Spiel gedreht, Vorsprung verteidigt – Luchse gewinnen ihr zweites Testspiel
Die Münchner Luchse konnten auch ihr zweites Testspiel erfolgreich gestalten. Bei der zweiten Mannschaft des ESC Dorfen stand nach 60 Minuten ein 3-4 (2-0, 0-2, 1-2) für die Landeshauptstädter auf der Anzeigetafel.
Eispiraten schlagen blitzschnell zu
Mit dem ersten Testspielsieg im Rücken machte sich das Luchsrudel voller Tatendrang auf den Weg nach Dorfen. Schon vor Anpfiff machte Trainer Markus Kiefl dennoch klar, dass das Ergebnis erneut zweitrangig sein würde. Der Münchner Coach wollte von seiner Mannschaft erneut das richtige Auftreten und die erfolgreiche Umsetzung der ersten im Training eingeübten Konzepte sehen. Zudem waren mit Maximilian Deutzmann und Can-Luca Senghas erneut zwei Neuluchse und mit Edgars Opulskis ein Comebacker mit von der Partie.
Die Gastgeber des ESC Dorfen 1b konnten ebenfalls mit einer Menge Selbstbewusstsein in die Begegnung starten. Am vergangenen Wochenende lag die Eispiraten-Reserve bis zur 41. Minute mit drei Toren Vorsprung beim Landesligisten EV Moosburg in Führung, ehe sich der höherklassige Verein am Ende durchsetzen konnte. Die knappe 5-4 Niederlage darf dennoch eindeutig als positives Zeichen gewertet werden.
In der Anfangsphase legten die Dorfener einen von ihrer starken Leistung aus der Vorwoche beflügelten Blitzstart hin. Nur 63 Sekunden dauerte es, ehe MEK-Goalie Tamino Kaut erstmals hinter sich greifen musste. Julian Schreiner, der nach seiner Debütsaison im Seniorenbereich nun für die erste Mannschaft der Eispiraten eingeplant ist, feuerte einen Schuss aus spitzem Winkel auf das Münchner Tor. Nachdem Schreiner im ersten Versuch noch an Tamino scheiterte, setzte der junge Forward energisch nach, konnte die Scheibe mit seinem Schläger lockern und schließlich über die Torlinie bugsieren.
Die Luchse ließen sich vom Gegentreffer zwar nicht zu sehr schocken, hatten mit ihren ersten Offensivaktionen jedoch noch kein Glück. Ganz anders lief es auf der gegenüberliegenden Seite. Die Gastgeber kamen zwar nicht zu häufig vors Tor, dafür herrschte bei jedem Angriff Alarm in der Münchner Defensivzone. In der sechsten Minute war es erneut einer der bayernligaerfahrenen Akteure, der für den zweiten Streich der Eispiraten sorgte. Sebastian Rappolder bekam den Puck an der blauen Linie, nahm Maß und feuerte einen Schlagschuss auf das Gehäuse von Tamino Kaut. Dem Luchse-Goalie wurde die SIcht verdeckt, sodass er die Scheibe erst sehen konnte, als sie hinter ihm hoch im Netz einschlug. Der Sonntagsschuss von Rappolder sorgte für eine frühe zwei-Tore-Führung und erste Bedenken, ob die Begegnung frühzeitig aus dem Ruder laufen könnte.
Weitere Gegentreffer konnten die Luchse vermeiden, allerdings schafften sie es nicht, selbst auf der Anzeigetafel zu landen. Die Landeshauptstädter hatten ihre liebe Mühe mit dem frischgebackenen U20-Bayernligameister Maximilian Stinauer im Dorfener Gehäuse. Selbst eine doppelte Überzahl sorgte nicht für den ersten Treffer. Ganz im Gegenteil war der Vorteil nach zehn Sekunden beendet, als zwei Luchse gleichzeitig auf die Strafbank geschickt wurden. Das Torpedieren der doch stark vorhandenen eigenen Bemühungen zog sich wie ein roter Faden durch das erste Drittel, sodass die Landeshauptstädter trotz optischer Überlegenheit mit einem 2-0 Rückstand in die erste Pause gingen.
