Derbyniederlage in Dachau – Luchse gehen gegen die Spechte erneut leer aus
Auch im zweiten Derby der Saison geht die Mannschaft des Münchner EK leer aus. Der ESV Dachau konnte die Punkte mit einem 6-3 (2-2, 1-0, 3-1) Erfolg gegen die Luchse im eigenen Stadion behalten.
Luchse legen vor, Spechte ziehen nach
Kurz nach Anpfiff machten die Spechte erstmals klar, wie sie sich das Derby am Sonntagabend vorstellten. Simon Klopstock schickte einen Gastgeber mit einem harten, aber regelkonformen und entsprechend sehenswerten Open Ice Hit zu Boden. Daraufhin vergaß sein Gegenspieler wohl, welche Sportart auf der städtischen Kunsteisbahn betrieben wird. Der Dachauer Stürmer ging auf Simon los, riss ihm den Helm vom Kopf und schleuderte diesen quer über die Spielfläche. Dazu noch versuchte er, den helmlosen Münchner Stürmer auf die Eisfläche zu zerren. Unverständlicherweise wurde dieses grob unsportliche Verhalten lediglich mit einer handelsüblichen Zwei-Minuten-Strafe belegt.
Glücklicherweise ließen sich die Luchse von dem ersten Aufreger des Abends nicht aus der Bahn werfen. Ganz im Gegenteil, die Münchner nahmen die Situation sportlich und nutzten ihr erstes Überzahlspiel des Abends aus. Die Gäste ließen den Puck wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen laufen, bis Kapitän Leon Axtner viel Zeit und Raum zum Schiessen hatte. Leon nahm Maß, zog ab und konnte ESV-Goalie Jannes Steurer auf der Stockhandseite überwinden. Das Tor musste bei Leon Erinnerungen an das erste Spiel gegen die Spechte wecken, denn dort sorgte er ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis für den ersten Treffer seiner Mannschaft.
Leider hielt die Freude über den Führungstreffer nicht all zu lange. Eine Minute nach dem 1-0 wurde Yehor Vinnytskyi auf die Strafbank geschickt, und die Gastgeber standen den Luchsen in Sachen Powerplay in nichts nach. Maximilian Kronschnabl feuerte einen Schuss auf MEK-Goalie Jan Kumerics ab, den der Münchner Goalie nur abprallen lassen konnte. Der Rebound landete bei ESV-Stürmer Alexander Götz, der direkt abzog und den Puck in den Maschen zappeln ließ. Wie gewonnen, so zerronnen.
Nun waren die Luchse wieder gefordert, und die Mannschaft von Markus Kiefl lieferte. Vor allem auf fremdem Eis ist das Münchner Powerplay mit einer Erfolgsquote von 22,45% mittlerweile eine Waffe. Als die Gäste in der achten Minute also erneut mit einem Mann mehr agieren konnten, setzte sich der Trend aus dem ersten Powerplay fort. Die Landeshauptstädter waren nicht vom Puck zu trennen und ließen ihn geduldig in den eigenen Reihen laufen, bis sie schließlich die optimale Schusssituation finden konnten. Diesmal war es Felix Klein, der vom linken Bullykreis aus freie Sicht- und Schussbahn auf das gegnerische Tor hatte. Der Neuluchs nahm Maß, zog ab und brachte den Puck zur erneuten Führung im Tor unter. Felix belohnte sich mit seinem zweiten Treffer des Monats für enorm starke Leistungen seit seiner Rückkehr aus dem Lazarett.
Die Spechte hatte auch auf den zweiten Rückstand des Spiels die richtige Antwort. Der frühere Bayernliga-Spieler Martin Dürr brachte in der zwölften Minute den Puck mit einem Schlenzer vom linken Bullykreis aus auf das Tor von Jan Kumerics. Hier zeigte sich einmal mehr, dass es sich manchmal lohnt, einfach zu schiessen. Die Scheibe rutschte Jan zwischen Arm und Oberkörper durch und kullerte zum 2-2 Ausgleich über die Linie.
Wenn sich die Luchse in diesem Drittel etwas vorwerfen lassen müssen, dann den enorm fahrlässigen Umgang mit ihren Chancen. Die Landeshauptstädter verzeichneten im ersten Abschnitt fast vier Mal so viele Schüsse wie ihre Gegner. Die größte Gelegenheit zum dritten Treffer des Abschnitts war jedoch eher ein Produkt des Zufalls. Der Münchner Kapitän setzte sich erneut in Überzahl gegen seine Gegenspieler durch, zog aus dem hohen Slot ab und traf einen Dachauer Verteidiger am Schienbein. Der Abpraller landete auf dem Schläger von Leon, der direkt abzog. Der Schuss aus nähester Nähe landete jedoch nicht im Tor, sondern an beiden Pfosten. So ging es mit einem für die Gäste nicht gerade zufriedenstellenden 2-2 Unentschieden in die erste Pause.
Luchse lassen nach, Spechte gehen voran
Im Mittelabschnitt verlagerte sich das Geschehen zunehmend in das Drittel der Luchse. Das im ersten Abschnitt noch unaufhaltbar wirkende Überzahlspiel geriet ins Stocken, eigens erspielte Chancen wurden immer seltener und die Spechte übten zunehmend Druck auf das Tor von Jan Kumerics aus. Mit jedem Abschluss auf sein Tor wurde der Münchner Goalie jedoch sicherer und ließ die Spechte ein ums andere Mal leer ausgehen. Die wohl größte Chance in dieser massiven Druckphase der Gastgeber hatte Tim Berndt auf dem Schläger. Ein Münchner Lapsus im gegnerischen Drittel verschaffte den Gastgebern einen Zwei-auf-Null-Konter und somit eine goldene Gelegenheit für ihre erste Führung des Abends. Zum Glück für die Luchse hatte Berndt sichtlich Probleme damit, den Puck zu verarbeiten. Der Dachauer Stürmer lief zunächst beinahe ins Abseits und verstolperte die Scheibe anschließend vor dem Abschluss.
Die vergebene Großchance wurde von den Landeshauptstädtern unglücklicherweise nicht als Warnschuss aufgefasst. Die Gastgeber blieben auch in den folgenden Minuten dominant und belohnten sich im der 32. Minute. Nachdem Alexander Götz im ersten Versuch noch aus nächster Nähe an Jan Kumerics scheiterte, stupste Rick Gebhardt den Puck per Nachschuss über die Torlinie. Die wohlverdiente Führung für die Gastgeber sorgte für ausgelassene Stimmung auf der gut besuchten Dachauer Eisbahn und für lange Gesichter auf der Bank der Luchse.
