Rückspiel nach neun Tagen – MEK ist in Freising gefordert
Man sieht sich immer zwei Mal – im Leben und in der Hauptrunde der bayrischen Bezirksliga. Im Fall des Münchner EK und der Black Bears Freising zieht man sich sogar ziemlich schnell wieder. Eine Woche nach dem Hinspiel im Münchner Westen bitten die Bären den MEK am Sonntag zur Revanche in Freising.
Harte Herausforderungen nach starkem Saisonstart
Fünf Spiele, vier Siege. Viel besser hätten die Luchse nicht in die Saison starten können. Auf zwei enge Auftakterfolge und eine knappe Niederlage gegen den ESV Gebensbach folgte ein etwas deutlicherer Sieg gegen Freising und wieder ein Nailbiter gegen den ESC Dorfen 1b. Im ersten Spiel des vergangenen Wochenendes spielten die Luchse mit viel Verstand und konnten ihre Führung aus dem Mitteldrittel im letzten Abschnitt recht souverän halten. Am Sonntag waren die Münchner etwas fahrlässiger, doch dank der Heldentaten von Jens Berger und Yehor Vinnytskyi konnten auch bei der Eispiraten-Reserve drei Punkte mitgenommen werden. Zufrieden können die Luchse mit sich in jedem Fall sein. Die aktuelle Ausbeute von 12 Punkten hatte man in der vergangenen Saison erst am 15. Januar auf dem Konto!
Nun erwartet die Jungs vom MEK in den kommenden Wochen ein wahres Hammerprogramm. Das restliche Programm im Jahr 2022 besteht aus zwei schweren Auswärtsspielen, einem Heimspiel gegen den Meisterschaftskandidaten aus Aich, und schließlich dem Nachbarschaftsduell in Dachau. Zum Auftakt in diesen schwierigen Stretch steht ein Auswärtsspiel bei einem Gegner an, der bis in die Haarspitzen motiviert sein wird, die Luchse punktlos nach Hause zu schicken.
Der Gegner am Wochenende
Wenig hat sich geändert, seit die Black Bears Freising am vergangenen Wochenende im Münchner Weststadion zu Gast waren. Nur eine Kleinigkeit ist anders – der Landesliga-Aussteiger hat mit den Luchsen den Tabellenplatz getauscht. Mit den Siegen gegen Freising und Dorfen konnten die Landeshauptstädter an den Bären in der Tabelle vorbeiziehen. Für die Freisinger Mannschaft kam es zwei Tage nach der Niederlage in München noch dicker. Beim Spiel gegen die ansässigen Woodpeckers konnte das Team von Nils Hanfstingl bei einer 5-4 Niederlage nach Penaltyschiessen nur einen Punkt aus Dachau mitnehmen. Ex-Luchs Florian Bochnak brachte seine Mannschaft mit einem Doppelpack früh in Richtung Siegerstraße, doch im letzten Drittel verspielten die Bären den Vorsprung während einer fünfminütigen Überzahlsituation. Es war die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen.
Trotz der Negativserie wird es die Münchner Mannschaft definitiv nicht leicht haben. Die Bären haben einige Ausnahmekönner in ihren Reihen, die kaum aufzuhalten sind, wenn sie erst ins Rollen kommen. An Motivation dürfte es nach der Hinspielniederlage gegen den MEK eh schon nicht mangeln, doch zusätzlich dazu hat die Mannschaft bereits angekündigt, nach einem schwachen Wochenende Charakter zu zeigen und Wiedergutmachung zu leisten. Die Luchse müssen also von Anfang an hellwach sein und den Kampf annehmen, um die Saisonserie gegen die Bären für sich zu entscheiden.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Black Bears Freising: 7 Spiele | 10 Punkte | 31-29 Tore | Platz 5
Münchner EK: 5 Spiele | 12 Punkte | 27-20 Tore | Platz 4
Letzte Ergebnisse MEK vs Freising
18.11.2022: Münchner EK – Black Bears Freising (-> Spielbericht)
24.09.2021: Black Bears Freising – Münchner EK 3-1 [Testspiel] (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel bei den Black Bears Freising am Sonntag, dem 27. November 2022, beginnt um 18:00 Uhr im Weihenstephan Arena Freising. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns besonders über jeden Besucher, der die Luchse in Freising unterstützt!
