Ein mal deutlich, ein mal bitter – Luchse bleiben an frustrierendem dritten Testspielwochenende sieglos
Die Münchner Luchse haben ein lehrreiches wie bitteres Wochenende hinter sich. Beim EV Aich setzte es am Freitag eine deutliche 7-2 (2-0, 3-0, 2-2) Niederlage, ehe die Landeshauptstädter am Sonntag beim ESC Kempten 1B das Spiel bei einer 3-2 (0-0, 0-1, 2-1, 1-0) Niederlage nach Penatlyschiessen in der Schlusssekunde aus der Hand gaben.
Individuelle Fehler, Pfostentreffer und ein klares Ergebnis
Am Brückentag nach dem Tag der deutschen Einheit ging es für das Team des Münchner EK nach Moosburg. Dort wurden die Luchse vom letztjährigen Playoffteilnehmer EV Aich erwartet. Ein Blick auf die hervorragenden Ergebnisse der letzten Jahre und den größtenteils unveränderten Kader des EVA reicht aus, um die Eichen als den wohl herausforderndsten Gegner der Landeshauptstädter zu kategorisieren. Zudem haben die Gastgeber den letztjährigen Punktspielsieg der Luchse in der Moosburger Clariant Arena mit Sicherheit nicht vergessen. Die Münchner traten die Reise jedoch nicht ohne Selbstbewusstsein an, sondern wollten an den letztwöchigen Testspielsieg beim TSV Schliersee anschließen. Entsprechend ausgeglichen waren die ersten Minuten. Die Teams boten ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Der erste Treffer des Abends fiel ein wenig aus dem Nichts. Sebastian Lachner betrat das Münchner Drittel und brachte aus dem hohen Slot einen Schuss auf das Tor der Luchse, der Torhüterin Paula Weber auf dem falschen Fuß erwischte. Noch dicker kam es 13 Sekunden vor Drittelende. Die Gastgeber fingen einen Aufbaupass der Luchse ab, und da sich die Stürmer der Landeshauptstädter etwas zu schnell in Richtung gegnerische blaue Linie verabschiedet hatten, hatten die Forwards des EVA leichtes Spiel vor dem Tor. Dank des Treffers von Christoph Schwenk ging es also mit einem 2-0 für die Gastgeber in die erste Pause.
Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätten die Luchse beinahe für einen knapperen Spielstand gesorgt. Yehor Vinnytskyi zielte gut, aber leider nicht gut genug. Statt im Tor einzuschlagen, erklang nur der Pfosten. Wie es besser funktioniert, zeigten die Aicher im direkten Gegenzug. Dort stellte Lukas Assig auf 3-0. Trotz der schnellen Gegentreffer musste sich Torfrau Paula Weber kein schlechtes Gewissen machen. Mit starken Saves, unter anderem einem entschärften Alleingang von EVA-Veteran Andreas Koller, hielt sie ihre Vorderleute weiter im Spiel. Diese bemühten sich redlich, hatten vor dem gegnerischen Tor jedoch gehörig Pech. Leon Axtner und Marius Schorr sorgten noch vor dem Bergfest des zweiten Drittels für die Pfostentreffer zwei und drei. Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird bekannterweise dafür bestraft. In der 34. Minute wurden zwei Luchse auf die Strafbank geschickt, und Verteidiger Konstantin Mühlbauer sorgte mit einem mächtigen Hammer von der blauen Linie für das 4-0. Drei weitere Minuten später profitierte Max Retzer von einem individuellen Fehler der Münchner Hintermannschaft und erhöhte auf 5-0.
Im letzten Drittel wollten die Luchse für einen versöhnlichen Abschluss ihres vierten Testspiels sorgen. Coach Markus Kiefl stellte die Reihen um, und tatsächlich waren es erneut die Münchner, die die erste hochkarätige Chance hatten. Maximilian Deutzmann nahm Maß, zog ab und scheiterte erneut am Pfosten – das rot lackierte Torgestänge erwies sich als herausragender Mitspieler der in rot gekleideten Gastgeber. Als der EVA in der 49. Minute erneut in Überzahl spielen durfte, machte Sensationstransfer Daniel Krzizok mit einem glanzlosen Tor aus nächster Nähe das halbe Dutzend voll. Im nächsten Angriff war den Luchsen endlich das Glück hold. Die erste Formation der Münchner brachte die Scheibe auf das Tor von Johannes Pfafferott, und im dritten Nachschuss bugsierte Gereon Erpenbach den Puck endlich über die Torlinie. Kaum jemand im Münchner Kader hat sich den Treffer mehr verdient als in seinen beiden bisherigen Einsätzen stets hart arbeitende und teamorientiert spielende Stürmer aus Nordrhein-Westfalen. Als Tobias Treichl keine Minute später auf 6-2 verkürzte, kam kurz Aufbruchstimmung im Lagwer der Gäste auf. Ein weiterer individueller Fehler in der Münchner Hintermannschaft im direkt darauffolgenden Wechsel führte jedoch postwendend zum 7-2 für Aich. Zwei weitere Pfostenschüsse von Edgars Opulskis und Maximilian Deutzmann setzten den Deckel auf eine gleichermaßen zu hoch ausgefallene wie frustrierende Niederlage für den MEK.
Luchse lassen sich am Sonntag in letzter Sekunde den Sieg nehmen
Für das zwei Tage später stattfindende Spiel beim ESC Kempten 1B hatten sich die Luchse Wiedergutmachung vorgenommen. Im letzten Testspiel vor dem Trainingslager wollten sich die Münchner verbessert gegenüber dem ersten Spiel des Wochenendes präsentieren. Das erste Drittel startete in dieser Hinsicht vielversprechend. Die Landeshauptstädter standen defensiv deutlich stabiler und rissen die Begegnung früh an sich. Dass die erste Großchance für den MEK, ein Schuss auf dem Slot von Tobias Treichl, am Pfosten landete, entlockte den Luchsen mittlerweile nur noch ein ungläubiges Lächeln. Überschattet wurde ein dominanter, jedoch auch torloser erster Abschnitt von einer unglücklichen Situation. Bei einer Kollision zwischen mehreren Spielern im Münchner Drittel kam der Kemptener Kapitän Alexander von Sigriz zu Fall. Die Kemptener Vereinslegende stürzte unglücklich und wurde umgehend ins Krankenhaus abtransportiert. Dass eine solche Verletzung ausgerechnet in einem davor wie danach außerordentlich fair geführten Spiel passiert, ist enorm bitter.