Doppelschlag bringt die Vorentscheidung
Wie schon im Hinspiel gegen die Spechte starteten die Luchse mit einem Rückstand in den letzten Abschnitt. Bevor die Münchner ihre Aufholjagd überhaupt starten konnten, erstickten die Gastgeber jegliche Comebackversuche unzeremoniell im Keim. Eine Minute nach Wiederanpfiff spielten die ESVler den Puck tief in das Drittel ihrer Gegner. Von der Bande prallte der Puck in Richtung Gästetor ab und blieb neben der Kufe von MEK-Goalie Jan Kumerics liegen. Ehe die Münchner Hintermannschaft die Scheibe lokalisieren konnte, war Jonas Rimann zur Stelle und drückte den Puck über die Linie. Ein Gegentor zum Vergessen.
Für die Münchner ging es nun vom Regen in die Traufe. Eine gute Minute nach dem 4-2 für die Gastgeber fuhr Jonas Rimann ungestört in das Münchner Drittel und zog aus dem hohen Slot ab. Der millimetergenau gezielte Handgelenkschuss schlug wie ein Laser hinter dem chancenlosen Jan Kumerics ein und ließ eine erfolgreiche Aufholjagd immer unwahrscheinlicher erscheinen.
Coach Markus Kiefl reagiere auf die denkbar ungünstige Anfangsphase seiner Schützlinge und nahm eine Auszeit. Nach der kurzen Ansprache ihres Coaches fingen sich die Münchner und kamen wieder selbst zu gefährlichan Abschlüssen. Wenn allerdings selbst aus bestens herausgespielte Gelegenheiten einfach keine Tore werden wollen, wird das Prinzip Brechstange benötigt. Dies dachte sich wohl auch der MEK-Dauerbrenner Andreas Steer, als er in der 53. Minute einen Alleingang auf das gegnerische Tor fuhr und sich beim Abschluss für die Option Schlagschuss entschied. Andy feuerte die Scheibe aus kürzester Distanz auf Jannes Steurer. Der Puck rutschte dem jungen Dachauer Goalie zwischen Arm und Oberkörper durch und kullerte zum 5-3 Anschlusstreffer über die Torlinie. Ging hier vielleicht doch noch etwas für die Luchse?
Beinahe hätte die unwahrscheinliche Aufholjagd der Münchner noch Aussicht auf Erfolg gehabt. Wenige Minuten nach dem dritten Treffer der Luchse rollte der Puck erneut über die Linie. Felix Klein scheiterte bei einer Direktabnahme zunächst an Steurer, bugsierte das Spielgerät jedoch im zweiten Versuch in die Maschen. Die Luchse jubelten, allerdings zu früh. Die Schiedsrichter erkannten das Tor aufgrund von Torhüterbehinderung nicht an. Noch schwieriger wurde es für die Münchner in der 56. Minute. Nach einem rustikalen Open-Ice-Hit von Jannik Pinder ging ein ESV-Spieler sichtlich benommen zu Boden. Für Jannik war der Abend mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe beendet, und obwohl sich die Münchner selbst in Unterzahl noch Chancen erspielen konnten, konnten sie keinen weiteren Treffer mehr bejubeln. Martin Dürr setzte kurz vor Abpfiff mit einem beinahe noch von Leon Axtner vereitelten Empty-Net-Goal den Deckel drauf und feierte den Sieg mit weit ausgestreckten Armen.
Gegentore besiegeln Derbyniederlage
Die letzten beiden Derbyniederlagen nach regulärer Spielzeit in Dachau haben eines gemein – die Luchse haben zu viele Tore kassiert. Im Dezember 2021 fingen sich die Landeshauptstädter sieben Gegentreffer in Dachau, und am vergangenen Sonntag schlug der Puck sechs Mal im MEK-Tor ein. In der Offensive konnten die Münchner nicht an ihre effizienten Leistungen der Vorwochen anschließen. Besonders im ersten Drittel hatten die Gäste goldene Gelegenheiten, sich eine komfortable Führung zu erspielen. Während die Luchse ihre Gelegenheiten zu oft liegen ließen, präsentierten sich die Spechte effizient und schlugen ihrerseits eiskalt zu.
Trotz der Niederlage stießen bei den Luchsen wie schon seit Wochen Leon Axtner und Felix Klein hervor. Außerdem zeigte Simon Klopstock in seinem letzten Saisonspiel eine wie immer beherzte Leistung, konnte sich jedoch nicht mit einem Treffer belohnen. Wir wünschen Simon nun viel Erfolg bei seinen anstehenden Herausforderungen außerhalb der Eisfläche!
Ausblick
In den letzten vier Saisonspielen geht es für die Mannschaft des Münchner EK nun darum, die Spielzeit mit Erfolgserlebnissen abzuschließen. Die erste Gelegenheit hierzu erhalten die Luchse am kommenden Freitag bei einem Heimspiel gegen den ESV Gebensbach.
Benjamin Dornow, 01. Februar 2024
Statistik
ESV Dachau Woodpeckers – Münchner EK „Die Luchse“ 6-3 (2-2, 1-0, 3-1)
28. Januar 2024, 19:30 Uhr
Städtische Kunsteisbahn Dachau
Zuschauer: 70
Aufstellungen:
ESV Dachau Woodpeckers
J. Steurer – Dropmann (A), Erber, Mohr, Christian (A), Klatt – Braun (C), Dürr, Markthaler, Kronschnabl, Götz, Schlickenrieder, Fleißner, Gebhardt, Berndt, M. Steurer, Rimann
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Hnat, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Pinder, Klein, Erpenbach, Valyshkin, Steer, Barth
Tore:
0-1 Axtner (Deutzmann, Erpenbach, 4:04/PP1)
1-1 Götz (Kronschnabl, 5:28/PP1)
1-2 Klein (Axtner, Deutzmann, 9:02/PP1)
2-2 Dürr (Gebhardt, 11:18)
3-2 Gebhardt (Christian, Dürr, 31:40)
4-2 Rimann (kein Assist, 41:04)
5-2 Christian (Braun, 42:16)
5-3 Steer (Pinder, 52:42)
6-3 Dürr (Braun, 59:29/ENG)
Schüsse:
ESV Dachau Woodpeckers: 30
Münchner EK „Die Luchse“: 36
Strafminuten:
ESV Dachau Woodpeckers: 22
Münchner EK „Die Luchse“: 13+20
Bilder










Zwei Spiele gegen die direkte Konkurrenz – Luchse treten gegen Dorfen und Dachau an
Nach dem Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus Augsburg stehen für das Luchsrudel am kommenden Wochenende zwei weitere Spiele gegen Nachbarn in der Tabelle an. Am Freitag empfangen die Landeshauptstädter den ESC Dorfen 1B, und am Sonntag geht es für den MEK zum Derby nach Dachau.
