Bittere Pille beim Gruppensieger – Luchse verlieren in letzter Minute beim ESV Gebensbach
Eine Woche nach der bitteren Pleite bei den Black Bears Freising musste das Luchsrudel die nächste knappe Niederlage einstecken. Vierzig Sekunden vor Abpfiff mussten die Landeshauptstädter bei der 5-4 (1-0, 2-1, 2-3) Niederlage beim ESV Gebensbach den entscheidenden Treffer hinnehmen.
Spitzenreiter startet mit Shorthander
Für den ESV Gebensbach begann der Spieltag mit einer guten Nachricht. Das abgesagte Spiel gegen den ESC Dorfen 1B wurde für die Gemschbecker gewertet, sodass ihnen der Gruppensieg in der Bezirksliga Mitte nicht mehr zu nehmen war. Entsprechend startete der Gruppensieger aus dem Eishockeydorf vergleichsweise gemächlich in das Heimspiel gegen die Luchse. Aufgrund der Tabellensituation und des Hinspiels, das der ESV mit 0-7 für sich entscheiden konnte, war dies durchaus verständlich. Auch die Landeshauptstädter merkten, dass ihre Gegner nicht in jedem Zweikampf mit höchster Intensität agierten, und witterten Morgenluft. In der siebten Minute erarbeiteten sich die Münchner ein vierminütiges Überzahlspiel, als Verteidiger Michal Srba für ein Haken samt anschließender Beschwerde für vier Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Statt jedoch mit einem Mann mehr zuzuschlagen, zeigten die Gastgeber, weshalb sie an der Spitze der Bezirksliga Mitte stehen.
Nach etwa drei Minuten erfolgreichem Unterzahlspiels setzte der ESV erstmals zum Gegenangriff an. Die Gastgeber profitierten von einem Stellungsfehler der Luchse. Dieser ermöglichte es Lukas Piller, recht ungestört in das Drittel der Münchner zu kurven. Dort vernaschte der Gebensbacher Stürmer seine Gegenspieler und drückte den Puck zum 1-0 über die Torlinie. Im restlichen ersten Abschnitt schaffte es keine der beiden Seiten, sich zwingende Chancen zu erspielen, sodass die Luchse mit einem knappen Rückstand in die erste Pause gingen.
Kapitänssolo wird schnell gekontert
Obwohl seine Mannschaft nach zwanzig Minuten hinten lag, machte Coach Markus Kiefl seiner Mannschaft in der Pause Hoffnung. Mit dem Gruppensieg in der Tasche spielten die Gastgeber mit angezogener Handbremse. Ein Punktgewinn bei den ansonsten souverän durch die Hauptrunde marschierenden Gebensbachern wirkte an diesem Abend also alles andere als unmöglich. Der Spitzenreiter machte sich im zweiten Drittel jedoch eiligst daran, diesen Eindruck zu revidieren. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff stellte Lukas Piller auf 2-0 für den ESV.
Mit dem zweiten Treffer des Abends im Rücken spielten die Gastgeber nun mit dem Selbstverständnis eines Spitzenreiters, während den Luchsen nur wenig gelingen wollte. Entsprechend überrascht war das gesamte Stadion, als die Luchse in der 31. Minute aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielen konnten. Leon Axtner kurvte über die blaue Linie und feuerte einen halbhohen Handgelenkschuss ab, der ESV-Goalie Sebastian Pfeuffer auf dem falschen Fuß erwischte. Dem Münchner Kapitän und seinen Mitspielern freuten sich trotzdem über den Anschlusstreffer und witterten Morgenluft.
Bevor jedoch irgendeine Form von Euphorie im Lager der Luchse aufkommen konnte, stellten die Gastgeber den alten Vorsprung wieder her. Es dauerte keine dreißig Sekunden, ehe Florian Panthaler das 3-1 für Gebensbach erzielte. Nach dem dritten Tor der Gastgeber hatten die Luchse noch ein Überzahlspiel kurz vor Drittelende, allerdings ließ die Gebensbacher Hintermannschaft kaum gefährliche Abschlüsse seitens ihrer Gegner zu. Somit stand es auch zur zweiten Pause 3-1 für den Gruppensieger.
Luchse furios, Gastgeber gnadenlos
Der größte Teil des bisherigen Spiels wurde von den Gastgebern dominiert. Dies sollte sich im Schlussabschnitt ändern. Die Landeshauptstädter starteten mit viel Dampf in die letzten zwanzig Auswärtsminuten der Saison. Von den zahlreich mitgereisten Münchner Fans angespornt erspielten sich die Luchse nun endlich Chancen und setzten Sebastian Pfeuffer im gegnerischen Gehäuse stark unter Druck. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff belohnten sich die Luchse erstmals für ihre Mühen. Theodor Ziegelhöffer wurde völlig freistehend von Yehor Vinnytskyi im Slot angespielt. Theo hatte genug Zeit und Raum, sich die Scheibe zurechtzulegen, und konnte den Puck mit einem gezielten Handgelenkschuss zum 3-2 Anschlusstreffer im Tor unterbringen. Mit seinem vierzehnten Scorerpunkt der Saison setzte Theo den Startschuss in eine wilde Phase, in der die Luchse das Spiel auf den Kopf stellen sollten.
