Starke Leistung, keine Punkte – Luchse gehen auch in Freising leer aus
Das Luchsrudel ist in dieser Saison wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Die Landeshauptstädter zeigten im Auswärtsspiel bei den Black Bears Freising eine starke Leistung, mussten sich aber am Ende mit 4-3 (1-0, 1-2, 2-1) geschlagen geben.
Bittere Pille im zweiten Wechsel
Nach den enttäuschenden Vorwochen war die Mannschaft des Münchner EK bis in die Haarspitzen motiviert, endlich wieder sportlich für Furore zu sorgen. Entsprechend trafen die Luchse bereits gut zwei Stunden vor Anpfiff voller Tatendrang in der Weihenstephan Arena ein. Auch für die Gastgeber stand jedoch einiges auf dem Spiel. Die Schwarzbären, die sich vor Saisonbeginn berechtigte Hoffnungen auf einen Playoff-Platz gemacht hatten, wurden nach einer Heimniederlage gegen den ESC Dorfen 1B in der Tabelle vom ESV Dachau überholt. Wollten die Domstädter noch ihre Minimalchance auf den dritten Platz wahren, dürften sie gegen den MEK nun keine Punkte liegen lassen.
Die Anfangsphase des Spiels gehörte den Gastgebern. Schon früh schnürten die Black Bears ihren Gegner in der eigenen Zone ein. Die Luchse beschränkten sich in den ersten Momenten des Spiels auf das Verteidigen des eigenen Tores. Besonders die zweite Reihe der Luchse stand in der Anfangsphase unter Druck und konnte sich zwei Mal lediglich auf Kosten eines Icings befreien. Der dritte Versuch gelang den Münchnern jedoch regelkonform. Der Befreiungsschlag aus dem eigenen Drittel wurde auf Höhe der Mittellinie von einem Schwarzbären abgefälscht. Neben dem unübersehbaren Richtungswechsel des Pucks konnten die Zuschauer das laute „klack“ des Zusammenstoßes von Puck und Schläger vernehmen. Die Luchse fuhren erleichtert zum Wechseln, bis ein Pfiff für Verwunderung und Kopfschütteln sorgte. Die Unparteiischen entschieden trotz bester Sicht auf die Situation auf unerlaubten Weitschuss – eine weitreichende Fehlentscheidung. Die schon lange auf dem Eis ausharrende, erschöpfte zweite Formation durfte nicht wechseln, die Gastgeber entschieden das Bully für sich und Felix Kammermeier sorgte für das 1-0 für die Bären. Der Treffer war angesichts des starken Starts der Gastgeber keineswegs unverdient, hätte aufgrund der unerklärbaren Icing-Entscheidung allerdings nie entstehen dürfen.
Die Mannschaft von Ex-Profi Nils Hanfstingl nahmen auch nach dem 1-0 nicht den Fuß vom Gas und spielte weiter munter auf das Tor von Tamino Kaut. Der Münchner Goalie konnte sich in diesem Drittel wahrlich nicht über Unterbeschäftigung beschweren. Das Schussverhältnis im ersten Abschnitt lautete 16-4 zugunsten der Domstädter. Trotz einiger guter Gelegenheiten bissen sich die Bären jedoch am stark aufspielenden Tamino die Zähne aus. Auch die Hintermannschaft der Luchse hatte einen großen Anteil daran, dass die Gastgeber vorerst nicht über den Führungstreffer hinauskamen. Dominik Hnat und Leon Axtner stellten ihren Kampfgeist unter Beweis, als sie zwei Großchancen aus nächster Nähe per Block vereitelten. Die größte Torchance für den MEK hatte Yehor Vinnytskyi. Der ukrainische Stürmer konnte bei einem Breakaway nur noch per Foul gestoppt werden, allerdings scheiterte Yehor mit dem ihm folgerichtig zugesprochenen Penaltyschuss am Freisinger Torhüter Hanisch. So mussten die Luchse mit einem 1-0 Rückstand in die Kabine gehen.
Tore fallen, Tore fallen
Die Botschaft, die MEK-Coach Markus Kiefl seinen Mannen in der Drittelpause gegeben hat, muss Wirkung gezeigt haben. Die Luchse zeigten im zweiten Abschnitt ein völlig anderes Gesicht. Im krassen Kontrast zu den ersten zwanzig Minuten waren es nun die Münchner, die das Spiel machten, und ihre Gegner massiv unter Druck setzten. In der 26. Minute belohnten sie sich erstmals für ihre harte Arbeit. Yehor Vinnytskyi feuerte einen präzisen Steilpass direkt in den Lauf von seinem Sturmpartner Theodor Ziegelhöffer. An seiner alten Wirkungsstätte beschloss Theo, ein wenig zu zaubern. Der wendige, blitzschnelle Stürmer setzte sich gegen beide seiner Gegenspieler durch und feuerte einen satten Handgelenkschuss auf das gegnerische Tor. Die Scheibe landete zunächst an der Unterkante der Latte, sprang von dort allerdings in die Maschen des Freisinger Gehäuses. Theo ließ sich verdienterweise für seinen vierten Saisontreffer bejubeln und setzte ein Zeichen – hier geht heute etwas für den MEK.
Bevor die Luchse allerdings gefährlich in Schwung kommen konnten, wurden sie ausgebremst, allerdings nicht im sportlichen Sinne. Schon im ersten Abschnitt wurde auffallend häufig das Freisinger Gehäuse aus der Verankerung gerissen. Nach dem ersten Seitenwechsel traten mit dem nun von MEK-Goalie Tamino Kaut gehüteten Tor keine Probleme mehr auf, dafür nun jedoch auf der anderen Seite. Bären-Torhüter Manuel Hanisch wurde an diesem Abend wohl vom Pech verfolgt, denn besonders im zweiten Abschnitt musste das Spiel nahezu alle fünf Minuten aufgrund eines verschobenen Tors auf Seiten der Gastgeber unterbrochen werden. Nicht nur die sich zu diesen Zeitpunkten meist im gegnerischen Drittel befindenden Luchse waren spätestens nach dem dritten Vorfall innerhalb kürzester Zeit hiervon ermüdet. Die wiederholten Verschiebungen wirkten sich auch auf das Material aus. In der dreißigsten Minute war das Eis rund um das Gehäuse von Hanisch dermaßen intensiv bearbeitet, dass die Pfosten nicht mehr in ihre Verankerungen zu bekommen waren. Die Folge war eine vorgezogene Drittelpause in der 30. Spielminute zur Wiederherstellung der Eisfläche rund um den Torraum der Gastgeber.
