Knappe Niederlage beim neuen Tabellenführer – Erstes Drittel kostet Luchse die Chance auf Punkte
Tore gab es am vergangenen Sonntag in Königsbrunn zwar nur vereinzelt zu sehen, dafür jedoch ein spannendes Bezirksligaspiel auf hohem Niveau. Die Münchner Luchse wehrten sich beim gastgebenden EV Königsbrunn bis in die letzten Minuten, doch ein schwaches erstes Drittel stellte sich als spielentscheidend heraus. Am Ende unterlagen die Landeshauptstädter den Pinguinen mit 3-1 (2-0, 0-0, 1-1).
Luchse zu passiv gegen kombinationssichere Pinguine
Trotz der ärgerlichen Niederlage bei den Freising Black Bears und den aus dem Spiel mitgenommenen Ausfällen reisten die Luchse voller Tatendrang nach Königsbrunn. Zum einen kehrte Simon Klopstock nach überstandener Krankheit zurück in das Lineup. Auch Christian Steinmetz konnte entgegen von Befürchtungen nach dem vergangenen Spiel die Schlittschuhe schnürten. Der dritte Streich war ein Neuzugang. Verteidiger Dmitrii Paramonov trainiert bereits seit einigen Wochen mit dem MEK, und nach der Öffnung des zweiten Transferfensters drehten sich die Zahnräder bei den Eishockeybehörden so schnell, dass der Neu-Luchs bereits am Sonntag sein erstes Spiel im neuen Trikot absolvieren konnte. Dementsprechend war die Stimmung in beiden zur Anreise gemieteten Neunerbussen durchaus positiv.
Die mit vielen erfahrenen Veteranen gespickte Königsbrunner Spitzenmannschaft sollte jedoch selbst mit bester Laune kein einfacher Gegner werden. Am Vortag konnten die Pinguine bereits einen 0-4 Auswärtserfolg bei der zweiten Mannschaft des ESC Dorfen feiern, und auch einen Tag später wollten die auf Platz zwei lauernden Jungs von Spielertrainer Patrick Voigt nichts dem Zufall überlassen. Vom ersten Bully an zeigte der EVK eine für die Bezirksliga beeindruckende Passsicherheit und überraschte die Luchse damit offensichtlich, denn schon mit dem ersten Torschuss gingen die Gastgeber in Führung. Am Ende einer ungestörten Passstafette chippte Dominic Erhard den Puck leicht aufs Tor. Was nach einem harmlosen Schuss aussah, entpuppte sich als einstudierter Spielzug, denn die Scheibe direkt auf die Kelle des vorm Tor platzierten Marco Schirosi. Das Königsbrunner Eigengewächs hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte den Puck damit für den Münchner Goalie Jens Berger unhaltbar ab. Nach nur 95 Sekunden mussten die Luchse bereits das erste Gegentor des Abends schlucken.
Normalerweise ließen sich die Münchner in diesem Jahr bisher nicht von Rückständen beeindrucken, doch auch nach dem ersten Treffer fanden die Luchse nicht ins Spiel. Ganz im Gegenteil, bis auf den wie immer kompromisslos kämpfenden Verteidiger Leon Axtner hätte man beinahe den Eindruck bekommen, dass die Gäste das scheibensichere Spiel der Pinguine bestaunten und sie gewähren ließen. Dementsprechend erspielten sich die Gastgeber problemlos weitere Chancen und stellten Jens Berger einige Male auf die Probe, doch noch hielt der Münchner Schlussmann stand und konnte einige Male seine blitzschnellen Reflexe unter Beweis stellen.
Als die Luchse sechs Minuten vor Drittelende ein Unterzahlspiel überstanden, in dem sie ihren Gegnern keinen einzigen Torschuss erlaubten, entstand zunehmend der Eindruck, dass sie nun im Spiel angekommen waren. Doch leider sollten die Gastgeber im Fünf-gegen-Fünf das schaffen, was ihnen in Überzahl noch nicht gelingen wollte. Knapp zwei Minuten vor Drittelende wurde Moritz Fuchs im hohen Slot von Patrick Voigt angespielt und ließ einen mächtigen Hammer los, der unhaltbar an Jens vorbei ins zum 2-0 Netz zischte. Ein ungünstiger Zeitpunkt, doch bei einem Schussverhältnis von 16-5 zugunsten der Gastgeber konnte man beim besten Willen nicht von einem unverdienten zweiten Treffer sprechen.
Ob flach, ob hoch – keine Treffer
In der Pause sprach Coach Tobias Knallinger die mangelnde Bereitschaft seiner Mannen an, körperlich dagegenzuhalten. Sehr zur Freude von Tobi und den mitgereisten Gästefans nahmen sich die Luchse die Worte ihres Trainers zu Herzen und fingen an, dem Favoriten das Leben unangenehm zu machen. Schnell zeigte sich, dass die Pinguine äußerst zimtig auf die zunehmende Physis ihrer Gegner reagierten, und nun zunehmend häufig auf die Strafbank geschickt wurden. In Überzahl erspielten sich die Luchse ihre ersten gefährlichen Chancen. Dmitrii Paramonov zündete die Scheibe einige Male flach aufs Tor, doch Sebastian Kinader war schnell am Boden und konnte die knallharten Schüsse gerade noch entschärfen.
Noch näher am Torerfolg als sein neuer Mannschaftskollege war Simon Klopstock. Das Münchner Kindl hätte seine starke Leistung beinahe mit einem zielgenauen Handgelenkschuss gekrönt, doch anstelle der Innenseite des Tores traf der Puck lediglich die Latte. Bitter für die Münchner. Im Fünf-gegen-Fünf bot sich schnell die nächste Großchance, doch auch diese konnte nicht von Erfolg gekrönt werden. Christian Steinmetz, der mit drei Toren in seinen ersten sechs Spielen seinen Scoringtouch schon früh im Jahr gefunden hat, lief nach einem perfekten Pass alleine auf das Tor der Pinguine zu. Vielleicht war die Nervosität beim Auftritt an der alten Wirkungsstätte zu groß, denn Steini machte mit einem Schuss in die Fanghand von Sebastian Kinader recht wenig aus dieser goldenen Gelegenheit.