In der 49. Minute sicherte sich Andreas Steer hinter dem gegnerischen Tor den Puck und spielte ihn in Richtung blaue Linie zu Christian Steinmetz weiter. Steini brachte von dort aus einen Schuss aufs Tor, mit dem ESV-Goalie Sebastian Pfeuffer normalerweise keinerlei Mühe haben sollte. Hier zeigte sich jedoch einmal mehr, warum jeder Schuss aufs Tor ein guter Schuss ist. Dem Gemschbecker Kapitän Rudolf Mayer wollte den Puck direkt klären, fälschte die Scheibe jedoch unhaltbar für Pfeuffer ab. Das dritte Saisontor für Steini war zwar vielleicht ein eher glücklicher Treffer, doch ab und an verdienen auch die Luchse ein wenig Hilfe des Schicksals. Die Stimmung bei Mannschaft und Fans wurde umso ausgelassener, als der Puck dreißig Sekunden später wieder im Netz zapppelte. Theodor Ziegelhöffer schickte Yehor Vinnytskyi auf die Reise, und der ukrainische Topscorer der Landeshauptstädter war zur Stelle. Im Alleingang vernaschte Yehor seine Gegenspieler und Pfeuffer und netzte zur kaum mehr für möglich gehaltenen erstmaligen Führung der Gäste ein. Als die Gastgeber fünf Minuten später auch noch ein weiteres vierminütiges Unterzahlspiel aufgebrummt bekamen, erschien der Außenseitersieg der Luchse plötzlich als der wahrscheinlichste Ausgang des Spiels.
Unglücklicherweise ist die Saison 2023/24 jedoch einfach nicht das Jahr des Luchses. Während des langen, teilweise doppelten Überzahlspiels gelangen den Münchnern nur wenige gefährliche Torabschlüsse. Das Glück, das zuvor noch die Landeshauptstädter begünstigte, war nun auf Seiten der Gastgeber. Gut Zwei Minuten vor Abpfiff konnte Tamino Kaut einen Versuch der Gäste nur auf Kosten eines Abprallers abwehren. Abwehrspieler und Stürmer sprinteten in Richtung Rebound und kämpften auf dem Boden liegend um die Scheibe, ehe Jonas Huber den Puck mit seinem Handschuh zu Christian Göttlicher spitzeln konnte. Der letztjährige Bayernligakapitän blieb in diesem wichtigen Moment cool und erzielte mit einem zielgenauen Schuss den 4-4 Ausgleich. Das Zuspiel von Huber war keineswegs regelkonform, allerdings blieb die Pfeife der Unparteiischen zum Pech der Luchse stumm.
Leider war der Eishockeyabend mit dem Ausgleichstreffer noch nicht beendet. Der finale Treffer des Spiels ging ebenfalls auf das Konto des Star-Neuzugangs der Gebensbacher. Göttlicher kurvte vierzig Sekunden vor Abpfiff in das Münchner Drittel, nahm Maß und feuerte einen saftigen Handgelenkschuss auf MEK-Goalie Tamino Kaut ab. Die Scheibe schlug ansatzlos hinter Tamino ein und sorgte für Jubelstürme bei den Gastgebern. Die Luchse riskierten alles, um das Spiel noch vor Ablauf der sechzig Minuten auszugleichen, blieben jedoch erfolglos. Während die Landeshauptstädter das Eis bedröppelt verließen, feierten die Gebensbacher den Last-Minute-Heimsieg gegen den MEK und den wohlverdienten Gruppensieg mit mehreren Flaschen Champagner auf dem Eis.
Starke Leistung, schmerzhafte Niederlage
Oftmals fällt es schwer, nach einer Niederlage in letzter Minute die richtigen Worte zu finden. MEK-Coach Markus Kiefl ist dies in der Kabine jedoch sehr gut gelungen. Er sah einen beherzten Auftritt seiner Mannschaft, die dem Gruppensieger beinahe den erst dritten Punktverlust der Saison beschert hatten. Am Ende offenbarte sich jedoch, warum beide Mannschaften in der Tabelle auf ihren jeweiligen Positionen stehen. Während das Gebensbacher Spitzenteam in der Schlussphase die Zügel anziehen und das Spiel noch drehen konnte, war es für den MEK bereits die zweite Last-Minute-Niederlage der laufenden Saison. Besonders Alex van gen Hassend dürfte die Schlussphase nicht gefallen haben. An alter Wirkungsstätte zeigte das MEK-Urgestein eine seiner besten Leistungen der Saison, allerdings konnte VGH erneut keinen Sieg gegen seinen Jugendverein bejubeln.
Ausblick
Am Freitag findet das letzte Saisonspiel des Münchner EK statt. Die Luchse empfangen zum Duell um Platz sechs den EV Fürstenfeldbruck 1B zum kleinen Derby im Luchsbau. Obwohl wir in diesem Jahr nicht erreichen konnten, was wir uns vorgenommen haben, wollen wir die Spielzeit mit einem Heimsieg abschließen und freuen uns auf eure Unterstützung im Münchner Weststadion!
Benjamin Dornow, 21. Februar 2024
Statistik
ESV Gebensbach – Münchner EK „Die Luchse“ 5-4 (1-0, 2-1, 2-3)
17. Februar 2024, 16:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: 82
Aufstellungen:
ESV Gebensbach
Pfeuffer, Hammerlindl – Neumayr, Srba, Kerscher, Mayer (C), Huber, Beham (A) – Göttlicher, Samanski, Bochnak, Taras, Panthaler, Weindl (A), Piller, P. Pfahler, Sonnengruber, C. Pfahler, Selmair
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut – van gen Hassend, Killinger (A), Schafroth (A), Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Berthe, Schorr, Klein, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Piller (Taras, Mayer, 9:42/SH1)
2-0 Piller (kein Assist, 22:59)
2-1 Axtner (kein Assist, 30:04)
3-1 Panthaler (Selmair, P. Pfahler, 30:36)
3-2 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, van gen Hassend, 46:39)
3-3 Steinmetz (Steer, 48:34)
3-4 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, 48:57)
4-4 Göttlicher (Huber, Neumayr, 57:52)
5-4 Göttlicher (Sonnengruber, 59:18)
Schüsse:
ESV Gebensbach: 30
Münchner EK „Die Luchse“: 29
Strafminuten:
ESV Gebensbach: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 6
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Der Spitzenreiter gibt sich keine Blöße – Luchse kassieren klare Niederlage gegen Gebensbach
Im Duell gegen den souveränen Spitzenreiter der Bezirksliga Mitte konnten die Münchner Luchse leider keine Überraschung erzielen. Die Landeshauptstädter mussten sich dem ESV Gebensbach mit 0-7 (0-3, 0-2, 0-2) geschlagen geben.
