Zu spät aufgewacht – Luchse scheitern denkbar knapp an Gebensbach
Eines sind die bisherigen Pflichtspiele des Münchner EK auf jeden Fall – spannend bis zum Schluss. Auch gegen den Top2-Kandidaten ESV Gebensbach war es spannend bis zum Schlusspfiff. Leider kam eine furiose Aufholjagd der Luchse ein klein wenig zu spät, und die Gäste konnten mit einem 6-7 Auswärtserfolg die Punkte mit nach Hause nehmen.
Pirouette kontert frühen Rückstand
Während der ESV Gebensbach am Vortag ein hartes Spiel gegen den EV Königsbrunn hatte, gingen die Landeshauptstädter ausgeruht und mit vier Reihen in die Begegnung. Zu Spielbeginn merkte man den Gästen allerdings keinerlei Erschöpfung vom Vortag an. Die erste Großchance des Spiels gehörte dem früheren Luchs Florian Sonnengruber, der sich bereits in der Vergangenheit mit wichtigen Toren gegen seinen Ex-Verein als MEK-Killer erwiesen hat. In der 3. Minute bekam Sonnengruber den Puck bei einem Zwei-auf-Eins perfekt aufgelegt, doch Jan Kumerics machte sich im Münchner Tor lang und konnte den ersten Treffer des Abends mit einer Glanzparade vorerst verhindern.
Lange dauerte es jedoch nicht mehr, ehe die Gäste das erste von insgesamt dreizehn Toren an diesem Abend erzielten. Im ersten Versuch klirrte der Puck noch gegen den Pfosten, doch Rudolf Mayer nahm den zweiten Versuch auf, legte zu Nicholas Emmendorfer ab, und der designierte Torjäger des ESV netzte zum 0-1 ein. Gerade das, was die Luchse eigentlich verhindern wollten, trat ein – eine frühe Führung der Gastgeber.
Lange lumpen ließen sich die Landeshauptstädter davon allerdings nicht. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer nahm Neu-Luchs Theodor Ziegelhöffer einem der Gäste den Puck ab, lief allein auf Sebastian Pfeuffer zu und ließ dem früheren Oberliga-Goalie im Eins-gegen-Eins keine Chance. 1-1, alles auf Anfang.
In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes, kampfintensives, allerdings dennoch chancenarmes Spiel. Die Mannschaften versuchten, sich gegenseitig nach außen zu drängen, und die Zweikämpfe wurden deutlich intensiver. Es dauerte weitere zehn Minuten, bis der nächste Treffer fallen sollte, und auch dieser war definitiv sehenswert. Simon Klopstock chippte einen hüfthohen Pass zu Marius Schorr, der problemlos als ‚optimistisch‘ bezeichnet werden könnte. Kein Problem für Marius – der Münchner Stürmer stoppte den Puck mit seinem Oberkörper und brachte ihn während einer eleganten Drehung unter Kontrolle, mit der er gleichzeitig seine Begleiter abschütteln konnte. Nun befand sich Marius zusammen mit Yehor Vinnytskyi auf dem Weg in Richtung Pfeuffer, und der puckführende Luchs mit der Rückennummer 41 tat das einzig richtige. Per Querpass bediente er Yehor, und der ukrainische Stürmer versenkte die Scheibe zur 2-1 im Netz. Dank des Treffers vier Minuten vor der Pausensirene gingen die Luchse mit einer Führung in die Kabine.
Effiziente Gäste ziehen davon
Die Anfangsoffensive der Gäste wurde überstanden und man konnte sich sogar die Führung erspielen – eigentlich hätten die Luchse mit viel Dampf und Selbstbewusstsein ins zweite Drittel gehen müssen. Es waren allerdings die Gäste, die das Spiel im zweiten Abschnitt an sich rissen. Gut drei Minuten nach Wiederanpfiff war das Spiel schon wieder ausgeglichen. Lukas Piller war es, der den Münchnern eine kalte Dusche verpasste, und mit seinem Tor zum 2-2 das Spiel wieder von vorne losgehen lassen ließ.
Dieser Gegentreffer traf die Luchse härter als das erste Tor ihrer Gegner. Die Münchner verloren in der Folgezeit den Faden und überließen Gebensbach mehr und mehr die Kontrolle. Trotz des Spiels am Vortag setzte der ESV ein physisches Zeichen nach dem anderen, und die Luchse konnten weder spielerisch noch körperlich antworten. In der 32. Minute passierte schließlich, was sich lange ankündigte, und die Gäste gingen wieder in Führung. Erneut war es Nicholas Emmendorfer, der seiner Mannschaft einen Vorsprung verschaffte. Erneut hielt die Ein-Tore-Führung nicht lange, doch leider war es diesmal der ESV, der direkt nachlegte. Keine Minute nach dem Treffer von Emmendorfer erhöhte Philipp Pfahler auf 2-4 und verschaffte seinen Mannen damit etwas mehr Luft zum Atmen.
Kurz nach dem Rückstand erarbeiteten sich die Luchse ein Überzahlspiel und konnten den Rückstand dank eines kuriosen Treffers schnell halbieren. Simon Klopstock hämmerte die Scheibe in Richtung Gebensbacher Gehäuse, doch sein Schuss wurde in den Himmel abgeblockt. Auf der leicht vernebelten Spielfläche konnten weder Spieler noch Schiedsrichter die Scheibe lokalisieren, mit einer Ausnahme. Der Puck fiel Simon Langnickel vor die Füße, und da sich von den restlichen Akteuren niemand rührte, hatte der Münchner Abwehrturm ein recht leichtes Spiel damit, den Puck ohne jegliche Gegenwehr in das leere Tor zu chippen.