Luchse arbeiten sich heran
6-21 Schüsse, 2-0 Tore. Während letztere Statistik ernüchternd klingt, machte zumindest die erste Zahlenkombination den Gästen etwas Mut. Und das zurecht, setzten die Luchse doch einige im Training einstudierte Konzepte gut um. Entsprechend beherzt setzten die Landeshauptstädter ihr druckvolles Spiel auf den gegnerischen Kasten fort und sollten sechs Minuten nach Wiederanpfiff erstmals belohnt werden. Obwohl bisher keiner seiner Schüsse auf den gegnerischen Kasten von Erfolg gekrönt wurde, ließ sich Raphael Cera an diesem Abend nie entmutigen und fasste sich erneut ein Herz, als er aus halbhoher Position am rechten Bullykreis einen weiteren Schuss auf das gegnerische Tor feuerte. Nach etwa dreißig parierten Schüssen fand ESC-Torhüter Maximilian Stinauer in Raphi endlich seinen Meister und musste zum ersten Mal hinter sich greifen. Für den in Erding ausgebildeten Münchner Stürmer dürfte das Tor gegen den früheren Derbygegner eine besondere Genugtuung gewesen sein.
Nun nahm das Offensivspiel der Luchse richtig fahrt auf. Die Gäste dominierten das Geschehen und Gastgeber mussten sich auf das Verhindern des Ausgleichstreffers konzentrieren. Als in der 33. Minute zwei Eispiraten auf der Strafbank Platz nehmen mussten, spielten sich die Landeshauptstädter endgültig zurück in die Begegnung. In doppelter Überzahl konnte Edgars Opulskis das Bully für sich entscheiden. Alexander Killinger nahm den Puck auf und legte auf Leon Axtner ab. Leon nahm Maß, feuerte einen gezielten, hohen Handgelenkschuss auf das Dorfener Gehäuse ab und ließ die Scheibe hoch im Netz zum verdienten Ausgleichstreffer einschlagen.
Mit zwei Toren auf beiden Seiten nahm die Partie nun deutlich an Intensität zu. Das Spiel wurde ruppiger, und beide Mannschaften agierten physischer. Dies führte zu zehn Zwei-Minuten-Strafen in den letzten sieben Minuten des Mittelabschnitts, aus denen allerdings keine der Mannschaften in Form eines weiteren Treffers profitieren konnte. Ein letzter Aufreger vor der zweiten Pause entstand aus einem Hit von Martin Schafroth. Der Defensivexperte aus dem Allgäu wollte einen handelsüblichen Hit gegen seinen Gegenspieler fahren, der Millisekunden vor dem Einschlag jedoch wendete und somit unkontrolliert zu Boden ging. Im Zuge der darauffolgenden Diskussionen kam es zu einem beherzten Wortwechsel zwischen Can-Luca Senghas und Julian Schreiner, der für beide Akteure auf der Strafbank endete. Somit gingen die Mannschaften mit erhitzten Gemütern und einem 2-2 Unentschieden in die Kabine.
Doppelschlag bringt Luchse auf die Siegerstraße
Das Luchsrudel konnte mit dem Auftreten im zweiten Drittel durchaus zufrieden sein. Nun galt es, weiterhin geradlinig in Richtung Tor zu spielen, die Strafbank zu vermeiden und das Spiel endgültig zu drehen. Trotz bester Absichten der Gäste gehörte die erste Aktion des letzten Abschnitts allerdings den Eispiraten. In der ersten Minute nach Drittelstart schlitterten die Gastgeber denkbar knapp an der erneuten Führung vorbei, als ihr erster Torschuss des Spielabschnitts am Pfosten landete. Etwa vier Minuten später machten es die Luchse besser. Wie so oft, wenn ein Tor dringend benötigt wird, war Yehor Vinnytskyi zur Stelle. Von Felix Klein in Szene gesetzt, schaute Yehor den Eispiraten-Schlussmann aus kurzer Distanz aus und brachte den Puck zur ersten Führung der Landeshauptstädter im Tor unter.
Keine Minute später verdoppelten die Luchse im nächsten Wechsel ihren Vorsprung. Neu-Luchs Maximilian Deutzmann krönte in einer unübersichtlichen Situation vor dem gegnerischen Tor sein äußerst couragiertes MEK-Debüt. Ein erster Schuss der Münchner auf Stinauer landete an dem Schoner des Dorfener Goalies, ehe der Puck über Nils Nagl und Marius Schorr an den Kölner Schüler-Meister aus der Saison 2014/15 ging. Im Nachsetzen chippte Max den Puck an der Dorfener Hintermannschaft vorbei über die Linie und stellte auf 2-4.