Gäste setzen frühe Duftmarke
Die Voraussetzungen im Münchner Weststadion waren vor Anpfiff glasklar. Den gastgebenden Luchsen steckte ein niederschmetterndes Wochenende in den Knochen. Die Derbyniederlage in Dachau schmerzte die Münchner Seele, und die später folgende Wertung des Spiels gegen den ESC Dorfen 1B machte aus einem sportlich bitteren Sonntag ein schwarzes Wochenende. Der ESV Gebensbach hingegen eilt in dieser Saison geradezu von Erfolg zu Erfolg. Die Gemschbecker verließen das Eis bisher nur zwei Mal nicht siegreich und haben es selbst in der Hand, in wenigen Wochen mit dem Heimrecht in der Tasche in die Playoffs zu starten.
Entsprechend motiviert starteten die Gäste in die Begegnung. Die Mannschaft von Trainerlegende Heinz Zerres ist eine gut geölte Maschine. Die Laufwege stimmen, die teilweise seit der Laufschule miteinander spielenden Gebensbacher wissen stets, wo der Mitspieler steht, und es gibt auf dem Eis nur eine Richtung, nämlich das gegnerische Tor. Die offensive Intensität der Gäste überrumpelte die Jungs von MEK in der Anfangsphase und wirkte sich schon früh auf den Spielstand aus. Schon in der zweiten Minute brachte Patrik Samanski die Gäste in Führung. Drei Minuten später konnte dieselbe Reihe der Gäste schon wieder jubeln. Diesmal scheiterte Samanski zunächst, allerdings war Lukas Piller zur Stelle und brachte den Puck zum 2-0 im Tor der Luchse unter.
Auch ein Überzahlspiel half den Gastgebern nicht, um wieder in die Begegnung zu finden. Sah das Münchner Powerplay in Dachau noch dominant aus, ließen sich die Luchse am Freitagabend von ihren aggressiv verteidigenden Gegnern verunsichern. In der Folge kassierten die Münchner in Überzahl selbst eine Strafe. Nach dem Ablauf der eigenen Strafzeit zeigte der ESV, wie man mit einem Mann mehr auf dem Eis agiert. Die Gäste ließen den Puck in den eigenen Reihen laufen, warteten auf die Lücke und schlugen eiskalt zu. Kapitän Rudolf Mayer schloss eine sehenswerte Kombination ab und stellte auf 0-3.
Die Luchse versuchten ihrerseits ihr Bestes, um sich in das Spiel zurückzukämpfen. Besonders Alex van gen Hassend zeigte sich am heutigen Abend von seiner besten Seite. Der Münchner Dauerbrenner spielte im Nachwuchs für den ESV und traf somit auf einige alte Wegbegleiter. Besonders körperlich gab Alex alles, steckte Hits ein und konnte zwei Strafzeiten gegen die Gäste herausholen. Leider konnten seine Mitspieler nichts mit dem numerischen Vorteil anfangen, sodass die Landeshauptstädter mit einem 0-3 Rückstand in die erste Pause gingen.
Große Chancen für die Luchse, zwei Tore für den ESV
Der zweite Abschnitt begann für die Landeshauptstädter deutlich besser. Wirkten sie zu Beginn des Spiels noch verunsichert, traten die Jungs von Coach Markus Kiefl nach Wiederanpfiff deutlich fokussierter auf. Für die erste Großchance war erneut Alex van gen Hassend verantwortlich. VGH stürmte den linken Flügel entlang bis zur Torlinie und schlug eine halbhohe Flanke in den Torraum von ESV-Goalie Sebastian Pfeuffer. Der Puck schlug jedoch weder direkt im Tor der Gäste ein, noch konnte der vorm Tor stehende MEK-Forward Felix Klein die gefährliche Situation ausnutzen. Im Anschluss gab es eine weitere goldene Gelegenheit für die Luchse. Innerhalb von unter zwei Minuten mussten drei Gäste auf der Strafbank Platz nehmen. In dem gut zweiminütigen doppelten Überzahlspiel feuerten die Münchner die Scheibe häufig aufs Tor, fanden ihren Meister allerdings in dem früheren Oberliga-Backup zwischen den Pfosten der Gäste.
In den ersten zwölf Minuten des Mittelabschnitts brachten die Gäste lediglich einen Schuss auf das Tor von Jens Berger. Mit ihrem zweiten Torschuss in der 32. Minute konnten sie jedoch erneut jubeln. Dominik Taras fuhr einen schnellen Gegenangriff auf das Tor der Luchse und zog vom Bullykreis aus flach ab. Der harte, blitzschnelle Schuss fand seinen Weg am Münchner Schlussmann vorbei in das Tor der Luchse. Zehn Minuten Dominanz ohne Treffer versus ein Tor aus zwei Schüssen stand symbolisch für den Unterschied zwischen den Luchsen und dem Spitzenreiter aus dem Eishockeydorf.
Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass die Luchse ihr Schicksal über sich ergehen ließen. Die Münchner kämpften, spielten, bissen und schossen. Was den Landeshauptstädtern wie die ganze Saison über schon jedoch fehlte, war Fortune im Abschluss. Die Abschlussschwäche wirkte am Freitag wie eine sich selbst verstärkende Spirale, denn wenn es schon nicht läuft, kommt eben noch Pech dazu. So konnten die Landeshauptstädter trotz großer Bemühungen und viel Kampf keinen eigenen Treffer bejubeln, mussten dafür jedoch den zweiten Gegentreffer des Drittels hinnehmen. Erneut Taras erhöhte in der 37. Minute auf 0-5. Während Taras seinen Doppelpack schnürte, war Tor Nummer Fünf ebenfalls der erste Treffer, an dem Patrik Samanski (ein Tor, drei Assists) nicht beteiligt war.
Luchse kämpfen, Gäste treffen
Trotz des ernüchternden Zwischenstandes steckten die Luchse auch im letzten Drittel nicht auf. Verteidiger Dominik Hnat machte dies schnell und kompromisslos klar. Der Münchner Abwehrhüne schickte den letztjährigen Bayernliga-Kapitän Christian Göttlicher mit einem saftigen, aber regelkonformen Open-Ice-Hit zu Boden. Trotz bester Bemühungen konnten die Landeshauptstädter jedoch nichts gegen die gnadenlose Effizienz der Gäste ausrichten. Schleicht sich dann auch noch eigenes Pech in die Gleichung ein, wird es bitter. In der 44. Minute brach der Schläger von Christian Steinmetz bei einem Zweikampf in der neutralen Zone. Die Gemschbecker schalteten blitzschnell, nutzten die „quasi“-Überzahl, um sich in das gegnerische Drittel zu spielen, und stellten in Person von Jonas Weindl auf 0-6.
Die Landeshauptstädter taten weiterhin alles, um den 65 Zuschauern im Münchner Weststadion wenigstens einen Grund zum Jubeln zu geben, doch es sollte an diesem Abend nicht sein. Trotz eines Schussübergewichts im letzten Drittel und im Spiel gelang den Landeshauptstädtern auch im Schlussabschnitt kein Treffer. Den Deckel auf einen gebrauchten Abend für den MEK setzte Philipp Pfahler in der 58. Minute mit dem Treffer zum 0-7. Am Ende des Spiels stand ein absolut verdienter Sieg des ESV Gebensbach, der lediglich durch die trotz des glasklaren Spielstands bis zur letzten Sekunde von den Gästen gefahrenen Checks an der Grenze des Erlaubten etwas getrübt wurde.
Guter Kampf trotz klarer Niederlage
Verliert eine Mannschaft mit sieben Toren Unterschied, ist diese Niederlage komplett gerechtfertigt. Dies war auch am Freitagabend der Fall. Die Gäste vom ESV Gebensbach zeigten von Anpfiff an, warum sie an der Spitze der Bezirksliga Mitte stehen, und weshalb sie den Gruppensieg in eigener Hand haben. Dennoch entließ Coach Markus Kiefl seine Mannschaft mit den Worten in die Nacht, dass sie heute ohne schlechte Gefühle in den Spiegel schauen können. Nach einem verschlafenen ersten Drittel spielten die Luchse in den verbleibenden vierzig Minuten mit Herz und Leidenschaft und zeigten, dass sie für ihre Farben kämpfen wollen und können. Besonders Alex van gen Hassend konnte mit einer unglaublich beherzten Leistung hervorstechen. Die extreme Abschlussschwäche und ein bestens aufgelegter Gästegoalie hemmten die Luchse allerdings auch gegen den Spitzenreiter. Ebenfalls hervorzuheben ist Torhüter Jens Berger, der sich trotz sieben Gegentreffern häufig auszeichnen konnte und einige Großchancen der hochklassig erfahrenen gegnerischen Stürmer spektakulär vereiteln konnte.
Ausblick
Am kommenden Wochenende gibt es wieder eine doppelte Ladung Luchse für euch. Die Mannschaft von Markus Kiefl ist am Freitag, dem 9. Februar, um 20:15 Uhr bei den Black Bears Freising gefordert. Am darauffolgenden Samstag ist die zweite Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck zum kleinen Derby in der Landeshauptstadt zu Gast. Wir wollen die unglücklich verlaufenen letzten Wochenenden wiedergutmachen und würden uns entsprechend über regen Besuch bei unseren beiden Spielen am Wochenende sehr freuen!
Benjamin Dornow, 05. Februar 2024
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach 0-7 (0-3, 0-2, 0-2)
02. Februar 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 65
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Schafroth, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Klein, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth
ESV Gebensbach
Pfeuffer, Hammerlindl – Neumayr, Srba, Reiter (A), Mayer (C), Huber, Beham (A) – Göttlicher, Samanski, Taras, Panthaler, Weindl, Piller, Pfahler, Sonnengruber, Selmair
Tore:
0-1 Samanski (Taras, Piller, 1:57)
0-2 Piller (Samanski, 5:00)
0-3 Mayer (Piller, Samanski, 10:23/PP1)
0-4 Taras (Samanski, 31:21)
0-5 Taras (Srba, Mayer, 36:54)
0-6 Weindl (Pfahler, Huber, 43:24)
0-7 Pfahler (Weindl, 57:15)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“ : 32
ESV Gebensbach: 31
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 6
ESV Gebensbach; 16
Bilder










Spitzenreiter schlägt im Weststadion auf – Luchse empfangen den ESV Gebensbach
Der Münchner EK startet mit einem sportlichen Hingucker in seine letzten vier Saisonspiele. Mit dem ESV Gebensbach gibt der Spitzenreiter der Bezirksliga Bayern Mitte seine Visitenkarte im Weststadion München ab.
