Wichtiger Punktgewinn beim TSV Farchant – Luchse gehen auf Platz Zwei in das entscheidende Wochenende
Die Münchner Luchse haben im Spitzenspiel beim TSV Farchant einen unschätzbar wichtigen Punkt geholt. Aufgrund der Ergebnisse der anderen Mannschaften am Wochenende gehen die Luchse trotz ihrer 5-4 (1-1, 3-1, 0-2, 1-0) Niederlage nach Penaltyschiessen auf dem zweiten Tabellenplatz in das alles entscheidende letzte Wochenende.
Nervöse Anfangsphase endet ausgeglichen
Zu Beginn der Begegnung übernahmen die Gastgeber schnell das Heft des Handelns, während die Luchse ein wenig nervös wirkten. Die Farchanter erspielten sich schon in ihren ersten Wechseln gute Chancen und konnten keine drei Minuten nach Anpfiff die verdiente Führung bejubeln. Felix Watz fuhr in das Münchner Drittel und legte die Scheibe nach hinten ab. Dort wartete Jan Müller, der den Puck mit einem gezielten Handgelenkschuss rechts oben im Netz zappeln ließ. Jens Berger im Münchner Gehäuse war gegen den Laser von Müller machtlos.
Nach dem Gegentor waren nun auch die Luchse wach und kamen mehr und mehr in der Begegnung an. Nun musste auch TSV-Goalie Elias Fischbacher erstmals aktiv werden, und in der achten Minute musste der beim Sportclub Riessersee ausgebildete Torhüter erstmals hinter sich greifen. Nach einem Bully im Farchanter Drittel konnte Tobias Treichl den Puck an der linken Bande erobern. Von dort brachte er den Puck zu Edgars Opulskis, der wiederum den am rechten Pfosten lauernden Yehor Vinnytskyi sah. Eddy bediente Yehor mustergültig, und der MEK-Topscorer hatte keine Mühe, aus nächster Nähe einzunetzen. Alles wieder auf Anfang.
Mit dem Schwung des Ausgleichs waren es nun die Luchse, die das Spiel bestimmten. Überlegenheit und Nervosität tauschten nun die Seiten, und beinahe wäre Andreas Steer zum großen Profiteur geworden. Der Münchner Dauerbrenner wurde bei einem Zwei-auf-Eins mustergültig vor dem Tor bedient, allerdings machte Fischbacher das sicher geglaubte Tor mit einem Monstersave zunichte. Somit ging es für die Teams mit einem leistungsgerechten 1-1 in die erste Pause.
Härte, Strafen, Tore
Die Landeshauptstädter kamen mit viel Dampf aus der Kabine und erwischten den perfekten Start in den Mittelabschnitt. Die Münchner erhielten in der 25. Minute ein Überzahlspiel. Dort ließen sie die Scheibe gut laufen, bis Verteidiger Clemens von Friderici die Gelegenheit für einen Torabschluss sah. Fischbacher konnte den Schuss von Clemens noch abwehren, allerdings landete der Rebound bei den Luchsen. Lukas Doubrawa leitete die Scheibe an Maximilian Deutzmann weiter, und der Kölsche Jung netzte zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1-2 ein.
Nun hatten die Luchse endgültig die Oberhand im Spiel gewonnen, allerdings sollten sie diese nicht lange behalten können. In Unterzahl checkte Tobias Treichl hoch vor und fuhr einen Hit gegen Lorenz Mittermaier spät zu Ende, der sich bei dieser Aktion verletzte. Bruder Luis Mittermaier knöpfte sich Tobi nun vor, und das Schiedsrichterduo schickte nach dieser unübersichtlichen Situation sowohl den Münchner Stürmer für seinen Hit als auch den Farchanter Rächer mit Spieldauerstrafen vom Eis. Ursprünglich kam kein Pfiff nach dem Check des Münchner Stürmers, allerdings war das Strafmaß aufgrund der Verletzungsfolge durchaus gerechtfertigt. Da Tobias zusätzlich noch weitere zwei Minuten Strafzeit aufgebrummt bekommen hatte, spielten die Gastgeber nun in doppelter Überzahl. Dort ließ man die Luchse kurz zappeln, ehe Maximilian Reindl humorlos von der blauen Linie zum erneuten Ausgleich einnetzte.
Im restlichen zweiten Drittel zogen die Unparteiischen bei den Gästen nun die Daumenschrauben an. Durften sich die beiden Spitzenmannschaften zuvor noch ein intensives, würdiges Duell liefern, wurden die Münchner nun für kleinste Vergehen sofort auf die Bank geschickt. Jegliches Momentum löste sich dadurch sofort in Luft auf, und die Gastgeber nutzten ihre Überzahlspiele eiskalt aus. In der 34. Minute versenkte Sebastian Kastner einen sehenswerten Schuss von der blauen Linie zur 3-2, und in der 37. Minute verwandelte Dennis Spanke einen Nachschuss aus nächster Nähe zum 4-2. Die Luchse verteidigten in den vielen Unterzahlspielen couragiert, allerdings zeigte die zweitbeste Offensive der Liga in dieser Phase, warum sie nur so schwer aufzuhalten ist. So haderten die Luchse auf dem Weg in die Kabine mit ihrem Schicksal, während die Gastgeber durch die ausgebaute Führung ein Stückchen Sicherheit vor dem entscheidenden Abschnitt hatten.
Moral bewiesen, Punkt gesichert
Wollten die Luchse ihre Playoff-Chancen an diesem Abend noch nicht begraben, sollte der Rückstand im Optimalfall schnell halbiert werden. Nichts anderes geschah in der 42. Minute. Nach einer Strafe gegen den TSV entschied Edgars Opulskis das Bully im gegnerischen Drittel für sich. Der Puck ging zu Yehor Vinnytskyi, der aus verdeckter Position halbhoch abzog. TSV-Goalie Fischbacher war die Sicht auf Yehor versperrt, sodass er den Puck erst sah, als er bereits hinter ihm eingeschlagen war. 4-3, 18 Minuten auf der Uhr, alles drin für die Luchse.
