Offensivspektakel in der Landeshauptstadt – Luchse ziehen in einem hochklassigen Spiel gegen Aich den Kürzeren
Das Rückspiel zwischen dem Münchner EK und dem EV Aich hat gehalten, was es vor Anpfiff versprochen hat. In einem äußerst unterhaltsamen Bezirksligaspiel konnten die Gäste mit einem 4-8 (2-1, 2-5, 0-2) Auswärtssieg die Punkte aus München mitnehmen.
Konter gegen den Blitzstart
Die Ausgangssituation vor Anpfiff war klar. Nach dem sensationellen Erfolg der Luchse im Hinspiel beim EV Aich waren die Gäste bis in die Haarspitzen motiviert, die zweite Begegnung zwischen den beiden Mannschaften für sich zu entscheiden. Die Luchse hingegen gingen nach ihrem klaren Auswärtssieg in Augsburg mit einer gehörigen Menge Selbstbewusstsein in das Spiel. Die Zuschauer im Münchner Weststadion durften sich also auf ein äußerst unterhaltsames Match einstellen.
Tatsächlich dauerte es nicht lange, ehe die Gäste ihr Vorhaben, nämlich die Landeshauptstadt mit drei Punkten im Gepäck zu verlassen, mit Taten untermauerten. In der zweiten Minute wanderte EVA-Dauerbrenner Tarek Mustapha auf die Strafbank. Statt mit Mann und Maus zu verteidigen, spielten die Gäste jedoch ein extrem agressives Unterzahlspiel. Während drei Aicher mit viel Laufarbeit den puckführenden MEK-Spieler unter Druck setzten, lauerte Sebastian Lachner auf mögliche Unterzahlkonter. Diese Strategie machte sich nach lediglich zwölf Sekunden mit einem Mann weniger schon bezahlt. Kapitän Stefan Urzinger spielte die Scheibe aus dem eigenen Drittel, Lachner zündete den Turbo und konnte MEK-Goalie Jens Berger im Alleingang verladen. Wie schon im Hinspiel verschaffte der Erdinger Ex-Profi seiner Mannschaft eine frühe Führung.
Der EVA blieb nach dem ersten Tor am Drücker und hätte in Person von Lachner, der im selben Unterzahlspiel noch zwei weitere Alleingänge auf das Münchner Gehäuse fuhr, durchaus noch einen weiteren Treffer erzielen können. Jens Berger zeigte sich jedoch wenig schockiert vom frühen Gegentreffer und ließ im ersten Abschnitt keine weiteren Tore zu. Sobald Fünf-gegen-Fünf gespielt wurde, fanden schließlich auch die Gastgeber ihren Weg in die Begegnung. Ähnlich wie im Hinspiel ließen sie sich vom frühen Rückstand nicht zu sehr beeindrucken und spielten weiter ihr Spiel. Von den Eichenblättern hingegen war nach dem fulminanten Blitzstart nicht mehr all zu viel zu sehen. Insgesamt brachten die Münchner im ersten Abschnitt doppelt so viele Schüsse auf das Tor wie ihre Gegner. Einen ersten Lohn für ihre Bemühungen sicherten sich die Mannen von Markus Kiefl fünf Minuten vor der ersten Pause. Theodor Ziegelhöffer spielte einen perfekten Steilpass auf seinen Reihenpartner Yehor Vinnytskyi. Der Ukrainer startete auf dem rechten Flügel durch, überlief seine Gegenspieler und vernaschte Johannes Probst mit einem sehenswerten Move. Mit seinem Signature Move sorgte Yehor für den verdienten 1-1 Ausgleich.
Nun hatten die Luchse Blut gewittert und blieben weiter hartnäckig und konnten drei Minuten nach dem ersten Treffer erneut jubeln. Leon Axtner spielte den Puck nach einer brenzligen Situation im eigenen Drittel aus der Gefahrenzone hinaus. Simon Klopstock, der heute in der zweiten Angriffsformation auflief, sah die Scheibe und schaltete blitzschnell. Der gebürtige Münchner überlief zwei Gegenspieler, erreichte den Puck vor EVA-Goalie Probst und konnte den Aicher Schlussmann aus kurzer Distanz zur 2-1 Führung für die Hausherren überwinden. Bis zum Drittelende änderte sich nichts am Spielstand, sodass sowohl die Luchse als auch der Großteil der 75 Zuschauer mit einem guten Gefühl in die erste Pause gehen konnten.
Sieben Tore im Mitteldrittel
Der zweite Abschnitt begann mit einem Überzahlspiel für den MEK, doch wie schon im ersten Drittel waren es nicht die Münchner, die davon profitieren konnten. Nur 22 Sekunden nach Wiederanpfiff vollendete Konstantin Mühlbauer einen Unterzahlkonter der Gäste und sorgte schnell für die Wiederherstellung des Gleichstandes. Das Tor zum 2-2 war ein blitzschneller Auftakt in ein fulminantes Mitteldrittel.
Fünf Minuten nach dem Ausgleichstreffer durften sich die Luchse erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchen, und diesmal konnten sie ihren Vorteil nutzen. Yehor Vinnytskyi sammelte den Puck hinter dem eigenen Tor auf und machte sich auf den Weg. Der Münchner Topscorer trug die Scheibe über das gesamte Feld bis hinter das gegnerische Tor. Dort revanchierte sich Yehor bei Theodor Ziegelhöffer für seine perfekte Vorlage beim ersten Münchner Treffer. Ein millimetergenauer Pass durch den Torrauf fand den Schläger seiner Sturmkollegen, der die Zuschauer im Luchsbau zum Staunen brachte. Mit einem Schussfake schickte Theo den EVA-Goalie Johannes Probst auf seinen Hosenboden, ehe er an ihm vorbeikurvte und den Puck stilsicher hinter die Linie legte. Mit einem wahren Traumtor brachte der Jurastudent aus Bad Nauheim seine Mannschaft wieder in Führung.