Die Domstädter kamen besser aus der vorgezogenen Drittelpause als ihre Gäste. Wenige Sekunden nach WIederanpfiff vollendete Severin Stippl einen Konter zur erneuten Führung der Bären. In diesem Abschnitt hatten die Luchse jedoch stets die richtige Antwort. In der 34. Minute brachte Maximilian Deutzmann einen Schuss aus nächster Nähe auf Manuel Hanisch. Der Freisinger Goalie konnte den Versuch von Max und den Nachschuss von Gereon Erpenbach noch abwehren, doch im dritten Versuch war Moritz Barth zur Stelle. Der Jungluchs drückte den Puck zum verdienten 2-2 Ausgleich über die Linie. Der Treffer war nicht nur für Moritz, sondern für die gesamte zweite Reihe der verdiente Lohn für ein Spiel voller harter Arbeit.
Im direkten Anschluss an den zweiten Treffer der Gäste stand einmal mehr der Freisinger Torraum im Mittelpunkt. Die dritte minutenlange Unterbrechung innerhalb kürzester Spielzeit hatte nach langer Beratschlagung einen erneuten Tortausch zur Folge. Die Gäste nahmen die Situation mit Humor und setzten ihr offensiv starkes Drittel nach Wiederanpfiff fort, konnten allerdings vorerst keinen weiteren Treffer erzielen. Dennoch konnten die Münchner mit sich zufrieden sein, hatten sie sich doch trotz zweifachen Rückstands und weiterer Begleiterscheinungen in das Spiel zurückgekämpft.
Fragwürdiges Tor sorgt für die Entscheidung
Der letzte Abschnitt begann mit dem nächsten Rückschlag für die Gäste. Die Schwarzbären kamen das ganze Spiel über mit viel Tempo aus der eigenen Zone und konnten sich entsprechend viele Kontergelegenheiten erarbeiten. Einen dieser schnellen Gegenangriffe konnte Neuzugang Sebastian Wiche zum 3-2 für die Gastgeber verarbeiten. Alle guten Dinge sind drei – würde der dritte Führungstreffer für die Domstädter nun reichen?
Mitnichten. Die Luchse zeigten ihren zahlreich aus der Landeshauptstadt mitgereisten Fans, dass sie die Heimreise nicht ohne Punkte antreten wollen. So war es mehr als passend, dass der erneute Ausgleich als Tor des Willens charakterisiert werden kann. Das Münchner Kindl Andreas Steer überzeugt das ganze Jahr über schon mit Einsatz und Siegeswillen. Dies tat er auch in der 47. Minute, als er sich ein Herz nahm und es auf Zuspiel von Dmitrii Paramonov mit einem Direktschuss von der blauen Linie versuchte. Genau in der Flugbahn der Scheibe stand Christian Steinmetz, der geistesgegenwärtig handelte und den Schläger genau zum richtigen Zeitpunkt in den Schuss hielt. Die Scheibe wurde für Hanisch unhaltbar abgefälscht und schlug zum erneuten Ausgleich im gegnerischen Tor ein und ließ einmal mehr alles von vorne beginnen.
Obwohl die Landeshauptstädter am Freitagabend unglaublich viel Kampfgeist zeigten, konnten sie sich von dem vierten und letzten Tiefschlag nicht mehr erholen. Nur eine Minute nach dem dritten Ausgleichstreffer klingelte es erneut im Münchner Gehäuse. Marcus Mooseder sorgte für die vierte Führung seiner Bären und erneuten Unmut auf der Bank der Gäste. Diesmal ging dem Tor zwar kein ungeahndetes Icing voraus, dafür stand der Freisinger Routinier jedoch einen guten Meter im Abseits. Dass der Torreigen in der Freisinger Weihenstephan Arena von äußerst diskussionswürdigen Treffern eröffnet und beendet wurde, erschien an diesem von ausbleibenden Pfiffen und minutenlangen Unterbrechungen geprägten Abend nahezu passend.
Im Anschluss drängten die Luchse bis zum Abpfiff auf den Ausgleich, allerdings vergeblich. Die wohl beste Gelegenheit bot sich Yehor Vinnytskyi. In einem fünfminütigen Überzahlspiel kurz vor Abpfiff hatte Yehor nach einem optimalen Querpass die Riesenchance zum Ausgleich, allerdings verhinderte ein blitzschneller Reflex von Hanisch den nicht unverdienten vierten Treffer der Gäste. Ein letzter Aufreger blieb noch, als das Tor der Gastgeber wenige Sekunden vor Abpfiff erneut aus der Verankerung gelöst wurde, allerdings änderte sich nichts mehr an dem Ergebnis und der Tatsache, dass die Luchse einmal mehr punktlos vom Eis gehen mussten.
Der Lohn für ein starkes Auswärtsspiel bleibt aus
Über sechzig Minuten boten sich Luchse und Schwarzbären ein ausgeglichenes, sehenswertes Eishockeyspiel. Das Glück war den Landeshauptstädtern an diesem Abend jedoch alles andere als hold. Kontroverse Gegentore, verschossene Penalties, vereitelte Großchancen – es war eine wahre Mischung aus Pech und fehlender Chancenverwertung, die die Münchner erneut leer ausgehen ließ. Nach Abpfiff waren die Gedanken des Luchsrudels jedoch bei Kabinenbauer Alfons Killinger, der das Spiel aus gesundheitlichen Gründen verpasste. Wir wünschen unserem Fonsi gute Besserung und hoffen, dich am besten schon in Dorfen wieder an Bord zu haben!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Jungs vom MEK ungewohnt früh gefordert. Am Samstag, dem 17. Februar, treten die Luchse beim ESV Gebensbach an. Der Anpfiff im Dorfener Dr. Rudolf Stadion ist bereits um 16:30 Uhr. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung beim Spitzenreiter!
