Zu spät aufgebäumt – Münchner Rumpfkader gehen in Schongau die Kräfte aus
Wieder nur zwölf Feldspieler, ein schweres Spiel vom Vortag in den Knochen und ein verschlafenes zweites Drittel – am Sonntagabend wäre ein weiterer Punktgewinn für die Münchner Luchse zwar durchaus drin gewesen, doch Erschöpfung und ein Drittel, in dem gar nichts zusammenging, ließen einen Sieg in weite Ferne rücken. Die Luchse zogen bei der EA Schongau 1b mit einer 6-4 (2-1, 3-0, 1-3) Niederlage am Ende den Kürzeren.
Gut gestartet, schnell nachgelassen
Größtenteils trat dieselbe Mannschaft, die am Vortag einen Punkt in Mittenwald errungen hatte, auch in Schongau an. Selbstverständlich mussten die Luchse nach seiner Verletzung auf Andreas Steer verzichten. Dafür stieß Simon Langnickel am Sonntag zum Team hinzu, sodass die Münchner wenigstens nicht mit noch weniger Spielern als am Vortag auflaufen mussten.
In der Anfangsphase ließen sich die Luchse kaum anmerken, dass sie keine 24 Stunden zuvor ein hartes Spiel absolviert hatten. Die Münchner starteten mit viel Energie in die Begegnung, erarbeiteten sich die ersten Chancen des Nachmittags und belohnten sich früh. Keine drei Minuten waren gespielt, als Sascha Günzel mit Speed ins Drittel der Gastgeber fuhr und den Schongauer Torhüter Jan Richter auf der Fanghandseite überwinden konnte. Laut Spielberichtsbogen wurde das Tor zwar Sturmkollegen Nils Nagl zugeschrieben, doch seis drum, die Luchse lagen früh in Führung.
Die Gäste hätten in der Anfangsphase auch gut und gerne höher führen können, gaben die Zügel nach überlegenen ersten fünf Minuten allerdings etwas aus der Hand. Der Schongauer Ausgleich kam dennoch etwas aus dem Nichts. Zehn Minuten waren gespielt, als Markus Waldvogel in Richtung Münchner Drittel kurvte und kurz nach dem Überqueren der blauen Linie einen Sonntagsschuss losließ. Jens Berger war auf der Fanghandseite geschlagen und die Gastgeber stellten nach zehn Minuten den Ausgleich wieder her.
Nun übernahmen die Schongauer mehr und mehr das Geschehen auf dem Eis. Die Luchse blieben zu passiv und ließen mehr und mehr gefährliche Chancen für die Gastgeber zu. So dauerte es keine drei Minuten, bis der nächste Gegentreffer fiel. In einem zwei auf eins-Konter brachte zunächst Johannes Schierghofer die Scheibe aufs Tor, und Willy Knebel staubte im zweiten Versuch ab. Schade für die Luchse, die sich nach einem eigentlich guten Start nun doch im Rückstand befanden. Der erste Abschnitt blieb ansonsten arm an spielerischen Höhepunkten, sodass es mit einer 2-1 Führung für die Heimmannschaft in die Kabinen ging.
Ein Drittel zum Vergessen
Eigentlich hatten sich die Münchner vorgenommen, sich im zweiten Drittel zu fangen, und wieder in die Begegnung zu finden. Ein Blitzstart der Schongauer erschwerte dieses Vorhaben massiv. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte erneut Knebel für die Mammuts-Reserve auf 3-1. Die Luchse ließen die Köpfe etwas hängen, und die erfahrenen Gastgeber nutzten diese schwache Phase knallhart aus. In der 24. Minute war es Marco Socher, der auf 4-1 erhöhte. Jens Berger im Luchsetor war machtlos bei den Gegentoren und hätte sich eigentlich bei seiner Abwehr beschweren können, die ihn bis dahin zu oft nicht ausreichend unterstützte. Dennoch zog Coach Tobi Knallinger nach dem vierten Gegentreffer die Reißleine und schickte Jan Kumerics für Jens zwischen das Gestänge.
Gefangen hatten sich die Luchse immer noch nicht. Jan wurde gleich nach seiner Einwechslung mehrmals geprüft, der seine gute Form vom Vortag mit ein paar frühen Saves bestätigen konnte. Zu viele Chancen durfte man den Mammuts an diesem Tag jedoch nicht geben, und in doppelter Überzahl nutzten die Gastgeber eine ihrer Gelegenheiten. Nach einem Bullygewinn im Münchner Drittel leiteten die Schongauer den Puck sofort zum an der blauen Linie wartenden Kapitän Michael Wandschura weiter, der den Puck mit einem knallharten Schlagschuss in die Maschen peitschte. Mit fünf Gegentoren nach gut dreißig Minuten drohte die Begegnung für die Münchner aus dem Ruder zu laufen.
Tobi Knallinger zog seine Auszeit, um seinen Jungs nochmal klarzumachen, dass sie gerade in eine üble Klatsche hineinlaufen. Die Luchse rissen sich für den Rest des Drittels nochmal zusammen und überstanden die verbleibende Zeit bis zur Pause ohne weitere Gegentreffer, schaffte dafür aber auch kein eigenes Tor mehr. Fünf Gegentore nach der frühen Führung, das tat weh und hätte nicht unbedingt sein müssen.
Stark aufgeholt und doch knapp vorm Ziel gescheitert
Die Message in der Kabine war klar formuliert – trotz des hohen Rückstands war dieses Spiel noch lange nicht vorbei. Auch die Gastgeber spielen mit einer kurzen Bank, und die Luchse sollten und wollten nochmal alles an Energie sammeln, um das Match noch spannend zu gestalten. Die Ansage des Trainers wurde von der Mannschaft offensichtlich erhört. Keine Minute nach dem Wiederanpfiff waren die Luchse wieder zurück im Spiel. David Wetterich, der offenbar einen Riecher für diese Art von Tor besitzt, drückte einen Nachschuss über die Linie und verkürzte auf 2-5 und entfachte damit Energie auf der Münchner Bank, die im zweiten Drittel noch gefehlt hatte.