Hätten es die Luchse mit diesem einen Treffer Rückstand in die Drittelpause geschafft, wären sie nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Allerdings hatten die Gäste noch einen Treffer in Petto. Neunzig Sekunden vor der Pausensirene setzte Christoph Pfahler aus einem unmöglichen Winkel zum Schuss an und konnte mithilfe des Innenpfostens den Puck an Jan Kumerics vorbeiwickeln. Vier von insgesamt sechs Torschüssen des ESV landeten im zweiten Abschnitt im Tor – Brutale Effizienz.
Aufholjagd scheitert denkbar knapp
Die Luchse hatten in den letzten Wochen bereits gezeigt, dass sie auch im letzten Drittel noch Rückstände überwinden und Spiele drehen können. Am vergangenen Samstag war den Münchnern das Glück jedoch alles andere als hold, und so ging auch der Start ins letzte Drittel gehörig in die Hose. Keine Minute nach Wiederanpfiff gerieten die Gastgeber in Unterzahl, und Gebensbach nutzte die Überzahlsituation eiskalt aus. Jonas Weindl stellte auf 3-6, und nun roch es nach Vorentscheidung im Münchner Westen. Als dann von allen Spielern ausgerechnet Ex-Luchs Florian Sonnengruber den Puck zum 3-7 in die Maschen donnerte, bestand kaum mehr ein Zweifel am Erfolg der Gastgeber.
Wie in den restlichen bisherigen Spielen, weigerten sich die Luchse allerdings auch an diesem Abend, einfach aufzugeben und die Zeit ablaufen zu lassen. Ein krachender Bandencheck von Andy Steer, der zunächst eher nach einem Resultat des wenig zufriedenstellenden Zwischenstandes aussah, sorgte zunächst weniger für ein Aufbäumen der Münchner als für hitzige Diskussionen über das Strafmaß. Das erste sportliche Zeichen setzte kurz darauf Alex van gen Hassend. In Überzahl hatte der Langzeitluchs den Anschlusstreffer auf dem Schläger, allerdings visierte er lediglich den Pfosten an.
Nach dem letzten Seitenwechsel im offenen Weststadion flammte endgültig ein wenig Hoffnung auf der Münchner Bank auf. Yehor Vinnytskyi zeigte einmal mehr sein feines Händchen, schüttelte mit einer sehenswerten Einzelaktion seine Bewacher ab und ließ Gästegoalie Pfeuffer im Abschluss keine Chance. Gut sechs Minuten vor Ende fehlten nur noch drei Treffer. Das erste Gegentor ließ die Gäste eventuell noch kalt, doch weitere vier Minuten später wurde die Nervosität auf der gegnerischen Bank etwas deutlicher wahrnehmbar. Erneut war es Yehor, der sich ein Herz nahm, und in äußerst ähnlicher Manier zu seinem letzten Treffer Gegenspieler wie Torhüter alt aussehen ließ und den Puck im Tor unterbrachte. In der 57. Minute waren es nur noch zwei Tore, und nun spielten nur noch die Luchse.
Die Gäste beschränkten sich nun darauf, die Scheibe tief zu spielen, und konnten sich häufig nur noch mit Mitteln am Rande des Erlaubten wehren. Als diese Grenze in der 58. Minute von Christoph Pfahler überschritten wurde und die Luchse ein letztes Überzahlspiel bekamen, riskierte Coach Tobi Knallinger alles und nahm den für Jan Kumerics eingewechselten Goalie Jens Berger zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Gastgeber schnürten den ESV im eigenen Drittel ein und hatten noch einige gute Gelegenheiten, unter anderem den zweiten Pfostenschuss von Alex van gen Hassend. Das letzte Tor der Luchse kam jedoch leider zu spät. Theodor Ziegelhöffer drückte einen Nachschuss in der vorletzten Sekunde des Spiels über die Linie, doch mit nur einer Sekunde Zeit für den Ausgleich war das sechste Tor der Münchner zwar nicht unverdient, doch leider nur noch Ergebniskosmetik
Eine Niederlage, die dennoch Mut macht
Die Luchse leisteten sich wie in ihren ersten beiden Pflichtspielen ein eher mäßiges Drittel, doch diesmal reichte eine gute Leistung in den beiden anderen Abschnitten nicht aus, um das Spiel noch zu drehen. Dennoch sollten die Münchner ihre Köpfe nicht zu lange hängen lassen. Die Landeshauptstädter haben gezeigt, dass sie auch mit der Spitzengruppe der Liga mithalten können, und mit etwas mehr Glück hätte auch durchaus der nächste Punktgewinn gelingen können. Außerdem zeigten sich Yehor Vinnytskyi, Simon Klopstock und Theodor Ziegelhöffer erneut in bestechender Frühform und schafften es beinahe, das Spiel im Alleingang noch zu drehen. Die Fähigkeit, auch gegen die Spitzengruppe zu bestehen, wird gleich am kommenden Wochenende erneut getestet – vielleicht diesmal mit etwas mehr Fortüne!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse doppelt im Einsatz. Zunächst sind am Freitag, dem 18. November, die Black Bears Freising im Münchner Weststadion zu Gast. Am Sonntag beenden die Landeshauptstädter das Wochenende mit einem Auswärtsspiel beim ESC Dorfen 1b. Die Mannschaft hofft auf regen Besuch am Freitag sowie den ein oder anderen Fan im Gästeblock am Sonntag!