In der Folgezeit zeigten beide Teams, warum sie zur Spitzengruppe der Bezirksliga Süd gehören. Hoher Spielfluss, wenige Unterbrechungen und Chancen auf beiden Seiten, kurzgesagt beste Werbung für das Amateureishockey. Beide Seiten hatten mehrere Gelegenheiten, das Spiel entweder vorzeitig zu entscheiden oder es nochmal richtig spannend zu machen. Der letzte Torjubel der regulären Spielzeit blieb den Luchsen vorbehalten. Zwei Minuten vor Ende war es die unermüdlich arbeitende zweite Reihe der Münchner, die einmal mehr einen Vorstoß wagte. Nach einem erfolglosen Abschluss von Lukas Doubrawa spielte Yehor Vinnytskyi die Scheibe vors Tor. Ein Farchanter Schlittschuh leitete die Scheibe weiter an Edgars Opulskis, der hinter das Tor zog und mit der Rückhand auf Yehor Vinnytskyi zurücklegte. Der Rückhandpass erwischte die komplette Farchanter Hintermannschaft auf dem falschen Fuß, und Yehor netzte zwei Minuten vor Ende zum 4-4 ein. Ein Hattrick, der zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können. In den letzten Momenten hatte Lukas Doubrawa sogar noch die Chance, den fünften Treffer zu erzielen, allerdings wäre das wohl doch etwas zu viel des Guten gewesen. Die sechzig Minuten endeten mit einem leistungsgerechten Unentschieden, und das Penaltyschießen würde das Spiel nun entscheiden.
Für den TSV Farchant startete Routinier Sebastian Velten, der seinen Versuch sehenswert versenkte. Im Anschluss scheiterte Theodor Ziegelhöffer für den MEK. In der zweiten Runde waren weder Jens Berger noch Elias Fischbacher zu überwinden. Der dritte TSV-Schuss scheiterte, sodass Yehor Vinnytskyi die Chance bekam, kurz nach dem Ausgleich den nächsten wichtigen Treffer zu erzielen. Yehor konnte den Torhüter in die falsche Ecke schicken und hatte ein weit offenes Tor vor sich, löffelte die Scheibe allerdings über die Latte. Somit war der Sieg der Gastgeber besiegelt, allerdings nahmen die Luchse einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt aus Farchant mit, der sich einen Tag später noch als äußerst wertvoll entpuppen sollte.
Alles angerichtet fürs Herzschlagfinale
Zunächst einmal hatten sich die Luchse für den Ausflug nach Garmisch-Partenkirchen grundsätzlich mehr als einen Punkt vorgenommen. Dass die Landeshauptstädter sich nach dem Führungswechsel im zweiten Drittel so stark zurückgekämpft haben, macht jegliche Enttäuschung über verlorene Punkte wett. Besonders Yehor Vinnytskyi und seine Coolness vor dem gegnerischen Tor ist hier hervorzuheben. Der Hattrick des ukrainischen Stürmers war bereits sein zweiter Dreierpack der laufenden Saison. Außerdem machte Henri Höhn eine starke Partie in der Defensive, und Goalie Jens Berger war einmal mehr der Fels in der Brandung. Knapp 24 Stunden nach dem Spiel beim TSV Farchant gab es außerdem erfreuliche Nachrichten für die Luchse aus Miesbach. Der TSV Schliersee entschied sein Heimspiel gegen den TSV Farchant mit 5-4 nach Penaltyschiessen für sich, sodass die Luchse entgegen aller Wahrscheinlichkeiten doch noch auf dem zweiten Tabellenplatz in das letzte Saisonwochenende gehen können. Somit haben die Landeshauptstädter ihr Schicksal selbst in der Hand und können die Playoffs aus eigener Kraft erreichen.
Ausblick
Die Hauptrunde der Bezirksliga Süd geht so spannend wie nie zuvor auf die Zielgerade. Ob es die Luchse in die Playoffs schaffen, entscheidet sich nach dem letzten Hauptrundenheimspiel am Samstag, dem 15. Februar, gegen den EV Mittenwald. Die Luchse werden alles für den zweiten Platz geben, und wir hoffen zum Saisonfinale auf ein brechend volles Eis- und Funsportzentrum West!
Benjamin Dornow, 12. Februar 2025
Statistik
TSV Farchant – Münchner EK „Die Luchse“ 5-4 (1-1, 3-1, 0-2, 1-0) SO
07. Februar 2025, 20:00 Uhr
Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen
Zuschauer: 154
Aufstellungen:
TSV Farchant
Fischbacher, Grigull – Wackerle, Kurzweil, M. Reindl (C), Lorenz Mittermaier (A), S. Reindl, Müller – Tanzer, Velten (A), Stanglmair, Watz, Spanke, Kastner, Luis Mittermaier, Wolters, Erhardt, Coutu
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Weber – von Friderici, van gen Hassend (A), Remmert, Höhn, Jörg, Hnat, Paramonov – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl (C)
Tore:
1-0 Müller (Watz, M. Reindl, 2:40)
1-1 Vinnytskyi (Opulskis, Treichl, 7:38)
1-2 Deutzmann (Doubrawa, von Friderici, 24:40/PP1)
2-2 M. Reindl (Watz, 28:15/PP2)
3-2 Kastner (M. Reindl, Wolters, 33:07/PP2)
4-2 Spanke (M. Reindl, 36:25/PP1)
4-3 Vinnytskyi (Opulskis, 41:01/PP1)
4-4 Vinnytskyi (Opulskis, Doubrawa, 58:01)
5-4 Velten (Penaltyschiessen)
Strafminuten:
TSV Farchant: 13+20 (Luis Mittermaier)
Münchner EK „Die Luchse“: 19+20 (Treichl)
Video
Bilder










Duell um die Playoffs in Garmisch – Luchse treten zum nächsten Spitzenspiel beim TSV Farchant an
Kaum ist der erste Brocken geschafft, steht das nächste Spitzenspiel an. Die Münchner Luchse sind am Freitag beim TSV Farchant für ein nahezu vorentscheidendes Spiel um die Playoff-Plätze zu Gast.