Obwohl die Luchse nun zunehmend für Torgefahr sorgten, spielten die Gastgeber dennoch weiterhin munter mit. Gab man den Pinguinen zu viel Raum, überbrückten sie das Mitteldrittel schnell und fuhren mit Überzahl auf Jens Berger zu. Da die Gäste nun allerdings selbst Druck ausübten und aggressiver verteidigten, hielt sich die Menge der brandgefährlichen Chancen für den EVK in Grenzen. Da beide Torhüter im Mitteldrittel die Null halten konnten, ging es unverändert mit einem 2-0 für Königsbrunn in die Kabine.
Pech im Abschluss bremst Aufholjagd aus
Trotz eines starken Drittels mussten die Münchner also weiterhin dem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Die Jungs von Tobi Knallinger müssten also schnell den Anschlusstreffer schaffen, wenn sie noch Punkte mitnehmen wollten. Dieses Vorhaben wurde leider zeitnah untergraben. Eine kleinliche Schiedsrichterentscheidung schickte zwei Luchse gleichzeitig auf die Strafbank und verschaffte den Pinguinen eine zweiminütige doppelte Überzahl. Drei Luchse konnten sich eine Weile lang noch dem Druck widersetzen, doch die routinierten Gastgeber spielten die Überzahlsituation geduldig aus und erhöhten auf 3-0. Erneut war es ein vorm Tor abgefälschter Schuss, der Jens Berger überwinden sollte, und erneut war Dominic Erhard beteiligt, doch diesmal als Torschütze. Kapitän Marc Streicher sorgte für den Schuss, und Erhard musste nur noch den Schläger hinhalten. Nun roch es in der Hydrotech Eisarena mächtig nach Vorentscheidung.
Wie immer in dieser Saison waren die Luchse jedoch nicht bereit, das Spiel einfach aufzugeben. Das erste Lebenszeichen sendeten die Münchner vier Minuten nach dem dritten Gegentor. Dominik Hnat schickte Yehor Vinnytskyi mit einem langen Pass auf die Reise – eine für gegnerische Mannschaften stets äußerst gefährliche Situation. Yehor lief auf Sebastian Kinader zu und verlud den Königsbrunner auf unnachahmliche Art und Weise mit der Rückhand zum 3-1 Anschlusstreffer. Endlich waren die Luchse auf dem Scoreboard angekommen.
Die Münchner witterten nun Morgenluft und übten mächtig Druck auf die Pinguine aus. Als die Luchse in der 48. Minute in Überzahl spielen durften, lag das zweite Tor für den MEK in der Luft, nur fallen wollte es nicht. Dass den Gästen in dieser Situation das Glück nicht hold war, wäre eine massive Untertreibung gewesen. Pfostenschüsse, Rettungsaktionen der Königsbrunner Hintermannschaft auf der eigenen Torlinie, verfehlte Schüsse auf das sperrangelweit offene Tor – alles war dabei, doch die Scheibe wollte nicht über die Linie. Weder Spieler noch die ihren Verein wie immer hervorragend unterstützenden Fans konnten es fassen, dass in dieser Phase kein Treffer fallen wollte, doch das Tor war wie vernagelt für die Luchse.
Diese Phase hat die Gäste mental wohl gebrochen. Kurz darauf gab es noch eine doppelte Überzahlsituation für die Münchner, doch der EVK verteidigte nun clever und ließ nur einen Schuss auf das eigene Tor zu. Als Tobias Knallinger den Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, hatten endlich auch die Luchse ein wenig Glück mit dem Torgestänge. Ein Schuss auf das verwaiste Tor prallte am Pfosten ab, und die Nachschussgelegenheiten wurden mit vereinten Kräften vereitelt. Offensiv sollte den Münchnern jedoch bis zum Abpfiff nichts mehr gelingen, und die Mannschaften nahmen mit einem Endstand von 3-1 für die Gastgeber Abschied voneinander. Es bleibt die bittere Erkenntnis, dass mit einem besseren ersten Drittel und etwas weniger Pech in den letzten zwanzig Minuten an diesem Abend durchaus mehr möglich gewesen wäre.
Aus den Niederlagen schnell lernen
Zwei Auswärtsspielen bei Spitzenmannschaften, zwei knappe Niederlagen. Die Luchse waren nah dran, ihre starke Frühform in weitere Punkte umzuwandeln, doch am Ende sollte es aus unterschiedlichen Gründen knapp nicht reichen. Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und Pfosten- sowie Lattentreffer trugen ihren Teil bei, allerdings sind den Münchnern auch zu viele Fehler unterlaufen, um Auswärtssiege bei Playoff-Kandidaten zu sammeln. Da die Aufgaben mit einem Heimspiel gegen den EV Aich und dem Nachbarschaftsduell in Dachau nicht einfacher werden, müssen die Luchse schnell aus ihren Fehlern lernen, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.
Ausblick
Nach drei Auswärtsspielen am Stück kehren die Luchse am kommenden Wochenende in gewohntere Gefilde zurück. Leichter wird die kommende Aufgabe dennoch nicht. Im heimischen Weststadion empfängt der Münchner EK den bislang noch ungeschlagenen EV Aich. Auch gegen diese Spitzenmannschaft benötigen die Luchse Unterstützung von den Rängen – wir hoffen auf zahlreichen Besuch zum letzten Heimspiel des Kalenderjahres!