Benjamin Dornow, 14. November 2022
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach 6-7 (2-1, 1-4, 3-2)
12. November 2022, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner – Listl, Embacher, Steinmetz, Schorr (A), Reisinger, Tahedl, Ziegelhöffer, Klopstock (A), Steer, Vinnytskyi, Schottenhaml
ESV Gebensbach
Pfeuffer, Hammerlindl – Mayer (C), Neumayr, Hobmaier, Laschütza, Reiter (A), Kerscher – Weindl, Piller, Beham, P. Pfahler, Sonnengruber, Samanski, Panthaler, C. Pfahler, Emmendorfer (A)
Tore:
0-1 Emmendorfer (Mayer, 4:44)
1-1 Ziegelhöffer (kein Assist, 6:43)
2-1 Vinnytskyi (Schorr, Klopstock, 16:27)
2-2 Piller (Beham, 23:27)
2-3 Emmendorfer (Samanski, Piller, 32:12)
2-4 P. Pfahler (Weindl, 33:07)
3-4 Langnickel (Klopstock, Vinnytskyi, 34:25/PP1)
3-5 C. Pfahler (Neumayr, 38:33)
3-6 Weindl (kein Assist, 41:23/PP1)
3-7 Sonnengruber (Weindl, 44:25)
4-7 Vinnytskyi (Langnickel, Klopstock, 53:22)
5-7 Vinnytskyi (Schorr, van gen Hassend, 57:05)
6-7 Ziegelhöffer (Axtner, Klopstock, 59:59/PP1)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 30
ESV Gebensbach: 27
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 10
ESV Gebensbach: 12
Bilder
Der Tabellenführer ist zu Gast – Luchse treten gegen den ESV Gebensbach an
Nach zwei Auswärtsspielen bestreiten die Münchner Luchse an diesem Samstag ihr erstes Heimspiel der Saison 2022/23. Mit dem ESV Gebensbach ist der aktuelle Tabellenführer der Bezirksligagruppe Mitte im Münchner Weststadion zu Gast.
Härtetest nach optimalem Auftakt
Es ist bereits ein paar Jahre her, dass der Münchner EK sechs Punkte aus den ersten beiden Spielen mitnehmen konnte. In dieser Spielzeit ist den Luchsen hingegen ein optimaler Start gelungen. Mit den Siegen in Pfaffenhofen und Fürstenfeldbruck haben die Landeshauptstädter bereits jetzt mehr Punkte auf ihrem Konto als in der Vorsaison am 17. Dezember. Dennoch muss natürlich weiter hart gearbeitet werden, denn die beiden Auftakterfolge waren alles andere als klar. Glücklicherweise können die Luchse nach einer ausgefallenen und einer verschobenen Trainingseinheit in der Vorwoche nun zu geregelten Zeiten zwei Mal pro Woche im eigenen Stadion aufs Eis gehen. Dort wird Tobi Knallinger mit seinen Jungs daran arbeiten, sich weiter zu verbessern.
Während die Luchse am vergangenen Samstag in Fürstenfeldbruck zwar im letzten Drittel keinen Zweifel mehr aufkommen ließen, wer die drei Punkte mitnehmen würde, hatten sie bis dahin für eine sehr lange Zeit ihre liebe Mühe mit dem EVF. Diesmal hat es noch mit dem Comeback geklappt, doch immer sollten sich die Landeshauptstädter nicht darauf verlassen. So könnte ein Drittel, in dem der Gegner viermal so häufig auf das Tor schießt wie die Münchner, vom nächsten MEK-Gegner etwas konsequenter bestraft werden.
Der Gegner am Wochenende
Es ist wenig überraschend, dass sich der ESV Gebensbach direkt nach dem Pflichtspielauftakt in Richtung Spitzengruppe positioniert hat. Die Mannschaft von Trainer Heinz Zerres spielt seit mehreren Jahren weitestgehend unverändert zusammen und dementsprechend ein eingeschworener Haufen. Der größte Teil des Kaders weist in Sachen Größe wie Gewicht Gardemaße auf, und mit Florian Panthaler, Nicholas Emmendorfer, Patrik Samanski, Matthias Selmair und den Sonnengruber-Brüdern laufen einige äußerst fähige Eishockeyspieler für den ESV auf. Das Resultat – fast durchwegs starke Spielzeiten im oberen Tabellendrittel und im vergangenen Jahr sogar eine Playoff-Teilnahme. Dort wurden die Gebensbacher zwar in der ersten Runde vom ERC Regen gesweept, allerdings ging das zweite Spiel im Penaltyschiessen verloren, und in einem alles entscheidenden Spiel Drei wäre mit Sicherheit nichts auszuschließen gewesen.
In diesem Jahr machte Gemschbeck genau dort weiter, wo sie im Vorjahr aufgehört hatten. In drei Spielen gegen die Woodstocks Augsburg, den ESC Dorfen 1b und den ESV Dachau konnte der ESV drei deutliche Siege einfahren. Mit neun Toren pro Spiel steht die Offensivmaschinerie bereits voll im Saft, und auch die Defensive ist mit lediglich drei Gegentreffern pro Spiel durchaus solide. Die Luchse werden am Samstag also alle Hände voll zu tun haben, wenn sie dem Spitzenreiter Einhalt gebieten wollen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 2 Spiele | 6 Punkte | 9-6 Tore | Platz 5
ESV Gebensbach: 3 Spiele | 9 Punkte | 27-9 Tore | Platz 1
Letzte Ergebnisse MEK vs Gebensbach
05.11.2021: ESV Gebensbach – Münchner EK 4-0 (-> Spielbericht)
20.11.2021: Münchner EK – ESV Gebensbach 4-5 SO (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
Am vergangenen Wochenende noch Geburtstagskind, wenige Tage später im Krankenstand. Raphael Cera wird den Luchsen verletzungsbedingt bis auf Weiteres fehlen. Wir wünschen dir gute Besserung, Raphi, und eine schnelle Rückkehr aufs Eis!
Außerdem hat Abwehrluchs Dominik Hnat am gestrigen Dienstag seinen 23. Geburtstag gefeiert. Wir wünschen dir auch auf diesem Weg nochmal alles Gute, Domi!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESV Gebensbach am Samstag, dem 12. November 2022, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist wie immer frei!
