Krimi im Weststadion geht an die Luchse – MEK gewinnt Nailbiter gegen den TSV Schliersee
Wer sich am Freitag das Spitzenspiel im Münchner Weststadion zwischen dem MEK und dem TSV Schliersee hat entgehen lassen, der hat ein dem Namen gerecht werdendes, wortwörtlich bis zur letzten Sekunde spannendes Spitzenspiel verpasst. Am Ende waren es erneut die Luchse, die das Eis mit einem 4-2 (2-2, 1-0, 1-0) als Sieger verlassen konnten.
Rasanter Start ins Spitzenspiel
Das mit viel Vorfreude erwartete Duell zwischen den Münchner Luchsen und den Schlierseer Renken begann im ersten Abschnitt mit voller Offensivpower auf beiden Seiten. Beide Mannschaften versuchten schnell, erste offensive Duftmarken zu setzen. Die Gäste erwischten dabei den etwas besseren Start. In der fünften Minute brachte Nico Kimmerl einen Schuss auf das Tor von MEK-Goalie Tamino Kaut. Der Münchner Torwart ließ die Scheibe abprallen, und in einem Moment der Verwirrung in der Münchner Hintermannschaft fühlte sich niemand für den Nachschuss verantwortlich. So war es TSV-Stürmer Alexander Wölk, der am schnellsten reagierte und den Puck mühelos zum 0-1 einschob. Eine kalte Dusche für die Luchse zu Beginn des Spiels. Gerade mal eine Minute später klingelte es schon wieder im Münchner Gehäuse. In einer Kopie des ersten Treffers brachte diesmal Peter Feicht den Puck aufs Tor, und nach erneut fehlender Abstimmung war es diesmal Dominik Willibald, der keine Mühe damit hatte, aus nächster Nähe einzuschieben. Der Fehlstart in das Spitzenspiel war perfekt.
Was das Luchsrudel in dieser Saison auszeichnet, ist seine Resilienz. So ließen sich die Landeshauptstädter auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen und blieben ihrem Spiel trotz des Rückstands treu. Erneut dauerte es nur einen Wechsel, bis der nächste Treffer fiel, diesmal auf Seiten der Gastgeber. Verteidiger Clemens von Friderici feuerte einen Handgelenkschuss auf TSV-Goalie Markus Veicht, der nur prallen lassen konnte. Der Rebound landete direkt auf dem Schläger von Maximilian Deutzmann, der nicht lang fackelte und die Scheibe hoch im Netz zappeln ließ. Auch nach dem Anschlusstreffer setzte sich das offensivlastige hin und her im Weststadion fort. Beide Mannschaften konnten gute Gelegenheiten verzeichnen, scheiterten allerdings stets an den Torhütern. Gerade als es aussah, als könnten die Gäste ihren Vorsprung mit in die Pause nehmen, schlugen die Luchse nochmals zu. Knapp drei Minuten vor Drittelende nahm Edgars Opulskis das gegnerische Tor mit einem Handgelenkschuss ins Visier. Goalie Markus Feicht war zwar mit der Fanghand dran, erwischte den Puck jedoch nicht komplett. Die Scheibe landete hinter Feicht auf dem Eis und kullerte zum 2-2 Ausgleichstreffer über die Linie. Fehlstart negiert, alles auf Anfang.
Erstmals Vorteil MEK
Der zweite Abschnitt begann mit zwei frischen Gesichtern auf dem Eis. Sowohl MEK-Coach Markus Kiefl, als auch sein Gegenüber Viliam Smida wechselten ihre Torhüter. Bei den Landeshauptstädtern stand nun Jens Berger zwischen den Pfosten, und beim TSV Schliersee hütete Julien Jetter das Gehäuse. Ihre Vorderleute setzten das muntere Spielchen aus dem ersten Abschnitt fort, sodass es nur vier Minuten dauerte, ehe einer der frisch eingewechselten Goalies erstmals hinter sich greifen durfte. In Überzahl feuerte Maximilian Deutzmann den Puck vom linken Bullykreis aus auf Jetter. Der TSV-Goalie konnte den ersten Versuch vereiteln, allerdings landete der Rebound direkt beim vor dem Tor lauernden Lukas Doubrawa. Der frühere Landesligastürmer drückte die Scheibe im Nachschuss über die Linie und bescherte seiner Mannschaft die erste Führung des Abends.
Nun waren die Luchse warmgelaufen, und der restliche Abschnitt stand im Zeichen der Münchner Offensivabteilung. Die Gastgeber erspielten sich eine Vielzahl an guten Gelegenheiten, verpassten es aber, den Vorsprung auszubauen. So endete kurz nach dem 3-2 ein von Marvin Kovac und Christian Steinmetz lehrbuchhaft vorgetragener Angriff in der Fanghand von Jetter. Wenige Minuten später hatte der TSV-Schlussmann nichts mit dem Verhindern eines weiteren Gegentores zu tun. Am Ende einer von Tobias Treichl und Yehor Vinnytskyi initiierten, wunderschönen Passstaffette stand Simon Klopstock. Das Münchner Kindl wurde von Yehor in bester Position direkt vor Jetter bedient, setzte seinen Direktschuss jedoch an die Latte. Es wäre wohl das Traumtor des Abends gewesen, allerdings hatte das Schicksal etwas dagegen. In der Münchner Zone wurde Jens Berger ebenfalls regelmäßig geprüft, war jedoch bis zur zweiten Drittelpause nicht zu überwinden. Somit gingen die Landeshauptstädter mit einer 3-2 Führung in die Kabine.
Einsatz, Disziplin und das Quäntchen Glück
Den Luchsen war bestens bewusst, dass ihnen noch zwanzig intensive Minuten bevorstehen würden. Die Gäste stellten sich in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts jedoch mehrfach selbst ein Bein. Schon nach elf Sekunden lupfte Goalie Julien Jetter die Scheibe über die Plexiglasbande und verursachte dadurch eine Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die Renken überstanden das Unterzahlspiel zwar unbeschadet, mussten allerdings in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts noch zwei weitere Male auf die Kühlbox. Die Luchse konnten die sechs Minuten Überzahl zwar nicht in weitere Tore ummünzen, allerdings fanden ihre Gegner aufgrund der vielen Unterzahlspiele offensiv nicht statt. Nach dem Seitenwechsel in der 50. Minute wurde es dafür nochmal richtig spannend.