Mit der Führung im Rücken ließen die Luchse die Gastgeber nun kommen. Die Eispiraten-Reserve kam im letzten Abschnitt auf mehr Schüsse als in den ersten vierzig Minuten und sollten das Spiel in der 52. Minute nochmal spannend machen. Marius Schorr musste auf der Strafbank mit ansehen, wie seine Mannschaft zu viert beherzt verteidigte, ehe eine Wiederholung des ersten Treffers für neuen Optimismus bei den Gastgebern sorgte. Wieder brachte Julian Schreiner den Puck aufs Tor, wieder entschärfte Tamino Kaut den ersten Versuch, und wieder konnte Schreiner den zweiten Versuch über die Linie bugsieren. Mit acht Minuten war noch viel zu viel Zeit auf der Uhr, als dass sich die Luchse mit dem ein-Tore-Vorsprung allzu wohl fühlen konnten.
Die Gastgeber schraubten ihre Bemühungen in den letzten Minuten erneut in die Höhe, doch wie schon in Miesbach setzten sich die Landeshauptstädter erfolgreich zur Wehr. Die Luchse blieben der Strafbank erfolgreich fern und sorgten dafür, dass sich das Geschehen hauptsächlich im Drittel der Eispiraten abspielte. Eine letzte Unsicherheit der Münchner Hintermannschaft zwei Minuten vor Abpfiff verschaffte dem ESC eine Überzahlsituation vor dem Tor, allerdings waren die Gastgeber von dem kleinen Geschenk ihrer Gegner zu überrascht, um daraus Kapital zu schlagen. Somit endete die Partie mit einem verdienten 3-4 Auswärtserfolg der Luchse.
Defensive Stabilität gesucht, Comebackqualitäten gefunden
Obwohl die ersten beiden Testspiele erfolgreich gestaltet werden konnten, wartet noch viel Arbeit auf das Luchsrudel. Die größten Chancen der Eispiraten-Reserve entstanden durch Unsicherheiten im eigenen Drittel. Hieran wird Markus Kiefl mit seinen Jungs in den kommenden Wochen arbeiten.
Offensiv hingegen zeigten die Münchner bisher einen äußerst vielversprechenden Start. Die Luchse spielen schnörkellos in Richtung gegnerisches Tor und suchen häufig den Abschluss. Der große Vorteil der häufigen Abschlüsse zeigte sich anhand des vierten Münchner Treffers, der per Nachschuss erzielt wurde. Torschütze Maximilian Deutzmann krönte durch dieses Game-Winning-Goal seinen starken Debütauftritt für seine neue Mannschaft. Ebenfalls auf sich aufmerksam machten Leon Axtner mit seinem Sonntagsschuss zum 2-2 und Edgars Opulskis, der keinerlei Spuren seiner Absenz vom Spielbetrieb erkennen ließ.
Ausblick
Bevor es für die Luchse am ersten Oktoberwochenende ins Trainingslager geht, steht ein weiteres Freundschaftsspiel an. Der MEK ist am Sonntag bei der zweiten Mannschaft des EHC Bad Aibling zu Gast. Wir freuen uns auf jeden Zuschauer, der das Luchsrudel in Bad Aibling unterstützt!