Im zweiten Abschnitt gab es weiterhin nur eine Richtung, nämlich das Tor des ESC Kempten 1B. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff belohnten sich die Luchse endlich für ihren starken Auftritt. Yehor Vinnytskyi erhielt ein feines Zuspiel von Edgars Opulskis, fuhr auf Goalie Simon Schreiber zu und klemmte den Puck zum 0-1 unter die Latte. Die Landeshauptstädter präsentierten sich auch in der Folgezeit überlegen, verpassten es jedoch, ihren Vorsprung auszubauen. Auch zwei Überzahlspiele blieben ungenutzt, sodass es mit der knappesten aller Führungen in den letzten Abschnitt ging. Dort schlugen die Münchner erneut zwei Minuten nach Wiederanpfiff zu. Zunächst ließ Yehor Vinnytskyi einmal mehr das Torgestänge klingeln. Der Rebound ging jedoch an die Luchse, die weiter nachsetzten. Schließlich war es Tobias Treichl, der noch im selben Wechsel für den zweiten Treffer seines Teams sorgte. Nun mussten die Gäste das Spiel nur noch über die Zeit bringen, um auch ihr zweites Testspielwochenende mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. Es kam jedoch alles anders. Zunächst verkürzten die Gastgeber in der 48. Minute weitestgehend aus dem Nichts auf 1-2. Im Anschluss hatten die Münchner jede Gelegenheit, einen Schlussstrich unter die Partie zu setzen. Drei weitere Überzahlspiele blieben ungenutzt, und als die Luchse die letzten 45 Sekunden des Spiels selbst mit einem Mann weniger absolvieren mussten, witterten die Haie endgpltig Morgenluft. Mit sechs Mann sollte nun der Ausgleich erzwungen werden, und nachdem die Luchse in einer recht unbedrängten Situation kurz vor Abpfiff den Puck nicht aus dem Drittel brachten, schlug die Stunde von Andreas Ziegler. Der bayernligaerfahrene Veteran nahm in der letzten Sekunde den letzten Schuss des Spiels, und tatsächlich schlug der Puck mit der Schlusssirene im Münchner Kasten ein. Nachdem ebenfalls Ziegler im Penaltyschiessen für den einzigen Treffer und damit den Sieg für die Gastgeber sorgte, trotteten die Luchse ungläubig wie enttäuscht vom Eis. Dass dieses gewonnen geglaubte Spiel in einem letzten Drittel, in dem lediglich drei Schüsse auf das Münchner Tor segelten, hergegeben wurde, lässt nur einen Schluss zu – auf die Münchner Luchse wartet vor dem Pflichtspielstart am 8. November noch einiges an Arbeit.
Luchse wissen genau, was bis zum Punktspielstart noch zu tun ist
Wie in allen bisherigen Vorbereitungsspielen zeigte das Team von Markus Kiefl spielerisch eine ansprechende Leistung. Am dritten Testspielwochenende zeigte sich jedoch glasklar, woran die Landeshauptstädter noch arbeiten müssen. Beim EV Aich wurde jeder Fehler der Münchner bestraft, und beim ESC Kempten 1B offenbarten sich Defizite dabei, ein nahezu sicheres Spiel über die Schlusssirene zu bringen. Trotz des sieglosen Wochenendes stach jedoch die zweite Münchner Reihe hervor, die in beiden Spiel Tore erzielen konnte. Auch die Abwehr der Luchse lieferte am Sonntag die richtige Antwort auf die schwache Defensivleistung zwei Tage zuvor.
Gute Besserung, Alexander von Sigriz!
Das ausgesprochen fair geführte Testspiel in Kempten wurde von der Verletzung des Kemptener Kapitäns Alexander von Sigriz überschattet. Wir wünschen Alexander gute Besserung und eine schnelle Rückkehr auf das Eis!
Ausblick
Am kommenden Wochenende geht es für das Team des Münchner EK in das alljährliche Trainingslager im österreichischen Götzens. Im Anschluss bestreiten die Luchse ihre letzten Testspiele. Am finalen Preseason-Wochenende treten die Landeshauptstädter am 18. Oktober um 19:30 Uhr beim ESV Bad Bayersoien und am 20. Oktober um 16:45 Uhr beim ESV Buchloe 1B an.
Benjamin Dornow, 08. Oktober 2024
Statistik EV Aich – MEK
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 7-2 (2-0, 3-0, 2-2)
04. Oktober 2024, 19:30 Uhr
Clariant Arena Moosburg
Zuschauer: k.A:
Aufstellungen:
EV Aich
Pfafferott, Schwarz – D. Weber, Triebswetter, C. Koller, Mühlbauer, Fengler, Urzinger (C) – Lachner (A), A. Koller (A), Retzer, Assig, Krzizok, Schwenk, Hells, R. Weber, Hauptner
Münchner EK „Die Luchse“
P. Weber, Kaut – Von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Senghas, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Lachner (Krzizok, 16:39)
2-0 Schwenk (Triebswetter, 19:47)
3-0 Assig (Retzer, 22:41)
4-0 Mühlbauer (A. Koller, 33:32/PP2)
5-0 Retzer (kein Assist, 35:36)
6-0 Krzizok (D. Weber, A. Koller, 48:17/PP1)
6-1 Erpenbach (Ziegelhöffer, Deutzmann, 48:41)
6-2 Treichl (Vinnytskyi, Opulskis, 49:25)
7-2 A. Koller (Mühlbauer, Triebswetter, 49:41)
Statistik ESC Kempten 1B – MEK
ESC Kempten 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 3-2 (0-0, 0-1, 2-1, 1-0) SO
06. Oktober 2024, 17:00 Uhr
ABW Arena Kempten
Zuschauer: 53
Aufstellungen:
ESC Kempten 1B
Schreiber, Fuhrmann – Von Sigriz (C), Gmeinder, Winter, Vacca, Clermont, Kohler (A), Jörg, Egli, Gehr, Ziegler (A), Gaukel, Walk, Barmasev, Lipp, Stumpf
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – Von Friderici, van gen Hassend, Höhn, Jörg, Schafroth (A), Hnat, Axtner (C), Paramonov – Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Vinnytskyi (Opulskis, 21:14)
0-2 Treichl (Opulskis, Vinnytskyi, 41:54)
1-2 Vacca (Winter, 47:54)
2-2 Ziegler (Clermont, 59:59/PP1)
3-2 Ziegler (60:00/PS)
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Ein vertrauter Gegner und eine Unbekannte – Luchse treten vor dem Trainingslager beim EV Aich und beim ESC Kempten 1B an
Das Testspielprogramm der Münchner EK geht in die nächste Runde. Am kommenden Wochenende sind die Landeshauptstädter beim letztjährigen Playoffteilnehmer EV Aich und bei einer der positiven Überraschungen der letztjährigen Bezirksliga-Saison, dem ESC Kempten 1B, zu Gast.