Benjamin Dornow, 14. Februar 2024
Statistik
SE Freising Black Bears – Münchner EK „Die Luchse“ 4-3 (1-0, 1-2, 2-1)
09. Februar 2024, 20:15 Uhr
Weihenstephan Arena Freising
Zuschauer: 161
Aufstellungen:
SE Freising Black Bears
Hanisch, Krojer – Lieser, Sakinger, Lindner, Heilmaier, S. Schorr, Stegner, D. Schmidt – Kammermeier, Aigner (A), Wiche, Mooseder, Bernau, K. Schmidt, Hamza, Stippl, Schünemann (A), Lutschnikov, Kurnosow (C)
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – von Friderici, Killinger (A), Schafroth, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Listl, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), M. Schorr, Langer, Klein, Erpenbach, Steer, Barth
Tore:
1-0 Kammermeier (Kurnosow, 2:17)
1-1 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, Steer, 25:04)
2-1 Stippl (Aigner, Stegner, 30:27)
2-2 Barth (Erpenbach, Deutzmann, 33:18)
3-2 Wiche (Lutschnikov, Schünemann, 42:16)
3-3 Steinmetz (Steer, Paramonov, 46:48)
4-3 Mooseder (kein Assist, 47:48)
Schüsse:
SE Freising Black Bears: 30
Münchner EK „Die Luchse“: 25
Strafminuten:
SE Freising Black Bears: 17
Münchner EK „Die Luchse“: 12
Bilder












Zwei Spiele am vorletzten Saisonwochenende – Luchse treten in Freising und gegen Fürstenfeldbruck an
Die Mannschaft des Münchner EK ist am kommenden Wochenende doppelt im Einsatz. Am Freitag sind die Landeshauptstädter bei den Black Bears Freising zu Gast, ehe es am Samstag im Weststadion zum kleinen Derby gegen den EV Fürstenfeldbruck 1B kommt.
Nach Tiefschlägen die Saison positiv abschließen
Die vergangenen beiden Wochenenden waren wahrlich nicht einfach für den Münchner Eishockeyklub. Zunächst ging das Heimspiel gegen den Tabellenführer ESV Gebensbach klar mit 0-7 verloren. Anschließend gab es für die Luchse den nächsten Tiefschlag. Die Spiele gegen den ESC Dorfen 1B und den ESV Dachau wurden mit 0-5 Toren und 0-3 Punkten gegen den MEK gewertet. Der Grund hierfür war der Einsatz von mehr als zwei transferkartenpflichtigen Spielern, die außerhalb der EU stammen. Die offizielle Bilanz aus den letzten drei Spielen sieht mit 0 Punkten und 0-17 Toren somit desaströs aus.
Mannschaft wie Offizielle wollen sich hiervon jedoch nicht aus der Bahn werfen lassen. Auch wenn die eigenen Erwartungen in dieser Spielzeit nicht erfüllt werden konnten, möchten die Landeshauptstädter ihren Fans, Sponsoren und Unterstützern einen versöhnlichen Saisonabschluss bescheren. Der erste Schritt hierzu wären zwei gute Leistungen am vorletzten Pflichtspielwochenende der aktuellen Eiszeit. In beiden Spielen möchten sich die Luchse für Niederlagen in den jeweiligen Hinspielen revanchieren. Für beide Gegner der Münchner geht es allerdings noch um die Plätze im Endklassement. Entsprechend wird es kein leichtes Unterfangen, sich die Punkte zu sichern.
Die Gegner am Wochenende
Auch die Black Bears Freising sind mit hohen Erwartungen an sich selbst in die Saison gestartet. Die Mannschaft von Coach Nils Hanfstingl belegte im vergangenen Winter den dritten Tabellenplatz und konnte sich im Sommer weiter verstärken. Zu den vielen höherklassig erfahrenen Bären wie Dimitri Kurnosow, Nikolas Schünemann und Felix Kammermaier gesellten sich von den Germering Wanderers kommend Marcus Mooseder und Stefan Sohr dazu. Die äußerst erfahrene Mannschaft spielt erneut eine starke Runde und belegt aktuell den vierten Tabellenplatz. Im Fernduell um den dritten Platz benötigen die Bären in ihren letzten beiden Spielen jeden Punkt, den sie bekommen können. Besonders die letztwöchige Heimniederlage gegen den ESC Dorfen 1B könnte sich hier als vorentscheidend erweisen. Patzen die Freisinger nun auch gegen die Luchse, wäre dem ESV Dachau der dritte Platz kaum mehr zu nehmen. Entsprechend hoch wird die Motivation der Gastgeber sein, die Landeshauptstädter wie im Vorjahr ohne Punkte heimzuschicken.