Den Torhunger weiter stillen
Ein intensiv geführtes Kampfspiel, sechzig Minuten harte Arbeit, kein Eishockey-Leckerbissen. Mit diesen Worten kann die Begegnung zwischen dem Münchner EK und den Woodstocks Augsburg vom vergangenen Wochenende treffend charakterisiert werden. Die Luchse mussten vom ersten Bully bis zur erlösenden Schlusssirene kämpfen, beißen und kratzen, ehe sie sich mit den verdienten drei Punkten belohnen konnten.
Ein solcher Sieg, wenn auch nicht zu schön anzusehen, kann der Münchner Seele nur guttun. Die Luchse mussten sich in zwei ähnlichen Spielen – zuhause gegen Dachau und Freising – bereits knapp geschlagen geben. Ein Erfolgserlebnis in einem knappen Spiel kann den Landeshauptstädtern also nur weiteren Aufwind geben. Außerdem konnte die Mannschaft von Coach Markus Kiefl den Aufwärtstrend in der Offensive weiter fortsetzen. Auch im dritten Spiel im neuen Jahr erzielten die Luchse mindestens vier Tore. In den ersten sieben Spielen der Saison gelang dies nur zwei Mal. Dieses Muster soll sich auch am kommenden Wochenende, an dem die Münchner weiteren Boden in der Tabelle gutmachen wollen, unbedingt fortsetzen.
Der Gegner am Wochenende
Der Freitagsgegner des Münchner EK, der ESC Dorfen 1B, hat einige wilde Wochen hinter sich. Der Hauptverein machte im Sommer durch die Verpflichtung einiger bekannter Namen, unter anderem Lynnden Pastachak, auf sich aufmerksam. In der Vorbereitung sowie den ersten Wochen der Hauptrunde erzielte die Eispiraten-Reserve außerdem einige respektable Ergebnisse. Vieles sprach für eine starke Runde der Dorfener Mannschaft. Dann folgte der große Knall. Um den Jahreswechsel herum wurde eine finanzielle Schieflage bei den Eispiraten bekannt. Verträge mit Spielern und Headcoach Randy Neal wurden aufgelöst, und 1B-Coach Tobias Brenninger wurde zum Verantwortlichen für die erste Mannschaft befördert. Die Entwicklung rund um die Bayernliga-Mannschaft wirkte sich auch auf die Reserve aus. Vor zwei Wochen setzte es eine böse 10-1 Klatsche beim ESV Dachau, und das Spiel am vergangenen Wochenende in Freising musste abgesagt werden. Auch vor dem Spiel in der Landeshauptstadt ist die personelle Situation alles andere als optimal. Dennoch sollten sich die Luchse nicht dazu verleiten lassen, ihren nächsten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. In der Vorsaison mussten sich die Münchner im eigenen Stadion mit 2-3 nach Penaltyschiessen geschlagen geben, und das Hinspiel in Dorfen ging mit 2-1 an die Gastgeber. Um die dritte Niederlage am Stück gegen den ESC zu vermeiden, sind also sechzig Minuten voller Fokus vonnöten.
Zwei Tage später sind die Luchse erneut gefordert. Diesmal müssen die Luchse zwar auswärts antreten, allerdings ist der Weg zur Spielstätte des ESV Dachau nicht all zu weit. Das Derby gegen die Spechte verspricht seit Jahren denkwürdige Momente auf und abseits des Eises. Drei Spielzeiten in Serie endete die Bezirksliga-Hauptrunde für die Luchse mit einem Duell gegen Dachau, und jedes dieser drei Duelle konnten die Münchner für sich entscheiden. Im Frühjahr 2020 sicherten sich die Landeshauptstädter im direkten Duell den sechsten Platz, im Frühjahr 2022 meißelten die Münchner mit einem 5-4 Derbyerfolg Platz drei in Stein, und zum Abschluss der vergangenen Spielzeit machten die Jungs vom MEK aus einem 1-5 ein 6-5 und konnten die Saison dadurch mit einem unvergesslichen Sieg beenden. Das erste Duell mit den Spechten aus der aktuellen Eiszeit lief für den MEK weniger erbaulich. Nach saisonübergreifend drei Heimsiegen in Serie im Nachbarschaftsduell mussten sich die Luchse im Hinspiel gegen den ESV mit 3-4 geschlagen geben. Entsprechend motiviert sind die Landeshauptstädter, im zweiten Duell nicht leer auszugehen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 10 Spiele | 13 Punkte | 32-31 Tore | Platz 6
ESC Dorfen 1b: 12 Spiele | 16 Punkte | 38-50 Tore | Platz 5
ESV Dachau: 11 Spiele | 18 Punkte | 54-55 Tore | Platz 4
Letzte Ergebnisse MEK vs Dorfen 1B
17.12.2023: ESC Dorfen 1B – Münchner EK 2-1
28.01.2023: Münchner EK – ESC Dorfen 1B 2-3 SO (-> Spielbericht)
Letzte Ergebnisse MEK vs Dachau
18.11.2023: Münchner EK – ESV Dachau 3-4 (-> Spielbericht)
11.02.2023: Münchner EK – ESV Dachau 6-5 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den ESC Dorfen 1b am Freitag, dem 26. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Das Spiel gegen die ESV Dachau Woodpeckers am Sonntag, dem 28. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr auf der städtischen Kunsteisbahn Dachau. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse am kommenden Wochenende unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.


Benjamin Dornow, 24. Januar 2024
Derbyniederlage im Regen – Luchse ziehen gegen Dachau den Kürzeren
Hoch her ging es am vergangenen Samstag im verregneten Münchner Weststadion. Ein viertes Mal am Stück endete eine Begegnung zwischen den Münchner Luchsen und den Dachau Woodpeckers mit nur einem Tor Unterschied, doch diesmal waren die Landeshauptstädter knapp unterlegen. Nach 60 Minuten stand ein 3-4 (1-1, 1-3, 1-0) für die Spechte auf der Anzeigetafel.
Gleichstand im Regen
Beide Mannschaften konnten mit breiter Brust in das Nachbarschaftsduell gehen. Während die Luchse zuletzt beim EV Aich erfolgreich waren, konnte Dachau zwei Auftaktniederlagen mit zwei daran anknüpfenden Erfolgen wett machen. Entsprechend spielten beide Teams trotz des regnerischen Wetters und den somit schwierigen Eisbedingungen mit offenem Visier und nahmen von Anpfiff an das gegnerische Tor ins Visier.
Den ersten Stich konnten hierbei die Gäste verbuchen. In der fünften Spielminute konnte Rick Gebhardt ein Bully im Münchner Drittel gewinnen. Der Puck ging weiter zu Patrick Schlickenrieder, der vom linken Bullykreis aus den Puck einfach aufs Tor brachte. MEK-Goalie Jens Berger war zwar noch am Schuss dran, konnte allerdings nicht mehr verhindern, dass die Scheibe von ihm in das Münchner Tor abprallte. Erneut mussten die Luchse einem frühen Rückstand hinterherlaufen.