Wenn vier Tore aufgeholt werden sollen, gibt es kaum Raum für Fehler. Das mussten die Luchse auf schmerzhafte Art und Weise nur zwei Minuten später feststellen. Die Münchner arbeiteten weiter nach vorne, doch oft reicht ein Gegenstoß, um die gerade anlaufende Aufbruchsstimmung im Keim zu ersticken. Wieder war es Markus Waldvogel, der ins Münchner Drittel fuhr und aus ähnlicher Position wie bei seinem ersten Treffer seinen zweiten Sonntagsschlenzer losließ. Jan Kumerics war besiegt, der Vorsprung der Gastgeber wieder auf vier Tore angewachsen.
Obwohl es am Ende nicht gereicht hat, muss dennoch die Moral der Münchner an diesem späten Nachmittag gelobt werden. Die Luchse ließen sich auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen und übten weiter Druck auf den Schongauer Hintermannschaft aus. Die Mammuts waren verständlicherweise damit zufrieden, den Sieg mit Defensivhockey über die Zeit zu bringen, doch etwa zehn Minuten vor Abpfiff sorgten die Gäste nochmal für einen Riss im Abwehrbollwerk der Schongauer. Nils Nagl wollte nicht nur aufgrund eines Spielberichtfehlers auf der Torschützenliste stehen und verkürzte auf 3-6. Ein starkes Einstandswochenende für Nils.
Endgültig beunruhigt waren die Gastgeber gut fünf Minuten vor Abpfiff. Die Luchse drückten in Überzahl auf den nächsten Treffer, doch die Schongauer Hintermannschaft konnte in Unterzahl schlimmeres verhindern. Gerade als die Gastgeber wieder komplett waren, brachten die Luchse den Puck dann doch noch über die Linie. Christian Steinmetz bugsierte per Rückhand einen Nachschuss vorbei an Richter zum 4-6.
Beinahe hätten es die Luchse geschafft, die Lücke noch mehr zu schließen. Simon Klopstock, der an diesem Nachmittag sowohl extrem engagiert als auch äußerst glücklos im Abschluss war, setzte zum Bauerntrick an, doch Sievers legte sich gerade noch auf der Torlinie auf die Scheibe. Zwei Minuten vor Ende fand Amin Reisinger seinen Sturmkollegen Christian Steinmetz frei im Slot, doch Steini zielte knapp am Kasten vorbei. Die Gastgeber versuchten nicht mal, den Puck auf das mittlerweile verwaiste Münchner Tor zu bringen, sondern beließen es weiterhin dabei, den Puck tief zu klären. Da den Münchnern an diesem Abend kein weiterer Treffer vergönnt war, hielt das 6-4 für Schongau bis zum Abpfiff.
Auf dem guten Schlussdrittel aufbauen
Es hätte wieder ein gutes Auswärtsspiel der Münchner sein können, wären da nicht diese gut dreißig Minuten zwischen der 1-0 Führung und der zweiten Pause gewesen. Dafür muss den Luchsen auch zugutegehalten werden, dass sie im letzten Drittel nochmal Moral bewiesen haben. Besonders das 6-2 hätte viele Mannschaften gebrochen, aber auch davon haben sich die Luchse nicht unterkriegen lassen. Nach einem guten Anfang und einem ausbaufähigen Mittelabschnitt lieferten die Jungs vom MEK zumindest ein versöhnliches letztes Drittel ab, auf dem man aufbauen kann. Wir arbeiten weiter!
Ausblick
Nach dem Doppelwochenende geht es für Luchse am Samstag weiter. Die zweite Mannschaft des ESC Dorfen ist im Münchner Weststadion zu Gast. Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Mannschaft vor Ort unterstützt!
Benjamin Dornow, 01. Dezember 2021
Statistik
EA Schongau 1b – Münchner EK „Die Luchse“
28. November 2021, 16:30 Uhr
Eisstadion Schongau
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
EA Schongau 1b
Richter, Sievers – Runkel, Wandschura (C), Müller, Güßbacher, Schade, Leschinger – Waldvogel, Schierghofer J. (A), Ott, Sprenzel (A), Socher, Knebel, Schierghofer N.
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Steinmetz, Killinger (C), Langnickel (A), Schafroth, Schmidt, Schünemann – Wetterich, Günzel, Reisinger, Langer, Klopstock (A), Nagl
Tore:
0-1 Nagl (kein Assist, 2:56)
1-1 Waldvogel (Socher, Wandschura, 10:23)
2-1 Knebel (Schierghofer J., 13:41)
3-1 Knebel (Schierghofer J., 21:41)
4-1 Socher (Waldvogel, 24:46)
5-1 Wandschura (Leschinger, 32:50/PP2)
5-2 Wetterich (Nagl, 40:57)
6-2 Waldvogel (kein Assist, 43:38)
6-3 Nagl (Reisinger, Schmidt, 49:54)
6-4 Steinmetz (Reisinger, 54:17)
Schüsse:
EA Schongau 1b: 37
Münchner EK „Die Luchse“: 42
Strafminuten:
EA Schangau 1b: 10
Münchner EK „Die Luchse“: 8
Bilder
Einen Punkt gegen den Spitzenreiter erkämpft – Luchse müssen sich in Mittenwald erst im Shootout geschlagen geben
Beinahe wäre den Münchner Luchsen die ganz große Überraschung gelungen. Trotz eines Minikaders hielten die Landeshauptstädter beim Spitzenreiter aus Mittenwald gut mit und konnten bei einer 3-2 (0-1, 1-1, 1-0, 1-0) Niederlage nach Penaltyschiessen immerhin einen Punkt aus dem Werdenfelser Land entführen.
Kurze Bänke, harte Hits und eine frühe Führung
Die Voraussetzungen zur gemeinsamen Abfahrt vom Münchner Weststadion waren nicht optimal. Neben dem Langzeitverletzten Jonas Mauch gesellten sich zum Wochenende noch weitere Stammspieler wie Dominik Hnat, Daniel Embacher, Florian Bochnak und Alex van gen Hassend auf der Ausfallliste dazu. Zwölf Feldspieler sowie zwei Torhüter machten sich gemeinsam auf den Weg in die „Bubble“ in Grainau, wo die Luchse zwischen den zwei Auswärtsspielen am Wochenende übernachteten.