Schwere Aufgabe nach bitterer Derbypille
Ein Spielabbruch und eine Derbyniederlage. Das Luchsrudel hatte sich das vergangene Wochenende deutlich anders vorgestellt. Das Freitagsheimspiel gegen den ESC Dorfen 1B war vorbei, ehe es beginnen konnte. Ein massiver Regenschauer erschwerte den Spielfluss im offenen Münchner Weststadion massiv. Maximilian Deutzmann konnte seine Mannschaft in der zweiten Minute in Führung bringen, doch drei weitere Minuten später wurde das Spiel einvernehmlich witterungsbedingt unterbrochen. Obwohl sich der Regen nach ein paar weiteren Minuten gelegt hatte, wollten die Gäste das Spiel nicht mehr fortsetzen. Somit wurde die Begegnung nach noch nicht mal fünf gespielten Minuten beendet.
Am Sonntag gab es endlich sechzig Minuten Eishockey, allerdings liefen diese nicht gerade nach dem Geschmack der Landeshauptstädter. Im Derby beim ESV Dachau legten die Luchse los wie die Feuerwehr, verloren ihre Linie allerdings nach dem ersten Drittel und mussten sich schlussendlich mit 6-3 geschlagen geben. Keine Niederlage sorgt für Freude, doch eine Derbypleite schmerzt natürlich besonders. Nichtsdestotrotz arbeite Coach Markus Kiefl unter der Woche weiter mit seiner Mannschaft auf die letzten Saisonspiele hin. Vier Gelegenheiten haben die Jungs vom Münchner EK noch auf Punkte, doch die erste dieser Aufgaben dürfte gleich eine der schwersten Aufgaben der Saison darstellen.
Der Gegner am Wochenende
Elf Siege in dreizehn Spielen, die meisten Tore, die wenigsten Gegentore und das beste Torverhältnis der Bezirksliga Mitte. Der ESV Gebensbach spielt eine souveräne Runde und steht hochverdient auf dem ersten Tabellenplatz. Die Gemschbecker Mannschaft aus dem Vorjahr wurde weitestgehend zusammengehalten und spektakulär verstärkt. Der tschechische Verteidiger Michal Srba stabilisierte die ESV-Defensive, und die zweite namhafte Neuverpflichtung musste im Vergleich zur Vorsaison nicht mal das Stadion wechseln. Der frühere Kapitän des Bayernligisten ESC Dorfen, Christian Göttlicher, geht seit dieser Saison für den Nachbarverein auf Punktejagd. Außerdem tritt neben dem schon länger dort aktiven Florian Sonnengruber mit Florian Bochnak nun auch ein zweiter ehemaliger Luchs beim ESV an.
Während in München am vergangenen Freitag nach fünf Minuten Schluss war, trotzte die Mannschaft von Heinz Zerres dem Wetter. Das Auswärtsspiel beim EV Fürstenfeldbruck 1B war ebenfalls von starkem Regen geprägt. Nach einem um etwa eine Stunde verzögerten Spielbeginn stellten die Gemschbecker im Eisstadion an der AmperOase ihre Dominanz der Bezirksliga Mitte einmal mehr unter Beweis. Am Ende stand ein nie gefährdeter 0-7 Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel. Auch die Luchse werden wohl alle Hände voll zu tun haben, um ein ähnlich klares Ergebnis zu vermeiden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 11 Spiele | 13 Punkte | 35-37 Tore | Platz 7
ESV Gebensbach: 13 Spiele | 33 Punkte | 84-27 Tore | Platz 1
Letzte Ergebnisse MEK vs Gebensbach
22.01.2023: ESV Gebensbach – Münchner EK 3-6 (-> Spielbericht)
12.11.2022: Münchner EK – ESV Gebensbach 6-7 (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
Simon Klopstock absolvierte am vergangenen Wochenende sein letztes Saisonspiel für den Münchner EK. Für den Europawahlkandidaten steht ab nun der Wahlkampf im Vordergrund. Wir wünschen Simon nun viel Erfolg bei seinen anstehenden Herausforderungen außerhalb der Eisfläche!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESV Gebensbach am Freitag, dem 02. Dezember 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse im Weststadion unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 01. Februar 2024
David gegen Goliath – MEK empfängt den souveränen Spitzenreiter aus Gebensbach
Nach zwei Heimniederlagen am Stück wird die nächste Aufgabe für die Mannschaft des Münchner EK nicht unbedingt einfacher. Der noch punktverlustfreie Spitzenreiter ESV Gebensbach ist im Münchner Westen zu Gast.
Effektiv in der Außenseiterrolle glänzen
2-3, 3-4, 2-3. Drei Mal musste die Mannschaft des Münchner EK in dieser Saison bereits in einem Bezirksliga-Pflichtspiel das Eis als Verlierer verlassen. In jeder dieser Niederlagen haben die Luchse zwar defensiv überzeugt, konnten in der Offensive jedoch keine ausreichende Ausbeute erzielen. Beide dieser Punkte machen sich in der Tabelle der Bezirksliga Mitte bemerkbar. Nach vier Spielen stellen die Luchse hinter dem ESV Gebensbach die zweitbeste Defensive der Liga – so weit, so gut. Allerdings haben die Landeshauptstädter nur die zweitwenigsten Tore in ihrer Gruppe erzielen können. Trainer und Mannschaft versuchen im Training weiterhin alles, um diesem Trend entgegenzuwirken, und sind optimistisch, in den vier Spielen vor der Weihnachtspause bessere Resultate erzielen zu können. Besonders am kommenden Wochenende stehen Luchse samt Dompteur allerdings vor einer extrem schweren Herausforderung.