Glücklicherweise dauerte es allerdings nicht lange, bis die Landeshauptstädter zurückschlagen konnten. Vierzig Sekunden nach ihrem Führungstreffer mussten die Spechte erstmals Unterzahl spielen. Lorenz Mohr konnte von der Strafbank aus nur zusehen, wie die Luchse den Puck mit einem Mann mehr laufen ließen. Von Maximilian Deutzmann ging der Puck in der sechsten Minute an Leon Axtner, und der Münchner Verteidiger zog von der linken Bande aus verdeckter Position ab. ESV-Torhüter Andreas Heinze war von dem Schuss aus unerwarteter Position wohl überrascht und realisierte wohl erst nach dem EInschlag der Scheibe im Netz, dass er soeben erstmals überwunden wurde. Leon, der das Luchsrudel am Samstag anstelle des verletzten Alexander Killinger als Kapitän anführte, belohnte sich für seine schon seit Vorbereitungsbeginn starken Leistungen mit seinem ersten Pflichtspieltreffer seit der Saison 2019/20, und brachte seine Jungs postwendend zurück in die Begegnung.
Im weiteren Verlauf des ersten Drittels wurde früh klar, wie das Spiel weiterlaufen würde, nämlich äußerst körperbetont. Vier Strafzeiten wurden nach dem Ausgleichstreffer ausgesprochen. Zwei der daraus resultierenden Überzahlspiele gingen an den MEK, allerdings konnten die Landeshauptstädter keine dieser beiden Gelegenheiten nutzen. Die wohl größte Chance des Drittels hatte Maximilian Deutzmann. Der Siegtorschütze der vergangenen Woche wurde in einem der Powerplays völlig frei vor dem gegnerischen Tor angespielt, konnte den Puck allerdings nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Da es auch die Spechte nicht mehr schafften, gefährlich vor das Tor von Jens Berger zu kommen, ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause.
Luchse undiszipliniert, Spechte effektiv
Der zweite Abschnitt begann mit einer Veränderung auf der Torhüterposition für die Gastgeber. Jens Berger hatte sich in den ersten zwanzig Minuten eine leichte Verletzung zugezogen, sodass Tamino Kaut von nun am das Münchner Tor hütete. Die ersten Abschlüsse auf Tamino konnte der frisch eingewechselte Goalie problemlos entschärfen. Nach fünf Minuten war jedoch auch das MEK-Eigengewächs machtlos. Obwohl die Luchse tonangebend in den zweiten Abschnitt starteten, war es Jonas Rimann, der die Gäste mit 1-2 in Führung brachte.
Die Luchse ließen sich jedoch auch von diesem Rückschlag nicht beeindrucken. Vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer startete Leon Axtner einen weiteren Angriff hinter dem eigenen Tor. Der Münchner Kapitän sah, dass Yehor Vinnytskyi auf Höhe des Mittelpunkts durchstartete, und spielte einen perfekten Steilpass auf den Ukrainer. Yehor nahm den Puck auf Höhe der blauen Linie im vollen Lauf an, fuhr alleine auf Andreas Heinze zu und ließ dem Dachauer Torhüter bei seinem Torabschluss keine Chance. Mit dem vielumjubelten 2-2 Ausgleichstreffer schienen die Luchse nun endgültig im Spiel angekommen zu sein.
Obwohl die Luchse definitiv auf Augenhöhe mit ihren Gästen spielten, ließen sie sich die Butter in den darauffolgenden Minuten dennoch vom Brot nehmen. Die Gäste hatten sich für diesen Tag einiges vorgenommen und untermauerten diesen Plan mit äußerst hartem Körperspiel. Dabei waren auch hohe Hits, Vergehen abseits des Spiels oder Griffe von hinten in das Helmgitter der Luchse recht. Die Münchner ließen sich leider mitreißen, landeten ihrerseits allerdings überproportional häufig auf der Strafbank. Besonders ärgerlich – alle vier Strafzeiten, die die Landeshauptstädter im zweiten Drittel kassierten, kamen durch leichte Stockvergehen zustande. Hoher Stock, zwei Mal Beinstellen und eine Strafe wegen Stockschlag sprechen dafür, dass die Luchse weniger mit dem Schläger arbeiten müssen. Dass auf der anderen Seite unter anderem ein Kopfcheck samt anschließender obszöner Geste in Richtung Spielerbank des MEK ungeahndet blieb, stieß der Münchner Bank sauer auf.
Die Gäste nutzten das Chaos der zweiten Hälfte des Mitteldrittels, um auf dem Scoreboard die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Erst bugsierte Maximilian Kronschnabl den Puck im Powerplay über die Linie, und vier Minuten später baute Malte Steurer den Vorsprung auf zwei Tore aus. Somit gingen die Gäste mit einer 2-4 Führung und viel Momentum in die zweite Pause, während die Luchse nun vor einer großen Herausforderung standen.
Dominantes letztes Drittel reicht nicht aus
Die Gastgeber präsentierten den 65 Zuschauern im Münchner Westen genau die richtige Antwort, nämlich eine sportliche. In der 42. Minute kurvte Tobias Treichl in das Drittel der Gäste und überraschte Andreas Heinze mit einem schnellen, trockenen Abschluss. Der Puck rutschte Heinze zwischen Oberkörper und Arm durch und kullerte zum 3-4 Anschlusstreffer über die Linie. Die Botschaft war klar – jetzt kommen die Luchse!
Die Landeshauptstädter mühten sich nun an der Defensivabteilung ihrer Gäste ab, die sich von nun an auf das bloße Klären der Scheibe beschränkten. In der ersten Hälfte des Schlussabschnittes erspielten sich die Gastgeber noch nicht zu viele zwingende Gelegenheiten, doch das sollte sich nach dem letzten Seitenwechsel ändern. Nun äußerte sich die überharte Spielweise der Gäste in Strafzeiten, auch wenn hier oftmals nach dem Prinzip Gnade vor Recht gehandelt wurde. Nach einem astreinen Check gegen das Knie von Leon Axtner auf Höhe der blauen Linie wurde eine Strafzeit gegen Ota Rehak ausgesprochen. Der Dachauer Stürmer konnte es nicht fassen, für seinen Kniecheck überhaupt auf die Kühlbox geschickt zu werden, während das Heimpublikum recht ungläubig darauf reagierte, dass gegen Rehak lediglich zwei Minuten ausgesprochen wurde.