Mit Selbstvertrauen ins Spitzenspiel
Hätten wir euch im November 2024 gesagt, dass wir am zweiten Februarwochenende noch um einen Playoff-Platz spielen, hätte uns das wohl niemand abgenommen. Besonders nach den Geschehnissen vom letzten Wochenende wäre es den Luchse nicht zu verdenken, wenn sie immer noch nicht so recht wüssten, wie ihnen geschieht. Der MEK empfing auf Tabellenplatz Drei den zweitplatzierten TSV Schliersee, geriet nach fünf Minuten mit 0-2 in Rückstand und schaffte es, das Spiel zu drehen und nach einer dramatischen Schlussphase die drei Punkte im Weststadion zu behalten. Am Ende eines emotionalen Abends konnten die Landeshauptstädter den Sieg und den zweiten Tabellenplatz feiern. Mit dem Wochenstart wich die Feierlaune jedoch dem Fokus auf die kommenden Aufgaben, und das aus gutem Grund.
Trotz des wichtigen Sieges gegen die Renken hat sich die Ausgangssituation für die Luchse kaum verändert. Die Münchner sind weiterhin zum punkten verdammt, und sollten sie das nicht tun, können sie aktuell sogar noch auf den vierten Platz zurückfallen. Das Polster auf den TSV Schliersee beträgt bei zwei noch zu bestreitenden Spielen lediglich zwei Punkte. Der Vorsprung auf den TSV Farchant beträgt drei Zähler, allerdings haben die Werdenfelser ein Spiel weniger als die Luchse bestritten. Aufgrund der engen Tabellensituation ist an diesem Wochenende von der Qualifikation für die Playoffs bis zum Ausscheiden aus dem Rennen um die Endrunde alles möglich. Dem kommenden Gegner geht es ähnlich, und er wird am Wochenende alles daran setzen, die Luchse das letztere Schicksal erleiden zu lassen.
Der Gegner am Wochenende
Der Playoff-Traum des TSV Farchant ist auch im Februar noch am Leben! Diese Aussage konnten die Farchanter – genau wie die Luchse – im Vorjahr so nicht treffen. Damals schied der TSV früh aus dem Playoff-Rennen aus und beendete die Saison mit zehn Punkten Rückstand auf einen Endrundenplatz. In diesem Winter läuft es deutlich besser in der Gemeinde kurz vor Garmisch-Partenkirchen. Der TSV ist schon die ganze Saison über auf Tuchfühlung mit der Spitzengruppe und hat lediglich vier Niederlagen einstecken müssen – zwei gegen den EV Mittenwald, eine gegen den ESC Holzkirchen und eine beim Münchner EK. Die Farchanter sind somit doppelt motiviert. Mit einem Sieg gegen die Luchse steigen zum einen ihre Chancen auf die Endrunde, und zum anderen revanchieren sie sich für die Hinspielniederlage im Münchner Westen. Verliert der TSV hingegen auch das zweite Spiel gegen den MEK, wird der Weg zurück unter die ersten Zwei ganz schwer und erfordert zwei Siege in den verbleibenden zwei Spielen (beim TSV Schliersee und beim EV Berchtesgaden) sowie eine punktlose Niederlage der Luchse am letzten Spieltag. Am Freitag zählt für beide Mannschaften nur ein Sieg, und die Zuschauer im Garmischer Olympia-Eissportzentrum können sich entsprechend auf ein würdiges, intensives und spannendes Spitzenspiel freuen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 16 Spiele | 36 Punkte | 54-36 Tore | Platz 2
TSV Farchant: 15 Spiele | 33 Punkte | 77-33 Tore | Platz 3
Neues aus dem Luchsrudel
Bis auf die Langzeitverletzten sowie die abwesenden Nicholas Gagne und Marius Schorr kann Coach Markus Kiefl für das Spiel am Freitag auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel beim TSV Farchant am Freitag, dem 07. Februar 2025, beginnt um 20:00 Uhr im Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen.
Das nächste wichtigste Spiel der Saison steht an, und wir brauchen eure Unterstützung! Deshalb macht euch auf den Weg nach Garmisch-Partenkirchen und unterstützt unsere Luchse!
Benjamin Dornow, 05. Februar 2025
Krimi im Weststadion geht an die Luchse – MEK gewinnt Nailbiter gegen den TSV Schliersee
Wer sich am Freitag das Spitzenspiel im Münchner Weststadion zwischen dem MEK und dem TSV Schliersee hat entgehen lassen, der hat ein dem Namen gerecht werdendes, wortwörtlich bis zur letzten Sekunde spannendes Spitzenspiel verpasst. Am Ende waren es erneut die Luchse, die das Eis mit einem 4-2 (2-2, 1-0, 1-0) als Sieger verlassen konnten.
Rasanter Start ins Spitzenspiel
Das mit viel Vorfreude erwartete Duell zwischen den Münchner Luchsen und den Schlierseer Renken begann im ersten Abschnitt mit voller Offensivpower auf beiden Seiten. Beide Mannschaften versuchten schnell, erste offensive Duftmarken zu setzen. Die Gäste erwischten dabei den etwas besseren Start. In der fünften Minute brachte Nico Kimmerl einen Schuss auf das Tor von MEK-Goalie Tamino Kaut. Der Münchner Torwart ließ die Scheibe abprallen, und in einem Moment der Verwirrung in der Münchner Hintermannschaft fühlte sich niemand für den Nachschuss verantwortlich. So war es TSV-Stürmer Alexander Wölk, der am schnellsten reagierte und den Puck mühelos zum 0-1 einschob. Eine kalte Dusche für die Luchse zu Beginn des Spiels. Gerade mal eine Minute später klingelte es schon wieder im Münchner Gehäuse. In einer Kopie des ersten Treffers brachte diesmal Peter Feicht den Puck aufs Tor, und nach erneut fehlender Abstimmung war es diesmal Dominik Willibald, der keine Mühe damit hatte, aus nächster Nähe einzuschieben. Der Fehlstart in das Spitzenspiel war perfekt.