Auch bei diesem Treffer hielt die Freude allerdings nicht zu lange an. EVA-Kapitän Stefan Urzinger feuerte 24 Sekunden nach dem 3-2 einen gewaltigen Hammer von der blauen Linie an, der humorlos hinter Jens Berger zum erneuten Ausgleich einschlug. Auch dieser Rückschlag war jedoch kein Problem für die Gastgeber. Erneut durften die Münchner mit einem Mann mehr agieren, und endlich belohnte sich ein Neuluchs für seine seit Saisonbeginn hervorragende Arbeit. Simon Klopstock leitete den Puck zu Moritz Barth weiter, der vom rechten Bullykreis aus einfach abzog. Der flache Schlagschuss rutschte Johannes Probst durch die Hosenträger und kullerte zur erneuten Führung über die Torlinie. Nach dem Premierentreffer von Gereon Erpenbach aus der Vorwoche belohnte sich der nächste Neuluchs für seine bisher ausnahmslos starken Leistungen.
Der vierte Gegentreffer mundete den Gästen ganz und gar nicht. Die Aicher agierten in den folgenden Minuten mit höchster Intensität und kämpften um jeden Zentimeter Eis. Besonders Sebastian Lachner, der auf Seiten der Gäste überragende Mann an diesem Abend, gab nun keine Scheibe mehr auf und setzte die Hintermannschaft der Luchse massiv unter Druck. In der 30. Minute erarbeiteten sich die Eichenblätter ihr nächstes Überzahlspiel und konnten den Ausgleich erzielen. Diesmal war es Christian Poetzel, der den Puck im Netz zappeln ließ. Da der Arm des Schiedsrichters während dieses Spielzugs ein weiteres Mal in die Luft ging, mussten die Münchner auch nach dem Gegentreffer mit einem Mann weniger agieren. Der Motor der Aicher war nun warmgelaufen, und so war es Sebastian Lachner, der nur eine Minute später für die erste Führung der Gäste seit dem ersten Drittel sorgte. Nun lief alles wie geschmiert beim EVA, die nun Katz und Maus mit ihren Gegnern spielten. Der ästhetische Höhepunkt dieser Phase fand in der 35. Minute statt. Dort konnte Philipp Pechlaner einen von Sebastian Lachner und Christian Poetzel initiierten Spielzug abschließen und auf 4-6 stellen. Der Mittelabschnitt war mit sieben sehenswerten Toren in fünfzehn Minuten ein wahrer Augenschmaus für Eishockeyliebhaber.
Erfahrene Aicher lassen nichts anbrennen
Die Luchse wollten am Samstag jedoch nicht nur ein formidabler Sparringspartner für den Tabellenzweiten sein, sondern auch im zweiten Spiel des Jahres 2024 punkten. Hierzu musste sich im Schlussabschnitt etwas am Ergebnis ändern. MEK-Coach Markus Kiefl stellte in der Drittelpause die Reihen der Münchner um und gab klare Anweisungen für den Schlussabschnitt. Die Maßnahme des Trainers wirkte, denn die Münchner präsentierten sich zu Beginn des Abschnitts defensiv stabil und offensiv voller Tatendrang. Die wohl größte Chance auf den Anschlusstreffer hatte Jannik Pinder kurz nach Wiederanpfiff. Der Münchner Stürmer wurde vollkommen freistehend am linken Pfosten angespielt, allerdings verhinderte EVA-Goalie Probst einen weiteren Gegentreffer mit einer wahren Glanztat.
Die Luchse taten auch in den darauffolgenden Minuten alles, um noch den fünften Treffer zu erzielen und doch noch die Wende herbeizurufen. Die routinierten Gäste wussten jedoch genau, was nun zu tun ist. Die Aicher ließen den Puck wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen laufen und spielten Minute für Minute von der Uhr im Münchner Weststadion. Waren die Luchse am Drücker, strahlte ein hochstehender Stürmer der Eichenblätter stets Gefahr aus. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel fiel schließlich die Vorentscheidung. Der Aicher Sturmveteran Andreas Koller trug sich in die Torschützenliste ein und erzielte den siebten Treffer für seine Mannschaft.
Auch in den kommenden zehn Minuten warfen die Gastgeber alles in die Waagschale, konnten jedoch keinen Treffer mehr erzielen. Kurz vor Abpfiff scheiterten die Gäste mehrfach am Abschluss auf das leere Münchner Tor, bis Sebastian Lachner seine Mannschaft 32 Sekunden vor Abpfiff ein letztes Mal jubeln ließ und zum Endstand von 4-8 einnetzte.
Deutlich verbesserte Luchse zeigen sich bereit für die zweite Saisonhälfte
Obwohl die Niederlage am Ende deutlich aussah, konnten die Luchse nach Abpfiff erhobenen Hauptes in den Spiegel blicken. Die Münchner waren über sechzig Minuten ein würdiger Gegner für den stark favorisierten EV Aich. Mit etwas mehr Fortune im Abschluss wäre vielleicht mehr möglich gewesen, doch insgesamt ging der Sieg für stark auftretende Gäste rund um den überragend aufspielenden Sebastian Lachner (drei Tore, zwei Vorlagen) vollkommen in Ordnung. Die Gastgeber zeigten sich allerdings stark verbessert gegenüber den letzten Auftritten des Jahres 2023. Neuluchse wie Moritz Barth und Clemens Von Friderici zeigten ihrer bisher stärksten Leistungen im neuen Fell, und offensiv glänzten wie gewohnt Yehor Vinnytskyi, Theodor Ziegelhöffer und Simon Klopstock. Und obwohl er sieben Mal hinter sich greifen musste, konnte auch Jens Berger stolz auf seine Leistung sein. Wie schon im Hinspiel beim EVA entnervte Jens seine Gegner mit mehreren Glanzparaden. Nun gilt es, an den kommenden Wochenenden die positiven Eidrücke aus den letzten beiden Spielen zu bestätigen.
Ausblick
Schon am kommenden Wochenende haben die Luchse die nächste Chance, im eigenen Stadion zu punkten. Am Freitag, dem 19. Januar sind die Woodstocks Augsburg in München zu Gast. Wir freuen uns auf euren Besuch im Luchsbau!