Benjamin Dornow, 25. September 2023
Statistik
ESC Dorfen 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 3-4 (2-0, 0-2, 1-2)
23. September 2023, 20:00 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Aufstellungen:
ESC Dorfen 1b
Stinauer, Rinnerer – Lönnig, Rappolder, Numberger (A), Rauscher (C), Pelkermüller J., Steierer, Poplan – Pelkermüller F., Schreiner, Blaha, Pfenninger (A), Schwimmer, Weinert, Reinhold, Stiebel, Voglhuber
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Berger – Killinger, Langnickel (A), Schafroth, Hnat, Axtner (C) – Senghas, Steinmetz, Cera, Deutzmann, Vinnytskyi, Nagl, Klein, Berthe, Opulskis, Schorr, Treichl (A)
Tore:
1-0 Schreiner (kein Assist, 1:03)
2-0 Rappolder (kein Assist, 5:32)
2-1 Cera (Hnat, 26:32)
2-2 Axtner (Killinger, Opulskis, 32:25/PP2)
2-3 Vinnytskyi (Klein, Axtner, 44:18)
2-4 Deutzmann (Schorr, Nagl, 45:09)
3-4 Schreiner (Voglhuber, Blaha, 51:59/PP1)
Schüsse:
ESC Dorfen 1b: 27
Münchner EK „Die Luchse“: 56
Strafminuten:
ESC Dorfen 1b: 20
Münchner EK „Die Luchse“: 22
Video
Bilder
















Erlösung in letzter Minute – Luchse feiern ihren ersten Saisonsieg
Fünf Minuten vor Abpfiff sah es noch so aus, als würde der MEK auch sein sechstes Pflichtspiel verlieren, doch glücklicherweise dauern Eishockeyspiele (mindestens) sechzig Minuten. Dank eines nicht mehr für möglich gehaltenen Comebacks und eines Siegtreffers in letzter Minute konnten die Luchse am Wochenende gegen den ESC Dorfen 1b endlich ihren ersten Saisonsieg feiern.
Hinten glücklich, vorne effizient
Drei Reihen sollten es für den MEK am Samstag richten und den Luchsen endlich den ersten Saisonsieg bescheren. Gegen die personell leicht gebeutelte zweite Mannschaft der Eispiraten gehörte die Anfangsphase allerdings den Gästen. Jan Kumerics wurde im Münchner Tor oft und früh geprüft, konnte seinen Kasten aber vorerst sauber halten. Nach etwa fünfzehn Minuten hatten die Gäste ihre erste Großchance. Ein Schlenzer von der blauen Linie konnte von Jan auf Kosten eines Abprallers entschärft werden, doch im Nachgang wurde es chaotisch. Vier Nachschüsse erhielten die Eispiraten, doch jeder Rebound wurde entweder vom Müchner Goalie oder einem seiner Abwehrspieler kurz vor der Torlinie abgewehrt.
Dass die Null noch stand, war zwar etwas schmeichelhaft, aber die Luchse beschwerten sich nicht. Im Gegenzug machten es die Münchner vor dem Tor besser. Luchsekapitän Alex Killinger zimmerte den Puck von der blauen Linie auf das Tor, der Nachschuss geht an Philip Schünemann, und der erneut im Sturm aushelfende Verteidigerveteran drückte den Puck aus der Drehung per Rückhand zum 1-0 über die Torlinie. Eine Minute vor Drittelende gingen die Luchse in Führung – ein ausgezeichneter Zeitpunkt für den ersten Treffer.
Leider hielt die Freude nur kurz an, denn elf Sekunden nach dem Führungstreffer waren auch die Gäste auf dem Scoreboard vertreten. Vom Bully weg ging es ins Luchsedrittel, wo die Eispiraten es den Gastgebern mit gleicher Münze heimzahlten. Tobias Osthoff zieht ab, Lukas Weinert bekommt den Rebound, und auch er versenkte den zweiten Versuch. Mit dem für die Luchse doch etwas schmeichelhaften 1-1 ging es dann auch in die erste Drittelpause.
Ein Wechselfehler bringt die Luchse ins Wackeln
Nach einem ersten Abschnitt, in dem die Luchse zwar viele Schüsse erlaubt, aber selbst nur wenige generiert hatten, wollte Trainer Tobi Knallinger mehr Zug zum Tor und bessere Aufbauarbeit sehen. Seine Jungs starteten diesmal etwas besser in das Drittel, mussten aber trotzdem früh den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Gerade als die Gäste ihren Aufbau starten konnten, fuhren die Luchse zum Wechseln. Gästeverteidiger Sebastian Rappolder handelte geistesgegenwärtig und fand mit einem langen Pass Sebastian Theide, der nur noch den Torwart vor sich hatte. Theide ließ sich diese Chance nicht nehmen und versenkte den Puck ansatzlos zum 1-2.