Der Gegner am Wochenende
Sechs Spiele, sechs Siege, glasklare Ergebnisse. Geht es um den Gruppensieg in der Bezirksligagruppe Mitte, gibt es in dieser Saison wohl kein Vorbeikommen am ESV Gebensbach. Nach einer Saison, in der die Gemschbecker die eigenen Erwartungen nicht erfüllen kommen, wurde über den Sommer herausragende Arbeit im (Stand 2012) 64-Seelen-Dorf geleistet. Neben den schon seit Jahren für den ESV aktiven Spielern wie Nicholas Emmendorfer, Patrick Beham, Florian Panthaler, Jonas Weindl oder Rudolf Mayer schlugen einige sportliche Verstärkungen im Nordosten der Landeshauptstadt auf. Der tschechische Verteidiger Michal Srba stabilisierte die ESV-Defensive, und die zweite namhafte Neuverpflichtung musste im Vergleich zur Vorsaison nicht mal das Stadion wechseln. Der frühere Kapitän des Bayernligisten ESC Dorfen, Christian Göttlicher, geht seit dieser Saison für Gemschbeck auf Punktejagd. Außerdem tritt neben dem schon länger dort aktiven Florian Sonnengruber mit Florian Bochnak nun auch ein zweiter ehemaliger Luchs beim ESV an.
Trainer Heinz Zerres verschwendete keine Sekunde und schmiedete aus der kaum veränderten Mannschaft unverzüglich ein Spitzenteam, das nach einem Drittel der Bezirksliga-Saison zweifelsohne als Favorit auf das Playoff-Heimrecht betitelt werden kann. In den bisherigen sechs Spielen ließ der ESV keinem seiner Gegner auch nur den Hauch einer Chance. Lediglich der EV Aich konnte mit einer 2-6 Niederlage ein mehr oder minder „knappes“ Ergebnis erzielen. Vor zwei Wochen schenkte der ESV den Freisinger Bären eine 1-7 Heimklatsche ein, und am vergangenen Wochenende wurde die zweite Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck mit einem klaren 7-2 nach hause geschickt. Um ein ähnlich klares Resultat zu vermeiden, werden sich die Luchse auf ihre im Spiel beim EV Aich gezeigten Stärken zurückbesinnen müssen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 4 Spiele | 4 Punkte | 13-14 Tore | Platz 8
ESV Gebensbach: 6 Spiele | 18 Punkte | 47-10 Tore | Platz 1
Letzte Ergebnisse MEK vs Gebensbach
22.01.2023: ESV Gebensbach – Münchner EK 4-6 (0-2, 2-3, 2-1)
12.11.2022: Münchner EK – ESV Gebensbach 6-7 (2-1, 1-4, 3-2)
Neues aus dem Luchsrudel
Es gibt schlechte und gute Nachrichten aus dem Lazarett des Luchsrudels. Felix Klein wird für mindestens zwei weitere Wochen ausfallen. Edgars Opulskis hingegen absolvierte am vergangenen Wochenende nach einer von kleineren Verletzungen geprägten Vorbereitungsphase sein erstes MEK-Pflichtspiel seit etwa 22 Monaten. Dmitrii Paramonov und Gereon Erpenbach befinden sich wieder im Training, und Kapitän Alexander Killinger wird aller Voraussicht nach schon zu Beginn des neuen Kalenderjahres wieder mit dem Luchsrudel aufs Eis gehen können.
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESV Gebensbach am Freitag, dem 01. Dezember 2023, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist wie immer frei.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns jedoch besonders auf jeden Besucher, der uns im Weststadion unterstützt!
Benjamin Dornow, 30. November 2023
Erfolgreicher Wochenendabschluss für den MEK – Effektive Luchse erringen seltenen Auswärtssieg beim ESV Gebensbach
Die Münchner Luchse konnten den zweiten Teil ihres Wochenendes erfolgreich gestalten. Die Landeshauptstädter konnten bei ihrem Auswärtsspiel beim ESV Gebensbach mit einem 4-6 (0-2, 2-3, 2-1) Erfolg auch beim zweiten Besuch im Dorfener Dr. Rudolf Stadion drei Punkte einsacken.
Hinten sattelfest, vorne eiskalt
Vor der Abfahrt nach Dorfen standen die Zeichen im Lager der Luchse nicht unbedingt optimal. Die bittere Auswärtsniederlage in Augsburg war gerade einmal etwa 15 Stunden her, und es war davon auszugehen, dass das Spiel bei den Schwaben den Münchnern noch in den Knochen und in den Köpfen steckte. Außerdem handelt es sich beim ESV Gebensbach definitiv um den Angstgegner der Landeshauptstädter. Die Luchse haben seit 2007 insgesamt 24-mal gegen den ESV gespielt und konnten lediglich vier dieser Begegnungen gewinnen. Vieles sprach also für einen Erfolg der Mannschaft von Trainerlegende Heinz Zerres.
Der Beginn der Partie lief so, wie man es auf Basis der letzten fünfzehn Jahre erwarten würde. Die Luchse standen tief im eigenen Drittel, und die Jungs aus Gemschbeck machten das Spiel. Jan Kumerics, der nach ein paar Spielen Pause wieder den Start zwischen den Pfosten erhielt, wurde von der ersten Minute an mit Schüssen eingedeckt. An Abenden wie diesen kann der Münchner Schlussmann jedoch besonders gut glänzen. Acht parierte Schüsse in den ersten drei Minuten ließen Jan in einen Rhythmus kommen, den er für die restliche Partie beibehalten sollte.