Benjamin Dornow, 16. Januar 2024
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“– EV Aich 4-8 (2-1, 2-5, 0-2)
13. Januar 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 75
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (A), Langnickel, Klein, Axtner (C), Paramonov – Klopstock, Steinmetz, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Pinder, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
EV Aich
Probst, Pfafferott – Weber, C. Koller, Mustapha, Weinberger, Mühlbauer, Fengler, Urzinger (C) – Lachner (A), A. Koller (A), Retzer, Assig, Fleming, Pechlaner, Poetzel, Dichtl
Tore:
0-1 Lachner (Urzinger, Poetzel, 2:03/SH1)
1-1 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Killinger, 14:57)
2-1 Klopstock (Axtner, Deutzmann, 17:59)
2-2 Mühlbauer (Pechlaner, 20:22/SH1)
3-2 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, 25:53/PP1)
3-3 Urzinger (Lachner, Portzel, 26:17)
4-3 Barth (Klopstock, Deutzmann, 28:11/PP1)
4-4 Poetzel (Retzer, 30:07/PP1)
4-5 Lachner (Poetzel, Urzinger, 31:14/PP1)
4-6 Pechlaner (Lachner, Poetzel, 34:27)
4-7 A. Koller (Dichtl, Pechlaner, 50:26)
4-8 Lachner (Pechlaner, 59:28/ENG)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 36
EV Aich: 32
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 10
EV Aich: 20
Video
Bilder














Topfavorit in der Landeshauptstadt – Luchse eröffnen dreiwöchigen Homestand gegen Aich
Nach dem erfolgreichen Start in das neue Jahr erwartet den Münchner EK am morgigen Samstag eine harte Aufgabe. Mit dem EV Aich ist der aktuell Tabellenzweite der Bezirksliga Mitte in der Landeshauptstadt zu Gast.
Neues Jahr, neues Gesicht im eigenen Stadion
Dahoam ists am schönsten! Dieses Sprichwort können die Münchner Luchse an den kommenden drei Wochenenden mit Leben füllen, denn sie treten drei Mal am Stück im eigenen Stadion an. In den eigenen drei Wänden soll allerdings ein anderes Gesicht gezeigt werden als in den ersten drei Heimspielen der Saison. Gegen den ESV Dachau und die SE Freising mussten die Münchner knappe, vermeidbare Niederlagen einstecken. Gegen den EC Pfaffenhofen 1B konnte man zwar endlich einen Sieg erringen, doch der 4-0 Erfolg gegen den Tabellenletzten dürfte eher unter die Kategorie „Pflichtaufgabe“ fallen. Die Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz hingegen schmerzen die Landeshauptstädter bis heute und wirken sich in negativer Art und Weise auf die Münchner Platzierung im Gesamtklassement aus.
Insgesamt fünf Heimspiele bestreiten die Luchse im neuen Jahr. In diesen Spielen wollen die Münchner ein besseres Bild als in den vorergehenden Wochen abgeben. Ein erster Schritt hierfür war der klare 1-5 Auswärtssieg in Augsburg. Selbst ohne Spielern wie Theodor Ziegelhöffer und Simon Klopstock im Kader und ohne Treffer von Topscorer Yehor Vinnytskyi ließen die Münchner die mitgereisten Fans fünf Mal jubeln. Außerdem konnten die Luchse, die nun das viertbeste Torverhältnis der Liga stellen, einen Tabellenplatz nach oben klettern. Der Mannschaft dürfte dieser kleine Befreiungsschlag insgesamt gut getan haben. Am Samstag wird sich zeigen, wie weit die Fortschritte reichen, denn an diesem Tag ist eines der Schwergewichte der Bezirksliga Bayern im Weststadion zu Gast.
Der Gegner am Wochenende
Gruppensieger im Vorjahr, Tabellenzweiter in der Saison 2023/24, die beste Offensive der Bezirksligagruppe Mitte – die Gäste vom EV Aich gehen als glasklarer Favorit in die Begegnung am Samstag. Die letzten sechs Pflichtspiele sprechen ebenfalls eine klare Sprache. Der EVA sammelte 18 von 18 möglichen Punkten, erzielte 46 Tore (7,7 Tore pro Spiel) und konnte in der Zwischenzeit sogar das Benefiz-Stadtderby gegen den EV Moosburg, seines Zeichens immerhin ein Landesligist, gewinnen. Zu behaupten, dass die Eichenblätter gut in Form sind, wäre wohl untertrieben. Dreh- und Angelpunkt des Aicher Spiels ist weiterhin Sebastian Lachner. Der langjährige Profi konnte in 10 Spielen ganze 30 Punkte sammeln und musste lediglich zwei Minuten auf der Strafbank verbringen. Doch auch die anderen höherklassig erfahrenen Spieler wie Andreas Koller, Christian Poetzel oder der nach sieben Jahren in der Alps Hockey League direkt in die bayrische Bezirksliga gewechselte Philipp Pechlaner stehen Lachner nur in wenig nach.
Dass allerdings selbst ein übermächtiger Gegner wie der EV Aich hin und wieder eine Niederlage einstecken muss, konnten die Luchse in dieser Saison bereits beweisen. Entgegen aller Prognosen konnten die Landeshauptstädter das Hinspiel in der Moosburger Clariant-Arena mit 4-6 für sich entscheiden. Eine Wiederholung dieses Coups ist zwar alles andere als wahrscheinlich, allerdings boten die Jungs vom MEK in den vergangenen Jahren stets ansprechende Leistungen gegen Aich. Neben dem diesjährigen Triumph konnten die Münchner auch ein Testspiel beim EVA vor der abgesagten Saison 2020/21 für sich entscheiden. Entsprechend kann auch vor dem morgigen Spiel davon ausgegangen werden, dass die Gastgeber sich nicht hängen lassen und dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen werden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Münchner EK: 8 Spiele | 10 Punkte | 24-20 Tore | Platz 7
EV Aich: 10 Spiele | 24 Punkte | 63-32 Tore | Platz 2
Letzte Ergebnisse MEK vs Aich
11.11.2023: EV Aich – Münchner EK 4-6 (-> Spielbericht)
05.02.2023: EV Aich – Münchner EK 4-3 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den EV Aich am Samstag, dem 13. Januar 2024, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über jeden Besucher, der die Luchse gegen den Titelkandidaten unterstützt! Außerdem halten wir unsere daheimgebliebenen Fans auf unseren sozialen Medien auf dem Laufenden.
Benjamin Dornow, 12. Januar 2024
Drei Punkte beim Titelkandidaten – Luchse feiern gegen den EV Aich ihren ersten Saisonsieg
Mit diesem Ergebnis haben wohl die Wenigsten gerechnet. Mit einer beherzten Mannschaftsleistung konnte das Luchsrudel vom Münchner EK am 11. November mit einem 4-6 (1-1, 3-3, 0-2) Auswärtserfolg ausgerechnet beim amtierenden Gruppensieger EV Aich ihre ersten drei Punkte der Saison holen.