Benjamin Dornow, 06. Dezember 2022
Statistik
EV Königsbrunn – Münchner EK „Die Luchse“ 3-1 (2-0, 0-0, 1-1)
04. Dezember 2022, 20:00 Uhr
Hydrotech Eisarena Königsbrunn
Zuschauer: 76
Aufstellungen:
EV Königsbrunn
Kinader, Rieger – Erhard, Fuchs, Königer, Schmidt, Streicher (C), Pandel, T. Knopf (A) – F. Knopf, Knott, Rentel, Citovsky, Schirosi, Voigt (A), Zimmermann
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – van gen Hassend (A), Langnickel, Schafroth, Markus, Hnat, Axtner (A), Paramonov – Listl, Embacher, Steinmetz, Berthe, Pinder, Schorr, Reisinger, Klopstock (C), VInnytskyi
Tore:
1-0 Schirosi (Erhard, 1:35)
2-0 Fuchs (Voigt, 17:26)
3-0 Erhard (Streicher, 42:46/PP2)
3-1 Vinnytskyi (Hnat, Axtner, 46:06)
Schüsse:
EV Königsbrunn: 33
Münchner EK „Die Luchse“: 25
Strafminuten:
EV Königsbrunn: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 10
Bilder

























Verfolgerduell zur späten Stunde – Luchse gastieren in Königsbrunn
Nach der Niederlage in Freising wartet am kommenden Wochenende gleich die nächste schwierige Aufgabe auf den Münchner EK. Die Luchse sind beim EV Königsbrunn zu Gast.
In der Außenseiterrolle wohlfühlen
Wer den Spielplan der Münchner Luchse genau studiert hat, weiß, dass sich die Landeshauptstädter in einem der schwierigeren Abschnitte der Saison befinden. Ein Auswärtsspiel beim Landesligabsteiger aus Freising, ein Auswärtsspiel beim selbsternannten Aufstiegsfavoriten Königsbrunn, ein Heimspiel gegen die Spitzenmannschaft des EV Aich und ein Auswärtsspiel bei den heimstarken Spechten aus Dachau sind die vier letzten Spiele des Kalenderjahres für den MEK. Ein knackiges Programm für die Luchse.
In all diesen Spielen sind die Luchse zumindest nicht eindeutiger Favorit, und meistens sogar klarer Außenseiter. Zusätzlich fallen die Verletztensituation sowie die Sperren von Kapitän Alexander Killinger und Kämpfer Andreas Steer schwer ins Gewicht. Die Landeshauptstädter haben allerdings schon im Vorjahr gezeigt, dass sie in dieser Rolle durchaus zu gefallen wissen. So werden sie auch am kommenden Sonntag versuchen, der Spielverderber für einen Favoriten zu sein, auch wenn diese Aufgabe außerordentlich schwierig werden dürfte.
Der Gegner am Wochenende
Der EV Königsbrunn ist mit einer klaren Erwartungshaltung in die Saison gestartet – die Pinguine wollen in die Landesliga aufsteigen. Die Ansprüche sind alles andere als überraschend, denn schon im Vorjahr legte der EVK eine äußerst starke Saison hin. Nach einigen Spielzeiten im unteren Tabellenbereich landeten die Königsbrunner in der Saison 2021/22 auf dem zweiten Platz ihrer Gruppe. Lediglich der spätere Aufsteiger aus Sonthofen erzielte mehr Punkte in der Bezirksliga-Ostgruppe. In den anschließenden Playoffs war das Glück den Pinguinen nicht hold. Zum einen musste man gegen den zweiten späteren Aufsteiger, den ERSC Ottobrunn, antreten, und zum anderen wurde die Mannschaft genau zum falschen Zeitpunkt von einer Krankheitswelle getroffen. Das Resultat war ein schnelles Aus im Viertelfinale gegen die Igel aus der Münchner Vorstadt.
Auch in dieser Saison kann der EVK bisher überzeugen. Fünf Siege aus sechs Spielen und ein Torverhältnis von +23 sprechen eine deutliche Sprache – die Pinguine wollen zurück in die Playoffs, und diesmal soll nicht nach nur einer Serie schon Schluss sein. Zu diesem Zweck wurde das Team aus dem Vorjahr komplett zusammengehalten und mit den Bayernligaspielern Fabian Held und Felix Knopf verstärkt. An hochklassiger Erfahrung mangelt es beim EVK allerdings sowieso nicht. Robin Pandel und Henning Schütz haben einige Jahre in der Landes- und Bayernliga hinter sich, und Patrick Zimmermann trat für den SC Riessersee in der 2. Bundesliga und in der Oberliga Süd an. In der Saison 2010/11 feierte er mit den Werdenfelsern den Aufstieg in die zweite Liga und erzielte im entscheidenden vierten Halbfinalspiel gegen den EC Bad Nauheim einen wichtigen Treffer auf dem Weg zur Oberligameisterschaft. An begabten Akteuren, die die Luchse vor eine schwierige Aufgabe stellen, mangelt es Spielertrainer Patrick Voigt also auf jeden Fall nicht.
Augen auf…
Rückkehr an alte Wirkungsstätte
Für Christian Steinmetz wird das Match bei den Pinguinen ein besonderes Spiel. Vor seiner Zeit beim MEK lernte der in Königsbrunn das Eishockeyspielen. Das alte und das neue Team von Steini wurde in den letzten Jahren stets in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, von daher wird das Spiel am Sonntag ein seltenes Homecoming für den agilen Stürmer.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EV Königsbrunn: 6 Spiele | 15 Punkte | 39-16 Tore | Platz 2
Münchner EK: 6 Spiele | 12 Punkte | 29-24 Tore | Platz 5
Neues aus dem Luchsrudel
Am vergangenen Sonntag feierte MEK-Dauerbrenner Alex van gen Hassend seinen 32. Geburtstag mit einer hervorragenden Leistung, die eher an einen agilen 23-jährigen erinnerte. Wir wünschen dir auf diesem Wege nochmal alles Gute zum Geburtstag, VGH, und hoffen auf noch viele weitere gemeinsame Spieltage!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim EV Königsbrunn am Sonntag, dem 04. Dezember 2021, beginnt um 20:00 Uhr in der Hydrotech Eisarena Königsbrunn.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns dennoch auf jeden Besucher, der uns in Königsbrunn unterstützt!