In Mittenwald angekommen merkten die Münchner allerdings schnell, dass auch die Gastgeber gerade so zwei Reihen aufbieten konnten. Zumindest auf dem Spielberichtsbogen herrschte damit wieder Ausgeglichenheit zwischen den Mannschaften. Auf dem Eis erwischten die Mittenwalder den besseren Start und hatten früh in Überzahl die erste Großchance des Spiels. Ein Querpass von linken zum rechten Bullykreis erwischte die Münchner Hintermannschaft samt Torhüter auf dem falschen Fuß, sodass das Luchse-Tor frei stand. Glücklicherweise traf der EVM-Schütze lediglich den Pfosten und bewahrte die Münchner damit vor einem Rückstand kurz nach Spielbeginn.
Danach ermöglichten die Gäste nicht mehr so leichtfertig Großchancen für ihre Gegner. Zwar feuerten die Mittenwalder aus allen Rohren, doch Jan Kumerics war im Münchner Tor nach einigen haltbaren Schüssen voll im Spiel angekommen und war ein sicherer Fels in der Brandung für die Münchner Hintermannschaft. Mit Ruhe und Sicherheit im eigenen Drittel trauten sich die Luchse nun auch in der Offensive etwas mehr zu. Es waren zwar nicht viele Schüsse in Richtung Mittenwalder Tor, doch einer der Versuche war erfolgreich. Simon Klopstock zog im gegnerischen Drittel auf Höhe des linken Bullykreises ab, Josef Kraus lässt den Puck kurz prallen, und die Münchner Nummer 61 konnte seinen eigenen Nachschuss verwandeln. Ein bisschen aus dem Nichts, doch die Gästebank konnte darüber hinwegsehen.
Den Gastgebern hingegen schmeckte der Rückstand gar nicht. Das Spiel wurde physischer, die Checks härter. In dieser Phase musste Andreas Steer verletzt das Eis verlassen – ein bitterer Schlag für die Gäste. Dass die Luchse aber nicht nur einstecken müssen, stellte Alexander Killinger unter Beweis. Ein EVM-Stürmer wollte einen Check gegen den Münchner Kapitän fahren, vergaß jedoch, dass er dadurch in eine Betonwand läuft. Einen Knall später lag der Mittenwalder Akteur am Boden und benötigte noch einen Moment, ehe er sich wieder aufrappeln konnte.
Powerplaytore aus dem Lehrbuch
Auch im zweiten Drittel ging es größtenteils in Richtung Münchner Gehäuse. Wieder durften die Gastgeber früh in Überzahl agieren, aber erneut waren es Aufwärmschüsse für Jan im Münchner Tor. Mit ein paar frühen Saves konnte das Selbstvertrauen der Münchner Hintermannschaft ins zweite Drittel mitgenommen und auch die erste Unterzahlsituation des zweiten Abschnitts überstanden werden.
Kurz vor Ablauf der Strafzeit musste auch ein Spieler der Gastgeber auf die Strafbank, sodass nun auch die Luchse in Überzahl spielen konnten. Mit einem Mann mehr auf dem Eis trauten sich auch die Gäste wieder mehr zu und konnten ihren Vorsprung ausbauen. Luchse-Verteidiger Martin Schafroth schlenzte den Puck scharf auf das Mittenwalder Gehäuse und fand mit seinem Schuss den Schläger von Nils Nagl, der die Scheibe unhaltbar direkt vor dem Torhüter ins Netz abfälschte. Die Luchse erhöhten mit einem Powerplay-Spielzug aus dem Lehrbuch auf 2-0.
Nach dem zweiten Münchner Treffer wurde das Spiel nicht weniger zerfahren. Viele Strafzeiten auf beiden Seiten führten zu wenig Spielfluss, allerdings hatten die in Führung liegenden Außenseiter damit überhaupt kein Problem. Die Gastgeber hingegen versuchten weiterhin, ihr Spiel aufzuziehen, was ihnen von den Luchsen so schwer wie möglich gemacht wurde.
Beinahe hätten es die Gäste geschafft, auch den zweiten Abschnitt schadlos zu überstehen, aber kurz vor Drittelende passierte es dann doch noch. Eigentlich war eine Strafe gegen den in Überzahl agierenden EVM angezeigt, doch nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung wurde auch ein Münchner vom Eis geschickt. Die Folge war statt vier gegen vier weiterhin Unterzahl und ein Bully im Münchner Drittel. Das Anspiel ging an den EVM, der Puck landete bei Louis Mutz, und der zweitbeste Scorer der Gastgeber versenkte die Scheibe per Schlagschuss zum 1-2 Anschlusstreffer im Tor. Genau wie der letzte Münchner Treffer sah auch dieses Tor wie das Resultat vieler Powerplay-Trainingseinheiten aus. Mit diesem Zwischenstand ging es in die zweite Pause.
Kuriose Pfiffe und souveräne Alleingänge
Bereits vor Beginn des letzten Abschnitts war es klar, dass die letzten zwanzig Minuten eine Abwehrschlacht für die Münchner Luchse werden würden. Wenig überraschend trat genau das ein. Die Luchse standen tief und versuchten, keine Großchancen im eigenen Drittel zuzulassen, die Scheibe kontrolliert zu klären und so ihren kleinen Vorsprung über die Zeit zu retten. Wieder sah es sehr lange sehr gut aus. Zwar gehört wie immer ein wenig Glück dazu, doch die Münchner Hintermannschaft agierte clever und konnte sich auf ihren Torhüter verlassen. Jan ist bereits in bester Form und wehrte auch im letzten Drittel zahlreiche Versuche ab. Nicht nur die Versuche der Gegner, auch kleine Missgeschicke im eigenen Aufbau konnte der Münchner Schlussmann ausbügeln. Etwa zehn Minuten vor Abpfiff lag der Puck nach einem im aufgekratzten Torraumeis hängen gebliebenen Aufbauversuch kurz in gefährlicher Situation nahe der Torlinie frei, doch Jan konnte geistesgegenwärtig reagieren und brachte seinen Handschuh auf die Scheibe, ehe ein gegnerischer Stürmer den Puck über die Linie bugsieren konnte.