Dem Blitzstart getrotzt
Die Landeshauptstädter wären gerne mit mehr Optimismus im Gepäck in Richtung Moosburg aufgebrochen. Im vorherigen Spiel bei der zweiten Mannschaft des EC Pfaffenhofen zeigten die Münchner eine gute Leistung, standen sich allerdings in Form von mangelnder Chancenverwertung und Gegentoren zu den ungünstigen Zeitpunkten selbst im Weg. Wenigstens gingen die Luchse mit einem Punkt zwar nicht ganz leer aus, hätten vor dem Auswärtsspiel beim EV Aich jedoch gerne mehr Zähler auf dem eigenen Konto gehabt.
Der EV Aich hatte vor dem Match gegen den MEK bereits drei Spiele absolviert. Die Ergebnisse entsprachen voll und ganz den Erwartungen an die letztjährigen Gruppensieger der Bezirksliga Mitte. Gegen die zweiten Mannschaften des EC Pfaffenhofen und des ESC Dorfen konnten die Aicher überzeugend gewinnen. Lediglich beim ESV Gebensbach setzte es eine 6-2 Niederlage, allerdings zählen die Gemschbecker in dieser Saison zweifelsohne zu den Top-Kandidaten auf einen Playoffplatz. Die Lage vor Anpfiff war klar – in der Moosburger Clariant Arena ist David bei Goliath zu Gast.
Der EVA wurde der Favoritenrolle schon früh im Spiel gerecht. Vom ersten Bully weg setzten sich die Gastgeber im Drittel ihrer Gegner fest und gingen nach 22 Sekunden in Führung. Sebastian Lachner konnte einen Befreiungsversuch der Luchse abfangen und setzte Philipp Pechlaner in Szene. Der Neuzugang aus der Alps Hockey League stellte sofort sein Können unter Beweis und brachte den Puck zum 1-0 im Tor unter. Der frühe Führungstreffer sorgte für lange Gesichter auf der Münchner Spielerbank und bei den mitgereisten Fans im Gästeblock.
Wenige Minuten nach dem Gegentreffer erspielten sich auch die Luchse ihre ersten Chancen und zeigten, dass sie nicht zum Punkte abliefern nach Moosburg gefahren sind. In ihrem ersten Überzahlspiel des Abends waren die Landeshauptstädter zwar noch nicht erfolgreich, brachten allerdings die ersten gefährlicheren Abschlüsse auf das Tor von Johannes Pfafferott. In der zehnten Minute musste sich der EVA-Goalie schließlich erstmals geschlagen geben. Der Treffer war eine sehenswerte Kombination des ersten Münchner Offensivblocks. Theodor Ziegelhöffer brachte den Puck zu Yehor Vinnytskyi, und der ukrainische Goalgetter spielte den perfekten Querpass zu Christian Steinmetz. Die Münchner Pferdelunge entschied sich für eine Direktabnahme und brachte den Puck mit einem sehenswerten Onetimer halbhoch im Tor unter. Steinis erstes Saisontor sorgte für den zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Ausgleich.
Die zweite Hälfte des ersten Abschnitts war von vielen Nickligkeiten und daraus resultierenden Überzahlspielen geprägt. Die Luchse überstanden das erste Powerplay der Gastgeber schadlos und durften sich selbt mit zwei Mann mehr auf dem Eis probieren. Die routinierte Defensive des EVA ließ jedoch keine größeren Torchancen für die Luchse zu, sodass die Mannschaften mit einem leistungsgerechten 1-1 Unentschieden in die Pause gingen.
Volle Strafbänke, treffsichere Special Teams
Die Luchse starteten mit einem Überzahlspiel in den zweiten Abschnitt, und ehe sich die Gastgeber versahen, zappelte die Scheibe schon im Netz. Simon Klopstock brachte sich im hohen Slot in Position und stellte einmal mehr seine Zielgenauigkeit unter Beweis. Mit einem gezielten Handgelenkschuss ließ er EVA-Goalie Pfafferott keine Chance und brachte seine Mannschaft achtzehn Sekunden nach Wiederanpfiff erstmals an diesem Abend in Führung. Nach sechs Powerplaytoren in der Vorsaison zeigt sich Simon auch in der neuen Spielzeit gewohnt treffsicher mit einem Mann mehr auf dem Eis.
Die Freude auf Seiten der Luchse währte jedoch nicht sonderlich lange. Im direkten Gegenzug spielten sich die Aicher in das Münchner Drittel und sorgten in Person von Andreas Koller für den sofortigen Ausgleich. Der 41-jährige Routinier stellte fünfzehn weitere Sekunden nach dem Führungstreffer der Gäste auf 2-2 und bestrafte nicht nur die womöglich etwas zu beflügelten Luchse für einen kurzen Moment der Nachlässigkeit, sondern auch alle Zuschauer, die nicht rechtzeitig an ihren Platz zurückgekehrt sind.
Nach den zwei schnellen Treffern zu Drittelbeginn entwickelte sich nun ein schnelles, attraktives Bezirksligaspiel. Die Teams spielten zielstrebig nach vorne, mussten allerdings auch oftmals auf der Strafbank Platz nehmen. Insgesamt zehn Zwei-Minuten-Strafen wurden im Mittelabschnitt ausgesprochen. Entsprechend häufig waren die Über- und Unterzahlformationen beider Mannschaften gefragt. Die Luchse waren die ersten Profiteure der Strafenflut. In doppelter Überzahl zeigte Yehor Vinnytskyi einmal mehr, dass er nicht nur Tore schießen, sondern auch auflegen kann. Ein scharfer Pass des Ukrainers fand den Schläger von Theodor Ziegelhöffer, der den Puck sehenswert im Netz zappeln ließ und die Führung der Gäste wiederherstellte. Eine halbe Minute später revanchierte sich der Torschütze bei seinem Assistenten. Bei jeweils vier Akteuren auf dem Eis spielte Theo den langen Pass auf Yehor, der alleine auf das Aicher Tor zulief und EVA-Goalie Pfafferott mit einem sehenswerten Move alt aussehen ließ. Ob Fünf-Gegen-Vier, Fünf-Gegen-Drei oder Vier-Gegen-Vier – die Special Teams der Landeshauptstädter sind zur Stelle!