Einen Tag nach dem Auswärtsspiel in Freising steht für die Luchse ein hinsichtlich der Endplatzierung in der Bezirksliga Mitte wichtiges Duell an. Der EV Fürstenfeldbruck 1B befindet sich aktuell punktgleich mit dem MEK auf dem siebten Tabellenplatz der Bezirksliga Mitte. Die Landeshauptstädter und die Crusaders-Reserve weisen die selbe Punktzahl und eine identische Tordifferenz auf. Dennoch haben die Brucker die Nase aufgrund der besseren Tordifferenz vorne. Angesichts des schweren letzten Saisonspiels in Gebensbach wäre ein Erfolg gegen den EVF für die Mannschaft von Markus Kiefl eminent wichtig, wenn der vorletzte Tabellenplatz im Endklassement vermieden werden soll.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 13 Spiele | 13 Punkte | 32-48 Tore | Platz 8
SE Freising: 14 Spiele | 23 Punkte | 48-43 Tore | Platz 4
EV Fürstenfeldbruck 1B: 13 Spiele | 13 Punkte | 34-50 Tore | Platz 7
Letzte Ergebnisse MEK vs Freising
28.11.2023: Münchner EK – SE Freising 2-3 (-> Spielbericht)
27.11.2022: SE Freising – Münchner EK 4-2 (-> Spielbericht)
Letzte Ergebnisse MEK vs Fürstenfeldbruck 1B
15.12.2023: EV Fürstenfeldbruck 1B – Münchner EK 3-1
03.02.2023: Münchner EK – EV Fürstenfeldbruck 1B 2-0 (-> Spielbericht)
Sonderaktion zum letzten Heimspiel
Für alle Besucher unseres letzten Heimspiels der Saison 2023/24 haben wir uns ein kleines Special ausgedacht. Nach den nicht zufriedenstellenden Resultaten der vergangenen beiden Wochen wollen wir gemeinsam ein erfolgreiches letztes Spiel im Luchsbau feiern. Aus diesem Grund wollen wir alle Zuschauer, die das Stadion mit einem unserer neuen Hockeytown Munich MEK-Schals um den Hals betreten, auf ein Freigetränk einladen. Ihr besitzt noch keinen Schal? Kein Problem – beim Kauf eines Schals erhaltet ihr ein Freigetränk gratis dazu! Wir laden euch herzlich ein, dieses Sonderangebot wahrzunehmen, und freuen uns auf eine schwarz-gelbe Schalwand im Münchner Weststadion!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen die SE Freising Black Bears am Freitag, dem 09. Februar 2024, beginnt um 20:15 Uhr in der Weihenstephanarena Freising. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Das Spiel gegen den EV Fürstenfeldbruck 1B am Samstag, dem 10. Februar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse am kommenden Wochenende unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.


Benjamin Dornow, 07. Februar 2024
Der Spitzenreiter gibt sich keine Blöße – Luchse kassieren klare Niederlage gegen Gebensbach
Im Duell gegen den souveränen Spitzenreiter der Bezirksliga Mitte konnten die Münchner Luchse leider keine Überraschung erzielen. Die Landeshauptstädter mussten sich dem ESV Gebensbach mit 0-7 (0-3, 0-2, 0-2) geschlagen geben.
Gäste setzen frühe Duftmarke
Die Voraussetzungen im Münchner Weststadion waren vor Anpfiff glasklar. Den gastgebenden Luchsen steckte ein niederschmetterndes Wochenende in den Knochen. Die Derbyniederlage in Dachau schmerzte die Münchner Seele, und die später folgende Wertung des Spiels gegen den ESC Dorfen 1B machte aus einem sportlich bitteren Sonntag ein schwarzes Wochenende. Der ESV Gebensbach hingegen eilt in dieser Saison geradezu von Erfolg zu Erfolg. Die Gemschbecker verließen das Eis bisher nur zwei Mal nicht siegreich und haben es selbst in der Hand, in wenigen Wochen mit dem Heimrecht in der Tasche in die Playoffs zu starten.
Entsprechend motiviert starteten die Gäste in die Begegnung. Die Mannschaft von Trainerlegende Heinz Zerres ist eine gut geölte Maschine. Die Laufwege stimmen, die teilweise seit der Laufschule miteinander spielenden Gebensbacher wissen stets, wo der Mitspieler steht, und es gibt auf dem Eis nur eine Richtung, nämlich das gegnerische Tor. Die offensive Intensität der Gäste überrumpelte die Jungs von MEK in der Anfangsphase und wirkte sich schon früh auf den Spielstand aus. Schon in der zweiten Minute brachte Patrik Samanski die Gäste in Führung. Drei Minuten später konnte dieselbe Reihe der Gäste schon wieder jubeln. Diesmal scheiterte Samanski zunächst, allerdings war Lukas Piller zur Stelle und brachte den Puck zum 2-0 im Tor der Luchse unter.
Auch ein Überzahlspiel half den Gastgebern nicht, um wieder in die Begegnung zu finden. Sah das Münchner Powerplay in Dachau noch dominant aus, ließen sich die Luchse am Freitagabend von ihren aggressiv verteidigenden Gegnern verunsichern. In der Folge kassierten die Münchner in Überzahl selbst eine Strafe. Nach dem Ablauf der eigenen Strafzeit zeigte der ESV, wie man mit einem Mann mehr auf dem Eis agiert. Die Gäste ließen den Puck in den eigenen Reihen laufen, warteten auf die Lücke und schlugen eiskalt zu. Kapitän Rudolf Mayer schloss eine sehenswerte Kombination ab und stellte auf 0-3.
Die Luchse versuchten ihrerseits ihr Bestes, um sich in das Spiel zurückzukämpfen. Besonders Alex van gen Hassend zeigte sich am heutigen Abend von seiner besten Seite. Der Münchner Dauerbrenner spielte im Nachwuchs für den ESV und traf somit auf einige alte Wegbegleiter. Besonders körperlich gab Alex alles, steckte Hits ein und konnte zwei Strafzeiten gegen die Gäste herausholen. Leider konnten seine Mitspieler nichts mit dem numerischen Vorteil anfangen, sodass die Landeshauptstädter mit einem 0-3 Rückstand in die erste Pause gingen.
Große Chancen für die Luchse, zwei Tore für den ESV
Der zweite Abschnitt begann für die Landeshauptstädter deutlich besser. Wirkten sie zu Beginn des Spiels noch verunsichert, traten die Jungs von Coach Markus Kiefl nach Wiederanpfiff deutlich fokussierter auf. Für die erste Großchance war erneut Alex van gen Hassend verantwortlich. VGH stürmte den linken Flügel entlang bis zur Torlinie und schlug eine halbhohe Flanke in den Torraum von ESV-Goalie Sebastian Pfeuffer. Der Puck schlug jedoch weder direkt im Tor der Gäste ein, noch konnte der vorm Tor stehende MEK-Forward Felix Klein die gefährliche Situation ausnutzen. Im Anschluss gab es eine weitere goldene Gelegenheit für die Luchse. Innerhalb von unter zwei Minuten mussten drei Gäste auf der Strafbank Platz nehmen. In dem gut zweiminütigen doppelten Überzahlspiel feuerten die Münchner die Scheibe häufig aufs Tor, fanden ihren Meister allerdings in dem früheren Oberliga-Backup zwischen den Pfosten der Gäste.