Acht Minuten vor Ende konnten die Münchner den schon lange in der Luft liegenden Ausgleich dann doch nicht mehr verhindern. Corey Morgan bekam in eigener Unterzahl etwas zu viel Raum, und dass das keine gute Idee ist, müssten die Luchse noch aus dem Hinspiel wissen, als der Mittenwalder Topscorer in doppelter Unterzahl traf. Auch diesmal entwischte er seinen Begleitern, lief per Alleingang auf Jan Kumerics zu und spielte den chancenlosen Münchner Goalie gnadenlos aus. Der zugegebenermaßen nicht unverdiente Ausgleich war wiederhergestellt.
Nun galt es für die Luchse, zumindest das Unentschieden über die Zeit zu retten und einen Punkt beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter mitzunehmen. Ein kurioser Pfiff erschwerte dieses Vorhaben maßgeblich. Die Unparteiischen sprachen eine Strafzeit gegen den Luchs mit der Rückennummer 23 aus, nur trug keiner der in Mittenwald aktiven Münchner Feldspieler diese Nummer. Sobald die Nicht-Existenz des Spielers mit dieser Rückennummer nachgewiesen wurde, sollte die Nummer 26, Martin Schafroth, auf die Strafbank. Der gebürtige Allgäuer war allerdings seit zwei Minuten nicht mehr auf dem Eis gewesen. Als den Münchnern schließlich als Alternative eine Strafzeit wegen Spielverzögerung angedroht wurde, bewegte sich Martin schließlich auf die Strafbank und die Luchse mussten vier Minuten vor Ende eine kritische Unterzahlsituation überstehen. Glücklicherweise erwies sich dieser bizarre Pfiff nicht als spielentscheidend, und den Luchsen war ein Punkt in Mittenwald sicher.
Im Penaltyschiessen gelang den Mittenwaldern schließlich, was eine disziplinierte Luchse-Mannschaft in regulärer Spielzeit nicht zuließ. Die zweifelsohne sehr talentierten EVM-Cracks konnten ihre individuelle Klasse ausspielen. Der erste Schütze war Corey Morgan, der mit dem gleichen, unwiderstehlichen Move traf, den er bereits im Hinspiel in München und zuletzt vor etwa acht Spielminuten am selben Abend demonstriert hatte. Simon Klopstock konnte Josef Kraus nicht überwinden, im Gegenzug traf Louis Mutz. Nils Nagl musste nun also treffen, scheiterte aber ebenfalls am Mittenwalder Schlussmann, der damit den zweiten Punkt für die Gastgeber festhielt.
Ein Auswärtsspiel nach Plan, nur ohne volle Ausbeute
Mit zwölf – nach wenigen Minuten nur noch elf – Feldspielern ist ein Punkt aus Mittenwald definitiv mehr, als die Luchse vor Spielbeginn erwartet hätten. Angesichts des massiven Chancenplus‘ der Gastgeber war der Punkt vielleicht etwas glücklich, allerdings auch nicht unverdient.
Neben den Münchner Führungsspielern stellten sich auch Cracks aus der dritten und vierten Reihe wie Philip Schünemann, Martin Schafroth und Christopher Langer der aufgrund des kleinen Kaders größeren Verantwortung und lieferten gute Leistungen ab. Nils Nagl lieferte ein starkes Pflichtspieldebüt für den MEK ab und belohnte sich mit einem Tor und einem Assist. Definitiv hervorgehoben werden muss ebenfalls die Performance von Goalie Jan Kumerics, der von 62 Schüssen auf sein Tor sensationelle 60 Versuche entschärfen konnte. Die Luchse haben ein starkes Auswärtsspiel abgeliefert und konnten damit – und mit dem nötigen Quäntchen Glück – den Gastgebern den ersten Punktverlust und sich selbst immerhin den zweiten Punktgewinn der Saison bescheren.
Gute Besserung, Andi!
Die Personalsituation gestaltet sich nach dem Spiel in Mittenwald nicht entspannter. Luchse-Stürmer Andreas Steer musste das Spiel im ersten Drittel verletzungsbedingt verlassen. Nach einem Besuch im Krankenhaus haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Die Verletzung erfordert eine OP und auch Andi wird den Luchsen voraussichtlich für die restliche Saison fehlen. Wir wünschen dir gute Besserung, Andi, sowie eine schnelle Genesung und eine baldige Rückkehr aufs Eis!
Ausblick
Nach dem Doppelwochenende geht es für Luchse am Samstag weiter. Die zweite Mannschaft des ESC Dorfen ist im Münchner Weststadion zu Gast. Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Mannschaft vor Ort unterstützt!
Benjamin Dornow, 30. November 2021
Statistik
EV Mittenwald – Münchner EK „Die Luchse“
27. November 2021, 19:30 Uhr
Arena Mittenwald
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
EV Mittenwald
Kraus, Steinbrecher – Watford, Fichtl, Mutz, Gallenberger V., Peiß, Schwinhammer, Neumeier – Frank (A), Gallenberger K. (C), Morgan (A), Hock
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – Steinmetz, Killinger (C), Schafroth, Schmidt, Schünemann – Wetterich, Günzel, Reisinger, Langer, Klopstock (A), Steer (A), Nagl
Tore:
0-1 Klopstock (Nagl, Reisinger, 17:51)
0-2 Nagl (Schafroth, Killinger, 27:46/PP1)
1-2 Mutz (Neumeier, Peiß, 36:47/PP1)
2-2 Morgan (Neumeier, 51:33/SH1)
3-2 Mutz (Penaltyschuss, 60:00)
Schüsse:
EV Mittenwald: 62
Münchner EK „Die Luchse“: 24
Strafminuten:
EV Mittenwald: 18
Münchner EK „Die Luchse“: 22
Bilder
Roadtrip nach Oberbayern – Luchse sind in Mittenwald und Schongau gefordert
Nach einer turbulenten Woche steht eines fest – die Luchse und auch die restlichen bayrischen Amateurvereine spielen weiterhin Eishockey! Für den Münchner EK geht es dieses Wochenende sogar zweimal rund. Die Luchse treten auswärts beim EV Mittenwald sowie der EA Schongau 1b an.