Wenig überraschend ließ die Antwort der routinierten Gastgeber nicht all zu lang auf sich warten. In einem langen doppelten Überzahlspiel schlug die Stunde von Lars Bernhardt. Der Neuzugang aus Waldkraiburg stellte seine Erfahrung aus vier Jahren Oberliga unter Beweis und ließ den Puck zunächst im Fünf-Gegen-Drei zum 3-4 Anschlusstreffer einschlagen. 59 Sekunden nach dem ersten Streich ließ er den Zweiten folgen und glich das Spiel in der 34. Minute aus. Der Doppelschlag des gebürtigen Hannoveraners brachte die Gastgeber in Windeseile zurück ins Spiel und sorgte für eine spannende Ausgangslage vor Beginn des letzten Abschnitts.
Goalie und Kölsche Jung lassen die Luchse jubeln
Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts machten die Gastgeber unmissverständlich klar, dass die drei Punkte an diesem Abend in Moosburg bleiben sollen. Die Eichenblätter ließen den Gästen in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff kaum Luft zum Atmen und schnürten sie im eigenen Drittel ein. Zur Winning Time schlug jedoch die Stunde von Jens Berger. Der den ganzen Abend über schon herausragend parierende Goalie entschärfte einen Versuch nach dem anderen und sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei seinen Kontrahenten.
Ab der fünfzigsten Minute änderte sich das Bild jedoch. Nun gewannen die Luchse Oberwasser, und die Gastgeber wurden nur noch via Konter gefährlich. Diese reichten jedoch beinahe aus, um das Spiel zu entscheiden. Zwei Mal scheiterten die Aicher per Alleingang an Jens, der am Samstag in Moosburg zweifelsohne das beste Spiel seiner Luchse-Laufbahn ablieferte. Der Münchner Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel, und gut drei Minuten vor Abpfiff bewahrheitete sich eines der altbekanntesten Sprichworte aus der Welt des Sports – wer seine Chancen vorne nicht macht, wird hinten bestraft.
Die schon seit der Vorbereitung überzeugende zweite Reihe der Luchse wurde zu den Helden des Abends. Moritz Barth konnte in der 57. Minute in das Drittel der Gastgeber eindringen und seinen Sturmkollegen Maximilian Deutzmann bedienen. Der Kölsche Jung sorgte dafür, dass er auch fernab der Heimat am 11. November einen Grund zum Feiern hat. Mit einem gezielten Handgelenkschuss direkt in das Tor der Gastgeber ließ Max bei jedem schwarz-gelben Jeck im Stadion die Dämme brechen und brachte seine Mannschaft mit 4-5 in Führung.
Die Aicher reagierten und warfen alles nach vorne, brachten sich zwei Minuten vor Spielende allerdings selbst um die große Chance zum Ausgleich. Bei einer angezeigten Strafe gegen den MEK ließ sich ausgerechnet der langjährige Profispieler Philipp Pechlaner zu einer Disziplinlosigkeit hinreißen. Nach dem Pfiff der Schiedsrichter ging der Südtiroler wie von der Tarantel gestochen auf Yehor Vinnytskyi los und holte sich folgerichtig eine Zwei-Minuten-Strafe ab. Nach dem Scharmützel ging es statt einem Überzahlspiel für den EVA also mit Fünf-Gegen-Fünf weiter, und als EVA-Coach Georg Herrmann den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, schafften die Luchse die Vorentscheidung. Felix Klein und Leon Axtner klärten den Puck aus der eigenen Zone, und von einem Aicher Schlittschuh prallte die Scheibe zu Tobias Treichl ab. Tobi skatete bis zur blauen Linie, nahm Maß und brachte den Puck zum 4-6 Endstand im verwaisen gegnerischen Gehäuse unter.
Der verdiente Lohn für eine fantastische Teamleistung
Seit dem 17. Dezember 2021 konnte keine Mannschaft die Heimreise nach einem Gastspiel beim EV Aich mit der vollen Punktzahl im Gepäck antreten. Diese Serie wurde von den Jungs aus der Landeshauptstadt nun beendet. Theodor Ziegelhöffer (1 Tor, 3 Assists), Yehor Vinnytskyi (1 Tor, 2 Assists) sowie Max Deutzmann (Game Winning Goal) stachen offensiv hervor, doch der glasklare Man Of The Match stand zwischen den Pfosten. Jens Berger hielt seine Mannschaft über sechzig Minuten mit herausragenden Saves im Spiel und fasste das Match nach Abpfiff in einem Satz perfekt zusammen: „Es war eine Teamleistung und am Ende haben wir die verdienten drei Punkte!“
Ausblick
Am kommenden Samstag steigt endlich das erste Heimspiel des Münchner EK. Um 19:30 Uhr sind die ESV Dachau Woodpeckers zum Nachbarschaftsduell im Münchner Westen zu Gast. Wir freuen uns auf viele Besucher und ein stimmungsvolles Derby!
Benjamin Dornow, 13. November 2023
Statistik
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (1-1, 3-3, 0-2)
11. November 2023, 17:15 Uhr
Clariant Arena Moosburg
Zuschauer: 75
Aufstellungen:
EV Aich
Pfafferott, Probst – D. Weber, C. Koller, Mühlbauer, Fengler, Neumeier (A), Pleithner, Urzinger (C), Bernhardt – Lachner, A. Koller (A), Retzer, Assig, Pechlaner, R. Weber, Dichtl
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (C), Schafroth (A), Klein, Hnat, Axtner (A) – Klopstock, Steinmetz, Valyshkin, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann, Schorr, Steer, Barth, Treichl
Tore:
1-0 Pechlaner (Lachner, 0:22)
1-1 Steinmetz (Vinnytskyi, Ziegelhöffer, 9:10)
1-2 Klopstock (Ziegelhöffer, Steinmetz, 20:18/PP1)
2-2 A. Koller (Urzinger, 20:33)
2-3 Ziegelhöffer (Vinnytskyi, Klopstock, 27:29/PP2)
2-4 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Killinger, 28:19)
3-4 Bernhardt (Fengler, 32:36/PP2)
4-4 Bernhardt (Retzer, 33:35/PP1)
4-5 Deutzmann (Barth, Axtner, 56:46)
4-6 Treichl (Axtner, Klein, 59:25/ENG)
Schüsse:
EV Aich: 47
Münchner EK „Die Luchse“: 33
Strafminuten:
EV Aich: 20
Münchner EK „Die Luchse“: 20
Video
Bilder











Zu Gast beim Gruppensieger – Luchse reisen zum Topfavoriten aus Aich
Nach der bitteren Auftaktniederlage in Pfaffenhofen steht für Mannschaft des Münchner EK der erste Hochkaräter der noch jungen Bezirksliga-Saison an. Das Luchsrudel reist zum letztjährigen Gruppensieger EV Aich.