Die Gäste konnten sich nun aufs Verteidigen der Führung und gelegentliches Kontern beschränken. Genau diese Situation wollten die Münchner eigentlich vermeiden, denn dadurch wurde der Vorteil der längeren Bank nahezu komplett negiert. Tatsächlich war die Eispiraten-Reserve das restliche Drittel defensiv äußerst stabil. Die eigene blaue Linie wurde von den Gästen knallhart, aber immer fair, verteidigt. Immer, wenn ein Luchse-Stürmer ins gegnerische Drittel kurven wollte, waren die Dorfner mit einem Hit zur Stelle. Besonders David Wetterich bekam die Defensivstrategie der Gäste zu spüren. Der Münchner Flügelstürmer wurde fast in jedem Wechsel von einem seiner Gegenspieler abgeräumt. Schmerzhaft, aber David ließ sich bis zum Schlusspfiff nicht unterkriegen.
Insgesamt ließen die Luchse in diesem Drittel zwar weniger Schüsse zu, die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Eispiraten. Mehrere Male schaffte der ESC es, im Weststadion zu kontern, doch die Münchner Hintermannschaft verhinderte mit großem Einsatz schlimmeres. In fast allen gefährlichen Situationen schafften es zurücksprintende Verteidiger, noch ihren Stock in den Schuss- oder Passweg zu bringen. Kam doch ein Dorfner Stürmer zum Abschluss, war Jan Kumerics zur Stelle. Offensiv erspielten sich die Münchner in diesem Drittel keine Großchancen, sodass die verdiente Führung der Gäste bis zur zweiten Pause Bestand hielt.
Anschnallen für die Schlussphase
In den letzten zwanzig Minuten mussten die Gastgeber nun kommen, wenn sie das Spiel noch drehen wollten. Und tatsächlich, was man den Münchnern im Schlussabschnitt nicht absprechen konnte, waren Wille und Kampf. Alle drei Reihen bemühten sich redlich, allerdings schaffte es die Dorfener Abwehr, den Luchsen das Leben äußerst schwer zu machen. Wie im zweiten Abschnitt schon stand regelmäßig ein Stürmer der Gäste hoch an der blauen Linie, sodass die Münchner aufpassen mussten, nicht doch in einen vorentscheidenden Konter zu laufen. Die verbleibenden vier Mann machten weiterhin die eigene blaue Linie dicht. Die Luchse mussten ihr Glück also per Dump and Chase suchen.
Oft entstanden daraus gefährliche Situationen für die Gastgeber. Sascha Günzel und David Wetterich konnten viele Scheiben erlaufen und Chancen kreieren, nur dauerte es im Abschluss noch etwas zu lange. Auch die dritte Reihe suchte ihr Glück in der Offensive. Kurz vor der 50. Minute stand Christopher Langer in aussichtsreicher Position, während Philip Schünemann dem Gästegoalie die Sicht nahm. Der Schuss kam jedoch flach, Philip konnte nicht eingreifen und Ober konnte abwehren.
Nach dem letzten Seitenwechsel zehn Minuten vor Ende verkürzte Tobi Knallinger die Münchner Rotation. Die ersten beiden Reihen sollten es nun richten. Die Gastgeber arbeiteten weiter hart, hatten aber immer noch Schwierigkeiten, gefährlich vor das Gästetor zu kommen. Als drei Minuten vor Ende schon niemand im Weststadion mehr mit der Wende rechnete, wurden die Luchse endlich für ihren Einsatz belohnt.
Simon Klopstock kam aus einem Getümmel an der Bande mit der Scheibe hervor, zog in Richtung Tor, und zwang Kilian Ober damit zu einer kurzen Bewegung. Das reichte für Simon schon aus, um blitzschnell zum Bauerntrick anzusetzen. Im ersten Versuch konnte Ober gerade noch parieren, beim Nachschuss von Alex van gen Hassend war er aber machtlos. Der ansonsten doch eher in der Defensive glänzende Münchner Verteidiger erzielte das hart erkämpfte 2-2 – und es waren immer noch gut zwei Minuten auf der Uhr.
Siebzig Sekunden vor Abpfiff zog Gästecoach Florian Brenninger vor einem Bully im Münchner Drittel seine Auszeit, sodass beide Mannschaften nochmal dreißig Sekunden lang ihre letzten Kräfte sammeln konnten. Diese konnten sie gut brauchen, denn der Endspurt sollte es in sich haben.