Auf chaotische Tage folgt hartes Programm
Ein hartes Wochenende und eine chaotische Woche liegt hinter den Münchner Luchsen. Erst kam die bittere Niederlage gegen den ESV Gebensbach, die es zunächst einmal zu verdauen galt. Dann kam die Hiobsbotschaft über das Saisonende von Stürmer Jonas Mauch. Dazu noch schwebte noch die Möglichkeit eines erneuten Saisonabbruchs nicht nur über den Münchnern, sondern über allen Amateursportlern. Seit Mittwochabend steht allerdings fest, dass die diesjährige Eishockeysaison in allen Ligen zu Ende gespielt werden soll. Damit steht zumindest den nächsten Pflichtspielen nichts mehr im Wege.
Nach drei Niederlagen zum Saisonstart wird es für die Münchner an diesem Wochenende allerdings nicht wirklich einfacher. Zwei Spiele innerhalb von 21 Stunden, noch dazu auswärts – die Münchner werden am Wochenende eine Menge Ausdauer benötigen. Beide Spiele finden im tiefen Süden statt, sodass sich die Luchse am Samstag auf einen kleinen Roadtrip in Richtung Oberbayern machen werden. Den einen Gegner haben die Luchse dieses Jahr bereits gesehen, den anderen kennt man noch zu gut aus der letzten Bezirksligasaison.
Die Gegner am Wochenende
Zunächst steht für die Jungs aus der bayrischen Landeshauptstadt am Samstagabend der EV Mittenwald auf dem Programm. Die Werdenfelser werden ihrer Favoritenrolle in der Bezirksligagruppe 2 bisher gerecht. Nach ihrem knappen 2-3 Auftakterfolg bei den Münchner Luchsen schickten die Mittenwalder den EA Schongau 1b mit einer 15-0 Packung nach Hause. Anschließend konnte auch bei den Dachau Woodpeckers ein Auswärtssieg errungen werden. In ihren drei Spielen hat die Mannschaft des EVM bisher also nichts liegen lassen. Mit neun Punkten und einem Torverhältnis von +19 grüßt die Mannschaft von Coach Habart Wittlinger aktuell von der Tabellenspitze.
Die Abgänge einiger DEL2-erfahrener Führungsspieler scheinen hierbei kaum ins Gewicht zu fallen. Kein Wunder, wenn man auf Spieler wie Corey Morgan und Louis Mutz zurückgreifen kann. Die beiden Stürmer haben in je drei Spielen zusammen bereits 19 Scorerpunkte erzielt – eine mehr als ordentliche Ausbeute. Die Luchse reisen also wie meistens als Außenseiter ins Isartal und werden alles geben, um dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Keine 24 Stunden später sind die Münchner schon wieder auf der Eisfläche gefordert. Im gut 70 Kilometer entfernten Schongau geht es gegen die EA Schongau 1b. Für die Reserve der in der Bayernliga beheimateten Mammuts ist die Saison bisher wenig vielversprechend angelaufen. Nach zwei Spielen stehen aktuell null Punkte auf dem Konto. Nicht nur das, aufgrund der 0-15 Niederlage in Mittenwald und einer 0-5 Wertung stehen die Schongauer in der Bezirksligatabelle noch bei null erzielten Toren. Allerdings sollten die Lechstädter nicht am aktuellen Tabellenstand gemessen werden, da die Mammuts generell eher in den gesicherten bis höheren Tabellenregionen anzufinden sind. Die letzte Playoff-Teilnahme ist zwar etwa zehn Jahre her, doch in der letzten vollen Bezirksligasaison stand die Schongauer Reserve in der Endabrechnung auf dem vierten Tabellenplatz. Die Luchse sollten die Gastgeber am Sonntag also keinesfalls aufgrund des aktuellen Tabellenstandes unterschätzen.
Augen auf…
Beiträge aus zweiter Reihe
Aufgrund von Verletzungen und sonstigen Ausfällen können sich die Münchner mehr denn je über die enorme Tiefe ihres Kaders freuen, denn sie sind am Wochenende auf Beiträge der siebten Verteidiger, der Viertreihenstürmer und der Ersatztorhüter angewiesen. Die Luchse aus zweiter Reihe bekommen an diesem Wochenende die Chance, zu glänzen, und werden sicher alles tun, um die Ausfälle in den ersten Formationen zu kompensieren!
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EV Mittenwald: 3 Spiele | 9 Punkte | 23-4 Tore | Platz 1
Münchner EK: 3 Spiele | 1 Punkt | 6-12 Tore | Platz 6
EA Schongau 1b: 2 Spiele | 0 Punkte | 0-20 Tore | Platz 8
Letzte Ergebnisse MEK vs Mittenwald
06.11.2021: Münchner EK – EV Mittenwald 2-3 (-> Spielbericht)
11.01.2020: EV Mittenwald – Münchner EK 6-5 (-> Spielbericht)
09.11.2019: Münchner EK – EV Mittenwald 1-4 (-> Spielbericht)
Letzte Ergebnisse MEK vs Schongau 1b
01.02.2020: Münchner EK – EA Schongau 1b 2-6 (-> Spielbericht)
01.11.2019: EA Schongau 1b – Münchner EK 7-4 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim EV Mittenwald am Samstag, dem 27. November 2021, beginnt um 19:30 Uhr in der Arena Mittenwald. Am Eingang wird auf einen 2G-Nachweis sowie einen tagesaktuellen, negativen Testnachweis kontrolliert.
Das Spiel bei der EA Schongau 1b am Sonntag, dem 28. November 2021, beginnt um 16:30 Uhr im Eisstadion Schongau. Am Eingang wird auf einen 2G-Nachweis sowie einen tagesaktuellen, negativen Testnachweis kontrolliert.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Sollten uns in der aktuellen Situation Zuschauer vor Ort unterstützen, freuen wir uns natürlich über jeden mitgereisten Gästefan!