In den ersten zwölf Minuten des Mittelabschnitts brachten die Gäste lediglich einen Schuss auf das Tor von Jens Berger. Mit ihrem zweiten Torschuss in der 32. Minute konnten sie jedoch erneut jubeln. Dominik Taras fuhr einen schnellen Gegenangriff auf das Tor der Luchse und zog vom Bullykreis aus flach ab. Der harte, blitzschnelle Schuss fand seinen Weg am Münchner Schlussmann vorbei in das Tor der Luchse. Zehn Minuten Dominanz ohne Treffer versus ein Tor aus zwei Schüssen stand symbolisch für den Unterschied zwischen den Luchsen und dem Spitzenreiter aus dem Eishockeydorf.
Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass die Luchse ihr Schicksal über sich ergehen ließen. Die Münchner kämpften, spielten, bissen und schossen. Was den Landeshauptstädtern wie die ganze Saison über schon jedoch fehlte, war Fortune im Abschluss. Die Abschlussschwäche wirkte am Freitag wie eine sich selbst verstärkende Spirale, denn wenn es schon nicht läuft, kommt eben noch Pech dazu. So konnten die Landeshauptstädter trotz großer Bemühungen und viel Kampf keinen eigenen Treffer bejubeln, mussten dafür jedoch den zweiten Gegentreffer des Drittels hinnehmen. Erneut Taras erhöhte in der 37. Minute auf 0-5. Während Taras seinen Doppelpack schnürte, war Tor Nummer Fünf ebenfalls der erste Treffer, an dem Patrik Samanski (ein Tor, drei Assists) nicht beteiligt war.
Luchse kämpfen, Gäste treffen
Trotz des ernüchternden Zwischenstandes steckten die Luchse auch im letzten Drittel nicht auf. Verteidiger Dominik Hnat machte dies schnell und kompromisslos klar. Der Münchner Abwehrhüne schickte den letztjährigen Bayernliga-Kapitän Christian Göttlicher mit einem saftigen, aber regelkonformen Open-Ice-Hit zu Boden. Trotz bester Bemühungen konnten die Landeshauptstädter jedoch nichts gegen die gnadenlose Effizienz der Gäste ausrichten. Schleicht sich dann auch noch eigenes Pech in die Gleichung ein, wird es bitter. In der 44. Minute brach der Schläger von Christian Steinmetz bei einem Zweikampf in der neutralen Zone. Die Gemschbecker schalteten blitzschnell, nutzten die „quasi“-Überzahl, um sich in das gegnerische Drittel zu spielen, und stellten in Person von Jonas Weindl auf 0-6.
Die Landeshauptstädter taten weiterhin alles, um den 65 Zuschauern im Münchner Weststadion wenigstens einen Grund zum Jubeln zu geben, doch es sollte an diesem Abend nicht sein. Trotz eines Schussübergewichts im letzten Drittel und im Spiel gelang den Landeshauptstädtern auch im Schlussabschnitt kein Treffer. Den Deckel auf einen gebrauchten Abend für den MEK setzte Philipp Pfahler in der 58. Minute mit dem Treffer zum 0-7. Am Ende des Spiels stand ein absolut verdienter Sieg des ESV Gebensbach, der lediglich durch die trotz des glasklaren Spielstands bis zur letzten Sekunde von den Gästen gefahrenen Checks an der Grenze des Erlaubten etwas getrübt wurde.
Guter Kampf trotz klarer Niederlage
Verliert eine Mannschaft mit sieben Toren Unterschied, ist diese Niederlage komplett gerechtfertigt. Dies war auch am Freitagabend der Fall. Die Gäste vom ESV Gebensbach zeigten von Anpfiff an, warum sie an der Spitze der Bezirksliga Mitte stehen, und weshalb sie den Gruppensieg in eigener Hand haben. Dennoch entließ Coach Markus Kiefl seine Mannschaft mit den Worten in die Nacht, dass sie heute ohne schlechte Gefühle in den Spiegel schauen können. Nach einem verschlafenen ersten Drittel spielten die Luchse in den verbleibenden vierzig Minuten mit Herz und Leidenschaft und zeigten, dass sie für ihre Farben kämpfen wollen und können. Besonders Alex van gen Hassend konnte mit einer unglaublich beherzten Leistung hervorstechen. Die extreme Abschlussschwäche und ein bestens aufgelegter Gästegoalie hemmten die Luchse allerdings auch gegen den Spitzenreiter. Ebenfalls hervorzuheben ist Torhüter Jens Berger, der sich trotz sieben Gegentreffern häufig auszeichnen konnte und einige Großchancen der hochklassig erfahrenen gegnerischen Stürmer spektakulär vereiteln konnte.
Ausblick
Am kommenden Wochenende gibt es wieder eine doppelte Ladung Luchse für euch. Die Mannschaft von Markus Kiefl ist am Freitag, dem 9. Februar, um 20:15 Uhr bei den Black Bears Freising gefordert. Am darauffolgenden Samstag ist die zweite Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck zum kleinen Derby in der Landeshauptstadt zu Gast. Wir wollen die unglücklich verlaufenen letzten Wochenenden wiedergutmachen und würden uns entsprechend über regen Besuch bei unseren beiden Spielen am Wochenende sehr freuen!