Was das Luchsrudel in dieser Saison auszeichnet, ist seine Resilienz. So ließen sich die Landeshauptstädter auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen und blieben ihrem Spiel trotz des Rückstands treu. Erneut dauerte es nur einen Wechsel, bis der nächste Treffer fiel, diesmal auf Seiten der Gastgeber. Verteidiger Clemens von Friderici feuerte einen Handgelenkschuss auf TSV-Goalie Markus Veicht, der nur prallen lassen konnte. Der Rebound landete direkt auf dem Schläger von Maximilian Deutzmann, der nicht lang fackelte und die Scheibe hoch im Netz zappeln ließ. Auch nach dem Anschlusstreffer setzte sich das offensivlastige hin und her im Weststadion fort. Beide Mannschaften konnten gute Gelegenheiten verzeichnen, scheiterten allerdings stets an den Torhütern. Gerade als es aussah, als könnten die Gäste ihren Vorsprung mit in die Pause nehmen, schlugen die Luchse nochmals zu. Knapp drei Minuten vor Drittelende nahm Edgars Opulskis das gegnerische Tor mit einem Handgelenkschuss ins Visier. Goalie Markus Feicht war zwar mit der Fanghand dran, erwischte den Puck jedoch nicht komplett. Die Scheibe landete hinter Feicht auf dem Eis und kullerte zum 2-2 Ausgleichstreffer über die Linie. Fehlstart negiert, alles auf Anfang.
Erstmals Vorteil MEK
Der zweite Abschnitt begann mit zwei frischen Gesichtern auf dem Eis. Sowohl MEK-Coach Markus Kiefl, als auch sein Gegenüber Viliam Smida wechselten ihre Torhüter. Bei den Landeshauptstädtern stand nun Jens Berger zwischen den Pfosten, und beim TSV Schliersee hütete Julien Jetter das Gehäuse. Ihre Vorderleute setzten das muntere Spielchen aus dem ersten Abschnitt fort, sodass es nur vier Minuten dauerte, ehe einer der frisch eingewechselten Goalies erstmals hinter sich greifen durfte. In Überzahl feuerte Maximilian Deutzmann den Puck vom linken Bullykreis aus auf Jetter. Der TSV-Goalie konnte den ersten Versuch vereiteln, allerdings landete der Rebound direkt beim vor dem Tor lauernden Lukas Doubrawa. Der frühere Landesligastürmer drückte die Scheibe im Nachschuss über die Linie und bescherte seiner Mannschaft die erste Führung des Abends.
Nun waren die Luchse warmgelaufen, und der restliche Abschnitt stand im Zeichen der Münchner Offensivabteilung. Die Gastgeber erspielten sich eine Vielzahl an guten Gelegenheiten, verpassten es aber, den Vorsprung auszubauen. So endete kurz nach dem 3-2 ein von Marvin Kovac und Christian Steinmetz lehrbuchhaft vorgetragener Angriff in der Fanghand von Jetter. Wenige Minuten später hatte der TSV-Schlussmann nichts mit dem Verhindern eines weiteren Gegentores zu tun. Am Ende einer von Tobias Treichl und Yehor Vinnytskyi initiierten, wunderschönen Passstaffette stand Simon Klopstock. Das Münchner Kindl wurde von Yehor in bester Position direkt vor Jetter bedient, setzte seinen Direktschuss jedoch an die Latte. Es wäre wohl das Traumtor des Abends gewesen, allerdings hatte das Schicksal etwas dagegen. In der Münchner Zone wurde Jens Berger ebenfalls regelmäßig geprüft, war jedoch bis zur zweiten Drittelpause nicht zu überwinden. Somit gingen die Landeshauptstädter mit einer 3-2 Führung in die Kabine.
Einsatz, Disziplin und das Quäntchen Glück
Den Luchsen war bestens bewusst, dass ihnen noch zwanzig intensive Minuten bevorstehen würden. Die Gäste stellten sich in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts jedoch mehrfach selbst ein Bein. Schon nach elf Sekunden lupfte Goalie Julien Jetter die Scheibe über die Plexiglasbande und verursachte dadurch eine Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die Renken überstanden das Unterzahlspiel zwar unbeschadet, mussten allerdings in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts noch zwei weitere Male auf die Kühlbox. Die Luchse konnten die sechs Minuten Überzahl zwar nicht in weitere Tore ummünzen, allerdings fanden ihre Gegner aufgrund der vielen Unterzahlspiele offensiv nicht statt. Nach dem Seitenwechsel in der 50. Minute wurde es dafür nochmal richtig spannend.
Die Luchse setzten ihre die ganze Saison über bereits erfolgreich funktionierende Defensivtaktik weitere fünf Minuten nahezu perfekt um, ehe die Renken in den letzten fünf Minuten mehrfach den Ausgleich auf dem Schläger hatten. Die erste Großchance war ein Alleingang, den MEK-Goalie Jens Berger spektakulär entschärfen konnte. Der nächste Hochkaräter war ein perfekt ausgespieltes Zwei-Auf-Eins der Renken. Nach einem Querpass hatte der Schlierseer Stürmer ein nahezu leeres Tor vor sich, doch Jens konnte auch diesen Versuch mit einem Spagat-Save auf unglaubliche Art und Weise verhindern. Der letzte und spannendste Akt fand jedoch wortwörtlich im allerletzten Moment statt. Mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr zog TSV-Coach Smida seine Auszeit und nahm Jetter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Das anschließende Bully im Münchner Drittel entschieden die Renken für sich und brachten sofort einen Schuss auf das Münchner Tor. Jens Berger war geschlagen, doch der Akteur, der im zweiten Drittel den vierten Treffer der Luchse verhindert hatte, war nun auf Seiten der Gastgeber. Der Schuss knallte gegen die Latte, Yehor Vinnytskyi beförderte den Puck aus dem eigenen Drittel und Edgars Opulskis lupfte die Scheibe mit der Rückhand von der Mittellinie aus unter begeistertem Jubel der Zuschauer mit der Schlussirene in das verwaiste Tor der Renken. Für dieses großartige Spitzenspiel hätte es aus Sicht der Münchner kaum ein passenderes Ende geben können.