Die Gäste konnten das Spiel im Münchner Drittel halten, bis Alex van gen Hassend den Puck die Bande entlang aus dem eigenen Drittel chippte. Simon Klopstock konnte die Scheibe erlaufen, schüttelte seine Bewacher ab und lief alleine auf das Gästetor zu. Simon war geduldig, ließ Kilian Ober aussteigen und klemmte den Puck vierzig Sekunden vor Ende zum 3-2 unter die Latte und versetzte damit Spielerbank wie Zuschauer in Ekstase. Nach den bitteren Erfahrungen aus früheren Spielen wollten sich die Münchner diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und brachten das Spiel routiniert über die Zeit. Zwei Sekunden vor Ende war die Fanghand von Jan Kumerics nochmal gefragt, doch der Münchner Goalie entschärfte auch den letzten Schuss auf seinen Kasten und hielt damit die drei Punkte für den MEK fest.
Nicht aufgegeben und sich endlich belohnt
Endlich haben es die Münchner geschafft, einen Sieg zu erringen. Nach vielen verspielten Führungen, unter anderem in der Schlussphase, muss es sich für die Jungs vom MEK gut anfühlen, mal selbst ein Spiel gedreht zu haben. Natürlich war das Galator von Simon Klopstock das Highlight des Abends, doch für dieses Comeback haben sich alle Luchse ein Sonderlob verdient. Sei es Alex van gen Hassend für einen seltenen Offensivmoment und den Pass zum Siegtreffer, oder David Wetterich, der trotz einer nicht enden wollenden Welle an Hits immer weiter gemacht hat. Nicht zu vergessen Jan Kumerics, auf den zwischen den Pfosten mal wieder Verlass war.
Nachdem sich die Luchse bis zum Schlusspfiff nicht aufgegeben haben, kann man auch kaum von einem unverdienten Erfolg für den MEK sprechen. Aus einer sicheren Niederlage in zwei Minuten einen umjubelten Sieg gemacht – was für ein Comeback, was für ein Eishockeyabend!
Ausblick
Nächstes Wochenende geht es für die Münchner weiter. Kurz vor den Grenzen der bayrischen Landeshauptstadt treten die Luchse bei den ESV Dachau Woodpeckers an. Wir freuen uns über jeden Gästefan, der die Mannschaft in Dachau unterstützt!
Benjamin Dornow, 06. Dezember 2021
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESC Dorfen 1b
04. Dezember 2021, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 30
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – Van Gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Schünemann – Wetterich, Embacher, Günzel, Schorr, Reisinger, Langer, Klopstock (A), Böhner, Nagl (A)
ESC Dorfen 1b
Ober, Edelmann – Waitl, Rappolder, Pelkermüller, Zwitschke – Rentsch, Völkel, Pfenninger (A), Schwimmer, Brugger (C), Weinert, Theide, Osthoff, Zimmerman (A)
Tore:
1-0 Schünemann (Killinger, Schorr, 18:38)
1-1 Weinert (Osthoff, 18:49)
1-2 Theide (Rappolder, Pfenninger, 24:58)
2-2 Klopstock (van gen Hassend, Günzel, 57:18)
3-2 Klopstock (van gen Hassend, Günzel, 59:19)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 32
ESC Dorfen 1b: 48
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 6
ESC Dorfen 1b: 6
Bilder
+++Testspiel gegen Dorfen 1B abgesagt+++
Das Testspiel zwischen dem ESC Dorfen und den Münchner Luchsen am 26.09.2020 muss kurzfristig abgesagt werden.
Damit starten die Luchse am Sonntag, dem 27.09.2020, ebenfalls im Dorfener Dr. Rudolf Stadion gegen den ESV Gebensbach in die Vorbereitung. Für dieses Spiel sind aktuell 25 Gästefans zugelassen. Die Mannschaft freut sich über jegliche Unterstützung im Stadion. Dennoch wollen wir um die Einhaltung der Hygienevorschriften vor Ort bitten.
Benjamin Dornow, 24. September 2020
Startschuss in die Vorbereitung – Die neue Eiszeit beginnt mit zwei Testspielen in Dorfen
Die Sommerpause neigt sich für die Münchner Luchse endgültig dem Ende zu. Am kommenden Wochenende werden die Jungs vom MEK das erste mal seit Mitte Februar auf dem Eis gefordert. Die Luchse testen am Wochenende gegen die zweite Mannschaft des ESC Dorfen und den ESV Gebensbach.