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Umso mehr freuen wir uns auf jeden Besucher, der das Luchsrudel im Weststadion beim Spitzenspiel unterstützt!
Benjamin Dornow, 09. November 2022
Zwei Spiele, zwei Siege – Ein starkes letztes Drittel beschert den Luchsen drei Punkte
Sechs Punkte aus zwei Spielen. Der Münchner EK ist mit optimaler Ausbeute in die Saison 2022/23 gestartet. Am vergangenen Samstag konnten die Luchse auch ihr erstes „offizielles“ Auswärtsspiel mit einem 2-4 Auswärtserfolg beim EV Fürstenfeldbruck 1b gewinnen.
Wenig Highlights, harte Hits
Nach dem Auftaktsieg gegen den EC Pfaffenhofen 1b wollten die Landeshauptstädter gleich das nächste Erfolgserlebnis nachlegen. Zu diesem Anlass war der Kader des MEK erneut bestens gefüllt. 17 Feldspieler machten sich höchst motiviert und mit dem Vorsatz, das Punktekonto weiter anschwellen zu lassen, auf den Weg in den Nachbarlandkreis.
Dass dieses Vorhaben kein Selbstläufer werden sollte, zeigte die zweite Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck bereits im Vorfeld der Begegnung. Schon in den Testspielen machte das Team von Headcoach Alexander Gruschka mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam, und auch im ersten Pflichtspiel beim Playoffkandidaten EV Aich machten die Brucker dem Favoriten das Leben gehörig schwer. Dementsprechend mutig eröffneten die Gastgeber ihr Heimspiel gegen die Luchse, die ihrerseits in den ersten Minuten größtenteils hinterherliefen. Die ersten neun Torschüsse des Spiels gingen auf das Konto des EVF, und einige davon stellten Luchsetorwart Jan Kumerics schon früh hart auf die Probe. Als eine Strafe gegen die Gastgeber angezeigt wurde und kein sechster Feldspieler bereit war, für den Münchner Schlussmann auf die Eisfläche zu gehen, platzte Jan kurzzeitig der Kragen. Der gegen die Bande geknallte Torwartschläger war wohl nicht nur auf der Spielerbank, sondern auch noch auf dem Parkplatz vor der Amperoase zu vernehmen.
Nach dem Weckruf ihres Torhüters, der seine bis zu diesem Moment torschusslose Mannschaft in der Anfangsphase im Spiel hielt, fanden die Münchner langsam besser ins Spiel. Im folgenden Überzahlspiel kamen zwar noch keine brandgefährlichen Gelegenheiten zustande, doch zumindest defensiv drängten die Luchse ihre Gegner nun mehr und mehr nach außen. Die Torschüsse der Gastgeber kamen aus zunehmend harmloseren Positionen, sodass das Spiel in der eigenen Zone zunehmend stabilisiert werden konnte. Außerdem waren es, trotz ihres behäbigen Starts, die Münchner, die die gefährlichste Gelegenheit des ersten Drittels hatten. Alexander Killinger zeigte seine Übersicht im eigenen Drittel und schickte mit einem perfekten Steilpass Christian Steinmetz auf die Reise. Steini entwischte seinen Bewachern und lief allein aufs Tor zu, platzierte seinen Schuss jedoch leider knapp neben den Pfosten.
In einem aus Münchner Sicht höhepunktarmen ersten Abschnitt gab es noch ein letztes Highlight vor der Pause. Ein Stürmer der Gastgeber wurde per Steilpass in Szene gesetzt, und nur noch Martin Schafroth stand zwischen ihm und dem Münchner Schlussmann. Der Crusader versuchte, am letzten Mann vorbeizugehen, doch leider war Schaffi schneller und ließ seinen Gegenspieler mit einem saftigen Open-Ice-Hit zunächst frontal in das Allgäuer Gebirgsmassiv krachen und anschließend auf die Eisfläche abtropfen. Wenige Momente später gingen die Mannschaften mit einem Zwischenstand von 0-0 in die Kabine.
Patzer sorgt für Rückstand
Die Schussbilanz von 16-4 für die Gastgeber sprach eine deutliche Sprache – die Luchse müssten offensiv etwas mutiger agieren, wenn sie den Abend noch siegreich gestalten wollen. Die Münchner starteten also mit mehr Zug zum Tor in den zweiten Abschnitt und konnten sich früh ein Überzahlspiel erarbeiten. Dort arbeiteten die Luchse zwar hart und feuerten den Puck häufig auf das Tor von Jonas Möller ab, doch leider landeten sämtliche Schüsse entweder über dem Tor oder im Fanghandschuh des EVF-Keepers. Kurz nach Ablauf der Strafe passierte den Luchsen jedoch ein schwerwiegendes Missgeschick. Raphael Bschorr kam im eigenen Drittel an die Scheibe und realisierte, dass die Strafzeit von Tobias Steinbrecher in wenigen Momenten abläuft. Der Crusaders-Kapitän wartete noch eine Sekunde ab, ehe er den Puck genau im richtigen Moment in Richtung Strafbank spielte. Die MEK-Hintermannschaft hingegen hatte den von der Bank kommenden Verteidiger nicht auf dem Schirm. Steinbrecher bekam den Pass genau auf den Schläger, konnte ungestört auf Jan Kumerics zulaufen und spielte den Münchner Schlussmann zur 1-0 Führung für die Gastgeber aus.