Die Luchse setzten ihre die ganze Saison über bereits erfolgreich funktionierende Defensivtaktik weitere fünf Minuten nahezu perfekt um, ehe die Renken in den letzten fünf Minuten mehrfach den Ausgleich auf dem Schläger hatten. Die erste Großchance war ein Alleingang, den MEK-Goalie Jens Berger spektakulär entschärfen konnte. Der nächste Hochkaräter war ein perfekt ausgespieltes Zwei-Auf-Eins der Renken. Nach einem Querpass hatte der Schlierseer Stürmer ein nahezu leeres Tor vor sich, doch Jens konnte auch diesen Versuch mit einem Spagat-Save auf unglaubliche Art und Weise verhindern. Der letzte und spannendste Akt fand jedoch wortwörtlich im allerletzten Moment statt. Mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr zog TSV-Coach Smida seine Auszeit und nahm Jetter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Das anschließende Bully im Münchner Drittel entschieden die Renken für sich und brachten sofort einen Schuss auf das Münchner Tor. Jens Berger war geschlagen, doch der Akteur, der im zweiten Drittel den vierten Treffer der Luchse verhindert hatte, war nun auf Seiten der Gastgeber. Der Schuss knallte gegen die Latte, Yehor Vinnytskyi beförderte den Puck aus dem eigenen Drittel und Edgars Opulskis lupfte die Scheibe mit der Rückhand von der Mittellinie aus unter begeistertem Jubel der Zuschauer mit der Schlussirene in das verwaiste Tor der Renken. Für dieses großartige Spitzenspiel hätte es aus Sicht der Münchner kaum ein passenderes Ende geben können.
Unvergessliches Spitzenspiel lässt Luchse weiter träumen
Was für ein denkwürdiger Abend im Münchner Weststadion. Die Luchse trotzten einem frühen Rückstand, drehten die Begegnung und brachten den Sieg mit harter Arbeit und dem Glück des Tüchtigen über die Ziellinie. Somit bleibt der Playoff-Traum der Landeshauptstädter eine weitere Woche am Leben. Nach einer so geschlossenen Mannschaftsleistung fällt es schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. In der Offensive stach erneut Edgars Opulskis hervor. Der lettische Stürmer agierte einmal mehr als das Schaltzentrum seiner Reihe, erzielte den wichtigen 2-2 Ausgleich und sorgte für den unvergesslichen letzten Moment des Spiels. Die Akteure des Abends standen jedoch zwischen den Pfosten. Tamino Kaut erwischte einen denkbar ungünstigen Start in das Spiel, konnte sich aber für den verbleibenden ersten Abschnitt stabilisieren. Außerdem besaß er Größe, in der ersten Drittelpause zu erkennen, dass es nicht sein Abend war, und bat um einen Torhüterwechsel. Sein Ersatzmann Jens Berger war für die verbleibenden vierzig Minuten nicht zu überwinden und rettete die Luchse mit zwei spektakulären Saves in der Schlussphase. Als Lohn für ihre starken Leistungen ging der Luchse MVP an diesem Abend an beide Goalies.
Ausblick
Kaum ist die erste Aufgabe geschafft, wartet schon der zweite Brocken auf die Landeshauptstädter. Am Freitag ist das Luchsrudel beim aktuell viertplatzierten TSV Farchant zu Gast. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung beim nächsten Spitzenspiel in Garmisch-Partenkirchen!
Benjamin Dornow, 04. Februar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – TSV Schliersee 4-2 (2-2, 1-0, 1-0)
01. Februar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 76
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Berger – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Barth, Treichl (C)
TSV Schliersee
Veicht, Jetter – F. Empl, S. Empl (C), Zankl, Merl – Seefeldt, Eggert (A), Wölk, Feicht, Zorn, Galler, Willibald, Pfeiffer, Kimmerl, Siehr, Sturmböck (A), Schorer
Tore:
0-1 Wölk (Kimmerl, 4:15)
0-2 Willibald (Feicht, 5:28)
1-2 Deutzmann (von Friderici, Barth, 6:49)
2-2 Opulskis (Klopstock, Paramonov, 17:21)
3-2 Doubrawa (Deutzmann, von Friderici, 24:02/PP1)
4-2 Opulskis (Vinnytskyi, 59:59/ENG)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 2
TSV Schliersee: 8
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Spitzenspiel mit Playoff-Charakter – Luchse starten gegen Schliersee in den Saisonendspurt
Das Spitzenspiel der Bezirksliga Süd steigt an diesem Wochenende im Münchner Weststadion. Am Samstagabend empfangen die aktuell drittplatzierten Luchse von MEK den nur einen Punkt entfernten Tabellenzweiten vom TSV Schliersee.
Auf die Pflicht folgt die Kür
Nach der Niederlagenserie zwischen den Jahren begann für das Luchsrudel am vorletzten Wochenende eine neue Zeitrechnung. Das Heimspiel gegen den EV Berchtesgaden eröffnete den dritten Akt der Saison 2024/25, in der die Landeshauptstädter ihren Zuschauern bislang so viel Freude bereitet hatten. Dieser dritte Saisonabschnitt begann mit drei Spielen, die das Team von Coach Markus Kiefl für sich entscheiden mussten, wollten sie die Saison auf einem der oberen Plätze beenden. Diese Aufgabe haben die Luchse erfüllt. Die beiden Siege gegen Berchtesgaden sowie der Auswärtserfolg bei der SG Ottobrunn/Miesbach liefen zwar ganz ohne Glanz und Gloria ab, dafür wurde jedoch mit neun von neun möglichen Punkten das erwünschte Ergebnis eingefahren. Insbesondere das Doppelwochenende hatte es in sich. Zwei Auswärtsspiele innerhalb von 24 Stunden, das erste davon in Berchtesgaden, sind unabhängig vom Gegner immer eine Herausforderung. Die Luchse können also durchaus stolz auf das Erreichte sein, auch wenn die Ergebnisse alles andere als deutlich klingen.