Benjamin Dornow, 27. November 2021
Tiefschlag in der Schlussphase – Luchse bleiben auch im dritten Spiel sieglos
Es sah sehr lange so aus, als würden die Jungs vom Münchner EK am Samstagabend ihren ersten Sieg des Jahres einfahren. Drei Minuten vor Abpfiff führten die Gastgeber in ihrem Heimspiel gegen den ESV Gebensbach noch mit zwei Toren Vorsprung und sahen wie die sicheren Sieger aus. Hätte das Spiel mal nur zu diesem Zeitpunkt geendet. In den letzten drei Minuten glichen die Gäste das Spiel noch aus, und im Penaltyschießen besiegelten sie einen nicht mehr für möglich gehaltenen 4-5 (2-2, 2-0, 0-2, 0-1) Auswärtssieg bei den zu diesem Zeitpunkt fassungslosen Münchner Luchsen.
Einstandstreffer zum besten Zeitpunkt
Nach dem starken Auftritt gegen den EV Mittenwald stellte Headcoach Tobi Knallinger erneut vier Reihen auf. Zwar fehlten den Münchnern ein paar Offensivkräfte, doch dafür gab Daniel Embacher sein Pflichtspieldebüt für die Luchse. Gästecoach Heinz Zerres reiste mit einer gegenüber dem 4-0 Erfolg im Hinspiel gegen die Münchner weitestgehend unveränderten Mannschaft an. Diesmal gelang dem ESV allerdings kein Blitzstart wie im Hinspiel, denn diesmal waren es die Luchse, die besser ins Spiel fanden.
Nach den ersten Chancen auf beiden Seiten schlugen die Münchner in der achten Minute zu. Es war die erste Reihe der Luchse, die für Gefahr vor dem Tor sorgte. Raphael Cera brachte den Puck auf Zuspiel von Simon Klopstock aufs Tor. Manuel Hammerlindl konnte die Scheibe nicht festhalten, und David Wetterich setzte nach. Der für Sascha Günzel in den ersten Block aufgerückte Stürmer konnte den Puck im Nachschuss über die Linie stochern und die Luchse in Führung bringen. Davids erstes Tor im Luchsedress bedeutete ebenfalls die erste 1-0 Führung der Saison für die Münchner. Ein dringend benötigter, guter Start für die Gastgeber.
Kurz darauf setzte es die erste Strafe des Abends für die Luchse. In den zwei Minuten Überzahl kamen die Gäste dem Ausgleichstreffer allerdings nicht wirklich näher, und als Florian Bochnak im Mitteldrittel den Aufbau der Gebensbacher erfolgreich störte, kam es ganz dick. Die geschlossen aufrückende ESV-Überzahlformation war von dem Puckverlust an der Mittellinie überrumpelt und konnte nicht schnell genug auf die Bremse treten, sodass Putchen nur noch Hammerlindl im Gästetor vor sich hatte. Mit all seiner Erfahrung suchte sich der Münchner Sturmveteran ein Eck aus und brachte den MEK per Unterzahlbreak mit 2-0 in Front.
Nach den zwei Toren herrschte gute Laune auf der Münchner Bank. Diese hielt allerdings nicht zu lange an, denn keine zwanzig Sekunden nach dem 2-0 klingelte es das erste mal im Luchse-Gehäuse. MEK-Schlussmann Jan Kumerics musste einen Schuss von Verteidiger Rudolf Mayer kurz prallen, Daniel Down reagiert vorm Tor am schnellsten, und schon war der Vorsprung der Luchse auf nur noch ein Tor verkürzt.
Nach dieser kalten Dusche wurde die Stimmung auf der Münchner Bank schnell wieder sehr ernst. Das Spiel gestaltete sich zwar weiterhin ausgeglichen, allerdings waren die Gäste jetzt in der Begegnung angekommen. Als sie in der 16. Minute erneut in Überzahl spielen durften, machten es die Gebensbacher diesmal besser. Matthias Selmair fälschte einen Schlenzer von Patrick Beham unmittelbar vor dem Tor unhaltbar ab. Der Ausgleich hielt bis zum Ende des ersten Abschnitts, sodass die Münchner trotz eines guten Starts ohne Führung in die erste Pause gingen.
Special Teams und ein Bauerntrick
Eigentlich hätten die Münchner nach einem ordentlichen ersten Drittel gut und gern auch vorne liegen können. Die Gastgeber waren in der Kabine sichtlich gewurmt von dieser verpassten Gelegenheit und gingen dementsprechend entschlossen in den zweiten Abschnitt. Es dauerte nicht lange, bis die Luchse ihre Vorsätze in Taten umsetzten.
Die Münchner erwischten einen guten Start, während die Gäste zu Beginn und auch für den Rest des Drittels offensiv kaum stattfanden. Etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff ging ein Raunen an der Münchner Bank um, als Mario Schmidt die Luchse beinahe wieder in Führung brachte. Der Münchner Verteidiger brachte die Scheibe mit einem halbhohen Schlenzer auf das Gästetor, scheiterte jedoch knapp am Pfosten. Da haben nur Millimeter gefehlt.
Von den Gästen war weiterhin nicht viel zu sehen. Gebensbach hatte im zweiten Drittel zwar drei Überzahlspiele, allerdings wurde es nie ernsthaft gefährlich für die Münchner Hintermannschaft. In einem der Unterzahlspiele schaffte es die Luchse-Abwehr sogar, keinen Torschuss zuzulassen. Als die Gastgeber dann selbst Überzahl spielen durften, schlugen sie zu. Auf Raphael Cera ist im Powerplay bisher Verlass, und so auch dieses mal. Bedient von Simon Langnickel brachte Raphi den Puck im Tor unter und stellte die Führung der Münchner wieder her.
Die Luchse drückten in diesem Drittel weiter aufs Gas und ließen nicht locker. Die Münchner erarbeiteten sich Chance für Chance, doch der zweite Treffer des Drittels ergab sich eher aus dem Nichts. Simon Klopstock bewegte sich auf Höhe der Torlinie auf den Kasten der Gäste zu und sah, dass Torwart Manuel Hammerlindl zu weit vor der Torlinie zum Poke-Check ansetzte. Geistesgegenwärtig konnte Simon ausweichen, das Tor hintenherum umkurven und stilvoll per Bauerntrick zur 4-2 einnetzen. Wenn die Münchner Nummer 61 trifft, dann mit Stil.