Benjamin Dornow, 30. November 2022
Luchse erleiden erste Auswärtsniederlage der Saison – Strafzeiten brechen MEK in Freising das Genick
Beim vierten Spiel in der Ferne konnten die Luchse erstmals keine Punkte in die Landeshauptstadt mitnehmen. Es war alles geboten – großer Kampf, kontroverse Entscheidungen und sogar ein Tor in doppelter Unterzahl. Am Ende konnten die Black Bears Freising jedoch einen 4-2 (1-0, 1-1, 2-1) Heimerfolg gegen den MEK feiern.
Fans im Zwinger, Luchse zu schüchtern
Leider mussten die Luchse am Sonntag auf einige Leistungsträger verzichten. Simon Klopstock, Theodor Ziegelhöffer und Jannik Pinder, die im Hinspiel gegen die Bären für zwei Tore und vier Assists verantwortlich waren, fehlten den Landeshauptstädtern. Da ebenfalls Daniel Berthe, Thomas Schottenhaml sowie Konrad Böhner verletzungs- und krankheitsbedingt passen mussten, schrumpfte der vor einer Woche noch bestens gefüllte Kader der Münchner auf knapp drei Reihen zusammen.
Auch abseits der Eisfläche gab es Einschränkungen für die Luchse. Aufgrund von vor dem Spiel geäußerter Sicherheitsbedenken wurden die Gästefans in die untere Ecke des Stadions verbannt und von den restlichen Stadionbesuchern getrennt. Tatsächlich lief der Eishockeyabend in der Weihenstephan-Arena völlig reibungslos und frei von jeglichen Konfliktsituationen ab. Dies sorgte für eine frühe Abreise der extra angeforderten Polizeibeamten. Die Anhänger der Landeshauptstädter nahmen es sportlich und ließen es sich dennoch nicht nehmen, ihren Verein in gewohnter Manier anzufeuern.
Auf dem Eis startete das Spiel eher verhalten. Man merkte beiden Mannschaften Belastungen an – bei den Gastgebern das harte Spiel gegen Königsbrunn, das noch leicht in den Knochen stecken dürfte, und bei den Gästen die dünne Personaldecke. Dementsprechend neutralisierten sich die Mannschaften im ersten Abschnitt weitestgehend. Dieser Mangel an Großchancen schlug sich in der Torschussstatistik nieder. Die Teams kamen zusammen auf lediglich 14 Torschüsse.
Trotz weniger Chancen liefen die ersten zwanzig Minuten nicht ohne Torerfolg einer Mannschaft ab. In der 14. Minute fuhr Linus Bernau unbedrängt in das Drittel der Luchse und brachte einen zwar nicht allzu strammen, aber dafür platzierten Schuss auf das Gehäuse von Jan Kumerics. Eine undankbare Aufgabe für den bisher kaum geprüften Münchner Goalie. Der Puck flog an Jan vorbei und zappelte im Netz, und der letztjährige Bayernligaspieler Bernau bejubelte mit seinen Kameraden die 1-0 Führung.
Auch die Luchse hatten ihre Chancen im ersten Abschnitt, doch noch war Manuel Hanisch im Freisinger Gehäuse nicht zu überwinden. Raphael Cera donnerte drei gefährliche Direktschüsse auf den Kasten der Black Bears, doch allesamt wurden von Hanisch entschärft. Somit ging es mit dem knappen Vorsprung für die Gastgeber in die erste Pause.
Anschlusstreffer trotz Strafbankfestival
Thema in der Kabine war, dass die Münchner zu viele Strafzeiten nahmen und den Vorstädtern zu viel Respekt zollten. Dementsprechend wollten die Luchse mit mehr Energie aus der Pause kommen und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Leider sollte das Drittel aufgrund einer nicht enden wollenden Flut an Strafzeiten eher Energie kosten.
Nachdem eine aus dem ersten Drittel stammende Unterzahlsituation überstanden wurde, fand sich fünf Minuten nach Wiederanpfiff der nächste Landeshauptstädter auf der Strafbank ein. Kaum war diese Strafzeit überstanden, setzte es gleich zwei Strafen gleichzeitig gegen den MEK. Dominik Hnat musste aufgrund eines Stockschlags sitzen, und weil die Luchse zu lange für ihren Wechsel gebraucht haben sollen, wurde zeitgleich eine äußerst kleinliche Bankstrafe gegen die Gäste ausgesprochen. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis ließen die Gastgeber die Scheibe gut laufen, ehe sie bei Sami Hamza landete. Der Stürmer zog ab, und der Puck sauste wie ein Strich vorbei an Jan Kumerics zum 2-0 ins Münchner Gehäuse.
Nur zwei Minuten später schadeten sich die Luchse weiter selbst. Kapitän Alexander Killinger schickte Philipp Aigner mit einem harten Hit in die Bande. Der Freisinger Doppeltorschütze aus dem Hinspiel krachte unglücklich in die Bande und verletzte sich bei der Aktion leider. Für den Münchner Spielführer ging es nach dem Hit mit einer Spieldauerstrafe in die Kabine, und die Luchse mussten erneut eine Unterzahlsituation überstehen. Als kurz darauf ein weiterer Luchs auf die Bank geschickt wurde, sah es so aus, als könnten die Gastgeber nun davonziehen.