Im darauffolgenden Überzahlspiel konnten sich die Landeshauptstädter Großchancen für mehrere Spiele erarbeiten, scheiterten jedoch auf teils unglaubliche Art und Weise. Zuerst setzte Raphael Cera den Puck aus kürzester DIstanz am leeren Tor vorbei. Im direkten Anschluss schafften es weder Maximilian Deutzmann noch Tobias Treichl, den Puck am bereits wie eine gestrandete Schildkröte auf dem Rücken liegenden Andreas Heinze vorbeizubringen. Geblockte Schüsse, unglaubliche Saves und ein im Abschluss vom Pech verfolgter Gegner – im letzten Abschnitt lief alles im Sinne der Spechte. Nachdem auch ein letztes Überzahlspiel und das Herausnehmen des Torhüters nicht mehr für die Wende sorgen konnte, endete das gewohn knappe Derby mit einem 3-4 Erfolg für den ESV Dachau.
Mangelnde Chancenauswertung kostet Punkte
Wie schon in Pfaffenhofen war insbesondere ein zweites Drittel, in dem die Luchse nicht die notwendige Disziplin an den Tag legten, der Knackpunkt. Nach dem 2-2 Ausgleichstreffer konzentrierten sich die Münchner zu sehr auf die Schauplätze abseits des Spiels und fielen in ein Loch, aus dem sie sich trotz bester Chancen in einem überlegenen Schlussdrittel nicht mehr befreien konnten. Ein Sonderlob haben sich an diesem Abend dafür Tamino Kaut und Martin Schafroth verdient. Tamino kam im zweiten Drittel kalt ins Spiel und wusste zu überzeugen. Martin legte seinerseits eine weitere defensiv sehr starke und disziplinierte Leistung an den Tag und zeigt bisher eine seiner stärksten Spielzeiten im Münchner Trikot.
Ausblick
Am Freitag, dem 24. November, geht der lange Homestand des Münchner EK weiter. Die Luchse treten gegen um 19:30 Uhr gegen die Black Bears Freising an. Wir freuen uns auf erneut tolle Unterstützung im Münchner Westen!
Benjamin Dornow, 20. November 2023
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Dachau Woodpeckers 3-4 (1-1, 1-3, 1-0)
18. November 2023, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 65
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – Von Friderici, Schafroth (A), Reisinger, Klein, Hnat, Axtner (C) – Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Valyshkin, Treichl, Steer, Senghas, Barth
ESV Dachau Woodpeckers
Heinze, J. Steurer – Speth (C), Erber, Karl, Morh, Christian (A), Klatt – Braun (A), Dürr, Markthaler, Kronschnabl, Schlickenrieder, Gebhardt, Steurer, Rimann
Tore:
0-1 Schlickenrieder (Gebhardt, 4:08)
1-1 Axtner (Deutzmann, 5:25/PP1)
1-2 Rimann (Dürr, 24:33)
2-2 Vinnytskyi (Axtner, Klein, 28:24)
2-3 Kronschnabl (kein Assist, 34:45/PP1)
2-4 M. Steurer (Kronschnabl, Christian, 38:57)
3-4 Treichl (Vinnytskyi, Deutzmann, 41:30)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 29
ESV Dachau Woodpeckers: 32
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 18
ESV Dachau Woodpeckers: 18
Bilder











Derbytime im Weststadion – Luchse empfangen den ESV Dachau
Nach langem Warten ist es am 18. November endlich so weit. Der Münchner Eishockeyklub bestreitet sein erstes Heimspiel der Saison. Zum Home Opener steht gleich das Derby gegen die ESV Dachau Woodpeckers an.
Dahoam ists am Schönsten
Die Landeshauptstädter haben in dieser Saison inklusive Vorbereitung bereits acht Spiele hinter sich. Kein einziges dieser Spiele fand im Münchner Weststadion statt. Aufgrund der wetterbedingt späten Beeisung des dachlosen Luchsbaus haben die Jungs vom MEK all ihre Testspiele auswärts bestritten, und auch die ersten beiden Punktspiele fanden in fremden Stadien statt. In Pfaffenhofen waren die Münchner mit ihrer Ausbeute von einem Punkt zwar nicht sonderlich zufrieden, doch dafür gelang den Luchsen am vergangenen Wochenende eine Sensation. Beim amtierenden Gruppensieger, dem EV Aich, entführte die Mannschaft von Coach Markus Kiefl die volle Punktzahl. Nur selten gelingt den Gastmannschaften in der Moosburger Clariant Arena solch ein Kunststück, und entsprechend gut war die Laune nach dem Spiel in der Kabine und auf der Heimfahrt.
Nun gilt es, trotz dieses Achtungserfolgs die Bodenhaftung nicht zu verlieren und auch die kommenden Aufgaben konzentriert anzugehen. Nach der schier endlosen Serie an Auswärtsspielen treten die Luchse nun vier Mal in Serie vor heimischem Publikum an. Die Zuschauer, die die Mannschaft schon am vergangenen Wochenende unglaublich gepusht haben, werden mit Sicherheit wieder ihren Teil zu einer großartigen Atmosphäre beitragen. Wie sehr sich der Heimvorteil auch auf dem Eis auswirken kann, steht aufgrund der komplett in fremden Stadien verbrachten Vorbereitungsphase und den wenigen Einheiten auf eigenem Eis aktuell noch in den Sternen. Noch dazu ist es für die Gegner der Luchse nichts neues, ohne Dach über dem Kopf zu spielen.
Der Gegner am Wochenende
Wird die Frage nach der größten positiven Überraschung der vergangenen Spielzeit gestellt, kommt man nicht an den ESV Dachau Woodpeckers vorbei. Die Spechte haben in der Saison 2022/23 einige beeindruckende Siege erringen können und landeten in der Abschlusstabelle auf einem verdienten dritten Platz. Genau diesen Tabellenplatz erreichten die Luchse eine Saison vor ihnen. Seit einigen Jahren kann man sich also darauf verlassen, dass es bei den Vergleichen zwischen dem ESV und dem MEK hoch her geht.