Nun sind die Siege gegen die Mannschaften der unteren Tabellenhälfte, die Pflichtaufgaben, erledigt. Gegen die SG Ottobrunn/Miesbach, den EHC Bad Aibling 1B, den EV Fürstenfeldbruck 1B und den EV Berchtesgaden haben die Luchse alle 24 möglichen Punkte unter Dach und Fach gebracht. Was von nun an folgt, ist die Kür. Wo die Erfolgsgeschichte MEK 2024/25 endet, haben die Luchse selbst in der Hand. Nur eines muss allen klar sein – einfach werden die nächsten drei Wochenenden nicht. Die Luchse, selbst auf Platz Drei, treten in ihren letzten drei Punktspielen gegen die Tabellenplätze Zwei, Vier und Eins an. Ihr Schicksal können die Landeshauptstädter selbst bestimmen, allerdings wird jeder einzelne ihrer hochklassigen Gegner alles in die Waagschale werfen, um den Münchnern in dieser Saison keine weiteren Punkte mehr zu gönnen. Auch wenn die Luchse ihre letzten drei Spiele gewonnen haben, wird ihnen in diesem knüppelharten Saisonendspurt nichts geschenkt. Zum Auftakt gibt eine Mannschaft ihre Visitenkarte im Münchner Westen ab, mit der die MEKler bereits bestens vertraut sind.
Der Gegner am Wochenende
Schon vor der Saison war der TSV Schliersee einer der glasklaren Kandidaten für einen der beiden begehrten Playoff-Plätze. Die Renken sind vor wenigen Jahren noch in der bayrischen Landesliga angetreten und sind seit ihrem Abstieg in die Bezirksliga stets in den Top 3 ihrer Gruppe gelandet. Wäre die Saison heute beendet, ginge die Reise für das Team von Coach Vilam Smida noch weiter. Aktuell stehen die Schlierseer auf dem zweiten Platz und wären somit für die Playoffs qualifiziert. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jedoch noch einiges an Arbeit erledigt werden. Nächste Woche empfangen die Renken den TSV Farchant, am letzten Saisonwochenende geht es zum Derby nach Holzkirchen, und in drei Tagen geht es ins Münchner Weststadion zum MEK. Ein hartes Restprogramm – ähnlich wie bei den Luchsen.
Zwei Mal trafen Schliersee und München in dieser Saison bereits aufeinander, und geht man nach den bisherigen Begegnungen, haben die Renken die Nase leicht vorne. Beim Testspiel im September lagen die Luchse im letzten Drittel lange zurück, ehe Edgars Opulskis in der letzten Spielminute den Ausgleich erzielte und Yehor Vinnytskyi im Penaltyschiessen den entscheidenden Treffer erzielte. Das Hinspiel in der Punkterunde hingegen ging mit einem 4-1 Heimsieg recht klar an den TSV. Allerdings fanden beide Spiele im Eisstadion Miesbach statt. Im Münchner Weststadion werden die Karten nochmal vollkommen neu gemischt, sodass sich alle Zuschauer auf ein spannendes Spitzenspiel einstellen können.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 15 Spiele | 33 Punkte | 50-34 Tore | Platz 3
TSV Schliersee: 15 Spiele | 34 Punkte | 78-42 Tore | Platz 2
Neues aus dem Luchsrudel
Bis auf den beruflich verhinderten Verteidiger Corin Remmert und die bis Saisonende ausfallenden Luchsen Raphael Cera und Martin Schafroth kann Coach Markus Kiefl personell am Samstag aus den Vollen schöpfen.
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den TSV Schliersee am Samstag, dem 01. Februar 2025, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München.
Es ist wohl keine Übertreibung, zu sagen, dass unser größtes Spiel seit vielen Jahren ansteht. Um gegen die Renken vom TSV Schliersee zu bestehen, brauchen wir jeden Einzelnen von euch – deshalb schaut vorbei, nehmt eure Freunde mit und lasst uns unsere Luchse mit allem, was wir haben, unterstützen!
Benjamin Dornow, 29. Januar 2025
Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert – Luchse erarbeiten sich Sechs-Punkte-Wochenende
Das Luchsrudel hat sein Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert. Nach einem hart erkämpften 2-3 (1-2, 0-1, 1-0) Auswärtssieg beim EV Berchtesgaden fuhren die Landeshauptstädter keine 24 Stunden später einen glanzlosen 1-4 (1-0, 0-2, 0-2) Pflichtsieg bei der SG Ottobrunn II/Miesbach II ein und brachten somit die volle Ausbeute zurück in den Luchsbau.
Luchse bringen wichtigen Sieg in Berchtesgaden über die Zeit
Zum ersten Mal seit der Saison 2018/19 waren die Münchner Luchse am Freitagabend wieder in Berchtesgaden zu Gast. Erfreuten sich die Spiele im Berchtesgadener Land früher enormer Unbeliebtheit im Kader und führten zu Gastspielen mit extrem kurzer Bank, so kamen die Landeshauptstädter diesmal mit voller Kapelle in der Eishalle an der Schießstätte an. Mit vier Sturmreihen und drei Verteidigungspärchen machten die Luchse von Anpfiff an viel Druck und gingen folgerichtig schnell in Führung. In der fünften Minute betrat Lukas Doubrawa zentral die Zone der Gastgeber und feuerte aus dem hohen Slot einen saftigen Handgelenkschuss ab. Die Scheibe zischte nur so am chancenlosen EVB-Goalie Fürlinger vorbei und schlug zur frühen Führung im Netz ein. Im Anschluss mussten die Luchse ihr erstes und einziges Unterzahlspiel des Abends überstehen. Christian Steinmetz wurde auf die Kühlbox geschickt, doch statt sich vom Gegner einschnüren zu lassen, suchten die Münchner ihr Heil in der Offensive. Dies führte in der siebten Minute zum Ausbau der Führung. Tobias Treichl zog einfach mal vom linken Flügel ab und erwischte Fürlinger auf dem falschen Fuß. Die Scheibe rutschte dem EVB-Torhüter durch, und Tobi konnte den Vorsprung seiner Mannschaft schnell verdoppeln.