Es geschah jedoch das Gegenteil. Die Gäste verteidigten das eigene Tor mit vollem Einsatz und konnten nicht nur diese schwierige Phase schadlos überstehen, sondern den Rückstand sogar verkürzen. Ein Fehler der Bären im Angriffsdrittel führte zu einem Puckverlust, und ein Traumpass auf den durchstartenden Yehor Vinnytskyi sorgte für einen Alleingang des Ukrainers. Yehor hat in dieser Saison schon oft genug gezeigt, dass man ihm keine goldenen Chancen wie diese geben sollte, und auch diesmal blieb er vor dem Tor eiskalt. Der Münchner Goalgetter vernaschte Hanisch und versenkte den Puck in doppelter Unterzahl zum 1-2 Anschlusstreffer im Freisinger Gehäuse. Dass Yehor bei seiner feinen Einzelaktion ungeahndet zu Fall gebracht wurde und äußerst schmerzhaft in die Bande krachte, passte in das bisherige Bild des Drittels wie des Abends.
Doppelschlag nach Ausgleichstreffer zu viel für die Luchse
Nachdem die Luchse beinahe unbeschadet durch die vielen Unterzahlsituationen gekommen sind, witterte man in der Kabine nun die Chance auf Punkte. Im letzten Drittel zeigten die Münchner bisher stets gute Leistungen und konnten das ein oder andere Spiel noch drehen. So starteten die Landeshauptstädter auch diesmal mit viel Dampf in die finalen zwanzig Minuten. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff setzte Marius Schorr den Münchner Duracellhasen Christian Steinmetz in Szene. Steini manövrierte sich an seinen Gegenspielern vorbei und knüppelte die Scheibe in seiner unnachahmlichen Art per Rückhandschuss unter die Latte. Nun war wieder alles möglich.
Kurz nach dem Ausgleichstreffer mussten die Münchner den körperlich fordernden Unterzahlsituationen aus dem zweiten Drittel allerdings ihren Tribut zollen. Besonders die beiden Spitzenformationen der Luchse waren nun ausgelaugt, während die dritte Reihe nicht in den gewohnten Rhythmus kommen konnte. Die Bären nutzten die Erschöpfung ihrer Gäste eiskalt aus. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer stellte Severin Stippl die Führung der Gastgeber wieder her – ein vermeidbares Gegentor für den MEK. Als keine zwei Minuten später Ex-Luchs Philip Schünemann seinen Mitspieler Sami Hamza mit einem Pass fand und dieser Jan Kumerics zum 4-2 überwinden konnte, roch es nach einer kleinen Vorentscheidung zu Gunsten der Freisinger.
Die Landeshauptstädter versuchten, sich erneut in die Begegnung zurückzukämpfen, doch Freising verteidigte nun clever und konnte den Vorsprung halten. Die Luchse kamen zwar noch ein paar Mal gefährlich vor das gegnerische Tor, schafften es jedoch nicht mehr, den Puck im Netz unterzubringen. Manuel Hanisch entschärfte einige gefährliche Abschlüsse von Yehor Vinnytskyi, und als der Freisinger Torhüter bei einem abgefälschten Schuss von Geburtstagskind Alex van gen Hassend geschlagen war, rettete der Pfosten für die Bären. So blieb es bei einem verdienten 4-2 Heimerfolg für die Gastgeber und vielen Fragezeichen bei den Luchsen. Während der Verabschiedung der Spieler wurde Andreas Steer noch eine äußerst kleinliche Spieldauerstrafe und somit eine Sperre für das nächste Spiel aufgebrummt – das passende i-Tüpfelchen über einem frustrierenden Abend für die Landeshauptstädter.
Strafzeiten ziehen den Stecker
Die Luchse haben erneut alles gegeben, doch nach dem anstrengenden zweiten Drittel fehlte das letzte Quäntchen Energie, um sich erneut in das Spiel zurückzubeissen. Trotz des starken Penaltykills der Münchner mit nur einem Gegentor in neun Unterzahlsituationen sowie eines eigenen Treffers im Drei-gegen-Fünf kostete der fast permanente Einsatz der Special Teams viel Kraft, die in der entscheidenden Phase des Spiels fehlte. Besonders Yehor Vinnytskyi und Alex van gen Hassend stemmten sich mit allen verbleibenden Reserven gegen die Niederlage, doch es hat nicht mehr sein sollen. Abschließend bleibt zu erwähnen, dass der Sieg trotz allem verdient an die Freisinger Bären ging.
Im Kontext der Begleiterscheinungen abseits des Eises bedauert es der Vorstand des Münchner EK ausdrücklich, dass man bezüglich der Sicherheitsbedenken abseits des Eises nicht wie gewöhnlich direkt auf den Verein zugekommen ist, sondern unmittelbar den Weg zur Polizei gesucht hat. Das sichtbare Ergebnis sowie die entsprechenden Kommentare der anwesenden Sicherheitskräfte zeigen deutlich, dass eine Kommunikation zwischen den Vereinen der bessere Weg gewesen wäre. Die sportliche Leitung hofft, dass in ähnlichen Situationen in Zukunft der direkte Kontakt zueinander gesucht wird. Außerdem möchten wir uns bei den mitgereisten Anhängern für die Umstände entschuldigen und für die Unterstützung vor Ort bedanken.
Gute Besserung, Raphi!
Nachdem Raphael Cera schon vor wenigen Wochen auszufallen drohte, wird der flinke Stürmer den Luchsen nun endgültig für eine längere Zeit fehlen. Raphi hat sich bei einem Check eine Verletzung zugezogen, die ihn für das restliche Kalenderjahr außer Gefecht setzen wird. Außerdem ist der Einsatz zwei weiterer Spieler aus dem Münchner Kader am kommenden Wochenende fraglich. Wir wünschen unseren Verletzten sowie dem ins Krankenhaus abtransportierten Black Bear Philipp Aigner gute Besserung und eine schnelle Rückkehr aufs Eis!