Unvergessliches Spitzenspiel lässt Luchse weiter träumen
Was für ein denkwürdiger Abend im Münchner Weststadion. Die Luchse trotzten einem frühen Rückstand, drehten die Begegnung und brachten den Sieg mit harter Arbeit und dem Glück des Tüchtigen über die Ziellinie. Somit bleibt der Playoff-Traum der Landeshauptstädter eine weitere Woche am Leben. Nach einer so geschlossenen Mannschaftsleistung fällt es schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. In der Offensive stach erneut Edgars Opulskis hervor. Der lettische Stürmer agierte einmal mehr als das Schaltzentrum seiner Reihe, erzielte den wichtigen 2-2 Ausgleich und sorgte für den unvergesslichen letzten Moment des Spiels. Die Akteure des Abends standen jedoch zwischen den Pfosten. Tamino Kaut erwischte einen denkbar ungünstigen Start in das Spiel, konnte sich aber für den verbleibenden ersten Abschnitt stabilisieren. Außerdem besaß er Größe, in der ersten Drittelpause zu erkennen, dass es nicht sein Abend war, und bat um einen Torhüterwechsel. Sein Ersatzmann Jens Berger war für die verbleibenden vierzig Minuten nicht zu überwinden und rettete die Luchse mit zwei spektakulären Saves in der Schlussphase. Als Lohn für ihre starken Leistungen ging der Luchse MVP an diesem Abend an beide Goalies.
Ausblick
Kaum ist die erste Aufgabe geschafft, wartet schon der zweite Brocken auf die Landeshauptstädter. Am Freitag ist das Luchsrudel beim aktuell viertplatzierten TSV Farchant zu Gast. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung beim nächsten Spitzenspiel in Garmisch-Partenkirchen!
Benjamin Dornow, 04. Februar 2025
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – TSV Schliersee 4-2 (2-2, 1-0, 1-0)
01. Februar 2025, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 76
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Berger – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Barth, Treichl (C)
TSV Schliersee
Veicht, Jetter – F. Empl, S. Empl (C), Zankl, Merl – Seefeldt, Eggert (A), Wölk, Feicht, Zorn, Galler, Willibald, Pfeiffer, Kimmerl, Siehr, Sturmböck (A), Schorer
Tore:
0-1 Wölk (Kimmerl, 4:15)
0-2 Willibald (Feicht, 5:28)
1-2 Deutzmann (von Friderici, Barth, 6:49)
2-2 Opulskis (Klopstock, Paramonov, 17:21)
3-2 Doubrawa (Deutzmann, von Friderici, 24:02/PP1)
4-2 Opulskis (Vinnytskyi, 59:59/ENG)
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 2
TSV Schliersee: 8
Video
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Spitzenspiel mit Playoff-Charakter – Luchse starten gegen Schliersee in den Saisonendspurt
Das Spitzenspiel der Bezirksliga Süd steigt an diesem Wochenende im Münchner Weststadion. Am Samstagabend empfangen die aktuell drittplatzierten Luchse von MEK den nur einen Punkt entfernten Tabellenzweiten vom TSV Schliersee.
Auf die Pflicht folgt die Kür
Nach der Niederlagenserie zwischen den Jahren begann für das Luchsrudel am vorletzten Wochenende eine neue Zeitrechnung. Das Heimspiel gegen den EV Berchtesgaden eröffnete den dritten Akt der Saison 2024/25, in der die Landeshauptstädter ihren Zuschauern bislang so viel Freude bereitet hatten. Dieser dritte Saisonabschnitt begann mit drei Spielen, die das Team von Coach Markus Kiefl für sich entscheiden mussten, wollten sie die Saison auf einem der oberen Plätze beenden. Diese Aufgabe haben die Luchse erfüllt. Die beiden Siege gegen Berchtesgaden sowie der Auswärtserfolg bei der SG Ottobrunn/Miesbach liefen zwar ganz ohne Glanz und Gloria ab, dafür wurde jedoch mit neun von neun möglichen Punkten das erwünschte Ergebnis eingefahren. Insbesondere das Doppelwochenende hatte es in sich. Zwei Auswärtsspiele innerhalb von 24 Stunden, das erste davon in Berchtesgaden, sind unabhängig vom Gegner immer eine Herausforderung. Die Luchse können also durchaus stolz auf das Erreichte sein, auch wenn die Ergebnisse alles andere als deutlich klingen.
Nun sind die Siege gegen die Mannschaften der unteren Tabellenhälfte, die Pflichtaufgaben, erledigt. Gegen die SG Ottobrunn/Miesbach, den EHC Bad Aibling 1B, den EV Fürstenfeldbruck 1B und den EV Berchtesgaden haben die Luchse alle 24 möglichen Punkte unter Dach und Fach gebracht. Was von nun an folgt, ist die Kür. Wo die Erfolgsgeschichte MEK 2024/25 endet, haben die Luchse selbst in der Hand. Nur eines muss allen klar sein – einfach werden die nächsten drei Wochenenden nicht. Die Luchse, selbst auf Platz Drei, treten in ihren letzten drei Punktspielen gegen die Tabellenplätze Zwei, Vier und Eins an. Ihr Schicksal können die Landeshauptstädter selbst bestimmen, allerdings wird jeder einzelne ihrer hochklassigen Gegner alles in die Waagschale werfen, um den Münchnern in dieser Saison keine weiteren Punkte mehr zu gönnen. Auch wenn die Luchse ihre letzten drei Spiele gewonnen haben, wird ihnen in diesem knüppelharten Saisonendspurt nichts geschenkt. Zum Auftakt gibt eine Mannschaft ihre Visitenkarte im Münchner Westen ab, mit der die MEKler bereits bestens vertraut sind.
Der Gegner am Wochenende
Schon vor der Saison war der TSV Schliersee einer der glasklaren Kandidaten für einen der beiden begehrten Playoff-Plätze. Die Renken sind vor wenigen Jahren noch in der bayrischen Landesliga angetreten und sind seit ihrem Abstieg in die Bezirksliga stets in den Top 3 ihrer Gruppe gelandet. Wäre die Saison heute beendet, ginge die Reise für das Team von Coach Vilam Smida noch weiter. Aktuell stehen die Schlierseer auf dem zweiten Platz und wären somit für die Playoffs qualifiziert. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jedoch noch einiges an Arbeit erledigt werden. Nächste Woche empfangen die Renken den TSV Farchant, am letzten Saisonwochenende geht es zum Derby nach Holzkirchen, und in drei Tagen geht es ins Münchner Weststadion zum MEK. Ein hartes Restprogramm – ähnlich wie bei den Luchsen.