Wie so häufig dauerte es ein wenig, ehe sich auch die Luchse offensiv zu Wort meldeten. Was geschah, als sich die Münchner in der vierten Minute erstmals vor das gegnerische Tor wagten, kann jedoch als ein Vorzeichen für den restlichen Verlauf des Abends gewertet werden. Gleich der erste Abschluss auf das Tor von Manuel Hammerlindl sollte hinter dem ESV-Schlussmann einschlagen. Raphael Cera legte auf Dmitrii Paramonov zurück, und der russische Neuluchs legte ein weiteres Mal ein beeindruckendes Maß an Zielgenauigkeit aus hoher Distanz an den Tag. Dmitrii ließ die Scheibe mit maximaler Präzision im Netz zappeln und seine Mannschaftskameraden über eine frühe Führung jubeln.
Die Gastgeber zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und spielten weiter zielstrebig in Richtung Münchner Drittel. Besonders brenzlig wurde es im ersten Unterzahlspiel der Luchse. Von starken Saves bis hin zu auf der Torlinie geklärten Pucks war alles an brandgefährlichen Situationen dabei, doch Jan Kumerics konnte seinen Kasten weiterhin sauber halten. Wie ein Powerplay erfolgreich abgeschlossen werden kann, zeigten kurz vor Ende des ersten Abschnitts die Luchse. Die wie immer starke erste Reihe der Münchner rund um Simon Klopstock ließ Puck und Gegner laufen, bis die Scheibe beim Münchner Kindl mit der Rückennummer Sieben landete. Wie schon so oft in diesem Jahr zielte Simon auch diesmal genau und ließ den Puck 23 Sekunden vor Drittelende per Handgelenkschuss von der Seite im Netz einschlagen. Das 0-2 für den MEK war bereits das fünfte Powerplaytor von Simon in der aktuellen Saison. Damit konnte er so viele Überzahltreffer erzielen wie all seine anderen Mannschaftskollegen zusammen.
Gnadenlose Gäste bestrafen jeden Fehler
Mit der etwas glücklichen, aber keineswegs unverdienten Führung im Rücken konnten die Münchner entspannter als gedacht in den zweiten Abschnitt gehen. Die Gastgeber hingegen waren von dem Rückstand leicht angefressen und spielten auch im zweiten Abschnitt weiter kompromisslos auf das Tor der Luchse. Mit zunehmender Spielzeit schlichen sich allerdings immer mehr Fehler beim ESV ein. Eine erste Panne blieb noch ungestraft. Jannik Pinder entwischte seinen Bewachern, lief alleine auf Manuel Hammerlindl zu und machte eigentlich alles richtig, doch der Gebensbacher Goalie konnte das 0-3 mit einem spektakulären Save abwenden. Der nächste Fehler wurde jedoch eiskalt bestraft. Der immer agile Christian Steinmetz luchste den Gastgebern hinter ihrem Gehäuse den Puck ab und setzte sofort seinen vor dem Tor wartenden Mitspieler Daniel Embacher in Szene. Ehe Hammerlindl wusste, was geschah, schob Daniel die Scheibe zwischen seinen Schonern durch und baute die Führung der Luchse weiter aus. Der emsige Stürmer war sichtbar erleichtert, endlich seinen ersten Saisontreffer erzielt zu haben.
Keine Minute war nach dem dritten Treffer der Münchner vergangen, ehe es schon wieder im ESV-Gehäuse einschlug. Während eines chaotischen Wechsels der Gastgeber wartete Yehor Vinnytskyi völlig alleine an der gegnerischen blauen Linie. Jannik Pinder sah den ukrainischen Goalgetter und spielte aus dem eigenen Drittel einen perfekten, langen Pass direkt auf den Schläger von Yehor. Im Eins-Gegen-Eins gab sich der Münchner Topscorer keine Blöße und stellte auf 0-4 für seine Mannschaft. Gebensbach machte das Spiel, der MEK machte die Tore – verkehrte Welt in Dorfen.
In den folgenden Wechseln tat sich auf dem Eis nicht viel, ehe sich die Ereignisse in der 36. Spielminute plötzlich überschlugen. Zunächst konnten die Gastgeber endlich ihr erstes Tor des Abends erzielen. In Überzahl erspielten sich die Gemschbecker eine gefährliche Chance nach der anderen, ehe Matthias Selmair schließlich genug hatte und den Puck zum 1-4 hinter Jan Kumerics einschlagen ließ. Weitere sechzehn Sekunden später war erstmals größere Nervosität auf der Bank der Luchse zu spüren. Direkt nach einem Bully im Münchner Drittel kam Nicholas Emmendorfer an die Scheibe, und der in Erding aufgewachsene US-Boy zimmerte den Puck zum 2-4 in das Münchner Gehäuse. Würde es in diesem Tempo weitergehen, wäre der Vorsprung der Luchse in Rekordzeit zusammengeschmolzen.
Zum Glück für die Landeshauptstädter war die 36. Minute nach zwei Treffern noch lange nicht vorbei. Direkt vom Eröffnungsbully weg spielte Leon Axtner den Puck tief in das Drittel der Gebensbacher. Torhüter Manuel Hammerlindl und seine Abwehr waren sich wohl nicht ganz einig, wer die Scheibe nun spielen sollte, sodass Raphael Cera als glücklicher Dritter stören und den Puck vor das Tor des ESV spielen konnte. Dort wartete Christian Steinmetz einschussbereit und drückte die Scheibe zum Pausenstand von 2-5 über die Linie. Drei Tore innerhalb von achtundzwanzig Sekunden – hoffentlich ist niemand im Dr. Rudolf Stadion zum falschen Zeitpunkt auf die Toilette gegangen.