Ausblick
Die Luchse werden nun einige Tage lang ihre Wunden lecken können, ehe es am kommenden Wochenende weitergeht. Am Sonntag um 20 Uhr ist der MEK beim EV Königsbrunn zu Gast. Wir hoffen trotz der äußerst ungünstigen Zeit auf die gewohnt tolle Unterstützung im Gästeblock!
Benjamin Dornow, 29. November 2022
Statistik
SE Freising Black Bears – Münchner EK „Die Luchse“ 4-2 (1-0, 1-1, 2-1)
27. November 2022, 18:00 Uhr
Weihenstephan Arena Freising
Zuschauer: 90
Aufstellungen:
SE Freising Black Bears
Hanisch, Sedlmeier – Lieser, Sakinger, Lindner, P. Schünemann, Schorr (A), Stegner – Kammermeier, Aigner, Bochnak, Bernau, Schmidt, Hamza, Stippl, N. Schünemann (A), Lutschnikov, Kurnosow (C), Rattenberger, Wöhler
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend (A), Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner – Listl, Embacher, Steinmetz (A), Cera, Schorr, Reisinger, Steer, Vinnytskyi
Tore:
1-0 Bernau (Lieser, Sakinger, 13:40)
2-0 Hamza (Stippl, 28:16/PP2)
2-1 Vinnytskyi (Langnickel, Axtner, 34:05/SH2)
2-2 Steinmetz (Schorr, Axtner, 46:48)
3-2 Stippl (Rattenberger, Bochnak, 48:43)
4-2 Hamza (P. Schünemann, 50:52)
Schüsse:
SE Freising Black Bears: 35
Münchner EK „Die Luchse“: 28
Strafminuten:
SE Freising Black Bears: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 25+40 (Killinger, Steer)
Bilder





















Rückspiel nach neun Tagen – MEK ist in Freising gefordert
Man sieht sich immer zwei Mal – im Leben und in der Hauptrunde der bayrischen Bezirksliga. Im Fall des Münchner EK und der Black Bears Freising zieht man sich sogar ziemlich schnell wieder. Eine Woche nach dem Hinspiel im Münchner Westen bitten die Bären den MEK am Sonntag zur Revanche in Freising.
Harte Herausforderungen nach starkem Saisonstart
Fünf Spiele, vier Siege. Viel besser hätten die Luchse nicht in die Saison starten können. Auf zwei enge Auftakterfolge und eine knappe Niederlage gegen den ESV Gebensbach folgte ein etwas deutlicherer Sieg gegen Freising und wieder ein Nailbiter gegen den ESC Dorfen 1b. Im ersten Spiel des vergangenen Wochenendes spielten die Luchse mit viel Verstand und konnten ihre Führung aus dem Mitteldrittel im letzten Abschnitt recht souverän halten. Am Sonntag waren die Münchner etwas fahrlässiger, doch dank der Heldentaten von Jens Berger und Yehor Vinnytskyi konnten auch bei der Eispiraten-Reserve drei Punkte mitgenommen werden. Zufrieden können die Luchse mit sich in jedem Fall sein. Die aktuelle Ausbeute von 12 Punkten hatte man in der vergangenen Saison erst am 15. Januar auf dem Konto!
Nun erwartet die Jungs vom MEK in den kommenden Wochen ein wahres Hammerprogramm. Das restliche Programm im Jahr 2022 besteht aus zwei schweren Auswärtsspielen, einem Heimspiel gegen den Meisterschaftskandidaten aus Aich, und schließlich dem Nachbarschaftsduell in Dachau. Zum Auftakt in diesen schwierigen Stretch steht ein Auswärtsspiel bei einem Gegner an, der bis in die Haarspitzen motiviert sein wird, die Luchse punktlos nach Hause zu schicken.
Der Gegner am Wochenende
Wenig hat sich geändert, seit die Black Bears Freising am vergangenen Wochenende im Münchner Weststadion zu Gast waren. Nur eine Kleinigkeit ist anders – der Landesliga-Aussteiger hat mit den Luchsen den Tabellenplatz getauscht. Mit den Siegen gegen Freising und Dorfen konnten die Landeshauptstädter an den Bären in der Tabelle vorbeiziehen. Für die Freisinger Mannschaft kam es zwei Tage nach der Niederlage in München noch dicker. Beim Spiel gegen die ansässigen Woodpeckers konnte das Team von Nils Hanfstingl bei einer 5-4 Niederlage nach Penaltyschiessen nur einen Punkt aus Dachau mitnehmen. Ex-Luchs Florian Bochnak brachte seine Mannschaft mit einem Doppelpack früh in Richtung Siegerstraße, doch im letzten Drittel verspielten die Bären den Vorsprung während einer fünfminütigen Überzahlsituation. Es war die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen.
Trotz der Negativserie wird es die Münchner Mannschaft definitiv nicht leicht haben. Die Bären haben einige Ausnahmekönner in ihren Reihen, die kaum aufzuhalten sind, wenn sie erst ins Rollen kommen. An Motivation dürfte es nach der Hinspielniederlage gegen den MEK eh schon nicht mangeln, doch zusätzlich dazu hat die Mannschaft bereits angekündigt, nach einem schwachen Wochenende Charakter zu zeigen und Wiedergutmachung zu leisten. Die Luchse müssen also von Anfang an hellwach sein und den Kampf annehmen, um die Saisonserie gegen die Bären für sich zu entscheiden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Black Bears Freising: 7 Spiele | 10 Punkte | 31-29 Tore | Platz 5
Münchner EK: 5 Spiele | 12 Punkte | 27-20 Tore | Platz 4
Letzte Ergebnisse MEK vs Freising
18.11.2022: Münchner EK – Black Bears Freising (-> Spielbericht)
24.09.2021: Black Bears Freising – Münchner EK 3-1 [Testspiel] (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel bei den Black Bears Freising am Sonntag, dem 27. November 2022, beginnt um 18:00 Uhr im Weihenstephan Arena Freising. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns besonders über jeden Besucher, der die Luchse in Freising unterstützt!