Noch zwei Mal Eindrücke für das Trainingslager sammeln
Am vergangenen Sonntagabend um 20 Uhr herrschte beste Stimmung im Lager des Münchner EK. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Luchse ihr Testspiel beim TSV Schliersee in letzter Minute gedreht und waren gerade dabei, sich über den ersten Sieg der Vorbereitung 2024/25 zu freuen. Trotz des positiven Endergebnisses war den Landeshauptstädtern jedoch auch bewusst, dass noch einiges an Arbeit wartet. So muss beispielsweise die Frage gestellt werden, wie aus einer 1-2 Führung in kürzester Zeit ein 3-2 Rückstand wurde. Auch offensiv gibt es noch einiges zu tun, denn trotz des Sieges wurden lediglich drei Tore in der regulären Spielzeit erzielt.
An genau diesen Baustellen arbeitet das Luchsrudel samt Coach Markus Kiefl derzeit intensiv. Die Landeshauptstädter werden den morgigen Feiertag für ein Vormittagstraining mit einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen nutzen. Dort soll nicht nur weiter auf dem Eis geübt werden, denn nach der Einheit wird die bisherige Zeit auf dem Eis gemeinsam reflektiert und ein Ausblick auf die letzten drei intensiven Vorbereitungswochenenden gegeben. Am kommenden Wochenende bietet sich dabei die letzte Gelegenheit vor dem Trainingslager im österreichischen Götzens, neue Spieleindrücke zu gewinnen. Zu diesem Zwecke stehen für zwei starke Gegner vor der Tür, die individuelle wie herausfordernde Aufgaben für das Luchsrudel bieten.
Die Gegner am Wochenende
Der EV Aich ist ein langjähriger Wegbegleiter des Münchner EK. Beide Vereine sind seit Jahren in der Bezirksliga Bayern beheimatet und liefern sich entsprechend schon lange stets packende Duelle. In den letzten Spielzeiten schlug das Pendel hierbei stets in Richtung der Mannschaft mit dem Eichenlaub auf der Brust aus. Der EVA qualifizierte sich zwei Jahre am Stück für die Bezirksliga-Playoffs, scheiterte jedoch beide Male im Viertelfinale am EHC Straubing. Auch in dieser Saison wird mit den Jungs aus dem Eishockeydorf zu rechnen sein. Den Abgang von Leistungsträger Christian Poetzel konnte die sportliche Leitung der Eichen durch die Verpflichtung eines weiteren Krachers, nämlich dem Erdinger Rekordpunktesammler Daniel Krzizok, abfangen. Dass die Landeshauptstädter dennoch nicht mit zu viel Respekt in die Begegnung mit dem letztjährigen Gruppenzweiten gehen sollten, zeigte die vergangene Spielzeit. Dort schafften es die Luchse, die Saisonserie mit dem EVA ausgeglichen zu gestalten. Mit einem 4-6 Auswärtssieg in der Moosburger Clariant Arena fügte die Mannschaft von Markus Kiefl dem nächsten Gegner der Luchse dessen einzige Heimpleite der Saison zu.
Der zweite Gegner am Wochenende ist hingegen ein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Tatsächlich ist es der erste Vergleich zwischen den Landeshauptstädtern und dem ESC Kempten 1B. In der Saison 2019/20 meldete der Verein aus der Allgäumetropole erstmals seit vielen Jahren wieder eine zweite Mannschaft. Nachdem zunächst einige Spielzeiten im unteren Mittelfeld der Tabelle abgeschlossen wurde, sorgte die Sharks-Reserve im vergangenen Winter für ein sportliches Ausrufezeichen. In einer starken Bezirksligagruppe West spielte der ESC zu Beginn der Saison um die Tabellenspitze mit, ehe man die Spielzeit auf einem sehr starken fünften Tabellenplatz beendete. Diese starke Leistung sollte angesichts des Kaders der Allgäuer jedoch nur wenig überraschend sein. Angeführt von den höherklassig erfahrenen ESC-Urgesteinen Alexander von Sigriz, Tobias Pichler und Andreas Ziegler und verstärkt von ambitionierten jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs steht in Kempten genau die richtige Mischung aus Jugend und Erfahrung auf dem Eis, die als verschworene Einheit gegen jede Mannschaft punkten kann. Das Luchsrudel – insbesondere Verteidiger Martin Schafroth, der am Sonntag zum ersten Mal seit vielen Jahren in seiner Heimat aufs Eis geht – kann sich also auch am Sonntag auf ein herausforderndes wie lehrreiches Spiel freuen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 16 Spiele | 16 Punkte | 47-58 Tore | Platz 6
EV Aich 1B: 16 Spiele | 39 Punkte | 100-49 Tore | Platz 2
ESC Kempten 1B: 18 Spiele | 30 Punkte | 77-64 Tore | Platz 5
Letzte Ergebnisse MEK vs Aich
11.11.2023: EV Aich – Münchner EK 4-6 (-> Spielbericht)
13.01.2024: Münchner EK – EV Aich 4-8 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim EV Aich am Freitag, dem 04. Oktober 2024, beginnt um 19:30 Uhr in der Clariant Arena Moosburg.
Das Spiel beim ESC Kempten 1B am Sonntag, dem 06. Oktober 2024, beginnt um 17:00 Uhr in der ABW Arena Kempten.
Wir freuen uns über jeden Fan, der die Luchse in Moosburg oder Kempten unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.