Benjamin Dornow, 23. November 2022
Knapper Auswärtserfolg besiegelt Sechs-Punkte-Wochenende – Luchse erkämpfen Arbeitssieg in Dorfen
Nach einer im Schlussabschnitt recht klaren Angelegenheit gegen die Freising Black Bears sagen die Fans der Münchner Luchse am gestrigen Sonntag ein deutlich engeres Match. Dank eines Siegtreffers neunzig Sekunden vor Abpfiff setzte sich der MEK mit 4-6 (1-2, 1-0, 2-4) gegen die wacker kämpfende zweite Mannschaft des ESC Dorfen durch.
Starker Start, knapper Vorsprung
Im Vergleich zum Spiel gegen die Bären aus Freising fuhren die Landeshauptstädter mit einem etwas kompakteren Kader nach Dorfen. Thomas Schottenhaml und Daniel Berthe fielen verletzungsbedingt aus, und auch Topscorer Simon Klopstock stand am Sonntagabend nicht im Münchner Lineup. Außerdem setzte Jan Kumerics nach einem starken Start in die Saison aus. Für ihn stand Jens Berger zwischen den Pfosten.
In der Anfangsphase war der Münchner Goalie jedoch kaum gefordert. Die Luchse legten los wie die Feuerwehr und übten von Spielbeginn an Druck auf das gegnerische Tor aus. Der erste Treffer des Abends ließ dementsprechend nicht lange auf sich warten. In einem unübersichtlichen Gewühle vor dem Tor hatten die mehrere Luchse die Möglichkeit, den Puck über die Linie zu drücken. Am Ende war es Yehor Vinnytskyi, der Simon Marek im ESC-Gehäuse überwinden konnte und seine Mannschaft früh mit 0-1 in Führung brachte.
In den folgenden Minuten hielten die Luchse den Druck hoch und hatten diverse Chancen, die Führung auszubauen. Andreas Steer, der für Simon Klopstock den Platz zwischen Yehor Vinnytskyi und Marius Schorr einnahm, zündete einige knallharte Schlagschüsse auf das Eispiraten-Tor, doch all seine Versuche knallten auf den Brustpanzer von Simon Marek. Christian Steinmetz lief in Unterzahl alleine auf das gegnerische Tor, zielte allerdings über die Latte. Wer diese und einige weitere Gelegenheiten liegen lässt, muss sich nicht wundern, wenn diese Fahrlässigkeit später bestraft wird.
Es dauerte zwar bis zur 17. Spielminute, doch es passierte – die Eispiraten, die ab Mitte des Abschnitts immer besser ins Spiel fanden, konnten ausgleichen. Dmytro Isaienko setzte seinen Mannschaftskollegen Julian Schreiner gelungen in Szene. Frei vor dem Tor fuhr Schreiner auf Jens Berger zu und schlug den Münchner Goalie auf der Stockhandseite. Ein Unentschieden zur ersten Pause wäre für die überlegen gestarteten Luchse eine bittere Pille gewesen, doch glücklicherweise spielt Theodor Ziegelhöffer seit neuestem für den Münchner EK. Der flinke Stürmer war gut eine Minute vor Drittelende trotz einiger Hits nicht vom Puck zu trennen, legte sich die Scheibe im hohen Slot zurecht und konnte Simon Marek mit einem verdeckten Schuss zur erneuten Führung überwinden. Dank der feinen Aktion von Theo gingen die Gäste mit einer Führung in die Kabine.
Eispiraten kämpfen sich zurück ins Spiel
Tobias Knallinger sprach die mangelnde Chancenverwertung in der Drittelpause an und mahnte seine Mannen, wieder mit Druck ins zweite Drittel zu starten. Tatsächlich waren es aber eher die Gastgeber, die nun ihrerseits mit Volldampf aus der Kabine kamen. Der Ausgleichstreffer der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten und war gleichermaßen verdient wie auch ein Kuriosum. Vier Minuten nach Wiederanpfiff nahm sich Patrick Riedl ein Herz und brachte den Puck aus einem äußerst spitzen Winkel aufs Tor. Der äußerst präzise Schuss erwische Jens Berger auf dem falschen Fuß und schlug hinter dem machtlosen Schlussmann zum 2-2 im Netz ein.
Die Luchse agierten nun etwas kopflos, während die Eispiraten-Reserve weiter viel Druck auf das Münchner Tor machte. Die beste Gelegenheit bot sich den Dorfenern, als sie vier Minuten nach dem Ausgleich in doppelter Überzahl agieren durften. Dort fälschte Simon Langnickel einen Schuss direkt vor Jens Berger unglücklich ab, doch Jens konnte den Puck mit einem blitzschnellen Reflex noch über die Latte lenken. Ein weiterer Schuss der Gastgeber ließ das Torgestänge klingeln. Die Münchner benötigten nun dringend etwas Entlastung.