Benjamin Dornow, 23. November 2022
Knapper Auswärtserfolg besiegelt Sechs-Punkte-Wochenende – Luchse erkämpfen Arbeitssieg in Dorfen
Nach einer im Schlussabschnitt recht klaren Angelegenheit gegen die Freising Black Bears sagen die Fans der Münchner Luchse am gestrigen Sonntag ein deutlich engeres Match. Dank eines Siegtreffers neunzig Sekunden vor Abpfiff setzte sich der MEK mit 4-6 (1-2, 1-0, 2-4) gegen die wacker kämpfende zweite Mannschaft des ESC Dorfen durch.
Starker Start, knapper Vorsprung
Im Vergleich zum Spiel gegen die Bären aus Freising fuhren die Landeshauptstädter mit einem etwas kompakteren Kader nach Dorfen. Thomas Schottenhaml und Daniel Berthe fielen verletzungsbedingt aus, und auch Topscorer Simon Klopstock stand am Sonntagabend nicht im Münchner Lineup. Außerdem setzte Jan Kumerics nach einem starken Start in die Saison aus. Für ihn stand Jens Berger zwischen den Pfosten.
In der Anfangsphase war der Münchner Goalie jedoch kaum gefordert. Die Luchse legten los wie die Feuerwehr und übten von Spielbeginn an Druck auf das gegnerische Tor aus. Der erste Treffer des Abends ließ dementsprechend nicht lange auf sich warten. In einem unübersichtlichen Gewühle vor dem Tor hatten die mehrere Luchse die Möglichkeit, den Puck über die Linie zu drücken. Am Ende war es Yehor Vinnytskyi, der Simon Marek im ESC-Gehäuse überwinden konnte und seine Mannschaft früh mit 0-1 in Führung brachte.
In den folgenden Minuten hielten die Luchse den Druck hoch und hatten diverse Chancen, die Führung auszubauen. Andreas Steer, der für Simon Klopstock den Platz zwischen Yehor Vinnytskyi und Marius Schorr einnahm, zündete einige knallharte Schlagschüsse auf das Eispiraten-Tor, doch all seine Versuche knallten auf den Brustpanzer von Simon Marek. Christian Steinmetz lief in Unterzahl alleine auf das gegnerische Tor, zielte allerdings über die Latte. Wer diese und einige weitere Gelegenheiten liegen lässt, muss sich nicht wundern, wenn diese Fahrlässigkeit später bestraft wird.
Es dauerte zwar bis zur 17. Spielminute, doch es passierte – die Eispiraten, die ab Mitte des Abschnitts immer besser ins Spiel fanden, konnten ausgleichen. Dmytro Isaienko setzte seinen Mannschaftskollegen Julian Schreiner gelungen in Szene. Frei vor dem Tor fuhr Schreiner auf Jens Berger zu und schlug den Münchner Goalie auf der Stockhandseite. Ein Unentschieden zur ersten Pause wäre für die überlegen gestarteten Luchse eine bittere Pille gewesen, doch glücklicherweise spielt Theodor Ziegelhöffer seit neuestem für den Münchner EK. Der flinke Stürmer war gut eine Minute vor Drittelende trotz einiger Hits nicht vom Puck zu trennen, legte sich die Scheibe im hohen Slot zurecht und konnte Simon Marek mit einem verdeckten Schuss zur erneuten Führung überwinden. Dank der feinen Aktion von Theo gingen die Gäste mit einer Führung in die Kabine.
Eispiraten kämpfen sich zurück ins Spiel
Tobias Knallinger sprach die mangelnde Chancenverwertung in der Drittelpause an und mahnte seine Mannen, wieder mit Druck ins zweite Drittel zu starten. Tatsächlich waren es aber eher die Gastgeber, die nun ihrerseits mit Volldampf aus der Kabine kamen. Der Ausgleichstreffer der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten und war gleichermaßen verdient wie auch ein Kuriosum. Vier Minuten nach Wiederanpfiff nahm sich Patrick Riedl ein Herz und brachte den Puck aus einem äußerst spitzen Winkel aufs Tor. Der äußerst präzise Schuss erwische Jens Berger auf dem falschen Fuß und schlug hinter dem machtlosen Schlussmann zum 2-2 im Netz ein.
Die Luchse agierten nun etwas kopflos, während die Eispiraten-Reserve weiter viel Druck auf das Münchner Tor machte. Die beste Gelegenheit bot sich den Dorfenern, als sie vier Minuten nach dem Ausgleich in doppelter Überzahl agieren durften. Dort fälschte Simon Langnickel einen Schuss direkt vor Jens Berger unglücklich ab, doch Jens konnte den Puck mit einem blitzschnellen Reflex noch über die Latte lenken. Ein weiterer Schuss der Gastgeber ließ das Torgestänge klingeln. Die Münchner benötigten nun dringend etwas Entlastung.
Wenige Minuten später bot sich den Landeshauptstädtern eine Gelegenheit, wieder offensive Akzente zu setzen. Die Münchner durften ihrerseits ebenfalls in doppelter Überzahl agieren, doch im Vergleich zu den Gastgebern gelang ihnen eher wenig. Puck und Spieler bewegten sich zu wenig, sodass die Luchse kaum gefährliche Torabschlüsse aufweisen konnten. Da auch die Eispiraten in den verbleibenden Minuten des Drittels keinen Puck an Jens Berger vorbeibringen konnten, gingen die Mannschaften mit einem 2-2 Unentschieden in die zweite Pause.