Benjamin Dornow, 05. Februar 2024
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach 0-7 (0-3, 0-2, 0-2)
02. Februar 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 65
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Schafroth, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Klein, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth
ESV Gebensbach
Pfeuffer, Hammerlindl – Neumayr, Srba, Reiter (A), Mayer (C), Huber, Beham (A) – Göttlicher, Samanski, Taras, Panthaler, Weindl, Piller, Pfahler, Sonnengruber, Selmair
Tore:
0-1 Samanski (Taras, Piller, 1:57)
0-2 Piller (Samanski, 5:00)
0-3 Mayer (Piller, Samanski, 10:23/PP1)
0-4 Taras (Samanski, 31:21)
0-5 Taras (Srba, Mayer, 36:54)
0-6 Weindl (Pfahler, Huber, 43:24)
0-7 Pfahler (Weindl, 57:15)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“ : 32
ESV Gebensbach: 31
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 6
ESV Gebensbach; 16
Bilder










Spitzenreiter schlägt im Weststadion auf – Luchse empfangen den ESV Gebensbach
Der Münchner EK startet mit einem sportlichen Hingucker in seine letzten vier Saisonspiele. Mit dem ESV Gebensbach gibt der Spitzenreiter der Bezirksliga Bayern Mitte seine Visitenkarte im Weststadion München ab.
Schwere Aufgabe nach bitterer Derbypille
Ein Spielabbruch und eine Derbyniederlage. Das Luchsrudel hatte sich das vergangene Wochenende deutlich anders vorgestellt. Das Freitagsheimspiel gegen den ESC Dorfen 1B war vorbei, ehe es beginnen konnte. Ein massiver Regenschauer erschwerte den Spielfluss im offenen Münchner Weststadion massiv. Maximilian Deutzmann konnte seine Mannschaft in der zweiten Minute in Führung bringen, doch drei weitere Minuten später wurde das Spiel einvernehmlich witterungsbedingt unterbrochen. Obwohl sich der Regen nach ein paar weiteren Minuten gelegt hatte, wollten die Gäste das Spiel nicht mehr fortsetzen. Somit wurde die Begegnung nach noch nicht mal fünf gespielten Minuten beendet.
Am Sonntag gab es endlich sechzig Minuten Eishockey, allerdings liefen diese nicht gerade nach dem Geschmack der Landeshauptstädter. Im Derby beim ESV Dachau legten die Luchse los wie die Feuerwehr, verloren ihre Linie allerdings nach dem ersten Drittel und mussten sich schlussendlich mit 6-3 geschlagen geben. Keine Niederlage sorgt für Freude, doch eine Derbypleite schmerzt natürlich besonders. Nichtsdestotrotz arbeite Coach Markus Kiefl unter der Woche weiter mit seiner Mannschaft auf die letzten Saisonspiele hin. Vier Gelegenheiten haben die Jungs vom Münchner EK noch auf Punkte, doch die erste dieser Aufgaben dürfte gleich eine der schwersten Aufgaben der Saison darstellen.
Der Gegner am Wochenende
Elf Siege in dreizehn Spielen, die meisten Tore, die wenigsten Gegentore und das beste Torverhältnis der Bezirksliga Mitte. Der ESV Gebensbach spielt eine souveräne Runde und steht hochverdient auf dem ersten Tabellenplatz. Die Gemschbecker Mannschaft aus dem Vorjahr wurde weitestgehend zusammengehalten und spektakulär verstärkt. Der tschechische Verteidiger Michal Srba stabilisierte die ESV-Defensive, und die zweite namhafte Neuverpflichtung musste im Vergleich zur Vorsaison nicht mal das Stadion wechseln. Der frühere Kapitän des Bayernligisten ESC Dorfen, Christian Göttlicher, geht seit dieser Saison für den Nachbarverein auf Punktejagd. Außerdem tritt neben dem schon länger dort aktiven Florian Sonnengruber mit Florian Bochnak nun auch ein zweiter ehemaliger Luchs beim ESV an.
Während in München am vergangenen Freitag nach fünf Minuten Schluss war, trotzte die Mannschaft von Heinz Zerres dem Wetter. Das Auswärtsspiel beim EV Fürstenfeldbruck 1B war ebenfalls von starkem Regen geprägt. Nach einem um etwa eine Stunde verzögerten Spielbeginn stellten die Gemschbecker im Eisstadion an der AmperOase ihre Dominanz der Bezirksliga Mitte einmal mehr unter Beweis. Am Ende stand ein nie gefährdeter 0-7 Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel. Auch die Luchse werden wohl alle Hände voll zu tun haben, um ein ähnlich klares Ergebnis zu vermeiden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 11 Spiele | 13 Punkte | 35-37 Tore | Platz 7
ESV Gebensbach: 13 Spiele | 33 Punkte | 84-27 Tore | Platz 1
Letzte Ergebnisse MEK vs Gebensbach
22.01.2023: ESV Gebensbach – Münchner EK 3-6 (-> Spielbericht)
12.11.2022: Münchner EK – ESV Gebensbach 6-7 (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
Simon Klopstock absolvierte am vergangenen Wochenende sein letztes Saisonspiel für den Münchner EK. Für den Europawahlkandidaten steht ab nun der Wahlkampf im Vordergrund. Wir wünschen Simon nun viel Erfolg bei seinen anstehenden Herausforderungen außerhalb der Eisfläche!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESV Gebensbach am Freitag, dem 02. Dezember 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse im Weststadion unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 01. Februar 2024
Derbyniederlage in Dachau – Luchse gehen gegen die Spechte erneut leer aus
Auch im zweiten Derby der Saison geht die Mannschaft des Münchner EK leer aus. Der ESV Dachau konnte die Punkte mit einem 6-3 (2-2, 1-0, 3-1) Erfolg gegen die Luchse im eigenen Stadion behalten.
Luchse legen vor, Spechte ziehen nach
Kurz nach Anpfiff machten die Spechte erstmals klar, wie sie sich das Derby am Sonntagabend vorstellten. Simon Klopstock schickte einen Gastgeber mit einem harten, aber regelkonformen und entsprechend sehenswerten Open Ice Hit zu Boden. Daraufhin vergaß sein Gegenspieler wohl, welche Sportart auf der städtischen Kunsteisbahn betrieben wird. Der Dachauer Stürmer ging auf Simon los, riss ihm den Helm vom Kopf und schleuderte diesen quer über die Spielfläche. Dazu noch versuchte er, den helmlosen Münchner Stürmer auf die Eisfläche zu zerren. Unverständlicherweise wurde dieses grob unsportliche Verhalten lediglich mit einer handelsüblichen Zwei-Minuten-Strafe belegt.