Von der Siegerstraße ins Tal der Tränen
Mit der Last von zwei Toren Rückstand war jedem im Münchner Weststadion klar, dass die Gäste nun kommen müssten. Tatsächlich nahmen die Gebensbacher das Tor von Jan Kumerics auch von Wiederanpfiff an stark unter Beschuss. Da die Münchner Hintermannschaft zu Beginn allerdings keine Großchancen zuließ, konnte sich Jan in diesem Bombardement an Schüssen aus der zweiten Reihe optimal warmfangen. Im Laufe des Drittels wurde der MEK-Schlussmann mit 25 Schüssen eingedeckt und erwies sich unter Starkbeschuss als Fels in der Brandung – mehr kann kaum erwartet werden.
Die Luchse hingegen beschränkten sich weitestgehend aufs Kontern. Mit dieser Strategie hatten die Münchner zwar weniger Chancen, doch wenn sie mal vor das gegnerische Gehäuse kamen, wurde es gleich gefährlich. Philip Schünemann hatte per zwei-auf-eins Konter die erste dieser Gelegenheiten, doch der gut zurückarbeitende Gebensbacher Verteidiger machte Pass- und Schussweg gut zu. Noch gefährlicher wurde es, als Jonas Mauch alleine auf das Gästetor zulief. Jonas machte den Move, fand in Manuel Hammerlindl jedoch seinen Meister. Vorentscheidung vertagt.
Knapp vier Minuten vor Abpfiff galt es für die Luchse noch, eine Unterzahlsituation zu überstehen. Als der wieder stark aufspielende Simon Klopstock jedoch in Unterzahl eine Strafe des Gegners ziehen konnte, sah es so aus, als wäre auch der letzte Zweifel am erfolgreichen Ausgang des Spiels aus der Welt geräumt. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit kippte das Spiel ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt. Zehn Sekunden nach der Strafe gegen den ESV Gebensbach klingelte es im Tor der Münchner Luchse. Genau wie bei ihrem zweiten Treffer handelte es sich um eine Co-Produktion von Matthias Selmair und Patrick Beham, nur mit vertauschten Rollen. Beham verkürzte den Rückstand auf nur noch ein Tor und das Momentum lag nun ganz stark auf der Seite der Gäste.
Auf der Münchner Bank wurde klar, dass die letzten drei Minuten nun sehr lange dauern würden. Eine Weile konnten die Luchse dem Durck noch standhalten, doch knapp eine Minute vor Ende kam, was kommen musste. Nicholas Emmendorfer drückte einen Nachschuss zum 4-4 Ausgleich über die Linie. Ausgelassene Freude auf der Gebensbacher Bank, Fassungslosigkeit bei den Luchsen.
Die Luchse schafften es immerhin noch, das Unentschieden über die Zeit zu bringen, sodass die Begegnung im Penaltyschiessen entschieden werden musste. Den ersten Treffer des Shootouts erzielte Raphael Cera mit dem zweiten Versuch der Gastgeber. Die Gäste konnten den Führungstreffer jedoch postwendend egalisieren. Drei erfolglose Versuche pro Seite später war es Ex-Luchs Florian Sonnengruber, der Jan Kumerics überwinden konnte und den ESV Gebensbach damit in Führung brachte. Daniel Embacher musste nun treffen, scheiterte trotz eines guten Moves allerdings an Hammerlindl. Somit konnten die Gäste mit nicht mehr für möglich gehaltenen zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten.
Immer weiter, auch wenn’s schwerfällt!
Natürlich sitzt der Stachel nach einer so bitteren Niederlage tief, allerdings sollte niemand den Kopf in den Sand stecken. Die Luchse haben 57 Minuten lang ein tolles Spiel gezeigt und wurden wenigstens mit einem Punkt für ihre gute Leistung belohnt. Im Tor zeigte Jan Kumerics zeigte eine tolle Leistung und konnte erneut mehr als 90% der Schüsse auf seinen Kasten entschärfen. Nachdem der Spielbetrieb der Bezirksligen allem Anschein nach weitergeführt wird, gibt es noch genug Gelegenheiten, sich für Auftritte wie diese mit Punkten zu belohnen!
Gute Besserung, Jonas!
Nach einer Untersuchung unter der Woche stellte sich heraus, dass sich unser Stürmer Jonas Mauch bei dem Spiel gegen den ESV Gebensbach eine Verletzung zugezogen hat. Diese Verletzung bedeutet eine lange Trainingspause und aller Voraussicht nach das Saisonende für Jonas. Wir wünschen dir eine schnelle Genesung und hoffen auf eine baldige Rückkehr auf die Eisfläche!
Ausblick
Die aktuelle Situation macht es äußerst schwierig, auch nur einen kurzfristigen Ausblick auf die nächste Woche zu geben. Planmäßig stehen für den Münchner EK als nächstes zwei Auswärtsspiele an. Am Samstag geht es gegen den EV Mittenwald und einen Tag später schon gegen die EA Schongau 1b. Über weitere Entwicklungen halten wir euch auf dem Laufenden!
Benjamin Dornow, 24. November 2021
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach
20. November 2021, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 48
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – Van Gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Hnat, Axtner (A), Schünemann – Wetterich, Embacher, Cera, Reisinger, Langer, Bochnak, Klopstock (A), Steer, Mauch
ESV Gebensbach
Hammerlindl, Lainer – Mayer (A), Neumayr, Laschütza, Reiter, Kerscher, Huber, Beham (A) – Weindl, Sonnengruber S., Sonnengruber F., Bertl (C), Samanski, Selmair, Emmendorfer, Down
Tore:
1-0 Wetterich (Cera, Klopstock, 7:26)
2-0 Bochnak (ohne Assist, 10:03/SH1)
2-1 Down (Mayer, Neumayr, 10:24)
2-2 Selmair (Beham, 16:03/PP1)
3-2 Cera (Langnickel, 32:12/PP1)
4-2 Klopstock (ohne Assist, 37:14)
4-3 Beham (Selmair, 57:05)
4-4 Emmendorfer (Reiter, Sonnengruber F., 58:21)
4-5 Sonnengruber F. (Penaltyschuss, 60:00)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 30
ESV Gebensbach: 43
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 14
ESV Gebensbach: 10
Bilder
Erstes Rückspiel der Saison – Gebensbach gastiert in Luchsbau
Der Spielplan der Bezirksligagruppe sieht für einige Mannschaften ein frühes Wiedersehen mit ihren ersten Gegnern vor. Auch die Münchner Luchse werden noch im November die Saisonserie gegen einen ihrer Ligakonkurrenten bereits abgeschlossen haben. Schon zwei Wochen nach dem Hinspiel zwischen den beiden Teams treffen die Münchner Luchse an diesem Samstag erneut auf den ESV Gebensbach.