Ein erster Blick auf das neue Luchse-Rudel
Es wird spannend, zu sehen, wie sich die neu zusammengestellte Luchse-Mannschaft in ihren ersten Einsätzen präsentiert. Einige Stammspieler der letzten Jahre haben für diesen Herbst eine neue Herausforderung gesucht oder sind zu ihren Heimatvereinen zurückgekehrt. Um diese Lücken zu füllen, setzt die sportliche Leitung des Münchner EK auf eine Mischung aus jungen Neuzugängen und größeren Rollen für letztjährige Luchse.
Nicht nur die Mannschaft auf dem Eis, sondern auch das Team hinter der Bande hat sich verändert. Das neue Münchner Trainerteam besteht aus Tobias Knallinger und Christian Eckleder. Der MEK ist für beide die erste Station als Übungsleiter. Die neue Ausrichtung des Vereins mit Fokus auf junge, hungrige Spieler wird also auch auf der Trainerbank gelebt.
Zuletzt werden in der Vorbereitung einige neue Gesichter im Luchse-Dress zu sehen sein. Hierbei handelt es sich um Try-Outs, die zunächst in der Vorbereitung und eventuell auch zur Bezirksligasaison 2020/21 für den MEK aufs Eis gehen.
Die Gegner am Wochenende
Zum Preseason-Auftakt treffen die Luchse auf den ESC Dorfen 1b.
Die zweite Mannschaft der Eispiraten spielt zur kommenden Saison in der Bezirksliga Bayern Gruppe 1. Im Herbst 2017 meldete die Dorfener Reserve erstmals unter dem Dach des BEV und spielte bis zur letzten Saison stets in der zweiten Bezirksligagruppe. In der Saison 2018/19 erreichten die Dorfner ihr bestes Ergebnis, ein bemerkenswerter vierter Platz. Die letzte Saison endete für die Eispiraten-Reserve auf Platz acht.
Vor gut einem Jahr trafen die beiden Mannschaften, ebenfalls in einem Vorbereitungsspiel, zuletzt aufeinander. Die Luchse hielten hinten die Null, doch die Dorfner Hintermannschaft ließ auch keinen Treffer zu. Im Penaltyschießen erzielte Eispirat David Schwimmer das entscheidende Tor zum 1-0 Erfolg für den ESC.
Viel Zeit zur Regeneration bleibt den Luchsen nicht. Keine 24 Stunden nach dem ersten Testspiel wartet ebenfalls im Dorfener Dr. Rudolph Stadion mit dem ESV Gebensbach die nächste Aufgabe auf die Münchner Mannschaft.
Obwohl Gebensbach gerade so eine dreistellige Einwohnerzahl stellt, ist der ESV eine etablierte Kraft im ostbayrischen Eishockey. Bis zum Abstieg nach der Saison 2011/12 spielte Gebensbach in der bayrischen Landesliga. Seitdem erzielt der ESV Jahr für Jahr eine gute Platzierung im oberen Mittelfeld der Bezirksliga. Der sechste Platz aus der letzten Saison ist hierbei als Außreißer nach unten zu verstehen.
Um noch ein solches Ergebnis zu vermeiden, haben sich die Gebensbacher namhaft verstärkt. Auf zwei Neuzugänge aus Nordamerika – Torhüter Tyler Jansen und Verteidiger Aaron Bessey – wird man aufgrund der aktuell geltenden Einreisebestimmungen vermutlich noch warten dürfen. Der neue Mann hinter der Bande hingegen ist schon vor Ort und weist eine illustre Vergangenheit im deutschen Eishockey vor. Heinz Zerres spielte in den 60ern und frühen 70ern Bundesliga-Eishockey in Landshut, Mannheim, Augsburg und Kaufbeuren. Nach seiner aktiven Karriere stand er als Trainer unter anderem bei damaligen Bundesligisten, namentlich dem Berliner Schlittschuhclub und dem EHC Essen West, in der Verantwortung. Nun setzt der ESV Gebensbach auf den mittlerweile 73-jährigen und seine immense Eishockey-Erfahrung, um ein besseres Ergebnis als zur letzten Saison zu erzielen.
Die Luchse spielten bis zur Saison 2018/19 in der selben Gruppe wie Gebensbach. Im letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften am 13. Januar 2019 musste der damals gastgebende Münchner EK mit einem Endstand von 2-7 den Kürzeren ziehen.