Misslungener Ausflug führt zur Vorentscheidung
Nachdem sich die Luchse im zweiten Drittel durchaus glücklich schätzen konnten, ihren Vorsprung nicht nur halten, sondern auch noch ausbauen zu können, würden die letzten zwanzig Minuten ein Willenstest für die Landeshauptstädter werden. Die Gastgeber schraubten die Intensität und ihr Körperspiel weiter nach oben, um das Defensivbollwerk der Gäste rund um Schlussmann Jan Kumerics zu brechen. Der Münchner Goalie hatte jedoch einen wahren Sahnetag. Bis zum Schlusspfiff donnerten die ESV-Feldspieler insgesamt 49 Schüsse auf das Tor von Jan, der zum Frust seiner Gegenspieler die erdrückende Mehrheit dieser Versuche entschärfen konnte.
Nachdem die Luchse das Ergebnis neun Minuten lang halten konnten, wurde es in der 50. Minute nochmal etwas spannender. Die Gastgeber stellten ein weiteres Mal unter Beweis, weshalb man ihnen nicht zu viele Überzahlsituationen geben sollte. Mit einem Mann weniger auf dem Eis verteidigten die Luchse lange wacker, doch die Gebensbacher zogen die Abwehr der Gäste mehr und mehr auseinander, bis Patrick Samanski schließlich eine Lücke fand. Der ehemalige Oberligaakteur lässt sich solche Chancen nicht nehmen und brachte seine Mannschaft wieder auf zwei Tore heran.
Bevor die Gemschbecker in ihrem letzten Heimspiel der Saison zu einem großen Comeback ansetzen konnten, erstickten die Luchse sämtliche Bemühungen dieser Art im Keim. Jannik Pinder folgte einer tief ins gegnerische Drittel gespielten Scheibe, und er war nicht alleine. Auch ESV-Torhüter Manuel Hammerlindl wollte den Puck als Erster erreichen und sprintete in die Ecke. Hammerlindl war tatsächlich schneller als sein Gegenspieler, konnte die Scheibe allerdings nicht kontrollieren. So konnte Jannik ihm den Puck abnehmen und vors Tor spielen, wo Yehor Vinnytskyi bereits wartete und den Puck aus nächster Nähe ins leere Tor schieben konnte. Das fünfzehnte Saisontor von Yehor war eine seiner leichteren Übungen.
Mit drei Toren Vorsprung konnten die Luchse nun etwas gelassener in die letzten acht Minuten gehen. Als Patrick Beham in der 55. Minute den Vorsprung der Luchse auf zwei Tore verkürzte und die Gastgeber wenige Minuten vor Abpfiff ein letztes Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis spielen durften, flammte noch ein wenig Hoffnung beim ESV auf. Heinz Zerres nahm seinen Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis, doch auch in doppelter Überzahl konnten die Gebensbacher nichts mehr am Ausgang des Abends ändern. Mit dem 4-6 Auswärtssieg konnten die Luchse ihr hartes Auswärtswochenende mit einem unerwarteten Erfolg in Dorfen erfolgreich abschließen und zufrieden zurück in die Landeshauptstadt fahren.
Extreme Effektivität sorgt für erfolgreichen Wochenendabschluss
Die Münchner Luchse zeigten gegen Gebensbach eine unerwartete, aber gern gesehene Eigenschaft, nämlich extreme Effektivität. Wenn die gegnerische Mannschaft mehr als doppelt so viele Torschüsse aufweist, ist es durchaus schwierig, Punkte mitzunehmen – besonders auswärts. Die Landeshauptstädter zeigten sich am vergangenen Sonntag jedoch äußerst kaltschnäuzig und nutzten sowohl Großchancen als auch Fehler des Gegners gnadenlos aus. Aus einer kollektiv starken Mannschaft stachen besonders Christian Steinmetz und Jannik Pinder als Aktivposten heraus, und Jan Kumerics war mit einer Fangquote von 91,8% ein dringend benötigter Fels in der Brandung. Nach zwei starken Auswärtsspielen können die Luchse voller Tatendrang in die letzten fünf Spiele der Hauptrunde gehen, von denen vier im heimischen Weststadion stattfinden.
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse erneut doppelt gefordert, diesmal jedoch im eigenen Stadion. Am Freitag ist mit den Pinguinen aus Königsbrunn der Zweitplatzierte im Luchsbau zu Gast, ehe am Samstag der ESC Dorfen 1b seine Visitenkarte in der bayrischen Landeshauptstadt abgibt. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr. Wir hoffen zu beiden Spielen auf eine starke Kulisse im Münchner Weststadion!
Benjamin Dornow, 25. Januar 2023
Statistik
ESV Gebensbach – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (0-2, 2-3, 2-1)
22. Januar 2023, 17:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: 67
Aufstellungen:
ESV Gebensbach
Hammerlindl, Pfeuffer – Mayer (C), Neumayr, Reiter (A), Huber, Laschütza – Weindl, Beham, Pfahler, Samanski, Panthaler, Selmair, Emmendorfer (A)
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – Markus, van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Berthe, Pinder, Reisinger, Schorr, Treichl, Steer
Tore:
0-1 Paramonov (Cera, 3:55)
0-2 Klopstock (Vinnytskyi, van gen Hassend, 19:37/PP1)
0-3 Embacher (Steinmetz, 28:41)
0-4 Vinnytskyi (Pinder, 29:32)
1-4 Selmair (Beham, Huber, 36:19/PP1)
2-4 Emmendorfer (Samanski, 36:35)
2-5 Steinmetz (Cera, Axtner, 36:47)
3-5 Samanski (Panthaler, 49:03/PP1)
3-6 Vinnytskyi (Pinder, 51:55)
4-6 Beham (Samanski, 54:00)
Schüsse:
ESV Gebensbach: 49
Münchner EK „Die Luchse“: 22
Strafminuten:
ESV Gebensbach: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10
Bilder
































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