Glücklicherweise ließen sich die Luchse von dem ersten Aufreger des Abends nicht aus der Bahn werfen. Ganz im Gegenteil, die Münchner nahmen die Situation sportlich und nutzten ihr erstes Überzahlspiel des Abends aus. Die Gäste ließen den Puck wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen laufen, bis Kapitän Leon Axtner viel Zeit und Raum zum Schiessen hatte. Leon nahm Maß, zog ab und konnte ESV-Goalie Jannes Steurer auf der Stockhandseite überwinden. Das Tor musste bei Leon Erinnerungen an das erste Spiel gegen die Spechte wecken, denn dort sorgte er ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis für den ersten Treffer seiner Mannschaft.
Leider hielt die Freude über den Führungstreffer nicht all zu lange. Eine Minute nach dem 1-0 wurde Yehor Vinnytskyi auf die Strafbank geschickt, und die Gastgeber standen den Luchsen in Sachen Powerplay in nichts nach. Maximilian Kronschnabl feuerte einen Schuss auf MEK-Goalie Jan Kumerics ab, den der Münchner Goalie nur abprallen lassen konnte. Der Rebound landete bei ESV-Stürmer Alexander Götz, der direkt abzog und den Puck in den Maschen zappeln ließ. Wie gewonnen, so zerronnen.
Nun waren die Luchse wieder gefordert, und die Mannschaft von Markus Kiefl lieferte. Vor allem auf fremdem Eis ist das Münchner Powerplay mit einer Erfolgsquote von 22,45% mittlerweile eine Waffe. Als die Gäste in der achten Minute also erneut mit einem Mann mehr agieren konnten, setzte sich der Trend aus dem ersten Powerplay fort. Die Landeshauptstädter waren nicht vom Puck zu trennen und ließen ihn geduldig in den eigenen Reihen laufen, bis sie schließlich die optimale Schusssituation finden konnten. Diesmal war es Felix Klein, der vom linken Bullykreis aus freie Sicht- und Schussbahn auf das gegnerische Tor hatte. Der Neuluchs nahm Maß, zog ab und brachte den Puck zur erneuten Führung im Tor unter. Felix belohnte sich mit seinem zweiten Treffer des Monats für enorm starke Leistungen seit seiner Rückkehr aus dem Lazarett.
Die Spechte hatte auch auf den zweiten Rückstand des Spiels die richtige Antwort. Der frühere Bayernliga-Spieler Martin Dürr brachte in der zwölften Minute den Puck mit einem Schlenzer vom linken Bullykreis aus auf das Tor von Jan Kumerics. Hier zeigte sich einmal mehr, dass es sich manchmal lohnt, einfach zu schiessen. Die Scheibe rutschte Jan zwischen Arm und Oberkörper durch und kullerte zum 2-2 Ausgleich über die Linie.
Wenn sich die Luchse in diesem Drittel etwas vorwerfen lassen müssen, dann den enorm fahrlässigen Umgang mit ihren Chancen. Die Landeshauptstädter verzeichneten im ersten Abschnitt fast vier Mal so viele Schüsse wie ihre Gegner. Die größte Gelegenheit zum dritten Treffer des Abschnitts war jedoch eher ein Produkt des Zufalls. Der Münchner Kapitän setzte sich erneut in Überzahl gegen seine Gegenspieler durch, zog aus dem hohen Slot ab und traf einen Dachauer Verteidiger am Schienbein. Der Abpraller landete auf dem Schläger von Leon, der direkt abzog. Der Schuss aus nähester Nähe landete jedoch nicht im Tor, sondern an beiden Pfosten. So ging es mit einem für die Gäste nicht gerade zufriedenstellenden 2-2 Unentschieden in die erste Pause.
Luchse lassen nach, Spechte gehen voran
Im Mittelabschnitt verlagerte sich das Geschehen zunehmend in das Drittel der Luchse. Das im ersten Abschnitt noch unaufhaltbar wirkende Überzahlspiel geriet ins Stocken, eigens erspielte Chancen wurden immer seltener und die Spechte übten zunehmend Druck auf das Tor von Jan Kumerics aus. Mit jedem Abschluss auf sein Tor wurde der Münchner Goalie jedoch sicherer und ließ die Spechte ein ums andere Mal leer ausgehen. Die wohl größte Chance in dieser massiven Druckphase der Gastgeber hatte Tim Berndt auf dem Schläger. Ein Münchner Lapsus im gegnerischen Drittel verschaffte den Gastgebern einen Zwei-auf-Null-Konter und somit eine goldene Gelegenheit für ihre erste Führung des Abends. Zum Glück für die Luchse hatte Berndt sichtlich Probleme damit, den Puck zu verarbeiten. Der Dachauer Stürmer lief zunächst beinahe ins Abseits und verstolperte die Scheibe anschließend vor dem Abschluss.
Die vergebene Großchance wurde von den Landeshauptstädtern unglücklicherweise nicht als Warnschuss aufgefasst. Die Gastgeber blieben auch in den folgenden Minuten dominant und belohnten sich im der 32. Minute. Nachdem Alexander Götz im ersten Versuch noch aus nächster Nähe an Jan Kumerics scheiterte, stupste Rick Gebhardt den Puck per Nachschuss über die Torlinie. Die wohlverdiente Führung für die Gastgeber sorgte für ausgelassene Stimmung auf der gut besuchten Dachauer Eisbahn und für lange Gesichter auf der Bank der Luchse.