Benjamin Dornow, 02. Oktober 2024
Offensivspektakel in der Landeshauptstadt – Luchse ziehen in einem hochklassigen Spiel gegen Aich den Kürzeren
Das Rückspiel zwischen dem Münchner EK und dem EV Aich hat gehalten, was es vor Anpfiff versprochen hat. In einem äußerst unterhaltsamen Bezirksligaspiel konnten die Gäste mit einem 4-8 (2-1, 2-5, 0-2) Auswärtssieg die Punkte aus München mitnehmen.
Konter gegen den Blitzstart
Die Ausgangssituation vor Anpfiff war klar. Nach dem sensationellen Erfolg der Luchse im Hinspiel beim EV Aich waren die Gäste bis in die Haarspitzen motiviert, die zweite Begegnung zwischen den beiden Mannschaften für sich zu entscheiden. Die Luchse hingegen gingen nach ihrem klaren Auswärtssieg in Augsburg mit einer gehörigen Menge Selbstbewusstsein in das Spiel. Die Zuschauer im Münchner Weststadion durften sich also auf ein äußerst unterhaltsames Match einstellen.
Tatsächlich dauerte es nicht lange, ehe die Gäste ihr Vorhaben, nämlich die Landeshauptstadt mit drei Punkten im Gepäck zu verlassen, mit Taten untermauerten. In der zweiten Minute wanderte EVA-Dauerbrenner Tarek Mustapha auf die Strafbank. Statt mit Mann und Maus zu verteidigen, spielten die Gäste jedoch ein extrem agressives Unterzahlspiel. Während drei Aicher mit viel Laufarbeit den puckführenden MEK-Spieler unter Druck setzten, lauerte Sebastian Lachner auf mögliche Unterzahlkonter. Diese Strategie machte sich nach lediglich zwölf Sekunden mit einem Mann weniger schon bezahlt. Kapitän Stefan Urzinger spielte die Scheibe aus dem eigenen Drittel, Lachner zündete den Turbo und konnte MEK-Goalie Jens Berger im Alleingang verladen. Wie schon im Hinspiel verschaffte der Erdinger Ex-Profi seiner Mannschaft eine frühe Führung.
Der EVA blieb nach dem ersten Tor am Drücker und hätte in Person von Lachner, der im selben Unterzahlspiel noch zwei weitere Alleingänge auf das Münchner Gehäuse fuhr, durchaus noch einen weiteren Treffer erzielen können. Jens Berger zeigte sich jedoch wenig schockiert vom frühen Gegentreffer und ließ im ersten Abschnitt keine weiteren Tore zu. Sobald Fünf-gegen-Fünf gespielt wurde, fanden schließlich auch die Gastgeber ihren Weg in die Begegnung. Ähnlich wie im Hinspiel ließen sie sich vom frühen Rückstand nicht zu sehr beeindrucken und spielten weiter ihr Spiel. Von den Eichenblättern hingegen war nach dem fulminanten Blitzstart nicht mehr all zu viel zu sehen. Insgesamt brachten die Münchner im ersten Abschnitt doppelt so viele Schüsse auf das Tor wie ihre Gegner. Einen ersten Lohn für ihre Bemühungen sicherten sich die Mannen von Markus Kiefl fünf Minuten vor der ersten Pause. Theodor Ziegelhöffer spielte einen perfekten Steilpass auf seinen Reihenpartner Yehor Vinnytskyi. Der Ukrainer startete auf dem rechten Flügel durch, überlief seine Gegenspieler und vernaschte Johannes Probst mit einem sehenswerten Move. Mit seinem Signature Move sorgte Yehor für den verdienten 1-1 Ausgleich.
Nun hatten die Luchse Blut gewittert und blieben weiter hartnäckig und konnten drei Minuten nach dem ersten Treffer erneut jubeln. Leon Axtner spielte den Puck nach einer brenzligen Situation im eigenen Drittel aus der Gefahrenzone hinaus. Simon Klopstock, der heute in der zweiten Angriffsformation auflief, sah die Scheibe und schaltete blitzschnell. Der gebürtige Münchner überlief zwei Gegenspieler, erreichte den Puck vor EVA-Goalie Probst und konnte den Aicher Schlussmann aus kurzer Distanz zur 2-1 Führung für die Hausherren überwinden. Bis zum Drittelende änderte sich nichts am Spielstand, sodass sowohl die Luchse als auch der Großteil der 75 Zuschauer mit einem guten Gefühl in die erste Pause gehen konnten.
Sieben Tore im Mitteldrittel
Der zweite Abschnitt begann mit einem Überzahlspiel für den MEK, doch wie schon im ersten Drittel waren es nicht die Münchner, die davon profitieren konnten. Nur 22 Sekunden nach Wiederanpfiff vollendete Konstantin Mühlbauer einen Unterzahlkonter der Gäste und sorgte schnell für die Wiederherstellung des Gleichstandes. Das Tor zum 2-2 war ein blitzschneller Auftakt in ein fulminantes Mitteldrittel.
Fünf Minuten nach dem Ausgleichstreffer durften sich die Luchse erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchen, und diesmal konnten sie ihren Vorteil nutzen. Yehor Vinnytskyi sammelte den Puck hinter dem eigenen Tor auf und machte sich auf den Weg. Der Münchner Topscorer trug die Scheibe über das gesamte Feld bis hinter das gegnerische Tor. Dort revanchierte sich Yehor bei Theodor Ziegelhöffer für seine perfekte Vorlage beim ersten Münchner Treffer. Ein millimetergenauer Pass durch den Torrauf fand den Schläger seiner Sturmkollegen, der die Zuschauer im Luchsbau zum Staunen brachte. Mit einem Schussfake schickte Theo den EVA-Goalie Johannes Probst auf seinen Hosenboden, ehe er an ihm vorbeikurvte und den Puck stilsicher hinter die Linie legte. Mit einem wahren Traumtor brachte der Jurastudent aus Bad Nauheim seine Mannschaft wieder in Führung.