Im Anschluss waren sich die Landeshauptstädter allerdings wohl ihrer selbst zu sicher. Pässe wurden unsauber gespielt, das Positionsspiel vernachlässigt, und die Gastgeber erhielten zu viel Raum für schnelle Angriffe. Nur eine Minute nach dem zweiten Münchner Treffer nutzten die Berchtesgadener eine solche Chance. Stefan Giritzer schickte Justus Heim mit einem traumhaften Steilpass auf die Reise, und Heim konnte durch die Mitte auf den Münchner Goalie Tamino Kaut zulaufen. Der EVB-Stürmer überlegte kurz, klemmte die Scheibe mit einem zielgenauen Handgelenkschuss unter die Latte und brachte somit auch seine Mannschaft erstmals auf das Scoreboard. Im Anschluss erspielten sich die Luchse weiter Chancen, leisteten sich allerdings teils schwere Böcke in der eigenen Zone. Was an diesem Abend aber stets stimmte, waren Einstellung und Kampf. Leistete sich ein MEKler einen Fehler, eilten seine Mannschaftskollegen zu ihm und bügelten das Missgeschick gemeinsam aus. So konnten einige gefährliche Situationen noch in letzter Sekunde entschärft werden, und die Mannschaften gingen entsprechend mit einem Spielstand von 1-2 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt wollten die Landeshauptstädter weiter druckvoll in Richtung Tor spielen, sich aber zeitgleich weniger Schnitzer in der Defensive leisten. Das erste Vorhaben konnte innerhalb von kürzester Zeit erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff entschied Lukas Doubrawa ein Bully im Angriffsdrittel für sich und lenkte den Puck an die blaue Linie zu Nico Jörg. Der frisch genesene Verteidiger fackelte nicht lange und brachte die Scheibe mit einem Handgelenkschuss aufs Tor. Der Schuss wurde vom genau richtig stehenden Moritz Barth kurz vor dem Torraum abgefälscht und wurde dadurch unhaltbar für Fabio Fürlinger im Berchtesgadener Tor. Mo stellte damit nicht nur den alten Abstand wieder her, sondern setzte mit dem dritten Tor im dritten Spiel in Serie auch seine persönliche Scoring-Streak fort. Der restliche Abschnitt wurde weiter von den Offensivbemühungen der Luchse geprägt. Wenn man den Landeshauptstädtern etwas vorwerfen kann, dann, dass sie ihre vielen Druckphasen für keinen weiteren Treffer nutzen konnten. Somit ging es mit einer verdienten, aber auch knappen 1-3 Führung in die zweite Pause.
Trotz bester Bemühungen seitens der Gäste begann der Schlussabschnitt ganz nach dem Geschmack der Berchtesgadener. In der 45. Minute fing Christian Fegg einen Pass am linken Bullypunkt im Münchner Drittel ab. Von dort spielte er einen Pass vors Tor zu Justus Heim, der sich vor dem Tor platziert hatte. Dort wurde Heim erfolgreich von Corin Remmert gestört, sodass er die Scheibe nicht annehmen konnte. Dafür prallte ihm der Puck nun an den Schlittschuh und kullerte am überraschten MEK-Goalie Tamino Kaut vorbei über die Linie. Aufgrund des Kontakts mit dem Schlittschuh gab es noch eine kurze Diskussion mit den Unparteiischen, allerdings ohne Erfolg. Da der Kontakt mit der Kufe unbeabsichtigt war, handelte es sich um einen regelkonformen Treffer, der die letzten fünfzehn Minuten deutlich spannender machen sollte.
Obwohl der Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen war, konzentrierten sich die Münchner noch nicht auf das bloße Verteidigen der Führung. Die Zuschauer im Berchtesgadener Eisstadion sahen ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, bis sich die Landeshauptstädter in den letzten Spielminuten schließlich doch noch auf das bloße Herunterspielen der Zeit fokussierten. Eine gute Minute vor Abpfiff hatte Christian Steinmetz die Entscheidung auf den Schläger, allerdings setzte der MEK-Stürmer einen Alleingang an den Pfosten. Als der EVB im direkten Anschluss den Torhüter vom Eis nahm, mussten die Luchse nochmal zittern. In dieser Phase konnten die Landeshauptstädter jedoch viele Bullys für sich entscheiden und somit Zeit von der Uhr nehmen. Kamen die Gastgeber doch nochmal in eine gute Schussposition, wurden sie entweder von blockenden Feldspielern oder Tamino Kaut vereitelt. So brachte der Münchner Defensivkomplex das Ergebnis über die Zeit, und das Luchsrudel konnte die lange Heimreise aus dem Berchtesgadener Land mit drei Punkten im Gepäck antreten.
Pflichtprogramm trotz Startschwierigkeiten erfüllt
Keine 24 Stunden nach dem Spiel in Berchtesgaden ging es für das Luchsrudel schon wieder aufs Eis. Um 17:45 Uhr fiel der erste Puck im Duell mit dem bis dato punktlosen Spielgemeinschaft Ottobrunn/Miesbach. Trotz der glasklaren Ausgangslage taten sich die Münchner im ersten Abschnitt sehr schwer. Ob es das Spiel vom Vortag war, das noch in den Knochen steckte, oder ob man das Tabellenschlusslicht unterschätzte, lässt sich im Nachhinein schwer sagen. Auf jeden Fall eine Rolle spielte jedoch die Kampfkraft und der Wille der Gastgeber, die nach der enorm knappen Hinspielniederlage im Münchner Westen eine Chance auf ihre ersten Punkte witterten. Das Resultat war eine seitens der Landeshauptstädter zerfahrene Anfangsphase, in der spielerisch nur wenig zusammenlief. Ob im Fünf-Gegen-Fünf oder in Überzahl, die Luchse schafften es kaum, gefährliche Chancen zu generieren und agierten in der Defensive ungewohnt instabil. Am sichtbarsten wurde dies in der zehnten Minute. Mit einem Mann mehr auf dem Eis taten sich die Luchse schwer, und nach einem Puckverlust im gegnerischen Drittel konnten die Gastgeber sogar einen Zwei-Auf-Eins Konter fahren. Tizian Fürst scheiterte noch an Paula Weber, doch im Nachschuss konnte Theo Wallek die Scheibe über die Linie drücken. Ausgerechnet in Unterzahl ging das Tabellenschlusslicht in Führung und deutete an, dass ein unangenehm hartes Stück Arbeit auf das Luchsrudel warten würde.
