note erfolgreich
Ein 2-3 in Berchtesgaden und ein erst kurz vor Abpfiff etwas deutlicher erscheinendes 1-4 in Ottobrunn. Die Münchner Luchse bleiben die Minimalisten der Bezirksliga Süd. Nur zwei der mittlerweile elf Siege der Landeshauptstädter endeten mit mehr als drei Toren Vorsprung für den MEK. Dieser Umstand dürfte jedoch weder Coach Markus Kiefl noch sein Team groß stören. Mit Ausnahme des Schneegestöbers in Holzkirchen, das durch eine einzige glückliche Szene entschieden wurde, haben sich die Luchse jeden ihrer Siege spielerisch verdient. Nicht anders war es an diesem Wochenende. In Berchtesgaden hatten die Luchse trotz individueller Fehler den größten Teil der Begegnung unter Kontrolle und brachten das Ergebnis im Schlussabschnitt mit Kampf, Einsatz und disziplinierter Defensivarbeit über die Uhr. In Ottobrunn starteten die Landeshauptstädter schwach, steigerten sich jedoch dafür minütlich und gingen schlussendlich als verdienter Sieger aus der Begegnung. Bei der Bewertung dieses Spiels darf auch nicht der Umstand vergessen werden, dass keine 24 Stunden zwischen dem ersten Bully in Ottobrunn und dem Ende der langen Auswärtsfahrt nach Berchtesgaden lagen. Während es nach zwei geschlossenen Mannschaftsleistungen schwerfällt, einen Spieler gesondert hervorzuheben, war das Wochenende definitiv ein Erfolg für Edgars Opulskis. Der lettische Stürmer, der zweifelsohne seine bisher stärkste Saison beim MEK spielt, erzielte am Wochenende ein Tor sowie drei Assists und war somit an über der Hälfte der Münchner Treffer beteiligt.
Ausblick
Am ersten Februarwochenende geht es im Münchner Weststadion richtig zur Sache. Am Samstag, dem 1. Februar um 19:30 Uhr, empfängt der drittplatzierte MEK den zweitplatzierten TSV Schliersee. In der Tabelle trennt beide Mannschaften nur ein Punkt – Dramatik und Hochspannung sind also garantiert. Unser Luchsrudel würde sich zu diesem wichtigen Spiel sehr über eure Unterstützung freuen!
Benjamin Dornow, 26. Januar 2025
Statistik EV Berchtesgaden – MEK
EV Berchtesgaden – Münchner EK „Die Luchse“ 2-3 (1-2, 0-1, 1-0)
24. Januar 2025, 19:30 Uhr
Eisstadion an der Schießstätte Berchtesgaden
Zuschauer: 276
Aufstellungen:
EV Berchtesgaden
Fürlinger, Förster – Giritzer, Streif, Kroll (A), Bork, Kohl, C. Zern, S. Fegg, WIldmann – Brandner (C), M. Zern (A), Stöckl, Heim, Zimpel, Berreiter, C. Fegg
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Jörg, Höhn, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Doubrawa (Deutzmann, Axtner, 4:19)
0-2 Treichl (Opulskis, 6:25/SH1)
1-2 Heim (Giritzer, 7:18)
1-3 Barth (Jörg, Doubrawa, 21:57)
2-3 Heim (S. Fegg, 45:33)
Strafminuten:
EV Berchtesgaden: 4
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Statistik SG Ottobrunn II/Miesbach II – MEK
SG Ottobrunn II/Miesbach II – Münchner EK „Die Luchse“ 1-4 (1-0, 0-2, 0-2)
25. Januar 2025, 17:45 Uhr
Eisstadion Ottobrunn
Zuschauer: keine Angabe
Aufstellungen:
SG Ottobrunn II/Miesbach II
Rohmer, Strasser – Waizmann, Schweinsteiger, Farba, Fürst, Zöhren, Schiemenz (C), Hoffmann (A), Wallek (A), Schirmer, Mauch, Kurz, Jelinek, Fertl
Münchner EK „Die Luchse“
Weber, Kumerics – von Friderici, Killinger (A), Höhn, Jörg, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Senghas, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Wallek (Fürst, 9:55/SH1)
1-1 Vinnytskyi (Opulskis, Höhn, 22:16)
1-2 Axtner (von Friderici, Deutzmann, 37:02)
1-3 Opulskis (Vinnytskyi, Treichl, 56:08/PP1)
1-4 Treichl (Opulskis, Paramonov, 59:04)
Strafminuten:
SG Ottobrunn II/Miesbach II: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 16
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