Auch bei diesem Treffer hielt die Freude allerdings nicht zu lange an. EVA-Kapitän Stefan Urzinger feuerte 24 Sekunden nach dem 3-2 einen gewaltigen Hammer von der blauen Linie an, der humorlos hinter Jens Berger zum erneuten Ausgleich einschlug. Auch dieser Rückschlag war jedoch kein Problem für die Gastgeber. Erneut durften die Münchner mit einem Mann mehr agieren, und endlich belohnte sich ein Neuluchs für seine seit Saisonbeginn hervorragende Arbeit. Simon Klopstock leitete den Puck zu Moritz Barth weiter, der vom rechten Bullykreis aus einfach abzog. Der flache Schlagschuss rutschte Johannes Probst durch die Hosenträger und kullerte zur erneuten Führung über die Torlinie. Nach dem Premierentreffer von Gereon Erpenbach aus der Vorwoche belohnte sich der nächste Neuluchs für seine bisher ausnahmslos starken Leistungen.
Der vierte Gegentreffer mundete den Gästen ganz und gar nicht. Die Aicher agierten in den folgenden Minuten mit höchster Intensität und kämpften um jeden Zentimeter Eis. Besonders Sebastian Lachner, der auf Seiten der Gäste überragende Mann an diesem Abend, gab nun keine Scheibe mehr auf und setzte die Hintermannschaft der Luchse massiv unter Druck. In der 30. Minute erarbeiteten sich die Eichenblätter ihr nächstes Überzahlspiel und konnten den Ausgleich erzielen. Diesmal war es Christian Poetzel, der den Puck im Netz zappeln ließ. Da der Arm des Schiedsrichters während dieses Spielzugs ein weiteres Mal in die Luft ging, mussten die Münchner auch nach dem Gegentreffer mit einem Mann weniger agieren. Der Motor der Aicher war nun warmgelaufen, und so war es Sebastian Lachner, der nur eine Minute später für die erste Führung der Gäste seit dem ersten Drittel sorgte. Nun lief alles wie geschmiert beim EVA, die nun Katz und Maus mit ihren Gegnern spielten. Der ästhetische Höhepunkt dieser Phase fand in der 35. Minute statt. Dort konnte Philipp Pechlaner einen von Sebastian Lachner und Christian Poetzel initiierten Spielzug abschließen und auf 4-6 stellen. Der Mittelabschnitt war mit sieben sehenswerten Toren in fünfzehn Minuten ein wahrer Augenschmaus für Eishockeyliebhaber.
Erfahrene Aicher lassen nichts anbrennen
Die Luchse wollten am Samstag jedoch nicht nur ein formidabler Sparringspartner für den Tabellenzweiten sein, sondern auch im zweiten Spiel des Jahres 2024 punkten. Hierzu musste sich im Schlussabschnitt etwas am Ergebnis ändern. MEK-Coach Markus Kiefl stellte in der Drittelpause die Reihen der Münchner um und gab klare Anweisungen für den Schlussabschnitt. Die Maßnahme des Trainers wirkte, denn die Münchner präsentierten sich zu Beginn des Abschnitts defensiv stabil und offensiv voller Tatendrang. Die wohl größte Chance auf den Anschlusstreffer hatte Jannik Pinder kurz nach Wiederanpfiff. Der Münchner Stürmer wurde vollkommen freistehend am linken Pfosten angespielt, allerdings verhinderte EVA-Goalie Probst einen weiteren Gegentreffer mit einer wahren Glanztat.
Die Luchse taten auch in den darauffolgenden Minuten alles, um noch den fünften Treffer zu erzielen und doch noch die Wende herbeizurufen. Die routinierten Gäste wussten jedoch genau, was nun zu tun ist. Die Aicher ließen den Puck wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen laufen und spielten Minute für Minute von der Uhr im Münchner Weststadion. Waren die Luchse am Drücker, strahlte ein hochstehender Stürmer der Eichenblätter stets Gefahr aus. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel fiel schließlich die Vorentscheidung. Der Aicher Sturmveteran Andreas Koller trug sich in die Torschützenliste ein und erzielte den siebten Treffer für seine Mannschaft.
Auch in den kommenden zehn Minuten warfen die Gastgeber alles in die Waagschale, konnten jedoch keinen Treffer mehr erzielen. Kurz vor Abpfiff scheiterten die Gäste mehrfach am Abschluss auf das leere Münchner Tor, bis Sebastian Lachner seine Mannschaft 32 Sekunden vor Abpfiff ein letztes Mal jubeln ließ und zum Endstand von 4-8 einnetzte.
Deutlich verbesserte Luchse zeigen sich bereit für die zweite Saisonhälfte
Obwohl die Niederlage am Ende deutlich aussah, konnten die Luchse nach Abpfiff erhobenen Hauptes in den Spiegel blicken. Die Münchner waren über sechzig Minuten ein würdiger Gegner für den stark favorisierten EV Aich. Mit etwas mehr Fortune im Abschluss wäre vielleicht mehr möglich gewesen, doch insgesamt ging der Sieg für stark auftretende Gäste rund um den überragend aufspielenden Sebastian Lachner (drei Tore, zwei Vorlagen) vollkommen in Ordnung. Die Gastgeber zeigten sich allerdings stark verbessert gegenüber den letzten Auftritten des Jahres 2023. Neuluchse wie Moritz Barth und Clemens Von Friderici zeigten ihrer bisher stärksten Leistungen im neuen Fell, und offensiv glänzten wie gewohnt Yehor Vinnytskyi, Theodor Ziegelhöffer und Simon Klopstock. Und obwohl er sieben Mal hinter sich greifen musste, konnte auch Jens Berger stolz auf seine Leistung sein. Wie schon im Hinspiel beim EVA entnervte Jens seine Gegner mit mehreren Glanzparaden. Nun gilt es, an den kommenden Wochenenden die positiven Eidrücke aus den letzten beiden Spielen zu bestätigen.
Ausblick
Schon am kommenden Wochenende haben die Luchse die nächste Chance, im eigenen Stadion zu punkten. Am Freitag, dem 19. Januar sind die Woodstocks Augsburg in München zu Gast. Wir freuen uns auf euren Besuch im Luchsbau!