Doppelschlag bringt die Vorentscheidung
Wie schon im Hinspiel gegen die Spechte starteten die Luchse mit einem Rückstand in den letzten Abschnitt. Bevor die Münchner ihre Aufholjagd überhaupt starten konnten, erstickten die Gastgeber jegliche Comebackversuche unzeremoniell im Keim. Eine Minute nach Wiederanpfiff spielten die ESVler den Puck tief in das Drittel ihrer Gegner. Von der Bande prallte der Puck in Richtung Gästetor ab und blieb neben der Kufe von MEK-Goalie Jan Kumerics liegen. Ehe die Münchner Hintermannschaft die Scheibe lokalisieren konnte, war Jonas Rimann zur Stelle und drückte den Puck über die Linie. Ein Gegentor zum Vergessen.
Für die Münchner ging es nun vom Regen in die Traufe. Eine gute Minute nach dem 4-2 für die Gastgeber fuhr Jonas Rimann ungestört in das Münchner Drittel und zog aus dem hohen Slot ab. Der millimetergenau gezielte Handgelenkschuss schlug wie ein Laser hinter dem chancenlosen Jan Kumerics ein und ließ eine erfolgreiche Aufholjagd immer unwahrscheinlicher erscheinen.
Coach Markus Kiefl reagiere auf die denkbar ungünstige Anfangsphase seiner Schützlinge und nahm eine Auszeit. Nach der kurzen Ansprache ihres Coaches fingen sich die Münchner und kamen wieder selbst zu gefährlichan Abschlüssen. Wenn allerdings selbst aus bestens herausgespielte Gelegenheiten einfach keine Tore werden wollen, wird das Prinzip Brechstange benötigt. Dies dachte sich wohl auch der MEK-Dauerbrenner Andreas Steer, als er in der 53. Minute einen Alleingang auf das gegnerische Tor fuhr und sich beim Abschluss für die Option Schlagschuss entschied. Andy feuerte die Scheibe aus kürzester Distanz auf Jannes Steurer. Der Puck rutschte dem jungen Dachauer Goalie zwischen Arm und Oberkörper durch und kullerte zum 5-3 Anschlusstreffer über die Torlinie. Ging hier vielleicht doch noch etwas für die Luchse?
Beinahe hätte die unwahrscheinliche Aufholjagd der Münchner noch Aussicht auf Erfolg gehabt. Wenige Minuten nach dem dritten Treffer der Luchse rollte der Puck erneut über die Linie. Felix Klein scheiterte bei einer Direktabnahme zunächst an Steurer, bugsierte das Spielgerät jedoch im zweiten Versuch in die Maschen. Die Luchse jubelten, allerdings zu früh. Die Schiedsrichter erkannten das Tor aufgrund von Torhüterbehinderung nicht an. Noch schwieriger wurde es für die Münchner in der 56. Minute. Nach einem rustikalen Open-Ice-Hit von Jannik Pinder ging ein ESV-Spieler sichtlich benommen zu Boden. Für Jannik war der Abend mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe beendet, und obwohl sich die Münchner selbst in Unterzahl noch Chancen erspielen konnten, konnten sie keinen weiteren Treffer mehr bejubeln. Martin Dürr setzte kurz vor Abpfiff mit einem beinahe noch von Leon Axtner vereitelten Empty-Net-Goal den Deckel drauf und feierte den Sieg mit weit ausgestreckten Armen.
Gegentore besiegeln Derbyniederlage
Die letzten beiden Derbyniederlagen nach regulärer Spielzeit in Dachau haben eines gemein – die Luchse haben zu viele Tore kassiert. Im Dezember 2021 fingen sich die Landeshauptstädter sieben Gegentreffer in Dachau, und am vergangenen Sonntag schlug der Puck sechs Mal im MEK-Tor ein. In der Offensive konnten die Münchner nicht an ihre effizienten Leistungen der Vorwochen anschließen. Besonders im ersten Drittel hatten die Gäste goldene Gelegenheiten, sich eine komfortable Führung zu erspielen. Während die Luchse ihre Gelegenheiten zu oft liegen ließen, präsentierten sich die Spechte effizient und schlugen ihrerseits eiskalt zu.
Trotz der Niederlage stießen bei den Luchsen wie schon seit Wochen Leon Axtner und Felix Klein hervor. Außerdem zeigte Simon Klopstock in seinem letzten Saisonspiel eine wie immer beherzte Leistung, konnte sich jedoch nicht mit einem Treffer belohnen. Wir wünschen Simon nun viel Erfolg bei seinen anstehenden Herausforderungen außerhalb der Eisfläche!
Ausblick
In den letzten vier Saisonspielen geht es für die Mannschaft des Münchner EK nun darum, die Spielzeit mit Erfolgserlebnissen abzuschließen. Die erste Gelegenheit hierzu erhalten die Luchse am kommenden Freitag bei einem Heimspiel gegen den ESV Gebensbach.
Benjamin Dornow, 01. Februar 2024
Statistik
ESV Dachau Woodpeckers – Münchner EK „Die Luchse“ 6-3 (2-2, 1-0, 3-1)
28. Januar 2024, 19:30 Uhr
Städtische Kunsteisbahn Dachau
Zuschauer: 70
Aufstellungen:
ESV Dachau Woodpeckers
J. Steurer – Dropmann (A), Erber, Mohr, Christian (A), Klatt – Braun (C), Dürr, Markthaler, Kronschnabl, Götz, Schlickenrieder, Fleißner, Gebhardt, Berndt, M. Steurer, Rimann
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Hnat, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Pinder, Klein, Erpenbach, Valyshkin, Steer, Barth
Tore:
0-1 Axtner (Deutzmann, Erpenbach, 4:04/PP1)
1-1 Götz (Kronschnabl, 5:28/PP1)
1-2 Klein (Axtner, Deutzmann, 9:02/PP1)
2-2 Dürr (Gebhardt, 11:18)
3-2 Gebhardt (Christian, Dürr, 31:40)
4-2 Rimann (kein Assist, 41:04)
5-2 Christian (Braun, 42:16)
5-3 Steer (Pinder, 52:42)
6-3 Dürr (Braun, 59:29/ENG)
Schüsse:
ESV Dachau Woodpeckers: 30
Münchner EK „Die Luchse“: 36
Strafminuten:
ESV Dachau Woodpeckers: 22
Münchner EK „Die Luchse“: 13+20
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