Im Anschluss fanden die Münchner ein wenig besser ins Spiel. Die beste Chance des ersten Abschnitts hatte Yehor Vinnytskyi, der mit einem Handgelenkschuss jedoch nur den Pfosten und nicht das Netz traf. Dennoch steigerten sich die Münchner im restlichen Verlauf der ersten zwanzig Minuten, und kurz nach Wiederanpfiff erzielten sie schließlich den verdienten Ausgleich. Nachdem er dort sehenswert angespielt wurde, feuerte Edgars Opulskis eine Direktabnahme aus dem hohen Slot auf das gegnerische Tor. Goalie Milan Rohmer konnte den ersten Versuch noch abwehren, allerdings landete der Rebound direkt auf der Kelle von Yehor Vinnytskyi. Der Münchner Topscorer nahm die Einladung aus nächster Nähe dankend an und löffelte die Scheibe über den Schoner von Rohmer ins Tor. Auch nach dem Ausgleichstreffer hatten die Münchner das optische Übergewicht, nahmen sich durch vermeidbare Strafzeiten jedoch regelmäßig selbst den Schwung aus den Segeln. Dieses Muster wiederholte sich mehrfach – auf Druckphase folgt Unterzahlspiel folgt Druckphase folgt Unterzahlspiel. Drei Minuten vor Drittelende konnte Kapitän Leon Axtner diesen Kreislauf endlich durchbrechen. Der Offensivverteidiger betrat das gegnerische Drittel und ließ aus dem hohen Slot einen halbhohen Handgelenkschuss auf das Tor der Spielgemeinschaft los, der Goalie Romher unglücklich durchrutschte und dem MEK die erste Führung des Abends bescherte.
Im letzten Abschnitt liefen die Gastgeber nochmals an, allerdings gelang es ihnen dank der kompromisslosen Defensivarbeit der Gäste nur selten, in gefährliche Schusspositionen zu kommen. Rutschte der Münchner Abwehr doch einmal ein Gegenspieler durch, war Torfrau Paula Weber zur Stelle. Die Rookie-Torhüterin setzt ihre bemerkenswerten Leistungen im ersten Seniorenjahr weiter fort und war bis auf den unglücklichen Treffer zum 1-0 nicht zu überwinden. Vier Minuten vor Abpfiff gelang den Luchsen dann endlich die Vorentscheidung. In Überzahl sicherte Dmitrii Paramonov zunächst bei einem gegnerischen Befreiungsversuch die blaue Linie und konnte den Puck im Angriffsdrittel behalten. Der russische Verteidiger bediente Tobias Treichl, der wiederum einen Querpass auf Yehor Vinnytskyi spielte. Der ukrainische Stürmer stellte sein feines Händchen unter Beweis, indem er einen harten Pass vor das Tor in Richtung von Edgars Opulskis spielte. Sein lettischer Reihenkollege hielt seine Kelle perfekt in die Laufbahn der Scheibe und fälschte sie unhaltbar in das gegnerische Tor ab. Der enorm sehenswerte Powerplaytreffer zum 1-3 wäre schon die perfekte Krönung des Spiels gewesen, hätte die zweite Formation der Landeshauptstädter nicht noch einen Pfeil im Köcher gehabt. In ihrem letzten Wechsel schickte Dmitrii Paramonov erneut Edgars Opulskis mit einem Steilpass auf die Reihe. Edgars scheiterte im ersten Versuch, sicherte sich jedoch den Rebound und legte auf Tobias Treichl zurück, der den Puck mühelos über den bereits am Boden liegenden Rohmer zum 1-4 Endstand ins Tor lupfte.
Auch ohne B-Note erfolgreich
Ein 2-3 in Berchtesgaden und ein erst kurz vor Abpfiff etwas deutlicher erscheinendes 1-4 in Ottobrunn. Die Münchner Luchse bleiben die Minimalisten der Bezirksliga Süd. Nur zwei der mittlerweile elf Siege der Landeshauptstädter endeten mit mehr als drei Toren Vorsprung für den MEK. Dieser Umstand dürfte jedoch weder Coach Markus Kiefl noch sein Team groß stören. Mit Ausnahme des Schneegestöbers in Holzkirchen, das durch eine einzige glückliche Szene entschieden wurde, haben sich die Luchse jeden ihrer Siege spielerisch verdient. Nicht anders war es an diesem Wochenende. In Berchtesgaden hatten die Luchse trotz individueller Fehler den größten Teil der Begegnung unter Kontrolle und brachten das Ergebnis im Schlussabschnitt mit Kampf, Einsatz und disziplinierter Defensivarbeit über die Uhr. In Ottobrunn starteten die Landeshauptstädter schwach, steigerten sich jedoch dafür minütlich und gingen schlussendlich als verdienter Sieger aus der Begegnung. Bei der Bewertung dieses Spiels darf auch nicht der Umstand vergessen werden, dass keine 24 Stunden zwischen dem ersten Bully in Ottobrunn und dem Ende der langen Auswärtsfahrt nach Berchtesgaden lagen. Während es nach zwei geschlossenen Mannschaftsleistungen schwerfällt, einen Spieler gesondert hervorzuheben, war das Wochenende definitiv ein Erfolg für Edgars Opulskis. Der lettische Stürmer, der zweifelsohne seine bisher stärkste Saison beim MEK spielt, erzielte am Wochenende ein Tor sowie drei Assists und war somit an über der Hälfte der Münchner Treffer beteiligt.
Ausblick
Am ersten Februarwochenende geht es im Münchner Weststadion richtig zur Sache. Am Samstag, dem 1. Februar um 19:30 Uhr, empfängt der drittplatzierte MEK den zweitplatzierten TSV Schliersee. In der Tabelle trennt beide Mannschaften nur ein Punkt – Dramatik und Hochspannung sind also garantiert. Unser Luchsrudel würde sich zu diesem wichtigen Spiel sehr über eure Unterstützung freuen!