Die Luchse brauchen Tore
Wenn die Landeshauptstädter auf das vergangene Wochenende zurückblickt, müsste eine Emotion besonders überwiegen, nämlich Ärger über verlorene Punkte. Die Luchse zeigten in Pfaffenhofen eine gute Leistung, machten allerdings viel zu wenig aus ihren Chancen. Diese Ineffizient vor dem gegnerischen Tor war ein großer Grund dafür, dass die Münchner trotz einer 0-2 Führung die Heimreise mit nur einem Punkt im Gepäck antreten mussten.
Im Training arbeitete Markus Kiefl mit seiner Mannschaft deshalb intensiv am Torabschluss. Hilfreich bei dem Vorhaben einer verbesserten Offensivausbaute dürfte der ein oder andere Trainingsrückkehrer sein. Entsprechend werden die Luchse mit einem gegenüber der Vorwoche leicht veränderten Gesicht in ihr zweites Auswärtsspiel gehen. Bei der Qualität des Gegners am Samstag wird die gegnerische Zone allerdings nicht der einzige Bereich auf dem Eis sein, der dem Luchsrudel samt Trainer Sorgen bereiten wird.
Der Gegner am Wochenende
Mit dem EV Aich treffen die Landeshauptstädter auf den absoluten Topfavoriten in der Bezirksligagruppe Mitte. Betreten die Spieler des EVA in ihren an das Erscheinungsbild von Team Canada angelehnten Jacken die bayrischen Eishallen, wird kurz darauf für ansehnliches Offensiveishockey gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Georg Herrmann sicherte sich im Vorjahr in einem Fernduell mit dem EV Königsbrunn am letzten Spieltag den Gruppensieg und somit das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde. Dort wurde die Saison der Aicher zwar vom EHC Straubing recht zügig in zwei Spielen beendet, doch am Favoritenstatus des EVA hat die Playoff-Schlappe nicht geändert.
Ganz im Gegenteil hat sich der Bezirksliga-Meister aus dem Jahr 2018 noch weiter verstärkt. Einen Kader bestehend aus unter anderem elf Spielern, die jahrelang bei den Erding Gladiators auf hohem Niveau Eishockey gespielt haben, wurde mit dem Südtiroler Stürmer Philipp Pechlaner auf ein neues Niveau gehoben. Der Ex-Profi und frühere Jugendnationalspieler dürfte der wohl spektakulärste Neuzugang der Bezirksliga sein.
Entsprechend werden die Aicher auch in dieser Saison ihrem Ruf gerecht. Nach Auftaktsiegen gegen die zweiten Mannschaften von Pfaffenhofen und Dorfen setzte es zwar eine Niederlage in Gebensbach, doch dies dürfte als Ausrutscher des ansonsten souveränen EVA bei einem Playoff-Kandidaten gewertet werden. In Aich rechnet man am kommenden Samstag fest mit drei Punkten, sodass die Landeshauptstädter als klarer Außenseiter zum aktuell Tabellendritten reisen. Auch der Gameplan ist damit klar, nämlich dem schwer favorisierten Gegner das Leben so schwer wie möglich machen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EV Aich: 3 Spiele | 6 Punkte | 8-3 Tore | Platz 3
Münchner EK: 1 Spiel | 1 Punkt | 2-3 Tore | Platz 8
Letzte Ergebnisse MEK vs Aich
05.02.2023: EV Aich – Münchner EK 4-3 (-> Spielbericht)
10.12.2022: Münchner EK – EV Aich 1-5 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den EV Aich am Samstag, dem 11. November 2023, beginnt um 17:15 Uhr in der Clariant Arena Moosburg. Der EIntritt beträgt 5 Euro auf allen Plätzen.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unseren sozialen Medien über die Zwischenstände auf dem Laufenden. Noch mehr freuen wir uns auf jeden Besucher, der uns in Moosburg unterstützt!
Benjamin Dornow, 09. November 2023
Kleiner Kader, großer Kampf – Luchse verlieren mit zehn Feldspielern knapp beim EV Aich
Nach 39 Minuten sah es so aus, als würden die Münchner Luchse beim Tabellenzweiten vom EV Aich eine üble Klatsche hinnehmen müssen. Innerhalb der nächsten zwanzig Minuten wurde aus der eindeutigen Angelegenheit jedoch eine äußerst knappe Kiste, doch leider behielten einmal mehr die Gegner der Landeshauptstädter am Ende des Spiels knapp die Oberhand. Die Luchse kehrten mit einer 4-3 (2-0, 2-1, 0-2) Auswärtsniederlage und ohne Punkte im Gepäck aus Moosburg zurück.
Eichenexpress überrollt Landeshauptstädter
Nachdem die Personaldecke der Münchner bereits zwei Tage zuvor äußerst dünn war, sollte sie bis zur Abfahrt am Münchner Weststadion noch weiter schrumpfen. Nachdem bereits am Freitag mit Christian Steinmetz der nächste verletzungsbedingte Ausfall feststand, mussten die Luchse nun zusätzlich auf Dominik Hnat, Levin Markus sowie Christian Steinmetz verzichten. Dank der noch angeschlagenen, aber wieder spielfähigen Stürmer Daniel Berthe und Amin Reisinger konnten die Landeshauptstädter die Reise nach Moosburg überhaupt antreten, doch optimal war die Situation vor dem Duell mit den bereits für die Playoffs qualifizierten Aichern allemal nicht.
Kurz bevor es zum Warmup auf die Eisfläche ging, gab es dennoch ein leichtes Aufatmen bei den Luchsen. Auch die Gastgeber traten mit bei weitem nicht voller Mannschaftsstärke an. Mit dreizehn Feldspielern konnten die Eichenblätter jedoch zumindest eine Sturmreihe mehr aufbieten als ihre Gäste. Dennoch stellte Coach Tobias Knallinger seine Mannschaft vor Anpfiff auf einen Defensivkampf ein. Die Münchner sollten tief in der eigenen Zone stehen und den EVA kommen lassen. In der Offensive würden die zehn Luchse geduldig bleiben und auf ihre Gelegenheiten warten müssen.