Beide Mannschaften starteten mit Dämpfern in die aktuelle Eiszeit. Während die Luchse in Pfaffenhofen die eigenen Erwartungen mit einem Punkt nicht erfüllen konnten, gingen die Spechte in ihren ersten beiden Spielen gänzlich leer aus. Sowohl gegen den ESV Gebensbach (1-7) als auch gegen beim ESC Dorfen 1B (8-5) setzte es klare Niederlagen. Allerdings konnten sich beide Mannschaften berappeln. Der MEK war beim EV Aich erfolgreich, und die Dachauer beeindruckten mit einem 2-6 Auswärtserfolg in Freising und einem anschließenden 2-4 Sieg bei der in diesem Jahr äußerst unangenehm zu spielenden zweiten Mannschaft aus Pfaffenhofen. Besonders auswärts sind die Spechte ins Rollen gekommen, und diesen Trend wollen die Jungs aus Dachau auch in der bayrischen Landeshauptstadt fortsetzen. Die Luchse werden also wie schon in den letzten Nachbarschaftsduellen alle Hände voll zu tun haben, um ihr erstes Heimspiel erfolgreich zu gestalten.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 2 Spiele | 4 Punkte | 8-7 Tore | Platz 7
ESV Dachau: 4 Spiele | 6 Punkte | 16-19 Tore | Platz 5
Letzte Ergebnisse MEK vs Dachau
11.02.2023: Münchner EK – ESV Dachau 6-5 (-> Spielbericht)
17.12.2022: ESV Dachau – Münchner EK 4-3 SO (-> Spielbericht)
27.02.2022: Münchner EK – ESV Dachau 5-4 (-> Spielbericht)
15.12.2021: ESV Dachau – Münchner EK 7-1 (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
Leider gibt es schlechte Nachrichten aus dem Lazarett der Luchse. Kapitän Alexander Killinger zog sich im ersten Drittel des Spiels beim EV Aich eine Verletzung zu, die ihn etwa drei Monate lang aus dem Verkehr ziehen wird. Wir wünschen dir eine komplette Genesung, Killi, und eine schnelle Rückkehr auf das Eis!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen die ESV Dachau Woodpeckers am Samstag, dem 18. November 2023, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt im Münchner Westen ist auch in dieser Saison frei.
Der Münchner Eishockeyklub kann außerdem einen neuen Caterer begrüßen. Die Besucher im Weststadion können in dieser Saison die Backwaren von Nicole Bengler genießen. Wir heißen Nicole herzlich im Weststadion willkommen und bedanken und für die Unterstützung!
Außerdem werden am Samstag Spenden für den verunglückten Eishockeytorhüter Anian Geratsdorfer gesammelt. Der Torhüter des TEV Miesbach erlitt bei einem Training im Januar 2023 einen Herzinfarkt auf dem Eis und wenige Tage später einen Herzstillstand im Krankenhaus. Seitdem hat sich das Leben für ihn und seine Familie auf drastischste Art und Weise verändert. Die neue Situation bringt ebenfalls einen massiven finanziellen Mehraufwand, um den Umbau der Wohnung und die Teilnahme an diverse Therapieprogrammen zu ermöglichen, mit sich. Hier möchten wir als Teil der Eishockey-Community unseren Teil beitragen und Anian sowie seine Familie unterstützen. Wir werden am Samstag die vor einigen Wochen ins Leben gerufene Aktion „Gemeinsam für Anian“ unterstützen und Spenden für den verunglückten Torhüter sammeln. Wir halten alle Besucher im Weststadion dazu an, Anian und seine Familie mit einer Spende zu unterstützen – jeder Euro zählt!
Weitere Informationen findet ihr hier: Gemeinsam für Anian!
Wir freuen uns auf jeden Besucher, der uns im Weststadion beim Derby unterstützt! Daheimgebliebene Besucher halten wir über unsere sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 15. November 2023
Denkwürdiges Comeback krönt spannendes Saisonfinale – Luchse verabschieden sich mit einem Sieg in die Sommerpause
Die Besucher des letzten Saisonspiels des Münchner EK durchlebten am vergangenen Samstag im Weststadion ein Wechselbad der Gefühle. Die Enttäuschung der ersten Minuten sollte jedoch noch vor Abpfiff durch viel schönere Emotionen ersetzt werden, nämlich Freude über eine spektakuläre Aufholjagd und Stolz auf ein niemals aufgebendes Luchsrudel. Die Landeshauptstädter drehten nämlich einen zwischenzeitlichen 1-5 Rückstand im letzten Drittel und konnten einen nicht mehr für möglich gehaltenen 6-5 (1-3, 1-2, 4-0) Heimsieg gegen den ESV Dachau feiern.
Schnelle Spechte, lethargische Luchse
Eine gut gefülltes Weststadion, ein Lokalderby gegen starke Dachauer Spechte und hochmotivierte Luchse, die ihren Fans einen denkwürdigen letzten Abend mit dem Münchner EK bieten wollten. Vor dem Start in die finale Begegnung der Saison 2022/23 deutete alles auf ein gutes Spiel hin. Das gute Gefühl auf Seiten der Gastgeber sollte jedoch nur bis in die vierundvierzigste Sekunde des Spiels halten. Noch im ersten Wechsel fuhr der Dachauer Stürmer Tim Berndt ungestört auf der linken Seite in das Münchner Drittel und brachte einen nicht all zu strammen, dafür jedoch verdeckten und damit für MEK-Goalie Tamino Kaut nur schwer zu sehenden Puck auf das Münchner Gehäuse. Tamino sah die Scheibe nie kommen, ehe sie an ihm vorbei den Weg hinter die Torlinie fand und den Gästen eine frühe Führung bescherte. Schon der erste Torschuss der Spechte landete im Netz – kein gutes Omen für die Landeshauptstädter.
Auch in den folgenden Minuten sollte es für die Münchner nicht sonderlich besser laufen. Die Luchse starteten lethargisch in ihr letztes Saisonspiel und ließen ihre Gegner in der Anfangsphase nach Belieben schalten und walten. Die Gäste ihrerseits zeigten, warum sie den vierten Tabellenplatz innehatten, und bestraften die Gastgeber konsequent für ihren verschlafenen Start in das Derby. In der vierten Minute nutzte Ferdinand Fleißner eine der vielen frühen Chancen des ESV und stellte auf 0-2. Mehr und mehr deutete sich ein bitterer Abend für den MEK an.
Die Luchse hätten wohl noch länger gebraucht, um in die Begegnung zu finden, hätten sich die Spechte nicht nach gut fünf Minuten erstmals selbst geschwächt. Jonas Rimann wurde für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, und mit einem Mann mehr auf dem Eis sorgten die Landeshauptstädter erstmals für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Die Gastgeber spielten zielstrebig in Richtung ESV-Goalie Marcel Schrader und konnten umgehend die Früchte ihrer Arbeit ernten. Nils Nagl, der nach abgeschlossener Amerika-Reise sein spätes Saisondebüt für den MEK gab, spielte den Puck vom rechten Flügel mit einem scharfen Zuspiel direkt in die Gefahrenzone vor dem Dachauer Gehäuse. Dort hielt Daniel Embacher im genau richtigen Moment seinen Schläger in die Scheibe hinein und lenkte den harten Pass für Schrader unhaltbar über die Torlinie. Daniel belohnte sich mit seinem zweiten Saisontreffer für starke Leistungen in den vergangenen Wochen und brachte seine Mannschaft genau zum richtigen Zeitpunkt zurück ins Spiel.