Augen auf…
…das Luchse-Tor
Zur letzten Saison war Jan Kumerics die etatmäßige Nummer zwei im Münchner Tor hinter Veteran Sascha Bergelt. Mit Sicherheit werden die Luchse in ihren drei Vorbereitungsspielen und auch unter der Saison auf der Torhüterposition rotieren, sodass zwischen den Pfosten sowohl aus der letzten Saison wohlbekannte Luchse als auch neue maskierte Gesichter ebenfalls auf ihre Minuten kommen könnten. Dennoch, mit dem ersten Testspielwochenende beginnt im MEK-Gehäuse die Ära Kumerics. Jan hatte in der vergangenen Saison einige starke Spiele für den MEK und zeigte sich im Sommertraining in Topform, sodass sich das Münchner Tor in guten Stock- und Fanghänden zu befinden scheint.
…Reisen in die Vergangenheit
Für Mario Schmidt ist das Testspielwochenende in Dorfen eine Rückkehr in die eigene Vergangenheit – der Münchner Verteidiger spielte einst bei den Nachwuchsmannschaften der Eispiraten Eishockey.
Was für einen der Ausbildungsverein ist, ist für einen anderen ein Rivale aus alten Zeiten und eine kurze Anreise. MEK-Neuzugang und langjähriger Erdinger Stürmer Raphael Cera wird am Wochenende in Dorfen auf seinen ersten Einsatz als Luchs kommen – und dafür nicht all zu weit Fahren müssen!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch und zur Live-Übertragung
Das Testspiel beim ESC Dorfen 1b am Samstag, dem 26. September um 20:00 Uhr findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Damit unsere treuen Unterstützer dennoch beim ersten Testspiel der neuen Saison live dabei sein können, bieten unsere Gastgeber einen Livestream an. Auf https://aisw.tv/ könnt ihr den Startschuss in die Vorbereitung live mitverfolgen!
Das Match gegen den ESV Gebensbach am Sonntag, dem 27. September startet um 17:30 Uhr. Auf Rücksprache mit dem Vorstand des ESV Gebensbach wird aktuell 25 Gästefans der Zutritt ins Dorfener Dr. Rudolf Stadion gestattet. Sollte sich hieran etwas ändern, werden wir euch rechtzeitig informieren.
Wir freuen uns über jeden Zuschauer, der die Mannschaft begleitet und vor Ort unterstützt, bitten aber dennoch um Einhaltung der vor Ort geltenden Hygienebestimmungen.
Benjamin Dornow, 21. September 2020
Das Vorbereitungsprogramm des Münchner EK steht – Testspiel in Dorfen wird per Livestream übertragen
Der Start in die Bezirksligasaison 2020/21 rückt Tag für Tag näher. Während die Luchse mittlerweile auf dem Eis für die kommende Spielzeit trainieren, haben die Verantwortlichen des Münchner EK ein knappes, aber straffes Vorbereitungsprogramm auf die Beine gestellt.
Die Jungs von Coach Tobi Knallinger sind an zwei Wochenenden im Einsatz.
Zunächst treten die Münchner am Samstag dem 26. September um 20:00 Uhr bei der zweiten Mannschaft des ESC Dorfen an.
Einen Tag später, am Sonntag dem 27. September um 17:30 Uhr, geht es ebenfalls in der Eishalle Dorfen gegen den ESV Gebensbach.
Eine Woche darauf, am Samstag dem 03. Oktober um 17:15 Uhr, endet die Vorbereitung mit einem Gastspiel beim EV Aich.
Livestream in Dorfen
Dank des ESC Dorfen e.V. können wir allen Freunden des Münchner EK ein besonderes Schmankerl bieten. Das Testspiel gegen den ESC Dorfen 1b wird per Livestream im Internet übertragen. Weitere Informationen werden wir rechtzeitig weitergeben.
Die Live-Übertragung eines Eishockeyspiels via Stream bedeutet viel Arbeit. Von daher ist es nicht selbstverständlich, dass dieser Service zu einem Freundschaftsspiel der zweiten Mannschaft angeboten wird. Auf Bitte der sportlichen Leitung des MEK hin haben die Dorfener Verantwortlichen jedoch eingewilligt, das Spiel gegen die Luchse zu übertragen. Wir danken dem ESC Dorfen herzlich und freuen uns sehr, dass unseren treuen Unterstützern dieser Service angeboten wird!
Benjamin Dornow, 13. September 2020




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