Vom ersten Bully an lief der Abend in der Moosburger Clariant Arena in etwa so ab, wie man es sich vorher erwarten konnte. Die Gastgeber spielten schnurstracks in Richtung des Gehäuses von MEK-Goalie Jens Berger, der am Sonntag seinen fünften Starteinsatz der Saison bekam, und die Münchner Hintermannschaft war äußerst beschäftigt damit, die frühe Flut an Schüssen auf das eigene Tor schadlos zu überstehen. Beinahe wäre der Puck schon in der fünften Minute erstmals hinter Jens eingeschlagen. In einer Zwei-Auf-Eins-Situation suchte der puckführende Stürmer des EVA den Pass zu seinem mitgelaufenen Mitspieler, doch der zum Abwehrspieler umfunktionierte Luchs Simon Klopstock blockte den Querpass in letzter Sekunde. Kommt der Pass an, landet der Puck mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Netz. Vier Minuten später musste Jens Berger im Münchner Tor selbst tätig werden, um das Unentschieden zu halten. Nachdem der Goalieluchs einen ersten Versuch noch entschärfen konnte, landete die Scheibe direkt vor Jens auf der Kelle eines Gegenspielers. Obwohl dieser direkt aus kürzester Distanz abzog, konnte Jens mit einem sensationellen Reflex schlimmeres verhindern.
Eine Minute später waren jedoch sowohl die Luchse auf dem Feld als auch Jens Berger machtlos. Andreas Herrmann probierte es aus kurzer Distanz und scheiterte an dem Schoner des Münchner Torwarts, von dem aus der Puck nach vorne abprallte. Andreas Koller reagierte am schnellsten und brachte den Nachschuss zum verdienten 1-0 im Tor unter, und damit war es noch lange nicht getan. Die Gastgeber spielten weiter druckvoll nach vorne und ließen den Landeshauptstädtern kaum Luft zum Atmen. Allein die Schussbilanz von 20-5 zu Gunsten der Eichenblätter sprach diesbezüglich Bände. Die Aicher hatten neben einer Menge Torschüsse jedoch auch noch einen weiteren Treffer auf Lager. Diesmal war Andreas Koller Vorlagengeber und Sebastian Lachner der Nutznießer. Der oberligaerfahrene Stürmer stellte in der 18. Minute auf 2-0 und sorgte damit für den ersten Pausenstand.
Anschlusstreffer nach Doppelschlag gibt Hoffnung
MEK-Coach Tobias Knallinger sprach seinen Männern in der Drittelpause Mut zu. Die Luchse verteidigten clever und warteten diszipliniert auf ihre Chancen, genau wie es vor dem Spiel besprochen wurde. Das einzige Problem – die Chancen kamen noch nicht. Das sollte sich im zweiten Drittel ändern. Die Landeshauptstädter spielten nun mit einem hohen Mann an der gegnerischen blauen Linie, und es dauerte nicht lange, ehe sich erste Kontermöglichkeiten ergaben. Die wohl beste dieser Gelegenheiten hatte Andreas Steer, der etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff seinen Bewachern entwischte und alleine auf das Tor von Marco Krojer zulief. Andi wartete lange, ehe er den Puck auf die Rückhand zog und Krojer überlupfen wollte, doch der Aicher Goalie blieb geduldig und konnte den Alleingang des Langzeitluchses entschärfen. Besonders nach minutenlanger Unterbeschäftigung war dieser Save alles andere als Routine.
Insgesamt waren die Luchse im zweiten Abschnitt offensiv deutlich aktiver, doch den ersten Treffer des Drittels erzielten erneut die Gastgeber. Christian Koller bediente in der 36. Spielminute Maximilian Scheib, der von kurz hinter der blauen Linie aus einen wahren Sonntagsschuss auspackte. Mittels eines schnurgeraden Handgelenkschusses ließ Scheib Jens Berger im Münchner Tor keine Chance und erhöhte nicht unverdient auf 3-0 für die Gastgeber. Die Aicher hatten jedoch noch immer nicht genug. Nur 38 Sekunden nach dem dritten Treffer kam es zu einer undurchsichtigen Situation vor dem Gästegehäuse. Der Nutznießer der Situation war Kevin Steiger, der den Spielstand auf 4-0 schraubte. Die Luchse und ihre mitgereisten Anhänger befürchteten nun eine derbe Klatsche beim Tabellenzweiten.
Tobias Knallinger reagierte sofort und nahm sofort eine Auszeit, um das Gespräch mit seinen Schützlingen zu suchen. Das etwas unglückliche vierte Gegentor sollte seine Mannschaft nicht mehr als nötig entmutigen, denn bisher hielten sich die Luchse gut an ihren Gameplan. Diesem sollten die Münchner weiter folgen, und vielleicht bekommen sie mit etwas Glück noch Gelegenheiten, um in das Spiel zurückzufinden. Und tatsächlich, noch vor Ende des zweiten Drittels schaffte es auch der MEK auf das Scoreboard in der Moosburger Clariant Arena. Leon Axtner spielte den Puck tief hinter das gegnerische Tor, wo ihn Theodor Ziegelhöffer aufnahm. Der Youngster aus dem Bad Nauheimer Nachwuchs kurvte in Richtung Bullykreis, nahm Maß und brachte einen verdeckten Schuss auf das Tor von Marco Krojer. Der Aicher Goalie sah die Scheibe nicht schnell genug kommen, und Theo konnte den Anschlusstreffer für seine Mannschaft und damit sein fünftes Saisontor bejubeln.
Überraschendes Comeback bleibt unvollendet
Der Anschlusstreffer kurz vor der zweiten Pause schien den Luchsen einen bei nur zehn Feldspielern dringend benötigten Auftrieb zu geben. Die Landeshauptstädter kamen fokussiert und voller Tatendrang, den mitgereisten Fans doch noch ein spannendes Spiel zu liefern, aus der Kabine. Mit der Takterhöhung kam jedoch auch ein Nachteil. Die Luchse riskierten nun mehr und kassierten in der 47. Minute erstmals in Form einer Strafe eine Quittung für das erhöhte Risiko. Die Landeshauptstädter schafften es jedoch nicht nur, das Unterzahlspiel zu überstehen, sondern machten das Spiel mit einem Mann weniger wieder spannend. Bei einem Konter setzte Theodor Ziegelhöffer den Münchner Goalgetter Yehor Vinnytskyi in Szene, der wie so oft in dieser Saison zu einer feinen Einzelaktion ansetzte. Der ukrainische Stürmer verlud seine Gegenspieler, konnte Marco Krojer verladen und verkürzte den Rückstand seiner Mannschaft in Unterzahl auf nur noch zwei Tore. Es war bereits der vierte Shorthander von Yehor in dieser Saison.