Wer nun jedoch auf ein Erwachen der Luchse hoffte, sollte in den folgenden Minuten enttäuscht werden. Obwohl der ESV Dachau die kurze Fahrt in den Münchner Westen mit lediglich zweieinhalb Reihen im Gepäck antrat, machten die Gäste im ersten Drittel trotz der deutlich kürzeren Bank viel mehr Dampf als die Landeshauptstädter. Die Gastgeber verzeichneten in den ersten zwanzig Minuten lediglich vier Abschlüsse auf das gegnerische Tor. Dass jeder Torschuss zählt, stellten die Spechte gut eine Minute vor der ersten Pause unter Beweis. Ähnlich wie sein Sturmkollege Berndt beim ersten Treffer brachte Johannes Karl den Puck mit einem Handgelenkschuss vom linken Flügel auf das Münchner Tor. Erneut wurde Tamino Kaut der Sicht verdeckt, und erneut sah der junge MEK-Goalie die Scheibe zu spät. Als die Luchse kurz darauf mit dem 1-3 Rückstand im Gepäck in die Kabine gingen, war eines klar – die nächsten zwanzig Minuten müssten anders laufen.
Goalgetter stoppt die Blutung
Trotz bester Vorsätze lief auch die Anfangsphase des zweiten Abschnitts alles andere als nach Plan für den MEK. In den letzten Sekunden des ersten Drittels holten sich die Landeshauptstädter noch eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis ab, sodass die Spechte mit vollen zwei Minuten Powerplay in den Mittelabschnitt starteten. Mit einem Mann mehr auf dem Eis drängten die Dachauer weiter auf das Münchner Tor und machten zum Leidwesen der Luchse genau dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Keine zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Maximilian Braun einen Spielzug der Gäste erfolgreich abschließen konnte und auf 1-4 erhöhte. Die Landeshauptstädter waren nach dem Gegentor in Unterzahl zwar nun wieder komplett, doch die Offensivlawine der Spechte war immer noch nicht komplett überstanden.
Während den Münchnern wohl immer noch nicht ganz klar war, wie ihnen geschah, setzte die Mannschaft von Jürgen Fleißner zum Todesstoß an. Nur eine Minute nach dem vierten Treffer hatten die Spechte erneut freie Hand im gegnerischen Drittel und setzten dort ihren offensiven Traumstart mit gnadenloser Effektivität weiter fort. Tim Berndt, der in der ersten Minute den Torreigen eröffnete, entwickelte sich mehr und mehr zum Albtraum für die MEK-Hintermannschaft in der 23. Minute zog der Sturmspecht aus hoher Position ab und erhöhte auf 1-5 für die Gäste. Fans und Spieler des ESV feierten ausgiebig, und auf Seiten der Luchse kehrte mehr und mehr Resignation ein.
Mit zunehmender Spielzeit verbesserte sich die Situation für die Landeshauptstädter kaum. Im eigenen Drittel wurde Tamino Kaut weiterhin mit Schüssen eingedeckt, und auf der anderen Seite des Spielfeldes brachten die Luchse nur wenig zusammen. Wie immer fielen insbesondere die Bemühungen von Simon Klopstock auf, doch auch die unbeirrte Arbeit des Münchner Kindls brachte die Luchse nicht zurück ins Spiel – vorerst. Nach der 30. Minute schafften es die Gastgeber endlich, sich regelmäßig in das gegnerische Drittel zu spielen und mehr Abschlüsse auf den bis dahin kaum geprüften Dachauer Schlussmann Marcel Strader zu bringen. Dass sich Angriffsbemühungen durchaus schneller als gedacht in Zählbares umwandeln können, zeigte ein Überzahlspiel der Luchse in der 35. Minute. Wie an so vielen erfolgreichen Angriffen in dieser Saison war auch diesmal Simon Klopstock beteiligt, der den Puck auf Alexander Killinger ablegte. Der Münchner Kapitän scheiterte im ersten Versuch, doch der Nachschuss landete direkt auf der Kelle von Yehor Vinnytskyi. Der ukrainische Stürmer tat, was er am besten kann, und versenkte den Rebound gnadenlos im Dachauer Tor. Der zwanzigste Saisontreffer von Yehor sorgte dafür, dass die Luchse mit wenigstens „nur“ drei Toren Rückstand in die zweite Pause gehen konnten.
Magische Schlussphase krönt beherztes Comeback
Obwohl der Rückstand auf die Spechte weiter angewachsen war, kamen die Landeshauptstädter mit viel Energie und Zuversicht aus der Kabine. Die Luchse starteten mit einem dreißigsekündigen Überzahlspiel in die letzten zwanzig Minuten. Das kurze Powerplay führte zwar zu keinem Treffer, doch immerhin konnten sich die Münchner gleich zu Beginn des letzten Drittels in der gegnerischen Zone festbeißen. Als sich die Landeshauptstädter knapp drei Minuten später ein weiteres Powerplay erspielten, kamen die Spechte nicht mehr nur mit einem blauen Auge davon. Während Daniel Embacher mehrere Dachauer Verteidiger vor dem Tor im Positionskampf beschäftigt hielt, erhielt Dmitrii Paramonov den Puck an der blauen Linie und brachte sie mit einem harten Pass in Richtung des gegnerischen Tores. Die Scheibe, die wohl eigentlich von Daniel abgefälscht werden sollte, steuerte auf ein Kuddelmuddel aus Daniel, ESV-Verteidigern und Torhüter Schrader zu, passierte den wilden Haufen und überquerte die Torlinie zum 3-5 Anschlusstreffer. Vielleicht bizarr, dafür jedoch ungemein wichtig.
Nun war es ein Spiel auf Messers Schneide. Die Luchse und die Spechte schenkten sich nichts und hatten beide beste Gelegenheiten auf den nächsten Treffer. Als Andreas Steer sich in der 53. Minute eine Strafzeit abholte, sah es so aus, als ob die Gäste nun die Zeit herunterspielen oder das Spiel mit einem sechsten Treffer gar vorentscheiden könnten. Die Dachauer hatten allerdings nicht mit der Glanzstunde des Münchner Goalies Tamino Kaut gerechnet. Der junge Goalie verhinderte einen weiteren Rückschlag, als er eine Riesenchance mitsamt von zwei Nachschüssen spektakulär entschärfte, und hielt seine Mannschaft somit im Spiel. Als Andreas Steer zwei Minuten später von der Strafbank zurückkehrte, belohnte der Langzeitluchs die Heldentaten seines Goalies und verwischte jede Erinnerung an die zuvor einkassierte Strafzeit. Nun selbst mit einem Mann mehr agierend, schnürte die Kampfreihe der Landeshauptstädter um Daniel Berthe, Amin Reisinger und eben Andy ihren Gegner in der 56. Spielminute im eigenen Drittel ein. Von Daniel in Szene gesetzt scheiterte Amin im ersten Versuch aus nächster Nähe, ehe Andy den Puck aus noch kürzerer Distanz wortwörtlich über die Linie kloppte. Der Rückstand schrumpfte auf ein mickriges Tor zusammen, und so langsam beschlich eine Vorahnung die achtzig Zuschauer im Münchner Weststadion.