Wenige Minuten später bot sich den Landeshauptstädtern eine Gelegenheit, wieder offensive Akzente zu setzen. Die Münchner durften ihrerseits ebenfalls in doppelter Überzahl agieren, doch im Vergleich zu den Gastgebern gelang ihnen eher wenig. Puck und Spieler bewegten sich zu wenig, sodass die Luchse kaum gefährliche Torabschlüsse aufweisen konnten. Da auch die Eispiraten in den verbleibenden Minuten des Drittels keinen Puck an Jens Berger vorbeibringen konnten, gingen die Mannschaften mit einem 2-2 Unentschieden in die zweite Pause.
Wilder Schlagabtausch mit spektakulärem Schlussspurt
Nach einem starken zweiten Drittel kehrten die Eispiraten selbstbewusst aus der Kabine zurück, und die Münchner mussten nun zeigen, dass sie den Sieg mehr wollten als ihre Gegner. Tatsächlich erwischten die Luchse den besseren Start in den letzten Abschnitt. In der 45. Spielminute fuhren Yehor Vinnytskyi und Marius Schorr einen Zwei-auf-Eins-Konter aus dem Bilderbuch. Yehor legte den Puck quer zu Marius, und der Vorjahres-Goalgetter traf per Direktschuss zur erneuten Führung für den MEK. Das erste Saisontor von Marius war nur der Startschuss in einen wilden, bis zur letzten Sekunde spannenden Schlussabschnitt.
Kurz nach dem Führungstreffer erarbeiteten sich die Luchse ein Überzahlspiel. Diesmal machten es die Münchner besser als im zweiten Abschnitt. Die Landeshauptstädter bewegten den Puck und ließen ihre Gegner nun hinterherlaufen. Als Leon Axtner seinen freistehenden Abwehrkollegen Alexander Killinger mit einem Querpass fand, fackelte der Münchner Kapitän nicht lange und versenkte den Puck mit einem mächtigen Hammer zum 2-4 im Tor. Die Luchse waren nun auf dem besten Weg, die Punkte nach Hause zu bringen.
Die Dorfener Mannschaft trat am heutigen Abend jedoch nicht auf wie ein abgeschlagenes Tabellenschlusslicht. Als der Münchner Abwehr in der 52. Minute ein Lapsus im eigenen Drittel passierte, nutzten die Eispiraten diesen Fehler in Person von Philipp Schumann gnadenlos aus und verkürzten zum 4-3. Als sie gut eine Minute später eine unglückliche Strafzeit kassierten, kam es noch dicker für die Luchse. Dmytro Isaienko netzte zum vielumjubelten 4-4 Ausgleich ein und sorgte für ausgelassene Stimmung auf Seiten der Hausherren.
Nun wurde das Spiel richtig heiß. Beide Mannschaften wollten den Sieg, und die noch punktlosen Gastgeber hatten zwei Minuten vor Abpfiff die Riesenchance zur Entscheidung. Per Alleingang hätte die Eispiraten-Reserve das Spiel vorentscheiden können, doch nun schlug die Stunde von Jens Berger. Der Münchner Schlussmann rettete seine Mannschaft mit einem wichtigen Big Save, und fast im direkten Gegenzug entschieden die Luchse das Spiel. Alex van gen Hassend spielte einen Traumpass auf Yehor Vinnytskyi, der allein auf Torhüter Simon Marek zulief. Exakt für diese Momente spielt Yehor Eishockey. Der ukrainische Stürmer blieb vorm Tor eiskalt und netzte knapp 90 Sekunden vor Abpfiff zum 4-5 für den MEK ein. Dorfen warf nach dem späten Führungstreffer der Landeshauptstädter nochmal alles nach vorne, doch die Münchner gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Alex van gen Hassend setzte neun Sekunden vor Ende mit dem Empty Net Goal zum 4-6 den Schlussstrich unter ein nervenaufreibendes Schlussdrittel mit dem besseren Ende für die Luchse.