Noch auf der Suche nach der Erfolgsspur
Nach einer sieglosen Vorbereitung gab es für die Luchse auch zum Hauptrundenauftakt noch keinen Anlass zum Jubeln. In beiden Spielen am ersten Novemberwochenende mussten sich die Luchse geschlagen geben. Im Spiel gegen den EV Mittenwald waren die Münchner jedoch nah dran, einer Spitzenmannschaft ihrer Gruppe einen Punkt abzuluchsen. In einem bis zum Abpfiff spannenden Spiel hatten die Luchse in letzter Sekunde noch eine Großchance, den Ausgleich zu erzielen, scheiterten jedoch am Mittenwalder Schlussmann. Am darauffolgenden Wochenende sah der Spielplan kein Spiel für den MEK vor, sodass die Münchner im Training gefordert waren, weiter hart für den ersten Saisonsieg zu arbeiten. Die nächste Gelegenheit hierfür ergibt sich an diesem Samstag im Münchner Weststadion. Dafür muss allerdings eine Mannschaft besiegt werden, die aktuell einen Lauf hat.
Der Gegner am Wochenende
Seit ihrem 4-0 Auftakterfolg gegen die Münchner Luchse hat der ESV Gebensbach bisher ein weiteres Spiel absolviert. Von ihrem Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck kehrten die Gebensbacher mit drei Punkten im Gepäck zurück nach Hause. Bei dem ungefährdeten 3-8 Erfolg stockten alle Gästespieler, die bereits gegen die Luchse getroffen hatten, ihr Trefferkonto weiter auf. An der Spitze der Gebensbacher Scorerliste steht Kapitän Manuel Bertl mit vier Toren in zwei Spielen. Außerdem wurde das eigentlich einen Tag nach dem Match gegen den MEK anstehende Auswärtsspiel beim ESV Bad Bayersoien abgesagt. Die bisher ungeschlagenen Gäste werden das Eis im Münchner Weststadion also durchaus selbstbewusst betreten können.
Nicht nur in der Liga läuft es derzeit gut für die Gäste. Auch gegen die Luchse sah der ESV in letzter Zeit stets gut aus. Die letzten drei Spiele gegen den MEK konnten die Gebensbacher erfolgreich gestalten, und im letzten Pflichtspiel gegen die Luchse blieben sie sogar ohne Gegentor. Für den ESV heißt es am Samstag also, mehrere Erfolgsserien auszubauen.
Augen auf…
…mehr Zug zum Tor
Ein entscheidender Faktor beim Hinspiel in Gebensbach waren die wenigen Abschlüsse der Münchner. Im zweiten Drittel musste ESV-Schlussmann Manuel Hammerlindl nur fünf Mal einen Schuss abwehren. Im zweiten Spiel der Luchse gegen Mittenwald hat die Offensive schon besser funktioniert – ein Trend, der an diesem Wochenende hoffentlich fortgesetzt werden kann.
…zwei Mannschaften, zwei Visionen
Die Spiele zwischen München und Gebensbach sind in diesem Jahr ein Kontrast verschiedener Spielstile. Die Münchner Flügelflitzer werden von einer durch die Bank groß gewachsenen, physischen ESV-Abwehr erwartet, die nicht vor körperlichem Spiel zurückscheuen wird. Bisher hat Speed gegen Masse den Kürzeren gezogen, doch am Samstagabend werden die Karten in diesem Spiel der konträren Philosophien wie immer neu gemischt.
Kopf-an-Kopf
Aktueller Tabellenstand
ESV Gebensbach: 2 Spiele | 6 Punkte | 12-3 Tore | Platz 3
Münchner EK: 2 Spiele | 0 Punkte | 2-7 Tore | Platz 9
Letzte Ergebnisse MEK vs Gebensbach
05.11.2021: ESV Gebensbach – Münchner EK 4-0 (-> Spielbericht)
03.10.2021: ESV Gebensbach – Münchner EK 4-3 (Freundschaftsspiel, -> Spielbericht)
28.09.2020: ESV Gebensbach – Münchner EK 8-5 (Freundschaftsspiel, -> Spielbericht)
Neues aus dem Luchse-Rudel
Nach krankheitsbedingten Pausen kehren Daniel Embacher und Tobias Knallinger dieses Wochenende für die Münchner Luchse wieder aufs Eis beziehungsweise hinter die Bande zurück.
Außerdem feierte der erste Vorstand des MEK, Rebecca Zuppardo, diese Woche ihren 60. Geburtstag. Wir wünschen der Gründerin des Münchner EK alles Gute zum Geburtstag, wünschen Glück und Gesundheit für das kommende Lebensjahr, und freuen uns auf viele weitere Jahre mit dir an der Spitze unseres Vereins!
Termin, Uhrzeit und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESV Gebensbach am Samstag, dem 20. November 2021, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Bis zuletzt galt bei den Heimspielen der Münchner Luchse die 3G+ Regelung. Zutritt erhalten also nur Geimpfte, Genesene und Personen mit einem aktuellen (maximal 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn) negativen PCR-Test. Beim Verlassen des eigenen Platzes, insbesondere beim Betreten der Innenräume, gilt Maskenpflicht. Eventuell muss an diesem Wochenende auf 2G umgestellt werden. Diesbezüglich informieren wir euch rechtzeitig. Wir bitten euch, die aktuell geltenden Regelungen zu beachten, und bedanken uns im Voraus für euer Verständnis und eure Mitarbeit!
Wir freuen uns über jeden Fan, der die Mannschaft am Wochenende im Stadion unterstützen möchte. Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände der Spiele auf dem Laufenden!
Benjamin Dornow, 17. November 2021



















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