Zwei Mal trafen Schliersee und München in dieser Saison bereits aufeinander, und geht man nach den bisherigen Begegnungen, haben die Renken die Nase leicht vorne. Beim Testspiel im September lagen die Luchse im letzten Drittel lange zurück, ehe Edgars Opulskis in der letzten Spielminute den Ausgleich erzielte und Yehor Vinnytskyi im Penaltyschiessen den entscheidenden Treffer erzielte. Das Hinspiel in der Punkterunde hingegen ging mit einem 4-1 Heimsieg recht klar an den TSV. Allerdings fanden beide Spiele im Eisstadion Miesbach statt. Im Münchner Weststadion werden die Karten nochmal vollkommen neu gemischt, sodass sich alle Zuschauer auf ein spannendes Spitzenspiel einstellen können.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 15 Spiele | 33 Punkte | 50-34 Tore | Platz 3
TSV Schliersee: 15 Spiele | 34 Punkte | 78-42 Tore | Platz 2
Neues aus dem Luchsrudel
Bis auf den beruflich verhinderten Verteidiger Corin Remmert und die bis Saisonende ausfallenden Luchsen Raphael Cera und Martin Schafroth kann Coach Markus Kiefl personell am Samstag aus den Vollen schöpfen.
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den TSV Schliersee am Samstag, dem 01. Februar 2025, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München.
Es ist wohl keine Übertreibung, zu sagen, dass unser größtes Spiel seit vielen Jahren ansteht. Um gegen die Renken vom TSV Schliersee zu bestehen, brauchen wir jeden Einzelnen von euch – deshalb schaut vorbei, nehmt eure Freunde mit und lasst uns unsere Luchse mit allem, was wir haben, unterstützen!
Benjamin Dornow, 29. Januar 2025
Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert – Luchse erarbeiten sich Sechs-Punkte-Wochenende
Das Luchsrudel hat sein Auswärtswochenende erfolgreich gemeistert. Nach einem hart erkämpften 2-3 (1-2, 0-1, 1-0) Auswärtssieg beim EV Berchtesgaden fuhren die Landeshauptstädter keine 24 Stunden später einen glanzlosen 1-4 (1-0, 0-2, 0-2) Pflichtsieg bei der SG Ottobrunn II/Miesbach II ein und brachten somit die volle Ausbeute zurück in den Luchsbau.
Luchse bringen wichtigen Sieg in Berchtesgaden über die Zeit
Zum ersten Mal seit der Saison 2018/19 waren die Münchner Luchse am Freitagabend wieder in Berchtesgaden zu Gast. Erfreuten sich die Spiele im Berchtesgadener Land früher enormer Unbeliebtheit im Kader und führten zu Gastspielen mit extrem kurzer Bank, so kamen die Landeshauptstädter diesmal mit voller Kapelle in der Eishalle an der Schießstätte an. Mit vier Sturmreihen und drei Verteidigungspärchen machten die Luchse von Anpfiff an viel Druck und gingen folgerichtig schnell in Führung. In der fünften Minute betrat Lukas Doubrawa zentral die Zone der Gastgeber und feuerte aus dem hohen Slot einen saftigen Handgelenkschuss ab. Die Scheibe zischte nur so am chancenlosen EVB-Goalie Fürlinger vorbei und schlug zur frühen Führung im Netz ein. Im Anschluss mussten die Luchse ihr erstes und einziges Unterzahlspiel des Abends überstehen. Christian Steinmetz wurde auf die Kühlbox geschickt, doch statt sich vom Gegner einschnüren zu lassen, suchten die Münchner ihr Heil in der Offensive. Dies führte in der siebten Minute zum Ausbau der Führung. Tobias Treichl zog einfach mal vom linken Flügel ab und erwischte Fürlinger auf dem falschen Fuß. Die Scheibe rutschte dem EVB-Torhüter durch, und Tobi konnte den Vorsprung seiner Mannschaft schnell verdoppeln.
Im Anschluss waren sich die Landeshauptstädter allerdings wohl ihrer selbst zu sicher. Pässe wurden unsauber gespielt, das Positionsspiel vernachlässigt, und die Gastgeber erhielten zu viel Raum für schnelle Angriffe. Nur eine Minute nach dem zweiten Münchner Treffer nutzten die Berchtesgadener eine solche Chance. Stefan Giritzer schickte Justus Heim mit einem traumhaften Steilpass auf die Reise, und Heim konnte durch die Mitte auf den Münchner Goalie Tamino Kaut zulaufen. Der EVB-Stürmer überlegte kurz, klemmte die Scheibe mit einem zielgenauen Handgelenkschuss unter die Latte und brachte somit auch seine Mannschaft erstmals auf das Scoreboard. Im Anschluss erspielten sich die Luchse weiter Chancen, leisteten sich allerdings teils schwere Böcke in der eigenen Zone. Was an diesem Abend aber stets stimmte, waren Einstellung und Kampf. Leistete sich ein MEKler einen Fehler, eilten seine Mannschaftskollegen zu ihm und bügelten das Missgeschick gemeinsam aus. So konnten einige gefährliche Situationen noch in letzter Sekunde entschärft werden, und die Mannschaften gingen entsprechend mit einem Spielstand von 1-2 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt wollten die Landeshauptstädter weiter druckvoll in Richtung Tor spielen, sich aber zeitgleich weniger Schnitzer in der Defensive leisten. Das erste Vorhaben konnte innerhalb von kürzester Zeit erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff entschied Lukas Doubrawa ein Bully im Angriffsdrittel für sich und lenkte den Puck an die blaue Linie zu Nico Jörg. Der frisch genesene Verteidiger fackelte nicht lange und brachte die Scheibe mit einem Handgelenkschuss aufs Tor. Der Schuss wurde vom genau richtig stehenden Moritz Barth kurz vor dem Torraum abgefälscht und wurde dadurch unhaltbar für Fabio Fürlinger im Berchtesgadener Tor. Mo stellte damit nicht nur den alten Abstand wieder her, sondern setzte mit dem dritten Tor im dritten Spiel in Serie auch seine persönliche Scoring-Streak fort. Der restliche Abschnitt wurde weiter von den Offensivbemühungen der Luchse geprägt. Wenn man den Landeshauptstädtern etwas vorwerfen kann, dann, dass sie ihre vielen Druckphasen für keinen weiteren Treffer nutzen konnten. Somit ging es mit einer verdienten, aber auch knappen 1-3 Führung in die zweite Pause.