Zwei Big Plays für drei Punkte
Ein Eishockeyspiel dauert zwar sechzig Minuten, doch an diesem Abend blieben vor allem zwei Einzelaktionen aus der Schlussphase in Erinnerung. Jens Berger setzte das i-Tüpfelchen über eine starke Leistung, als er den potentiell spielentscheiden Alleingang der Gastgeber entschärfte, und Yehor Vinnytskyi sicherte seiner Mannschaft mit einem verwandelten Breakaway die volle Punktausbeute. Außerdem bewies die gesamte Mannschaft erneut Zusammenhalt und zeigten vor allem im letzten Drittel den nötigen Willen, um die Punkte in Dorfen mitzunehmen. Zwei Spiele, sechs Punkte – besser kann es kaum laufen!
Ausblick
Die Luchse haben nun sieben Tage Zeit, sich vom erfolgreichen wie anstrengenden Doppelwochenende zu erholen. Am nächsten Sonntag geht es dann außerhalb der Landeshauptstadt weiter. Dort reisen die Luchse nach Freising zum Rückspiel gegen die Black Bears.
Benjamin Dornow, 21. November 2022
Statistik
ESC Dorfen 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 4-6 (1-2, 1-0, 2-4)
20. November 2022, 17:30 Uhr
Dr. Rudolf Stadion Dorfen
Zuschauer: 40
Aufstellungen:
ESC Dorfen 1b
Marek – Lönnig, F. Steierer, Rappolder, Pelkermüller (A), D. Steierer, Schlepp, Poplan – Cieslik, Pfenninger (A), Riedl, Brugger (C), Schreiner, Isaienko, Schumann
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner – Embacher, Steinmetz (A), Cera (A), Pinder, Schorr, Reisinger, Ziegelhöffer, Steer, Vinnytskyi
Tore:
0-1 Vinnytskyi (van gen Hassend, 2:33)
1-1 Schreiner (Isaienko, 16:52)
1-2 Ziegelhöffer (Killinger, 18:59)
2-2 Riedl (Schlepp, 23:27)
2-3 Schorr (Vinnytskyi, 45:22)
2-4 Killinger (Axtner, Ziegelhöffer, 48:11/PP1)
3-4 Schumann (Schreiner, 51:49)
4-4 Isaienko (Schreiner, Pelkermüller, 53:29/PP1)
4-5 Vinnytskyi (van gen Hassend, Ziegelhöffer, 58:32)
4-6 van gen Hassend (Steinmetz, Vinnytskyi, 59:51/ENG)
Schüsse:
ESC Dorfen 1b: 38
Münchner EK „Die Luchse“: 37
Strafminuten:
ESC Dorfen 1b: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10
Bilder
























Zurück in der Erfolgsspur – Luchse entscheiden ruppiges Spiel gegen Freising für sich
Es war ein hartes Stück Arbeit am gestrigen Freitagabend, doch nach sechzig intensiven Minuten konnten die Münchner Luchse die ersten drei Punkte im heimischen Weststadion feiern. Der MEK war gegen die Freising Black Bears mit 6-3 (1-1, 3-0, 2-2) erfolgreich.
Dem Regen getrotzt
Bevor es auf dem Eis losgehen konnte, gab es noch ein Hindernis aus dem Weg zu räumen. Die Spielfläche im Münchner Weststadion wies aufgrund der über den Tag verteilten Niederschläge eine dicke Wasserschicht auf, die beinahe zu einer Spielabsage geführt hätte. Die Luchse zeigten jedoch schon vor Anpfiff Zusammenhalt und Willen. Einige Spieler rund um Simon Klopstock und Alexander Killinger gingen mit Wasserschiebern aufs Eis und befreiten die Spielfläche gemeinsam vom Regenwasser. Nicht einmal die Natur würde die Landeshauptstädter am heutigen Tag stoppen können.
Sportlich waren es jedoch die Gäste, die am gestrigen Abend das erste Ausrufezeichen setzten. Die Anfangsphase gehörte den Bären, die sich schnell gefährliche Chancen erarbeiteten. Mit den Chancen kam auch das erste Überzahlspiel. Andreas Steer verabschiedete sich nach zwei Minuten auf die Strafbank und konnte nur zusehen, wie Freising mit einem Mann mehr auf dem Eis Puck und Gegner laufen ließ. Am Ende war es Philipp Aigner, der vorm Tor an den Puck kam und Luchsegoalie Jan Kumerics zum 0-1 überwinden konnte.