In der Folgezeit wurde das Spiel zunehmend hitzig. Jede der Mannschaften durfte im restlichen Verlauf des Drittels vier Mal in Überzahl agieren, doch beide Teams konnten ihre Powerplaysituationen noch nicht in Tore ummünzen. Besonders die Luchse ärgerten sich hierüber. Die Münchner erarbeiteten sich beste Schussgelegenheiten, doch entweder warteten sie zu lange oder schlossen zu hoch ab. Alex Killinger und Leon Axtner ließen den Puck einige Male im Maschendrahtzaun hinter dem gegnerischen Tor einschlagen, und Alex van gen Hassend zielte bei einem Alleingang ebenfalls über die Querlatte.
Fürstenfeldbruck arbeitete ebenfalls weiter hart, doch die beste Gelegenheit für die Brucker ergab sich eher per Zufall. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers im Aufbau lag die Scheibe plötzlich frei vor Jan Kumerics, doch ehe schlimmeres passieren konnte, klärte Dominik Hnat den Puck aus der Gefahrenzone. Somit gingen die Luchse mit einem 1-0 Rückstand in die letzten zwanzig Minuten.
Das Drittel der richtigen Antworten
Tobias Knallinger wollte von seiner Mannschaft nun eine schnelle Reaktion sehen, und genau das lieferten seine Jungs zu Beginn des letzten Drittels. In seinem ersten Spiel seit November 2021 bediente Andi Steer Yehor Vinnytskyi, der im Anschluss sein feines Händchen zur Schau stellte. Der ukrainische Stürmer versenkte den Puck zur Freude der mitgereisten Fans unhaltbar zum 1-1 im Tor und eröffnete damit ein Schlussdrittel, das fast ausnahmslos den Gästen gehörte.
Gut eine Minute nach dem Ausgleich erarbeiteten sich die Luchse ihr nächstes Überzahlspiel. Dort ließen sie die Scheibe gut laufen, ehe Simon Klopstock in aussichtsreicher Position an die Scheibe kam. WIe bereits in der Vorwoche nahm Simon Maß und zielte millimetergenau. Der Puck schlug genau am hinteren Ende des Innenpfostens und damit im Tor von Jonas Möller zur umjubelten 1-2 Führung für den MEK ein.
Lange hielt die Freude bei den Gästen jedoch nicht, denn auch die Gastgeber ließen sich an diesem Abend nicht hängen. Erneut war es Raphael Bschorr, der mit einem langen Pass eine brandgefährliche Kontersituation einleitete. Der Puck landete bei Lennart Guttenthaler, der nur noch Jan Kumerics vor sich hatte. Der Münchner Torhüter war sogar noch am Puck dran, konnte ihn jedoch nicht komplett aufhalten. Der Puck kullerte unter Jan über die Linie zum ein wenig aus dem nichts kommenden, aber über das gesamte Spiel gesehen nicht unverdienten Ausgleich.
Glücklicherweise konnten die Luchse in den letzten zwanzig Minuten stets die richtige Antwort geben. Nur eine Minute nach dem Ausgleich wurde es Zeit für ein zweites Kabinettstückchen von Yehor Vinnytskyi. Der große Stürmer wurde von Simon Klopstock in Szene gesetzt, spielte Jonas Möller aus und lupfte die Scheibe über die Fanghand des EVF-Goalies ins Netz.
Mit der Führung im Rücken konnten die Münchner nun solide die Zeit von der Uhr spielen. Die Luchse beschränkten sich allerdings nicht lediglich darauf, den Puck tief ins gegnerische Drittel zu schicken, sondern erspielten sich weiter Großchancen. 21 Schüsse auf Torhüter Jonas Möller verzeichneten die Münchner in diesem Drittel, und einer dieser Schüsse wurde zur Vorentscheidung. Gut drei Minuten vor Abpfiff scheiterten zunächst Leon Axtner und im Nachschuss Theodor Ziegelhöffer an Möller, ehe Christian Steinmetz im dritten Versuch erfolgreich war und auf 2-4 für den MEK stellte. Im Anschluss konnten die Luchse im gegnerischen Stadion kontern. Alexander Killinger, Theodor Ziegelhöffer und Tobias Tahedl hatten jeweils im Alleingang die Chance, das Ergebnis weiter nach oben zu schrauben, doch keiner der drei konnte den Puck im Tor unterbringen. Somit endete das Spiel mit einem hart erarbeiteten 2-4 Auswärtserfolg und einer ausgiebigen Feier vor dem Gästeblock.
Luchse beweisen erneut Moral
Auch am zweiten Pflichtspielwochenende haben die Luchse im Laufe des Spiels Rückschläge hinnehmen müssen, und auch diesmal lieferten die Münchner die richtigen Antworten. Im letzten Drittel zeigte besonders die Münchner Offensive, was in ihr steckt. Während alle Reihen im Schlussabschnitt lieferten, stach Yehor Vinnytskyi mit zwei Toren an alter Wirkungsstätte hervor. Außerdem bedanken wir uns bei den mitgereisten Gästefans für den ausgezeichneten Support vor Ort!
Happy Birthday, Raphi!
Nach dem Spiel gab es in der Kabine nicht nur den Auswärtssieg, sondern auch einen Geburtstag zu feiern. Stürmer Raphael Cera ist am Samstag 23 Jahre alt geworden. Wir wünschen dir auf diesem Weg nochmal alles Gute zu deinem Ehrentag, Raphi!
Ausblick
Am kommenden Wochenende geht es für die Jungs vom MEK im heimischen Luchsbau weiter – diesmal wirklich. Am Samstag, dem 12. November, ist der Tabellenführer ESV Gebensbach im Münchner Westen zu Gast. Das Spiel beginnt um 19:30 Uhr. Wir hoffen auf eine starke Kulisse zu unserem Heimauftakt!