Trotz bester Bemühungen seitens der Gäste begann der Schlussabschnitt ganz nach dem Geschmack der Berchtesgadener. In der 45. Minute fing Christian Fegg einen Pass am linken Bullypunkt im Münchner Drittel ab. Von dort spielte er einen Pass vors Tor zu Justus Heim, der sich vor dem Tor platziert hatte. Dort wurde Heim erfolgreich von Corin Remmert gestört, sodass er die Scheibe nicht annehmen konnte. Dafür prallte ihm der Puck nun an den Schlittschuh und kullerte am überraschten MEK-Goalie Tamino Kaut vorbei über die Linie. Aufgrund des Kontakts mit dem Schlittschuh gab es noch eine kurze Diskussion mit den Unparteiischen, allerdings ohne Erfolg. Da der Kontakt mit der Kufe unbeabsichtigt war, handelte es sich um einen regelkonformen Treffer, der die letzten fünfzehn Minuten deutlich spannender machen sollte.
Obwohl der Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen war, konzentrierten sich die Münchner noch nicht auf das bloße Verteidigen der Führung. Die Zuschauer im Berchtesgadener Eisstadion sahen ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, bis sich die Landeshauptstädter in den letzten Spielminuten schließlich doch noch auf das bloße Herunterspielen der Zeit fokussierten. Eine gute Minute vor Abpfiff hatte Christian Steinmetz die Entscheidung auf den Schläger, allerdings setzte der MEK-Stürmer einen Alleingang an den Pfosten. Als der EVB im direkten Anschluss den Torhüter vom Eis nahm, mussten die Luchse nochmal zittern. In dieser Phase konnten die Landeshauptstädter jedoch viele Bullys für sich entscheiden und somit Zeit von der Uhr nehmen. Kamen die Gastgeber doch nochmal in eine gute Schussposition, wurden sie entweder von blockenden Feldspielern oder Tamino Kaut vereitelt. So brachte der Münchner Defensivkomplex das Ergebnis über die Zeit, und das Luchsrudel konnte die lange Heimreise aus dem Berchtesgadener Land mit drei Punkten im Gepäck antreten.
Pflichtprogramm trotz Startschwierigkeiten erfüllt
Keine 24 Stunden nach dem Spiel in Berchtesgaden ging es für das Luchsrudel schon wieder aufs Eis. Um 17:45 Uhr fiel der erste Puck im Duell mit dem bis dato punktlosen Spielgemeinschaft Ottobrunn/Miesbach. Trotz der glasklaren Ausgangslage taten sich die Münchner im ersten Abschnitt sehr schwer. Ob es das Spiel vom Vortag war, das noch in den Knochen steckte, oder ob man das Tabellenschlusslicht unterschätzte, lässt sich im Nachhinein schwer sagen. Auf jeden Fall eine Rolle spielte jedoch die Kampfkraft und der Wille der Gastgeber, die nach der enorm knappen Hinspielniederlage im Münchner Westen eine Chance auf ihre ersten Punkte witterten. Das Resultat war eine seitens der Landeshauptstädter zerfahrene Anfangsphase, in der spielerisch nur wenig zusammenlief. Ob im Fünf-Gegen-Fünf oder in Überzahl, die Luchse schafften es kaum, gefährliche Chancen zu generieren und agierten in der Defensive ungewohnt instabil. Am sichtbarsten wurde dies in der zehnten Minute. Mit einem Mann mehr auf dem Eis taten sich die Luchse schwer, und nach einem Puckverlust im gegnerischen Drittel konnten die Gastgeber sogar einen Zwei-Auf-Eins Konter fahren. Tizian Fürst scheiterte noch an Paula Weber, doch im Nachschuss konnte Theo Wallek die Scheibe über die Linie drücken. Ausgerechnet in Unterzahl ging das Tabellenschlusslicht in Führung und deutete an, dass ein unangenehm hartes Stück Arbeit auf das Luchsrudel warten würde.
Im Anschluss fanden die Münchner ein wenig besser ins Spiel. Die beste Chance des ersten Abschnitts hatte Yehor Vinnytskyi, der mit einem Handgelenkschuss jedoch nur den Pfosten und nicht das Netz traf. Dennoch steigerten sich die Münchner im restlichen Verlauf der ersten zwanzig Minuten, und kurz nach Wiederanpfiff erzielten sie schließlich den verdienten Ausgleich. Nachdem er dort sehenswert angespielt wurde, feuerte Edgars Opulskis eine Direktabnahme aus dem hohen Slot auf das gegnerische Tor. Goalie Milan Rohmer konnte den ersten Versuch noch abwehren, allerdings landete der Rebound direkt auf der Kelle von Yehor Vinnytskyi. Der Münchner Topscorer nahm die Einladung aus nächster Nähe dankend an und löffelte die Scheibe über den Schoner von Rohmer ins Tor. Auch nach dem Ausgleichstreffer hatten die Münchner das optische Übergewicht, nahmen sich durch vermeidbare Strafzeiten jedoch regelmäßig selbst den Schwung aus den Segeln. Dieses Muster wiederholte sich mehrfach – auf Druckphase folgt Unterzahlspiel folgt Druckphase folgt Unterzahlspiel. Drei Minuten vor Drittelende konnte Kapitän Leon Axtner diesen Kreislauf endlich durchbrechen. Der Offensivverteidiger betrat das gegnerische Drittel und ließ aus dem hohen Slot einen halbhohen Handgelenkschuss auf das Tor der Spielgemeinschaft los, der Goalie Romher unglücklich durchrutschte und dem MEK die erste Führung des Abends bescherte.