Wilder Schlagabtausch mit spektakulärem Schlussspurt
Nach einem starken zweiten Drittel kehrten die Eispiraten selbstbewusst aus der Kabine zurück, und die Münchner mussten nun zeigen, dass sie den Sieg mehr wollten als ihre Gegner. Tatsächlich erwischten die Luchse den besseren Start in den letzten Abschnitt. In der 45. Spielminute fuhren Yehor Vinnytskyi und Marius Schorr einen Zwei-auf-Eins-Konter aus dem Bilderbuch. Yehor legte den Puck quer zu Marius, und der Vorjahres-Goalgetter traf per Direktschuss zur erneuten Führung für den MEK. Das erste Saisontor von Marius war nur der Startschuss in einen wilden, bis zur letzten Sekunde spannenden Schlussabschnitt.
Kurz nach dem Führungstreffer erarbeiteten sich die Luchse ein Überzahlspiel. Diesmal machten es die Münchner besser als im zweiten Abschnitt. Die Landeshauptstädter bewegten den Puck und ließen ihre Gegner nun hinterherlaufen. Als Leon Axtner seinen freistehenden Abwehrkollegen Alexander Killinger mit einem Querpass fand, fackelte der Münchner Kapitän nicht lange und versenkte den Puck mit einem mächtigen Hammer zum 2-4 im Tor. Die Luchse waren nun auf dem besten Weg, die Punkte nach Hause zu bringen.
Die Dorfener Mannschaft trat am heutigen Abend jedoch nicht auf wie ein abgeschlagenes Tabellenschlusslicht. Als der Münchner Abwehr in der 52. Minute ein Lapsus im eigenen Drittel passierte, nutzten die Eispiraten diesen Fehler in Person von Philipp Schumann gnadenlos aus und verkürzten zum 4-3. Als sie gut eine Minute später eine unglückliche Strafzeit kassierten, kam es noch dicker für die Luchse. Dmytro Isaienko netzte zum vielumjubelten 4-4 Ausgleich ein und sorgte für ausgelassene Stimmung auf Seiten der Hausherren.
Nun wurde das Spiel richtig heiß. Beide Mannschaften wollten den Sieg, und die noch punktlosen Gastgeber hatten zwei Minuten vor Abpfiff die Riesenchance zur Entscheidung. Per Alleingang hätte die Eispiraten-Reserve das Spiel vorentscheiden können, doch nun schlug die Stunde von Jens Berger. Der Münchner Schlussmann rettete seine Mannschaft mit einem wichtigen Big Save, und fast im direkten Gegenzug entschieden die Luchse das Spiel. Alex van gen Hassend spielte einen Traumpass auf Yehor Vinnytskyi, der allein auf Torhüter Simon Marek zulief. Exakt für diese Momente spielt Yehor Eishockey. Der ukrainische Stürmer blieb vorm Tor eiskalt und netzte knapp 90 Sekunden vor Abpfiff zum 4-5 für den MEK ein. Dorfen warf nach dem späten Führungstreffer der Landeshauptstädter nochmal alles nach vorne, doch die Münchner gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Alex van gen Hassend setzte neun Sekunden vor Ende mit dem Empty Net Goal zum 4-6 den Schlussstrich unter ein nervenaufreibendes Schlussdrittel mit dem besseren Ende für die Luchse.
Zwei Big Plays für drei Punkte
Ein Eishockeyspiel dauert zwar sechzig Minuten, doch an diesem Abend blieben vor allem zwei Einzelaktionen aus der Schlussphase in Erinnerung. Jens Berger setzte das i-Tüpfelchen über eine starke Leistung, als er den potentiell spielentscheiden Alleingang der Gastgeber entschärfte, und Yehor Vinnytskyi sicherte seiner Mannschaft mit einem verwandelten Breakaway die volle Punktausbeute. Außerdem bewies die gesamte Mannschaft erneut Zusammenhalt und zeigten vor allem im letzten Drittel den nötigen Willen, um die Punkte in Dorfen mitzunehmen. Zwei Spiele, sechs Punkte – besser kann es kaum laufen!
Ausblick
Die Luchse haben nun sieben Tage Zeit, sich vom erfolgreichen wie anstrengenden Doppelwochenende zu erholen. Am nächsten Sonntag geht es dann außerhalb der Landeshauptstadt weiter. Dort reisen die Luchse nach Freising zum Rückspiel gegen die Black Bears.
Benjamin Dornow, 21. November 2022
Statistik
ESC Dorfen 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (1-2, 1-0, 2-4)
20. November 2022, 17:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: 40
Aufstellungen:
ESC Dorfen 1b
Marek – Lönnig, F. Steierer, Rappolder, Pelkermüller (A), D. Steierer, Schlepp, Poplan – Cieslik, Pfenninger (A), Riedl, Brugger (C), Schreiner, Isaienko, Schumann
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner – Embacher, Steinmetz (A), Cera (A), Pinder, Schorr, Reisinger, Ziegelhöffer, Steer, Vinnytskyi
Tore:
0-1 Vinnytskyi (van gen Hassend, 2:33)
1-1 Schreiner (Isaienko, 16:52)
1-2 Ziegelhöffer (Killinger, 18:59)
2-2 Riedl (Schlepp, 23:27)
2-3 Schorr (Vinnytskyi, 45:22)
2-4 Killinger (Axtner, Ziegelhöffer, 48:11/PP1)
3-4 Schumann (Schreiner, 51:49)
4-4 Isaienko (Schreiner, Pelkermüller, 53:29/PP1)
4-5 Vinnytskyi (van gen Hassend, Ziegelhöffer, 58:32)
4-6 van gen Hassend (Steinmetz, Vinnytskyi, 59:51/ENG)
Schüsse:
ESC Dorfen 1b: 38
Münchner EK „Die Luchse“: 37
Strafminuten:
ESC Dorfen 1b: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10
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