Benjamin Dornow, 16. Januar 2024
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“– EV Aich 4-8 (2-1, 2-5, 0-2)
13. Januar 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 75
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (A), Langnickel, Klein, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Pinder, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
EV Aich
Probst, Pfafferott – Weber, C. Koller, Mustapha, Weinberger, Mühlbauer, Fengler, Urzinger (C) – Lachner (A), A. Koller (A), Retzer, Assig, Fleming, Pechlaner, Poetzel, Dichtl
Tore:
0-1 Lachner (Urzinger, Poetzel, 2:03/SH1)
1-1 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Killinger, 14:57)
2-1 Klopstock (Axtner, Deutzmann, 17:59)
2-2 Mühlbauer (Pechlaner, 20:22/SH1)
3-2 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, 25:53/PP1)
3-3 Urzinger (Lachner, Portzel, 26:17)
4-3 Barth (Klopstock, Deutzmann, 28:11/PP1)
4-4 Poetzel (Retzer, 30:07/PP1)
4-5 Lachner (Poetzel, Urzinger, 31:14/PP1)
4-6 Pechlaner (Lachner, Poetzel, 34:27)
4-7 A. Koller (Dichtl, Pechlaner, 50:26)
4-8 Lachner (Pechlaner, 59:28/ENG)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 36
EV Aich: 32
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 10
EV Aich: 20
Video
Bilder














Topfavorit in der Landeshauptstadt – Luchse eröffnen dreiwöchigen Homestand gegen Aich
Nach dem erfolgreichen Start in das neue Jahr erwartet den Münchner EK am morgigen Samstag eine harte Aufgabe. Mit dem EV Aich ist der aktuell Tabellenzweite der Bezirksliga Mitte in der Landeshauptstadt zu Gast.
Neues Jahr, neues Gesicht im eigenen Stadion
Dahoam ists am schönsten! Dieses Sprichwort können die Münchner Luchse an den kommenden drei Wochenenden mit Leben füllen, denn sie treten drei Mal am Stück im eigenen Stadion an. In den eigenen drei Wänden soll allerdings ein anderes Gesicht gezeigt werden als in den ersten drei Heimspielen der Saison. Gegen den ESV Dachau und die SE Freising mussten die Münchner knappe, vermeidbare Niederlagen einstecken. Gegen den EC Pfaffenhofen 1B konnte man zwar endlich einen Sieg erringen, doch der 4-0 Erfolg gegen den Tabellenletzten dürfte eher unter die Kategorie „Pflichtaufgabe“ fallen. Die Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz hingegen schmerzen die Landeshauptstädter bis heute und wirken sich in negativer Art und Weise auf die Münchner Platzierung im Gesamtklassement aus.
Insgesamt fünf Heimspiele bestreiten die Luchse im neuen Jahr. In diesen Spielen wollen die Münchner ein besseres Bild als in den vorergehenden Wochen abgeben. Ein erster Schritt hierfür war der klare 1-5 Auswärtssieg in Augsburg. Selbst ohne Spielern wie Theodor Ziegelhöffer und Simon Klopstock im Kader und ohne Treffer von Topscorer Yehor Vinnytskyi ließen die Münchner die mitgereisten Fans fünf Mal jubeln. Außerdem konnten die Luchse, die nun das viertbeste Torverhältnis der Liga stellen, einen Tabellenplatz nach oben klettern. Der Mannschaft dürfte dieser kleine Befreiungsschlag insgesamt gut getan haben. Am Samstag wird sich zeigen, wie weit die Fortschritte reichen, denn an diesem Tag ist eines der Schwergewichte der Bezirksliga Bayern im Weststadion zu Gast.
Der Gegner am Wochenende
Gruppensieger im Vorjahr, Tabellenzweiter in der Saison 2023/24, die beste Offensive der Bezirksligagruppe Mitte – die Gäste vom EV Aich gehen als glasklarer Favorit in die Begegnung am Samstag. Die letzten sechs Pflichtspiele sprechen ebenfalls eine klare Sprache. Der EVA sammelte 18 von 18 möglichen Punkten, erzielte 46 Tore (7,7 Tore pro Spiel) und konnte in der Zwischenzeit sogar das Benefiz-Stadtderby gegen den EV Moosburg, seines Zeichens immerhin ein Landesligist, gewinnen. Zu behaupten, dass die Eichenblätter gut in Form sind, wäre wohl untertrieben. Dreh- und Angelpunkt des Aicher Spiels ist weiterhin Sebastian Lachner. Der langjährige Profi konnte in 10 Spielen ganze 30 Punkte sammeln und musste lediglich zwei Minuten auf der Strafbank verbringen. Doch auch die anderen höherklassig erfahrenen Spieler wie Andreas Koller, Christian Poetzel oder der nach sieben Jahren in der Alps Hockey League direkt in die bayrische Bezirksliga gewechselte Philipp Pechlaner stehen Lachner nur in wenig nach.
Dass allerdings selbst ein übermächtiger Gegner wie der EV Aich hin und wieder eine Niederlage einstecken muss, konnten die Luchse in dieser Saison bereits beweisen. Entgegen aller Prognosen konnten die Landeshauptstädter das Hinspiel in der Moosburger Clariant-Arena mit 4-6 für sich entscheiden. Eine Wiederholung dieses Coups ist zwar alles andere als wahrscheinlich, allerdings boten die Jungs vom MEK in den vergangenen Jahren stets ansprechende Leistungen gegen Aich. Neben dem diesjährigen Triumph konnten die Münchner auch ein Testspiel beim EVA vor der abgesagten Saison 2020/21 für sich entscheiden. Entsprechend kann auch vor dem morgigen Spiel davon ausgegangen werden, dass die Gastgeber sich nicht hängen lassen und dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen werden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 8 Spiele | 10 Punkte | 24-20 Tore | Platz 7
EV Aich: 10 Spiele | 24 Punkte | 63-32 Tore | Platz 2
Letzte Ergebnisse MEK vs Aich
11.11.2023: EV Aich – Münchner EK 4-6 (-> Spielbericht)
05.02.2023: EV Aich – Münchner EK 4-3 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den EV Aich am Samstag, dem 13. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse gegen den Titelkandidaten unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 12. Januar 2024
Drei Punkte beim Titelkandidaten – Luchse feiern gegen den EV Aich ihren ersten Saisonsieg
Mit diesem Ergebnis haben wohl die Wenigsten gerechnet. Mit einer beherzten Mannschaftsleistung konnte das Luchsrudel vom Münchner EK am 11. November mit einem 4-6 (1-1, 3-3, 0-2) Auswärtserfolg ausgerechnet beim amtierenden Gruppensieger EV Aich ihre ersten drei Punkte der Saison holen.