Die Gäste versuchten nun, das Ergebnis mit allen Mitteln über die Zeit zu bringen, doch die Luchse waren nun nicht mehr zu bändigen. Zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer versetzte das kongeniale Münchner Sturmduo bestehend aus Simon Klopstock und Yehor Vinnytskyi sowohl Fans als auch Spieler des Münchner EK erstmals in Ekstase. Simon fand seinen ukrainischen Reihenpartner mit einem Pass an den rechten Bullypunkt, und Yehor hatte wie oft in diesen Situationen Eis in den Venen. Der Top-Torjäger des MEK ließ ESV-Goalie Schrader mit einen scharfen Handgelenkschuss keine Chance und erzielte drei Minuten vor Abpfiff nicht nur den 5-5 Ausgleich, sondern auch sein einundzwanzigstes und vielleicht denkwürdigstes Saisontor. Doch das war noch lange nicht alles.
Beide Mannschaften taumelten nun wie angeschlagene Boxer der Ziellinie entgegen. Gerade als sich die Zuschauer und Spieler auf ein Penaltyschiessen einstellten, sorgte ein weiterer MEK-Newcomer für den finalen Glücksmoment der Saison 2022/23. Simon Klopstock spielte den Puck an der Bande entlang in das gegnerische Drittel. Alexander Killinger setzte sich im Laufduell durch und spielte den Puck mit letzter Kraft quer vor das Tor der Spechte, wo Theodor Ziegelhöffer wartete. Theo fackelte nicht lange, sondern zog direkt ab und brachte seine Mannschaft 48 Sekunden vor Abpfiff erstmals an diesem Abend in Führung. Nun waren es die Luchse, die völlig aus dem Häuschen waren, während ihre Gäste ungläubig in den sternenklaren Münchner Nachthimmel blickten und sich wohl fragten, was hier in den letzten Minuten geschehen ist. Die Gäste riskierten nun alles und nahmen ihren Torhüter vom Eis, allerdings ohne Erfolg. Der Abend endete mit einem denkwürdigen 6-5 Heimsieg für den Münchner EK, der wohl jeden Besucher äußerst zufrieden nach Hause fahren ließ.
Überzahlstärke und unbändiger Kampf bescheren ein Happy End
Wenn am Samstagabend zwei Eigenschaften besonders stark hervorstachen, dann war es die extreme Effektivität der Luchse mit einem Mann mehr auf dem Eis und der unbändige Wille der Mannschaft, das Derby gegen die Dachauer Spechte doch noch zu gewinnen. Dementsprechend fällt es äußerst schwer, einzelne Spieler aus dem sich grandios in die Begegnung zurückkämpfenden Rudel hervorzuheben.
So zeigte beispielsweise Simon Klopstock wie so oft schon in dieser Saison eine unglaubliche Energieleistung. Ebenso Yehor Vinnytskyi, der eine starke Saison mit seinen Saisontoren Nummer 20 und 21 krönte, darf keinesfalls unerwähnt bleiben. Auch Theodor Ziegelhöffer, der im wichtigsten Moment des Spiels glänzte, und Tamino Kaut, der das Comeback mit einigen Saves überhaupt erst möglich machte, stachen hervor. Ebenfalls nicht vergessen werden darf die Reihe rund um Daniel Embacher, Nils Nagl und Dmitrii Paramonov, die ihre Mannschaft mit wichtigen Treffern in Schlagdistanz halten konnte. Es war ein Abend, an dem jeder Luchs an seine Grenzen gehen musste, um die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, und die Mannschaft vom wie immer an den richtigen Stellschrauben drehenden Coach Tobias Knallinger konnte in den wichtigen Momenten stets liefern und ihren Fans einen unvergesslichen Abend bieten.
Der Münchner EK beendet die Saison 2022/23 auf dem sechsten Tabellenplatz und ist somit leider nicht für die Playoffs qualifiziert. Dennoch können die Luchse stolz auf das sein, was sie in dieser Saison erreicht haben. Trotz einiger bitterer Niederlagen haben die Landeshauptstädter den Kopf nie in den Sand gesteckt und sich immer wieder zu tollen Leistungen wie der am vergangenen Wochenende berappeln können. Mit etwas mehr Glück wäre somit eine bessere Platzierung durchaus möglich gewesen, erkennbar an lediglich sechs Punkten Rückstand auf Platz Drei. Für den Moment freuen sich Mannschaft und Staff jedoch über eine tolle Saison und werden im kommenden Jahr erneut gemeinsam angreifen.
Ausblick
Es dauert nun leider wieder einige Monate, ehe die Luchse wieder in einem Freundschafts- oder Pflichtspiel aufs Eis gehen. Damit bleibt uns nur noch eines, nämlich unseren Dank an die Mannschaft, den Trainer, die ehrenamtlichen Helfer, unsere Sponsoren und Unterstützer, die Eismeister und unsere treuen Zuschauer auszurichten – ohne euch wäre das Unterfangen „Münchner EK“ nicht möglich! Wir halten euch während der Sommerpause jedoch wie gewohnt über alle Entwicklungen rund um den MEK auf dem Laufenden und hoffen, euch auch in der kommenden Saison wieder bei unseren Spielen begrüßen zu dürfen!
Benjamin Dornow, 17. Februar 2023
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Dachau Woodpeckers 6-5 (1-3, 1-2, 4-0)
11. Februar 2023, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 80
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Kumerics – Markus, van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Hnat (A), Axtner, Paramonov – Klopstock (A), Embacher, Schottenhaml, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Nagl, Berthe, Reisinger, Langer, Steer
ESV Dachau Woodpeckers
Schrader, J. Steurer – Dropmann, Speth (C), Karl (A), Klatt – Braun (A), Dürr, Kronschnabl, Schlickenrieder, Fleißner, Gebhardt, Berndt, M. Steurer, Rimann
Tore:
0-1 Berndt (kein Assist, 0:44)
0-2 Fleißner (Braun, 3:48)
1-2 Embacher (Nagl, Paramonov, 6:34/PP1)
1-3 Karl (Speth, 18:58)
1-4 Braun (Fleißner, Dürr, 21:27/PP1)
1-5 Berndt (Speth, Gebhardt, 22:54)
2-5 Vinnytskyi (Killinger, Klopstock, 34:41/PP1)
3-5 Paramonov (Embacher, Nagl, 44:44/PP1)
4-5 Steer (Reisinger, Berthe, 55:06/PP1)
5-5 Vinnytskyi (Klopstock, 57:06)
6-5 Ziegelhöffer (Killinger, Klopstock, 59:12)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 28
ESV Dachau Woodpeckers: 40
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 12
ESV Dachau Woodpeckers: 16
Bilder




































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