Im letzten Abschnitt liefen die Gastgeber nochmals an, allerdings gelang es ihnen dank der kompromisslosen Defensivarbeit der Gäste nur selten, in gefährliche Schusspositionen zu kommen. Rutschte der Münchner Abwehr doch einmal ein Gegenspieler durch, war Torfrau Paula Weber zur Stelle. Die Rookie-Torhüterin setzt ihre bemerkenswerten Leistungen im ersten Seniorenjahr weiter fort und war bis auf den unglücklichen Treffer zum 1-0 nicht zu überwinden. Vier Minuten vor Abpfiff gelang den Luchsen dann endlich die Vorentscheidung. In Überzahl sicherte Dmitrii Paramonov zunächst bei einem gegnerischen Befreiungsversuch die blaue Linie und konnte den Puck im Angriffsdrittel behalten. Der russische Verteidiger bediente Tobias Treichl, der wiederum einen Querpass auf Yehor Vinnytskyi spielte. Der ukrainische Stürmer stellte sein feines Händchen unter Beweis, indem er einen harten Pass vor das Tor in Richtung von Edgars Opulskis spielte. Sein lettischer Reihenkollege hielt seine Kelle perfekt in die Laufbahn der Scheibe und fälschte sie unhaltbar in das gegnerische Tor ab. Der enorm sehenswerte Powerplaytreffer zum 1-3 wäre schon die perfekte Krönung des Spiels gewesen, hätte die zweite Formation der Landeshauptstädter nicht noch einen Pfeil im Köcher gehabt. In ihrem letzten Wechsel schickte Dmitrii Paramonov erneut Edgars Opulskis mit einem Steilpass auf die Reihe. Edgars scheiterte im ersten Versuch, sicherte sich jedoch den Rebound und legte auf Tobias Treichl zurück, der den Puck mühelos über den bereits am Boden liegenden Rohmer zum 1-4 Endstand ins Tor lupfte.
Auch ohne B-Note erfolgreich
Ein 2-3 in Berchtesgaden und ein erst kurz vor Abpfiff etwas deutlicher erscheinendes 1-4 in Ottobrunn. Die Münchner Luchse bleiben die Minimalisten der Bezirksliga Süd. Nur zwei der mittlerweile elf Siege der Landeshauptstädter endeten mit mehr als drei Toren Vorsprung für den MEK. Dieser Umstand dürfte jedoch weder Coach Markus Kiefl noch sein Team groß stören. Mit Ausnahme des Schneegestöbers in Holzkirchen, das durch eine einzige glückliche Szene entschieden wurde, haben sich die Luchse jeden ihrer Siege spielerisch verdient. Nicht anders war es an diesem Wochenende. In Berchtesgaden hatten die Luchse trotz individueller Fehler den größten Teil der Begegnung unter Kontrolle und brachten das Ergebnis im Schlussabschnitt mit Kampf, Einsatz und disziplinierter Defensivarbeit über die Uhr. In Ottobrunn starteten die Landeshauptstädter schwach, steigerten sich jedoch dafür minütlich und gingen schlussendlich als verdienter Sieger aus der Begegnung. Bei der Bewertung dieses Spiels darf auch nicht der Umstand vergessen werden, dass keine 24 Stunden zwischen dem ersten Bully in Ottobrunn und dem Ende der langen Auswärtsfahrt nach Berchtesgaden lagen. Während es nach zwei geschlossenen Mannschaftsleistungen schwerfällt, einen Spieler gesondert hervorzuheben, war das Wochenende definitiv ein Erfolg für Edgars Opulskis. Der lettische Stürmer, der zweifelsohne seine bisher stärkste Saison beim MEK spielt, erzielte am Wochenende ein Tor sowie drei Assists und war somit an über der Hälfte der Münchner Treffer beteiligt.
Ausblick
Am ersten Februarwochenende geht es im Münchner Weststadion richtig zur Sache. Am Samstag, dem 1. Februar um 19:30 Uhr, empfängt der drittplatzierte MEK den zweitplatzierten TSV Schliersee. In der Tabelle trennt beide Mannschaften nur ein Punkt – Dramatik und Hochspannung sind also garantiert. Unser Luchsrudel würde sich zu diesem wichtigen Spiel sehr über eure Unterstützung freuen!
Benjamin Dornow, 26. Januar 2025
Statistik EV Berchtesgaden – MEK
EV Berchtesgaden – Münchner EK „Die Luchse“ 2-3 (1-2, 0-1, 1-0)
24. Januar 2025, 19:30 Uhr
Eisstadion an der Schießstätte Berchtesgaden
Zuschauer: 276
Aufstellungen:
EV Berchtesgaden
Fürlinger, Förster – Giritzer, Streif, Kroll (A), Bork, Kohl, C. Zern, S. Fegg, WIldmann – Brandner (C), M. Zern (A), Stöckl, Heim, Zimpel, Berreiter, C. Fegg
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Jörg, Höhn, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Doubrawa (Deutzmann, Axtner, 4:19)
0-2 Treichl (Opulskis, 6:25/SH1)
1-2 Heim (Giritzer, 7:18)
1-3 Barth (Jörg, Doubrawa, 21:57)
2-3 Heim (S. Fegg, 45:33)
Strafminuten:
EV Berchtesgaden: 4
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Statistik SG Ottobrunn II/Miesbach II – MEK
SG Ottobrunn II/Miesbach II – Münchner EK „Die Luchse“ 1-4 (1-0, 0-2, 0-2)
25. Januar 2025, 17:45 Uhr
Eisstadion Ottobrunn
Zuschauer: keine Angabe
Aufstellungen:
SG Ottobrunn II/Miesbach II
Rohmer, Strasser – Waizmann, Schweinsteiger, Farba, Fürst, Zöhren, Schiemenz (C), Hoffmann (A), Wallek (A), Schirmer, Mauch, Kurz, Jelinek, Fertl
Münchner EK „Die Luchse“
Weber, Kumerics – von Friderici, Killinger (A), Höhn, Jörg, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Senghas, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Wallek (Fürst, 9:55/SH1)
1-1 Vinnytskyi (Opulskis, Höhn, 22:16)
1-2 Axtner (von Friderici, Deutzmann, 37:02)
1-3 Opulskis (Vinnytskyi, Treichl, 56:08/PP1)
1-4 Treichl (Opulskis, Paramonov, 59:04)
Strafminuten:
SG Ottobrunn II/Miesbach II: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 16
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