Dem Blitzstart getrotzt
Die Landeshauptstädter wären gerne mit mehr Optimismus im Gepäck in Richtung Moosburg aufgebrochen. Im vorherigen Spiel bei der zweiten Mannschaft des EC Pfaffenhofen zeigten die Münchner eine gute Leistung, standen sich allerdings in Form von mangelnder Chancenverwertung und Gegentoren zu den ungünstigen Zeitpunkten selbst im Weg. Wenigstens gingen die Luchse mit einem Punkt zwar nicht ganz leer aus, hätten vor dem Auswärtsspiel beim EV Aich jedoch gerne mehr Zähler auf dem eigenen Konto gehabt.
Der EV Aich hatte vor dem Match gegen den MEK bereits drei Spiele absolviert. Die Ergebnisse entsprachen voll und ganz den Erwartungen an die letztjährigen Gruppensieger der Bezirksliga Mitte. Gegen die zweiten Mannschaften des EC Pfaffenhofen und des ESC Dorfen konnten die Aicher überzeugend gewinnen. Lediglich beim ESV Gebensbach setzte es eine 6-2 Niederlage, allerdings zählen die Gemschbecker in dieser Saison zweifelsohne zu den Top-Kandidaten auf einen Playoffplatz. Die Lage vor Anpfiff war klar – in der Moosburger Clariant Arena ist David bei Goliath zu Gast.
Der EVA wurde der Favoritenrolle schon früh im Spiel gerecht. Vom ersten Bully weg setzten sich die Gastgeber im Drittel ihrer Gegner fest und gingen nach 22 Sekunden in Führung. Sebastian Lachner konnte einen Befreiungsversuch der Luchse abfangen und setzte Philipp Pechlaner in Szene. Der Neuzugang aus der Alps Hockey League stellte sofort sein Können unter Beweis und brachte den Puck zum 1-0 im Tor unter. Der frühe Führungstreffer sorgte für lange Gesichter auf der Münchner Spielerbank und bei den mitgereisten Fans im Gästeblock.
Wenige Minuten nach dem Gegentreffer erspielten sich auch die Luchse ihre ersten Chancen und zeigten, dass sie nicht zum Punkte abliefern nach Moosburg gefahren sind. In ihrem ersten Überzahlspiel des Abends waren die Landeshauptstädter zwar noch nicht erfolgreich, brachten allerdings die ersten gefährlicheren Abschlüsse auf das Tor von Johannes Pfafferott. In der zehnten Minute musste sich der EVA-Goalie schließlich erstmals geschlagen geben. Der Treffer war eine sehenswerte Kombination des ersten Münchner Offensivblocks. Theodor Ziegelhöffer brachte den Puck zu Yehor Vinnytskyi, und der ukrainische Goalgetter spielte den perfekten Querpass zu Christian Steinmetz. Die Münchner Pferdelunge entschied sich für eine Direktabnahme und brachte den Puck mit einem sehenswerten Onetimer halbhoch im Tor unter. Steinis erstes Saisontor sorgte für den zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Ausgleich.
Die zweite Hälfte des ersten Abschnitts war von vielen Nickligkeiten und daraus resultierenden Überzahlspielen geprägt. Die Luchse überstanden das erste Powerplay der Gastgeber schadlos und durften sich selbt mit zwei Mann mehr auf dem Eis probieren. Die routinierte Defensive des EVA ließ jedoch keine größeren Torchancen für die Luchse zu, sodass die Mannschaften mit einem leistungsgerechten 1-1 Unentschieden in die Pause gingen.
Volle Strafbänke, treffsichere Special Teams
Die Luchse starteten mit einem Überzahlspiel in den zweiten Abschnitt, und ehe sich die Gastgeber versahen, zappelte die Scheibe schon im Netz. Simon Klopstock brachte sich im hohen Slot in Position und stellte einmal mehr seine Zielgenauigkeit unter Beweis. Mit einem gezielten Handgelenkschuss ließ er EVA-Goalie Pfafferott keine Chance und brachte seine Mannschaft achtzehn Sekunden nach Wiederanpfiff erstmals an diesem Abend in Führung. Nach sechs Powerplaytoren in der Vorsaison zeigt sich Simon auch in der neuen Spielzeit gewohnt treffsicher mit einem Mann mehr auf dem Eis.
Die Freude auf Seiten der Luchse währte jedoch nicht sonderlich lange. Im direkten Gegenzug spielten sich die Aicher in das Münchner Drittel und sorgten in Person von Andreas Koller für den sofortigen Ausgleich. Der 41-jährige Routinier stellte fünfzehn weitere Sekunden nach dem Führungstreffer der Gäste auf 2-2 und bestrafte nicht nur die womöglich etwas zu beflügelten Luchse für einen kurzen Moment der Nachlässigkeit, sondern auch alle Zuschauer, die nicht rechtzeitig an ihren Platz zurückgekehrt sind.
Nach den zwei schnellen Treffern zu Drittelbeginn entwickelte sich nun ein schnelles, attraktives Bezirksligaspiel. Die Teams spielten zielstrebig nach vorne, mussten allerdings auch oftmals auf der Strafbank Platz nehmen. Insgesamt zehn Zwei-Minuten-Strafen wurden im Mittelabschnitt ausgesprochen. Entsprechend häufig waren die Über- und Unterzahlformationen beider Mannschaften gefragt. Die Luchse waren die ersten Profiteure der Strafenflut. In doppelter Überzahl zeigte Yehor Vinnytskyi einmal mehr, dass er nicht nur Tore schießen, sondern auch auflegen kann. Ein scharfer Pass des Ukrainers fand den Schläger von Theodor Ziegelhöffer, der den Puck sehenswert im Netz zappeln ließ und die Führung der Gäste wiederherstellte. Eine halbe Minute später revanchierte sich der Torschütze bei seinem Assistenten. Bei jeweils vier Akteuren auf dem Eis spielte Theo den langen Pass auf Yehor, der alleine auf das Aicher Tor zulief und EVA-Goalie Pfafferott mit einem sehenswerten Move alt aussehen ließ. Ob Fünf-Gegen-Vier, Fünf-Gegen-Drei oder Vier-Gegen-Vier – die Special Teams der Landeshauptstädter sind zur Stelle!