Benjamin Dornow, 26. Januar 2025
Statistik EV Berchtesgaden – MEK
EV Berchtesgaden – Münchner EK „Die Luchse“ 2-3 (1-2, 0-1, 1-0)
24. Januar 2025, 19:30 Uhr
Eisstadion an der Schießstätte Berchtesgaden
Zuschauer: 276
Aufstellungen:
EV Berchtesgaden
Fürlinger, Förster – Giritzer, Streif, Kroll (A), Bork, Kohl, C. Zern, S. Fegg, WIldmann – Brandner (C), M. Zern (A), Stöckl, Heim, Zimpel, Berreiter, C. Fegg
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Jörg, Höhn, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Doubrawa (Deutzmann, Axtner, 4:19)
0-2 Treichl (Opulskis, 6:25/SH1)
1-2 Heim (Giritzer, 7:18)
1-3 Barth (Jörg, Doubrawa, 21:57)
2-3 Heim (S. Fegg, 45:33)
Strafminuten:
EV Berchtesgaden: 4
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Statistik SG Ottobrunn II/Miesbach II – MEK
SG Ottobrunn II/Miesbach II – Münchner EK „Die Luchse“ 1-4 (1-0, 0-2, 0-2)
25. Januar 2025, 17:45 Uhr
Eisstadion Ottobrunn
Zuschauer: keine Angabe
Aufstellungen:
SG Ottobrunn II/Miesbach II
Rohmer, Strasser – Waizmann, Schweinsteiger, Farba, Fürst, Zöhren, Schiemenz (C), Hoffmann (A), Wallek (A), Schirmer, Mauch, Kurz, Jelinek, Fertl
Münchner EK „Die Luchse“
Weber, Kumerics – von Friderici, Killinger (A), Höhn, Jörg, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Senghas, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Wallek (Fürst, 9:55/SH1)
1-1 Vinnytskyi (Opulskis, Höhn, 22:16)
1-2 Axtner (von Friderici, Deutzmann, 37:02)
1-3 Opulskis (Vinnytskyi, Treichl, 56:08/PP1)
1-4 Treichl (Opulskis, Paramonov, 59:04)
Strafminuten:
SG Ottobrunn II/Miesbach II: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 16
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Lange Reise, kurzer Weg – Luchse müssen nach Berchtesgaden und nach Ottobrunn
Die Münchner Luchse biegen langsam, aber sicher auf die Zielgerade der Bezirksliga-Saison 2024/25 ein. Am Freitag steht für das Luchsrudel die längste Auswärtsfahrt der Saison zum EV Berchtesgaden an. Keine 24 Stunden später sind die Landeshauptstädter am Samstag um 17:45 Uhr in Ottobrunn bei der SG Ottobrunn/Miesbach zu Gast.
Back-To-Back und trügerische Pflichtaufgabe als Startschuss in ein spannendes Saisonfinale
Am vergangenen Wochenende ist dem Luchsrudel ein enorm wichtiger Erfolg gelungen. Nach vier Niederlagen in Serie bestand die reale Gefahr, trotz eines tollen Saisonstarts in der Tabelle abzurutschen und möglicherweise sogar noch aus den ersten Sechs zu fallen. Diese Gefahr wurde durch den Heimsieg gegen den siebtplatzierten EV Berchtesgaden zumindest ein wenig Einhalt geboten. Dabei können die Landeshauptstädter nicht nur auf die drei Punkte stolz sein, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie erarbeitet wurden. Die Münchner ließen sich weder vom Rückstand im ersten Drittel, noch vom Ausgleich im Schlussabschnitt aus der Ruhe bringen und sicherten sich auf bewährte Art und Weise den Heimerfolg. Vier Reihen, viel Einsatz und Laufbereitschaft und stabile Defensivarbeit. So brachten die Luchse ihre Siegesserie am Anfang der Saison zustande, und so kann auch die Schlussphase der Eiszeit 2024/25 erfolgreich gestaltet werden.
In der Tabelle sind die Playoffs durch die vierwöchige Durststrecke ein wenig in die Ferne gerückt. Allerdings ist noch nicht aller Tage Abend. Das Team von Markus Kiefl hat bewiesen, dass es mit jedem Gegner mithalten kann und an guten Abenden auch jeden Gegner schlagen kann. Bringen die Landeshauptstädter ihr Potential aufs Eis, ist ein spektakulärer Endspurt alles andere als unmöglich. Der Raum für Fehler ist jedoch verschwindend gering geworden, sodass die Luchse von Spiel zu Spiel, wenn nicht gar von Shift zu Shift denken müssen. Dies wird auch bei den kommenden beiden Spielen vonnöten sein.
Die Gegner am Wochenende
Lange mussten der EV Berchtesgaden und der Münchner EK nicht auf ein Wiedersehen warten. Wird am Freitag die Scheibe zum ersten Bully in der Eishalle an der Schießstraße eingeworden, ist der letzte Vergleich zwischen EVB und MEK gerade einmal sieben Tage her. Sowohl MEK-Coach Markus Kiefl als auch sein Berchtesgadener Gegenspieler Andreas Stöckl haben eine Woche lang Zeit, ihre Lehren aus dem ersten Vergleich ihrer Teams zu ziehen und zielgerichtet auf das Rückspiel hinzutrainieren. Besonders die Gastgeber aus dem Berchtesgadener Land werden sich für Freitag viel vornehmen. Will der EVB noch in der Tabelle zu den Luchsen aufschließen, müssen sie zumindest das zweite direkte Duell gewinnen. Zudem haben Back-To-Backs unabhängig von der tabellarischen Situation stets einen leichten Playoff-Charakter, sodass beide Mannschaften mit Sicherheit besonders intensiv um jeden Zentimeter Eis kämpfen werden.
Nach dem Spiel in Berchtesgaden werden die Luchse keine 24 Stunden Zeit haben, um die Füße auszustrecken und sich zu erholen. Einen knappen Tag später geht es bei der SG Ottobrunn/Miesbach für die Landeshauptstädter um nicht mehr und nicht weniger als einen Pflichtsieg, möchte man weiter in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd bleiben. Nach vierzehn Spielen ist die in diesem Sommer gegründete Spielgemeinschaft nicht nur immer noch sieglos, sondern auch punktlos. Eigentlich könnten die Vorzeichen vor dem Vergleich mit den Luchsen also kaum klarer sein, allerdings sollten die Landeshauptstädter keinesfalls leichtsinnig in das Spiel gehen. Die Spielgemeinschaft kam einem Punktgewinn in einem Bezirksligaspiel nämlich noch nie so nah wie beim Hinspiel zwischen beiden Teams im November 2024. Dort setzten sich die Luchse mit einem verdienten, aber dennoch hauchdünnen 1-0 Heimsieg durch. Das Team von Coach Max Schweinsteiger hat die knappe Niederlage im Luchsbau mit Sicherheit nicht vergessen und wird sein Glück am Samstag erneut versuchen. Die Münchner werden eine konzentrierte Leistung und 100% Einsatz abrufen müssen, um einen Stolperer beim Tabellenschlusslicht zu vermeiden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 13 Spiele | 27 Punkte | 43-31 Tore | Platz 4
EV Berchtesgaden: 13 Spiele | 16 Punkte | 43-55 Tore | Platz 7
SG Ottobrunn/Miesbach: 14 Spiele | 0 Punkte | 28-84 Tore | Platz 10
Neues aus dem Luchsrudel
Rechtzeitig für den Saisonendspurt leert sich das Münchner Lazarett. Nachdem Verteidiger Nico Jörg am vergangenen Wochenende ein gelungenes Comeback feierte, wird Knipser Theodor Ziegelhöffer spätestens in Ottobrunn sein erstes Punktspiel seit November letzten Jahres bestreiten.