Benjamin Dornow, 07. November 2022
Statistik
EV Fürstenfeldbruck 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 2-4 (0-0, 1-0, 1-4)
05. November 2022, 17:00 Uhr
Eisstadion an der AmperOase Fürstenfeldbruck
Zuschauer: 45
Aufstellungen:
EV Fürstenfeldbruck 1b
Jonas Möller, Modde – Ehemann, Weinert, Kato, Steinbrecher, Jäger (A) – Krause, Brumbacher, Plaul, Fuchs (A), B. Dawid, Jannek Möller, Reitbauer, M. Dawid (C), Kiser, Guttenthaler, Bschorr
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics – van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Hnat, Axtner – Cera, Berthe, Schorr, Reisinger, Tahedl, Ziegelhöffer, Klopstock (A), Steer, Vinnytskyi, Schottenhaml
Tore:
1-0 Steinbrecher (Bschorr, 25:34)
1-1 Vinnytskyi (Steer, 41:43)
1-2 Klopstock (Langnickel, 44:22/PP1)
2-2 Guttenthaler (Bschorr, 46:53)
3-2 Vinnytskyi (Klopstock, Schorr, 47:57)
4-2 Steinmetz (Ziegelhöffer, Axtner, 56:38)
Schüsse:
EV Fürstenfeldbruck 1b: 32
Münchner EK „Die Luchse“: 38
Strafminuten:
EV Fürstenfeldbruck 1b: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 8
Bilder






































Das erste Nachbarschaftsduell steht bevor – Luchse gastieren in Fürstenfeldbruck
Nach dem erfolgreichen Pflichtspielstart wartet am Samstag bereits die nächste Aufgabe auf den Münchner EK. Die Luchse sind bei der zweiten Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck zu Gast.
Aus wildem Auftakt lernen
Wer die Landeshauptstädter am vergangenen Sonntag nach Pfaffenhofen begleitet hat, bekam ein bis zur letzten Sekunde packendes Spiel zu sehen. Während sich die Luchse zwar selbstverständlich ausgiebig über die erst neunzehn Sekunden vor Abpfiff gesicherten drei Punkte freuten, war der Mannschaft von Coach Tobi Knallinger ebenfalls klar, dass sie gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen ist. Eine noch ausbaufähige Chancenauswertung und zu viele Unkonzentriertheiten im eigenen Drittel sorgten, gepaart mit mutig aufspielenden Icehogs, beinahe für einen Fehlstart in die Hauptrunde.
Aus diesen Fehlern, die glücklicherweise folgenlos für das Punktekonto der Münchner blieben, muss nun schnellstmöglich gelernt werden. Da kommt es den Luchsen sehr gelegen, dass endlich Normalität im Trainingsbetrieb Einzug hält. Unter der Woche kann erstmals im Münchner Weststadion trainiert werden. Damit sind die weiten Fahrten nach Geretsried, Erding und Bad Tölz vorerst Geschichte. Im Luchsbau werden Mannschaft und Coach daran arbeiten, sich zu verbessern, denn am Wochenende wartet ein weiterer unangenehmer Gegner auf den MEK.
Der Gegner am Wochenende
Auch der EV Fürstenfeldbruck 1b hat eine lange Zeit im Trainingsexil hinter sich. Die offene Spielfläche der Brucker konnte aufgrund der warmen Temperaturen erst vor Kurzem beeist und dementsprechend bisher auch noch nicht bespielt werden. Das Match gegen den Münchner EK wird für die Crusaders-Reserve also das erste Spiel im eigenen Stadion sein.
Um das erste Saisonspiel handelt es sich für den EVF jedoch nicht. Am gestrigen Feiertag traten die Jungs von Headcoach Alexander Gruschka beim EV Aich an. Schon in der Vorbereitung gastierten die Brucker beim Bezirksligameister aus der Saison 2017/18 und legten bei einer knappen 4-2 Niederlage einen couragierten Auftritt hin. Auch das Pflichtspiel lief für den EVF gut an, denn nach dem ersten Drittel führte die Mannschaft rund um Raphael Bschorr beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer mit 0-1. Am Ende konnte Aich das Spiel jedoch mit 6-1 klar für sich entscheiden. Dennoch, die ermutigenden Ergebnisse aus der Vorbereitung sowie ein äußerst respektabler fünfter Tabellenplatz aus der Vorsaison zeigen, dass die Luchse am Samstag hellwach sein müssen, wenn sie Punkte aus der AmperOase mitnehmen wollen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EV Fürstenfeldbruck 1b: 1 Spiel | 0 Punkte | 1-6 Tore | Platz 7
Münchner EK: 1 Spiel | 3 Punkte | 5-4 Tore | Platz 5
Letzte Ergebnisse MEK vs Fürstenfeldbruck 1b
06.01.2022: EV Fürstenfeldbruck 1b – Münchner EK 2-3 (-> Spielbericht)
18.12.2021: Münchner EK – EV Fürstenfeldbruck 1b 3-2 (-> Spielbericht)
08.02.2020: Münchner EK – EV Fürstenfeldbruck 1b 8-5 (-> Spielbericht)
30.11.2019: EV Fürstenfeldbruck 1b – Münchner EK 7-5 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim EV Fürstenfeldbruck 1b am Samstag, dem 05. Dezember 2022, beginnt um 17:00 Uhr im Eisstadion an der AmperOase Fürstenfeldbruck. Der Eintritt kostet 3 Euro.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen wir uns über jeden Besucher, der uns im Nachbarlandkreis unterstützt!
Benjamin Dornow, 02. November 2022
Späte Erlösung im dichten Nebel – Luchse starten mit einem Sieg in die Hauptrunde
Beinahe wäre der Münchner EK mit einem Dämpfer in die Bezirksligasaison 2022/23 gestartet. Vier Minuten vor Abpfiff lagen die Luchse noch gegen den EC Pfaffenhofen 1b zurück, doch mit viel Kampf und dem nötigen Quäntchen Glück konnten die Münchner das Spiel noch drehen und mit einem 5-4 Sieg die ersten drei Punkte der Saison einsacken.