Wenig überraschend ließ die Antwort der routinierten Gastgeber nicht all zu lang auf sich warten. In einem langen doppelten Überzahlspiel schlug die Stunde von Lars Bernhardt. Der Neuzugang aus Waldkraiburg stellte seine Erfahrung aus vier Jahren Oberliga unter Beweis und ließ den Puck zunächst im Fünf-Gegen-Drei zum 3-4 Anschlusstreffer einschlagen. 59 Sekunden nach dem ersten Streich ließ er den Zweiten folgen und glich das Spiel in der 34. Minute aus. Der Doppelschlag des gebürtigen Hannoveraners brachte die Gastgeber in Windeseile zurück ins Spiel und sorgte für eine spannende Ausgangslage vor Beginn des letzten Abschnitts.
Goalie und Kölsche Jung lassen die Luchse jubeln
Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts machten die Gastgeber unmissverständlich klar, dass die drei Punkte an diesem Abend in Moosburg bleiben sollen. Die Eichenblätter ließen den Gästen in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff kaum Luft zum Atmen und schnürten sie im eigenen Drittel ein. Zur Winning Time schlug jedoch die Stunde von Jens Berger. Der den ganzen Abend über schon herausragend parierende Goalie entschärfte einen Versuch nach dem anderen und sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei seinen Kontrahenten.
Ab der fünfzigsten Minute änderte sich das Bild jedoch. Nun gewannen die Luchse Oberwasser, und die Gastgeber wurden nur noch via Konter gefährlich. Diese reichten jedoch beinahe aus, um das Spiel zu entscheiden. Zwei Mal scheiterten die Aicher per Alleingang an Jens, der am Samstag in Moosburg zweifelsohne das beste Spiel seiner Luchse-Laufbahn ablieferte. Der Münchner Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel, und gut drei Minuten vor Abpfiff bewahrheitete sich eines der altbekanntesten Sprichworte aus der Welt des Sports – wer seine Chancen vorne nicht macht, wird hinten bestraft.
Die schon seit der Vorbereitung überzeugende zweite Reihe der Luchse wurde zu den Helden des Abends. Moritz Barth konnte in der 57. Minute in das Drittel der Gastgeber eindringen und seinen Sturmkollegen Maximilian Deutzmann bedienen. Der Kölsche Jung sorgte dafür, dass er auch fernab der Heimat am 11. November einen Grund zum Feiern hat. Mit einem gezielten Handgelenkschuss direkt in das Tor der Gastgeber ließ Max bei jedem schwarz-gelben Jeck im Stadion die Dämme brechen und brachte seine Mannschaft mit 4-5 in Führung.
Die Aicher reagierten und warfen alles nach vorne, brachten sich zwei Minuten vor Spielende allerdings selbst um die große Chance zum Ausgleich. Bei einer angezeigten Strafe gegen den MEK ließ sich ausgerechnet der langjährige Profispieler Philipp Pechlaner zu einer Disziplinlosigkeit hinreißen. Nach dem Pfiff der Schiedsrichter ging der Südtiroler wie von der Tarantel gestochen auf Yehor Vinnytskyi los und holte sich folgerichtig eine Zwei-Minuten-Strafe ab. Nach dem Scharmützel ging es statt einem Überzahlspiel für den EVA also mit Fünf-Gegen-Fünf weiter, und als EVA-Coach Georg Herrmann den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, schafften die Luchse die Vorentscheidung. Felix Klein und Leon Axtner klärten den Puck aus der eigenen Zone, und von einem Aicher Schlittschuh prallte die Scheibe zu Tobias Treichl ab. Tobi skatete bis zur blauen Linie, nahm Maß und brachte den Puck zum 4-6 Endstand im verwaisen gegnerischen Gehäuse unter.
Der verdiente Lohn für eine fantastische Teamleistung
Seit dem 17. Dezember 2021 konnte keine Mannschaft die Heimreise nach einem Gastspiel beim EV Aich mit der vollen Punktzahl im Gepäck antreten. Diese Serie wurde von den Jungs aus der Landeshauptstadt nun beendet. Theodor Ziegelhöffer (1 Tor, 3 Assists), Yehor Vinnytskyi (1 Tor, 2 Assists) sowie Max Deutzmann (Game Winning Goal) stachen offensiv hervor, doch der glasklare Man Of The Match stand zwischen den Pfosten. Jens Berger hielt seine Mannschaft über sechzig Minuten mit herausragenden Saves im Spiel und fasste das Match nach Abpfiff in einem Satz perfekt zusammen: „Es war eine Teamleistung und am Ende haben wir die verdienten drei Punkte!“
Ausblick
Am kommenden Samstag steigt endlich das erste Heimspiel des Münchner EK. Um 19:30 Uhr sind die ESV Dachau Woodpeckers zum Nachbarschaftsduell im Münchner Westen zu Gast. Wir freuen uns auf viele Besucher und ein stimmungsvolles Derby!
Benjamin Dornow, 13. November 2023
Statistik
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (1-1, 3-3, 0-2)
11. November 2023, 17:15 Uhr
Clariant Arena Moosburg
Zuschauer: 75
Aufstellungen:
EV Aich
Pfafferott, Probst – D. Weber, C. Koller, Mühlbauer, Fengler, Neumeier (A), Pleithner, Urzinger (C), Bernhardt – Lachner, A. Koller (A), Retzer, Assig, Pechlaner, R. Weber, Dichtl
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (C), Schafroth (A), Klein, Hnat, Axtner (A) – Klopstock, Steinmetz, Valyshkin, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann, Schorr, Steer, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Pechlaner (Lachner, 0:22)
1-1 Steinmetz (Vinnytskyi, Ziegelhöffer, 9:10)
1-2 Klopstock (Ziegelhöffer, Steinmetz, 20:18/PP1)
2-2 A. Koller (Urzinger, 20:33)
2-3 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, Klopstock, 27:29/PP2)
2-4 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Killinger, 28:19)
3-4 Bernhardt (Fengler, 32:36/PP2)
4-4 Bernhardt (Retzer, 33:35/PP1)
4-5 Deutzmann (Barth, Axtner, 56:46)
4-6 Treichl (Axtner, Klein, 59:25/ENG)
Schüsse:
EV Aich: 47
Münchner EK „Die Luchse“: 33
Strafminuten:
EV Aich: 20
Münchner EK „Die Luchse“: 20
Video
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