Martin Schafroth hingegen wird das Luchsrudel in dieser Saison aller Voraussicht nach wohl nur noch neben dem Eis unterstützen können. Der Veteran fällt verletzungsbedingt für die restliche Saison aus. Wir wünschen dir eine schnelle und vollständige Genesung, Schaffi!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim EV Berchtesgaden am Freitag, dem 24. Januar 2025, beginnt um 19:30 Uhr im Eisstadion an der Schießstätte Berchtesgaden.
Das Spiel bei der SG Ottobrunn/Miesbach am Samstag, dem 25. Januar 2025, beginnt um 17:45 Uhr im Eisstadion Ottobrunn.
Das Luchsrudel wird am Auswärtswochenende alles daran setzen, wichtige Punkte in den Luchsbau mitzunehmen, und freut sich über jegliche Unterstützung von den Rängen!


Benjamin Dornow, 21. Januar 2025
Endlich wieder drei Punkte – Luchse landen wichtigen Heimsieg gegen Berchtesgaden
Die Münchner Luchse konnten am vergangenen Wochenende endlich wieder ein Erfolgserlebnis sammeln. In einem umkämpften Spiel gegen den EV Berchtesgaden konnten die Landeshauptstädter ihre Niederlagenserie mit einem 4-2 (1-1, 1-0, 2-1) Heimerfolg brechen.
Luchse bleiben trotz Rückstand cool
Die Ausgangslage vor dem Spiel zwischen dem MEK und den Gästen aus dem Berchtesgadener Land waren trotz vermeintlich klarer Verhältnisse in der Tabelle alles andere als eindeutig. Während sich der MEK auf dem vierten Platz und somit in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd befand, startete der EVB auf Platz sieben in ihr Auswärtsspiel im Münchner Westen. Der Trend hingegen sprach für die Gäste. Während die Luchse mit vier Niederlagen am Stück in ihr letztes Heimspiel des Monats gingen, haben die Berchtesgadener ihre letzten vier Spiele siegreich gestaltet. Sollte im Back-To-Back gegen den MEK auch noch die volle Punktzahl geholt werden, wären die Landeshauptstädter auf einmal in Schlagdistanz.
Entsprechend entschlossen gingen beide Mannschaften in die Begegnung. Schon in den ersten Wechseln wurde klar, dass dieses Spiel über den Kampf gehen würde. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter Eis und gingen hart, jedoch im Rahmen des Erlaubten, zur Sache. Obwohl die Luchse die ersten guten Gelegenheiten des Abends verzeichneten, waren es die Gäste, die den Torreigen an diesem Abend eröffneten. In der achten Minute brachte Richard Kroll einen Schuss auf das Münchner Tor, der kurz vor dem Torraum noch von Matthias Zern unhaltbar zum 0-1 abgefälscht wurde. Jens Berger, der den Zuschlag zwischen den Pfosten erhielt, hatte absolut keine Chance.
Im Unterschied zu den vergangenen Spielen ließen sich die Gastgeber diesmal nicht von einem Gegentreffer aus dem Konzept bringen. Die Luchse hängten sich rein und erarbeiteten sich im wahrsten Sinne des Wortes ihre Chancen. In der 15. Minute war es passenderweise die vierte Münchner Reihe, die alles wieder auf Anfang stellte. Dominik Hnat eroberte im eigenen Drittel den Puck und schickte Edgars Opulskis auf die Reise. Der lettische Stürmer entledigte sich seiner Verfolger, zog aus dem hohen Slot ab und ließ die Scheibe auf der Fanghandseite im Netz zappeln. Edgars, der an diesem Abend Doppelschichten fuhr und mannschaftsintern für die meisten Torschüsse verantwortlich war, belohnte sich schon früh für eine enorm couragierte Leistung und sorgte für einen ausgeglichenen Pausenstand.
Beißen, blocken, scoren
Während sich beide Mannschaften im ersten Drittel noch ein wenig abtasteten, übernahmen die Luchse im Mittelabschnitt die Kontrolle. Die Landeshauptstädter verlagerten das Spiel mehr und mehr in die Zone der Gäste und erarbeiteten sich Chance um Chance. Das soll jedoch nicht heißen, dass der EVB hilflos auf den zweiten Gegentreffer des Abends wartete. Ganz im Gegenteil, die Mannschaft aus Berchtesgaden setzte eine Vielzahl gefährlicher Nadelstiche, meist in Form von schnellen Gegenangriffen. Die Defensivabteilung der Luchse, die am Freitag zu alter Stärke zurückfand, arbeitete die Chancen ihrer Gegner jedoch konsequent weg. Allen voran Dominik Hnat, der seit seiner Rückkehr aufs Eis wieder als Puckmagnet der Münchner Abwehr fungiert, zeigte vollsten Einsatz und warf sich in jede noch so hart geschossene Scheibe hinein. Konnte kein Verteidiger mehr aushelfen, so war Jens Berger im Eins-Gegen-Eins unüberwindbar und sorgte für Verzweiflung bei den gegnerischen Stürmern.
In der 32. Minute eines bis dato enorm unterhaltsamen Spiels gingen die Gastgeber erstmals in Führung. Dominik Hnat fing im gegnerischen Drittel einen Pass ab und hatte angesichts eines auf ihn zukommenden Gegenspielers nur wenige Momente Zeit, den Puck wieder loszuwerden. Domi schaltete schnell und feuerte im allerletzten Moment noch einen Handgelenkschuss ab, ehe er zu Fall gebracht wurde. Während der Münchner Defensivspezialist mit dem Hosenboden auf dem Eis aufschlug, zischte sein Schuss an EVB-Goalie Fabio Fürlinger vorbei ins Netz. Beißen, blocken, checken, scoren – Domi packte gegen Berchtesgaden all seine Fähigkeiten aus und belohnte sich umgehend mit seinem ersten Saisontor.
Die erstmalige Führung gab den Luchsen erkennbar Sicherheit. Nun war das Selbstvertrauen da, das das Team von Markus Kiefl wochenlang von Sieg zu Sieg eilen ließ, und die Gastgeber erspielten sich nun Chancen im Minutentakt. DIe wohl beste Chance auf den Ausbau der Führung hatte erneut die vierte Reihe der Luchse. Edgars Opulskis schlug aus dem eigenen Drittel eine perfekte Flanke direkt in den Laufweg von Can-Luca Senghas auf dem rechten Flügel. Can nahm die Scheibe auf, skatete die Bande entlang und spielte den Puck vor das Tor auf Andreas Steer, der aus nächster Nähe denkbar knapp scheiterte. Für den Angriff mit perfekter B-Note gab es dennoch Szenenapplaus vom Publikum, und für die Landeshauptstädter gab es zur Pausensirene einen Spielstand von 2-1.