Furioser Start, wenig Zählbares
Die Luchse sind die Reise nach Pfaffenhofen mit einem positiven Gefühl angetreten. Nach einer guten letzten Trainingswoche war die Mannschaft bereit für den Pflichtspielstart. Außerdem konnten die Münchner mit drei Sturmreihen und sieben Verteidigern auflaufen – optimal für das erste Saisonspiel. Auch abseits der Eisfläche waren die Landeshauptstädter zahlreich vertreten. Einige Spielereltern sowie die Münchner Fanszene reisten den Luchsen zum Heimspiel an der Ilm nach.
Dementsprechend motiviert starteten die Münchner in die Begegnung. Schon nach einer Minute hätte der Puck erstmals im Netz zappeln können. Raphael Cera fand mit einem optimalen Querpass Reihenpartner Jannik Pinder, der die Scheibe eigentlich nur noch ins leere Tor hätte legen müssen. Während Raphi schon zum Jubeln abdrehte, war Jannik wohl überrascht davon, wie unbehelligt er in der gegnerischen Zone agieren durfte, und konnte den Puck nicht im Tor unterbringen.
Trotz der vergebenen Großchance ließen sich die Luchse jedoch nicht ausbremsen. In der Anfangsphase hatten die Münchner eine Großchance nach der anderen, doch die Chancenverwertung ließ im ersten Drittel noch etwas zu wünschen übrig. Nach zehn Minuten sollte es dann doch mit dem ersten Treffer des Abends klappen, wenn auch anders als gedacht. Pfaffenhofen durfte in Überzahl agieren, ließ jedoch einen Konter der Münchner Unterzahleinheit zu. Alex Killinger schickte Christian Steinmetz, und der zum Stürmer umfunktionierte Verteidiger tat, was er am besten kann. Mit vollem Speed zog Christian in die Zone und überraschte Jacob Gamperl im ECP-Gehäuse mit einem etwas unkonventionell anmutenden Schuss. Der Puck landete hinter der Linie, Steini ließ sich feiern und die Luchse landeten nicht unverdient den ersten Stich des Abends.
Kurz nach dem Treffer hatte Raphael Cera die große Chance, auf 2-0 zu stellen. Bei einem Alleingang ließ er die Scheibe im Netz zappeln, doch leider handelte es sich dabei um die Fanghand des Pfaffenhofener Keepers. Im Anschluss fand die Icehogs-Reserve mehr und mehr in die Begegnung. Mit hohem Forechecking machten die Pfaffenhofener ihren Gegnern das Leben schwer. Das aggressive Spiel des ECP, gepaart mit gelegentlichen individuellen Fehlern in der Münchner Hintermannschaft, sorgte für erste gefährliche Situationen vor dem Tor von Jan Kumerics. Ein Fehlpass der MEK-Abwehr vor dem eigenen Tor landete direkt auf der Kelle eines Pfaffenhofener Stürmers, der dieses Geschenk jedoch nicht in Zählbares umwandeln konnte. Mit dem 1-0 für die Luchse ging es in die erste Pause.
Icehogs bestrafen offensive Fahrlässigkeit
Direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts durften die Münchner mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Nachdem die ersten Abschlüsse noch nicht für Gefahr sorgten, ergriff der amtierende MEK-Topscorer nach etwa einer Minute Powerplay das Heft des Handelns. Simon Klopstock legte sich die Scheibe am rechten Bullykreis zurecht und konnte ungestört Maß nehmen. Thomas Schottenhaml nahm dem Pfaffenhofener Goalie mit einem guten Screen die Sicht, und Simon brachte den Puck mit einem zielgenauen Handgelenkschuss zum 2-0 im Tor unter.
Zu diesem Zeitpunkt sah es sehr gut aus für die Münchner, doch wie schon in der Vorwoche konnte sich der ECP trotz eines Rückstands in das Spiel zurückkämpfen. Kurz nach dem 2-0 musste Jannik Pinder auf die Strafbank, und diesmal machten es die Icehogs mit einem Mann mehr auf dem Eis besser. Ein schöner Querpass von Kilian Strack fand Simon Heß völlig ungedeckt und mit einem freien Tor vor sich. Jan Kumerics streckte sich, konnte den Anschlusstreffer jedoch nicht mehr verhindern. Nun spielten die Pfaffenhofener mit mehr Selbstvertrauen und konnten weitere fünf Minuten später erneut jubeln. Eine weitere Passstafette in Münchner Drittel brachte den Puck auf den Schläger von Elias Weber, der das Spiel ausgleichen konnte. Alles wieder auf Anfang.
Das 2-2 ärgerte die Münchner sichtbar. Das Geschehen verlagerte sich wieder mehr in das Drittel der Gäste, wo sich die Luchse gute Gelegenheiten erspielen konnten. Yehor Vinnytskyi stellte mehrfach seine starke Puckkontrolle unter Beweis. Der große Ukrainer ging wiederholt mit dem Schläger an der Scheibe durch mehrere Verteidiger, konnte Jacob Gamperl jedoch nicht überwinden. Die Führung für den MEK sollte trotzdem noch vor Drittelende wiederhergestellt werden. Nachdem bereits zwei Luchse scheiterten, war es Raphael Cera, der den Puck im dritten Versuch an Gamperl vorbeibringen konnte und die Führung wiederherstellte. Der knappe Vorsprung sollte bis zum Drittelende Bestand halten.