Der Anschlusstreffer gab den Luchsen weiteren Auftrieb, und den Gastgebern war nun eine leichte Nervosität anzumerken. Obwohl sich das Geschehen weiterhin größtenteils im Münchner Drittel abspielte, wurden die Aktionen nun hektischer und das Spiel etwas ruppiger. Spätestens ab der 54. Spielminute leuchtete die Alarmleuchten bei den Eichenblättern endgültig tiefrot auf. Erneut brachte Theodor Ziegelhöffer den Puck vor das gegnerische Tor, und wieder kam Yehor Vinnytskyi als Erster an die Scheibe. Yehor brachte gerade so seine Kelle an den Puck, doch Marco Krojer schien nicht mit dem Tip-In zu rechnen und wurde durch die Hosenträger zum 4-3 überwunden. Nun begannen die Luchse endgültig damit, an die Wende zu glauben, und herzten ihren Torschützen. Yehor schraubte seine herausragende Scoringbilanz mit seinem zweiten Treffer des Abends auf neunzehn Saisontore für den MEK hoch und zeigte einmal mehr, dass man sich in größter Not auf seinen Torriecher verlassen kann.
Die letzten gut sechs Minuten wurden nun zu einem Kampfspiel zwischen den euphorisierten Landeshauptstädtern und den mehr und mehr ins Schwitzen kommenden Gastgebern. In der 57. Minute bekamen die Mannschaften etwas mehr Platz auf dem Eis, als Simon Klopstock und Tobias Fengler für jeweils zwei Minuten auf der Strafbank geschickt wurden. Die Luchse konnten noch den ein oder anderen Schuss in Richtung des gegnerischen Tores feuern, doch leider konnten sich die Münchner nicht mehr im Drittel der Gastgeber festsetzen. Die Aicher störten ihre Gegner tief in ihrem Drittel im Aufbau und schafften es dadurch, eine finale Druckphase der Luchse zu verhindern. Die letzte Chance des Spiels hatte Kapitän Alexander Killinger, doch auch sein Versuch konnte EVA-Goalie Krojer nicht mehr überwinden. Somit ging das knapp, aber verdient mit 4-3 an die Playoffmannschaft aus dem Norden Münchens.
Wieder knapp, doch wenig schmerzhaft – Respekt an die zehn Luchse!
Selbst mit einer voll besetzten Mannschaft wäre eine knappe Niederlage beim EV Aich alles andere als eine Schande gewesen, doch mit lediglich zehn Feldspielern grenzte die Leistung der Münchner beinahe an eine Sensation. Einen 4-0 Rückstand beim haushohen Favoriten beinahe aufzuholen, spricht Bände über die Qualität und die Kampfkraft, die im Kader der Landeshauptstädter schlummert. Leider fehlt den Luchsen in dieser Saison einfach zu oft das nötige Quäntchen Glück. Wieder konnten die Münchner mit einem Top-Team mithalten, und wieder endete das Spiel mit einer Niederlage mit einem Tor Unterschied. Obwohl die Mannschaft des MEK das überraschend gute Ergebnis der Vorsaison aktuell bestätigt, stellt sich angesichts der vielen knappen Niederlagen die Frage, was mit etwas mehr Fortune noch möglich gewesen wäre.
Theoretische Gedankenspielchen sollten die Leistung der Luchse jedoch nicht schmälern. Jens Berger sah sich 55 Schüssen auf sein Tor ausgesetzt und konnte die erdrückende Mehrheit entschärfen. Simon Klopstock zeigte in seinem ersten Abwehreinsatz beim MEK, weshalb ihm als Bayernliga-Verteidiger bei den Wanderers Germering Sprechchöre gewidmet wurden. Daniel Berthe und Amin Reisinger gingen angeschlagen gegen den Tabellenzweiten aufs Eis und gaben alles für ihre Mannschaft. Und im Sturm brillierten Theodor Ziegelhöffer sowie Yehor Vinnytskyi zusammen und sorgten mit ihren Treffern beinahe für ein Happy End. Eine Chance auf ein solches Ende haben die Münchner am kommenden Wochenende noch!
Ausblick
Am Samstag geht das Luchsrudel ein letztes Mal in einem Pflichtspiel der Saison 2022/23 aufs Eis. Der Gegner zum Hauptrundenabschluss ist, wie schon in den beiden vorhergehenden Spielzeiten, der ESV Dachau. Der Münchner EK hofft zum Derbykracher gegen die Spechte auf eine tolle Kulisse und starken Support von den Rängen!
Benjamin Dornow, 09. Februar 2023
Statistik
EV Aich – Münchner EK „Die Luchse“ 4-3 (2-0, 2-1, 0-2)
05. Februar 2023, 17:15 Uhr
Clariant Arena Moosburg
Zuschauer: 45
Aufstellungen:
EV Aich
Pfafferott, Krojer – C. Koller, Mustapha, Steiger, Weinberger, Fengler, Neumeier (A), Urzinger (C) – Lachner, A. Koller (A), Assig, Bichlmeier, Scheib, Herrmann
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kumerics – Killinger (C), Langnickel, Axtner – Klopstock (A), Vinnytskyi, Ziegelhöffer (A), Berthe, Reisinger, Langer, Steer
Tore:
1-0 A. Koller (Herrmann, 10:05)
2-0 Lachner (A. Koller, Herrmann, 17:18)
3-0 Scheib (C. Koller, 35:19)
4-0 Steiger (A. Koller, Lachner, 35:57)
4-1 Ziegelhöffer (Axtner, 39:19)
4-2 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, 47:33/SH1)
4-3 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, 53:20)
Schüsse:
EV Aich: 55
Münchner EK „Die Luchse“: 24
Strafminuten:
EV Aich: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 6
Bilder




































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