Mit richtiger Reaktion zum ersten Sieg des neuen Jahres
Nur noch zwanzig Minuten trennten die Luchse von ihrem ersten Sieg seit einem Monat. Allerdings war es auch nur ein Tor, das die Münchner von ihren Gegnern trennte. Entsprechend spannend war die Ausgangssituation vor dem finalen Abschnitt, und schnell wurde es auf dem Eis noch spannender. In einer Wiederholung des ersten Treffers brachte in der 52. Minute erneut Richard Kroll einen Schuss aus der Halbdistanz auf das Tor der Landeshauptstädter, und erneut landete die Scheibe hinter der Linie. Wie schon beim ersten Berchtesgadener Treffer wurde der Puck kurz vor Jens Berger abgefälscht, diesmal vom eigenen Mann, und der Münchner Torwart war einmal mehr machtlos. 2-2, alles wieder auf Anfang.
Einmal mehr zeigten die Luchse Resilienz und verkrafteten auch diesen Rückschlag äußerst schnell. Kurz vor der 50. Minute konnte Can-Luca Senghas, der am Freitag eine seiner bis dato besten Leistungen im Luchsfell ablieferte, nur mit einem Foul gestoppt werden. Im daraus resultierenden Überzahlspiel schnürten die Gastgeber den EVB ein, bis der Puck kurz vor Ablauf der Strafe endlich im Netz zappelte. Tobias Treichl brachte eine Scheibe vom linken Flügel aufs Tor, die von Fabio Fürlinger lediglich auf Kosten eines Abprallers entschärft werden konnte. Nach kurzem Gestochere war es der unbeirrt vor dem Tor arbeitende Verteidiger Henri Höhn, der sich belohnte und die Scheibe über die Linie bugsierte. Henri, der eine enorm starke erste Saison im Herrenbereich absolviert, wurde von seinem Mannschaftskollegen geherzt und brachte die Luchse acht Minuten vor Ende wieder in Führung.
Im Anschluss an den Führungstreffer versuchten die Berchtesgadener nochmal alles, um den erneuten Ausgleich zu erzielen und doch noch einen Punkt aus der Landeshauptstadt mitzunehmen. Den Gästen ging allerdings zunehmend die Kraft aus, und die Luchse schafften es, mit diszipliniertem Spiel die Zeit von der Uhr zu nehmen. Kurz nachdem EVB-Coach Andreas Stöckl seine Auszeit nahm, fiel dann schließlich die Entscheidung. Der vierte MEK-Treffer war ein traumhaft anzusehendes Zusammenspiel der neu formierten ersten Reihe. Maximilian Deutzmann schlickte mit einem Pass über die rechte Bande Lukas Doubrawa auf die Reise. Lukas lief in Richtung Grundlinie und spielte auf Höhe des Bullykreises den Pass auf den mitgelaufenen Moritz Barth. Mo bekam den Puck optimal auf die Kelle gespielt, verlud Fürlinger und schob exakt drei Minuten vor Abpfiff zum 4-2 und damit zur Entscheidung ein.
Arbeitsreihe glänzt beim Arbeitssieg
Endlich wieder drei Punkte! Nach vier Wochen ohne Sieg ist die Durststrecke des Luchsrudels beendet. Der Erfolg gegen den EVB war aus mehreren Gründen enorm wichtig. Zum einen konnten die Landeshauptstädter somit ihr hart erarbeitetes Polster auf die hinteren Plätze wieder ein wenig ausbauen, und zum anderen fand das Team von Coach Markus Kiefl wieder zu seinen Stärken zurück, die den Traumstart in die Saison erst ermöglicht haben. Die Landeshauptstädter gaben mit vier Reihen Vollgas und arbeiteten ihre Gegner mit jedem Shift mürbe, bis das letzte Drittel schließlich ganz im Zeichen des MEK stand. In diesem kampfbetonten Eishockeyspiel verdiente sich besonders die vierte Reihe der Luchse ein Sonderlob. In der Defensive verteidigten Corin Remmert und Dominik Hnat mit Leib und Seele, und letzterer konnte mit seinen ersten zwei Punkten der Saison sogar Zählbares verbuchen. Im Sturm brachten Can-Luca Senghas und Andreas Steer nicht nur den gewohnt starken Einsatz, sondern erspielten sich eine Vielzahl guter Chancen und harmonierten hervorragend mit allen Doppelwechslern, die neben den Einsätzen in ihrer regulären Reihe zusätzlich Shifts mit Can und Andi fuhren. Der Garant für den Sieg war jedoch Goalie Jens Berger, der seinen Vorderleuten mit einigen Big Saves den Abend rettete und in seinem ersten Einsatz der Saison gleich zum Luchse MVP gewählt wurde.
Ausblick
Am nächsten Wochenende sind die Luchse nicht nur doppelt gefordert, sondern auch lange unterwegs. Am Freitag steht das Rückspiel gegen den EV Berchtesgaden im Eisstadion an der Schießstätte an. Am darauffolgenden Samstag geht es für die Luchse nach Ottobrunn, wo sie um 17:45 Uhr bei der SG Ottobrunn/Miesbach gastieren.
Benjamin Dornow, 20. Januar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EV Berchtesgaden 4-2 (1-1, 1-0, 2-1)
19. Januar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – von Friderici, van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth, Treichl
EV Berchtesgaden
Fürlinger, Förster – Streif, Kroll (A), Bork, S. Kohl, C. Zern, S. Fegg, Wildmann – Zauner, Gadringer, Brandner (C), V. Kohl, M. Zern (A), Stöckl, Heim, Berreiter, C. Fegg
Tore:
0-1 M. Zern (Kroll, C. Fegg, 7:02)
1-1 Opulskis (Hnat, 14:07)
2-1 Hnat (kein Assist, 31:13)
2-2 Kroll (kein Assist, 47:23)
3-2 Höhn (Klopstock, Treichl, 51:37/PP1)
4-2 Barth (Doubrawa, Deutzmann, 57:00)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 2
EV Berchtesgaden: 8
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