Dramatisches Finale im dichten Nebel
Obwohl die Münchner mit einer Führung in den letzten Abschnitt gingen, machte sich langsam Nervosität auf der Bank breit. Nach einem überlegenen ersten Drittel ließen die Luchse die Icehogs zurück ins Spiel, die mit dem Heimvorteil im Rücken mutig aufspielten. Nie war die Nervosität sichtbarer als in der 44. Minute. In eigener Überzahl ließen sich die Landeshauptstädter den Puck im eigenen Drittel von John Kohnle abnehmen, der anschließend Jan Kumerics ausspielte und den 3-3 Ausgleich erzielte. Ein Reifenplatzer zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Coach Tobi Knallinger nahm zeitnah seine Auszeit, doch auch diese Maßnahme konnte die Icehogs nicht stoppen. In der 47. Minute kam erneut Simon Heß vorm Münchner Tor an den Puck und klemmte ihn zielgenau wie unhaltbar unter die Latte zum vielumjubelten 4-3 für den ECP. Die Stimmung auf Seiten der Luchse hingegen hatte sich nun der Sicht im komplett vernebelten Pfaffenhofener Eisstadion angepasst – trüb.
Mit der Führung im Rücken beschränkten sich die Icehogs größtenteils darauf, den Puck tief zu spielen und Zeit von der Uhr zu nehmen. Obwohl die Münchner jeden Grund gehabt hätten, nun einzuknicken, gaben die Landeshauptstädter an diesem Abend nicht auf. Nun wurde aus jeder Situation der Abschluss gesucht, und Jacob Gamperl wurde mit Schüssen eingedeckt. Alex Killinger versuchte einige Male sein Glück von der blauen Linie, blieb jedoch ohne Fortune. Sein Abwehrkollege Simon Langnickel hatte knapp drei Minuten vor Abpfiff etwas mehr Glück. Der Münchner Abwehrturm ließ einen Schuss los, den Gamperl aufgrund eines guten Screens von Christian Steinmetz nie kommen sah. Die Scheibe schlug hinter dem machtlosen Schlussmann zum 4-4 ein und ließ auf der Münchner Bank wieder Hoffnung aufkeimen.
Die Luchse hatten nun Blut gewittert. In der Schlussphase gaben die Münchner in jedem Wechsel alles und schnürten den ECP im eigenen Drittel ein. Gerade als es aussah, als würde das Spiel im Penaltyschiessen entschieden werden, sorgte die Top-Formation der Luchse für die Erlösung. In einem disziplinierten letzten Angriff fand der Puck von Jan Kumerics über Alex van gen Hassend den Weg zu Simon Klopstock. Simon fasste sich von der blauen Linie ein Herz und brachte einen letzten Schuss auf das Tor von Jacob Gamperl. Der halbhoch fliegende Puck erwischte den Icehogs-Schlussmann auf dem falschen Fuß und schlug neunzehn Sekunden vor Abpfiff zum 5-4 im Tor ein. Nun herrschte Fassungslosigkeit auf der ECP-Bank und Euphorie auf Seiten der Münchner. In den letzten Sekunden des Spiels fixierten die Luchse den Puck an der Bande und konnten die Heimfahrt mit drei nicht mehr für möglich gehaltenen Punkten antreten.
Ein Sieg des Willens
Gegen stark aufspielende und beherzt kämpfende Pfaffenhofener war spätestens in der zweiten Pause klar, dass dieses Spiel über den Kampf gewonnen werden muss. In der Schlussphase zeigten die Luchse genau das. Jeder warf alles für seine Kameraden in die Waagschale, und am Ende konnten sich die Münchner für dieses beherzten Auftritt belohnen. Während die Torschützen, allen voran Simon Klopstock mit einer erneuten Heldentat in der letzten Spielminute, im Vordergrund standen, lieferten auch alle Neuzugänge ein starkes Pflichtspieldebüt ab. Außerdem fiel Raphael Cera mit viel Zug zum Tor auf und belohnte sich im Laufe des Spiels mit zwei Punkten.
Ausblick
Am kommenden Wochenende geht es für die Luchse gleich weiter. Die Landeshauptstädter gastieren am Samstag, dem 05. November, um 17:00 Uhr beim EV Fürstenfeldbruck 1b. Wir hoffen auf lautstarke Unterstützung im Nachbarlandkreis!
Benjamin Dornow, 31. Oktober 2022
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – EC Pfaffenhofen 1b 5-4 (1-0, 2-2, 2-2)
30. Oktober 2022, 17:00 Uhr
Stadtwerke Arena Pfaffenhofen
Zuschauer: 35
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel (A), Markus, Schmidt, Hnat, Axtner – Cera, Pinder, Schorr, Reisinger, Ziegelhöffer, Klopstock (A), Vinnytskyi, Schottenhaml
EC Pfaffenhofen 1b
Gamperl, Stech – Gräber, Wolf (C), Eder, M. Strack (A), Mittermüller – Marb, Steger, Heumann, Zellner, Kohnle, Maier, Weber, Schwirtzer, Armbrister, Heß (A), K. Strack, Dallosch
Tore:
1-0 Steinmetz (Killinger, Ziegelhöffer, 10:57/SH1)
2-0 Klopstock (kein Assist, 22:18/PP1)
2-1 Heß (K. Strack, Mittermüller, 24:30/PP1)
2-2 Weber (Heß, M. Strack, 29:47)
3-2 Cera (Schorr, Markus, 36:07)
3-3 Kohnle (kein Assist, 43:23/SH1)
3-4 Heß (Weber, 46:49)
4-4 Langnickel (Cera, 56:39)
5-4 Klopstock (van gen Hassend, Kumerics, 59:41)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 39
EC Pfaffenhofen 1b: 30
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 8
EC Pfaffenhofen 1b: 12
Bilder



















































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