Nach dem Gegentor kamen die Münchner etwas besser ins Spiel. Tatsächlich konnten die Luchse mit ihrer ersten großen Chance des Abends direkt den Ausgleichstreffer erzielen. Die Reihe rund um die Rückkehrer Jannik Pinder und Raphael Cera, die den ganzen Abend über stark aufspielen sollte, zeichnete sich für den Ausgleichstreffer verantwortlich. Jannik hielt den Puck hinter dem Gästetor und bediente Raphi im hohen Slot. Der Münchner Flügelflitzer knallte die Scheibe direkt und flach auf das Tor von Johannes Sedlmeier, der bei dem gezielten Beinschuss der Münchner #16 keine Chance hatte. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer der Gäste stand es wieder 1-1.
Trotz des schnellen Ausgleichs waren es jedoch die Gäste, die im weiteren Verlauf des Drittels den Ton vorgaben. Die individuell stark besetzte Mannschaft rund um höherklassig erfahrene Spieler wie Nikolas Schünemann, Dimitri Kurnosow und Linus Bernau testete Jan Kumerics im Münchner Tor wieder und wieder. Der Luchsegoalie hielt jedoch stand, und wenn er geschlagen war, hatte er das Glück des tüchtigen. Gegen einen Schuss von Linus Bernau war Jan machtlos, doch der Schuss des letztjährigen Bayernligaspielers landete nicht im Netz, sondern am Pfosten. Die Mannschaften gingen also mit einem 1-1 Unentschieden in die Kabine.
Special Teams schlagen zu
Der zweite Abschnitt begann wie der erste – mit einer Strafzeit gegen den Münchner EK. Raphael Cera fand sich auf der Strafbank ein, und es machte sich die Sorge breit, dass der nächste Überzahltreffer der Gäste nicht zu lange auf sich warten lassen würde. Das Gegenteil sollte jedoch der Fall sein. Mit einem Mann weniger waren es die Luchse, die sich mehrere gute Chancen erspielten. Goalgetter Yehor Vinnytskyi sorgte mit einem Alleingang beinahe für den Führungstreffer, doch noch scheiterte er an Sedlmeier. Im zweiten Versuch war der Bärengoalie jedoch machtlos. Simon Klopstock konnte Ex-Luchs Nikolas Schünemann den Puck abluchsen, zog zwei Gegenspieler auf sich und leitete die Scheibe an Simon Langnickel weiter. Den Schuss vom Münchner Abwehrturm fälschte Yehor direkt vorm Tor unhaltbar ab und stellte auf 2-1 für die Heimmannschaft.
Das Spiel wurde nun körperlich intensiver. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, und zwischendurch mussten im Minutentakt Luchse vom Eis gebracht werden. Raphael Cera und Thomas Schottenhaml fingen sich saftige Bandenchecks ein und brauchten jeweils einige Minuten auf der Bank, um sich zu berappeln. Auf der Habenseite für die Münchner standen die resultierenden Überzahlspiele, die beide in Tore umgewandelt werden konnten.
Im ersten Powerplay war es Simon Klopstock, der den Puck im Tor unterbringen konnte. Mit einem Mann mehr auf dem Eis ist es meistens eine gute Idee, den gebürtigen Münchner schalten und walten zu lassen. So war es auch diesmal. Von einem gegnerischen Schlittschuh sprang der Puck auf den Schläger von Simon, der die Scheibe aufnahm, genau zielte und Sedlmeier mit einem unhaltbaren Schuss keine Chance ließ. Es war bereits das dritte Powerplaytor für den Münchner Assistenzkapitän. Knapp zwei Minuten später war es Simons alter und neuer Mannschaftskollege, der auf 4-1 erhöhte. Per Nachschuss erzielte Neuzugang Thomas Schottenhaml seinen ersten Treffer für seinen neuen Verein und sorgte in gleichem Maß für Begeisterung auf der Münchner Bank wie für Frust auf Seiten der Gäste.
Die restlichen zehn Minuten des zweiten Abschnitts waren geprägt von einigen Nickligkeiten und weiter offensiv nach vorne spielenden Münchnern. Beide Mannschaften bewegten sich mehrfach an der Grenze des Erlaubten, doch nach eindringlichen Worten des Schiedsrichtergespanns nahmen die Nickligkeiten auf beiden Seiten ab. Spielerisch setzten sich die Luchse häufig im gegnerischen Drittel fest, schafften es allerdings nicht, noch einen weiteren Treffer zu erzielen. Auch die sich im Gegenzug häufig bietenden Konterchancen der Bären konnten stets vereitelt werden. Somit endeten die zweiten zwanzig Minuten mit einem Spielstand von 4-1.
Das Comeback früh erstickt
Wollten die Freisinger an diesem Abend noch etwas erreichen, würden sie nun schnell einen Anschlusstreffer erzielen müssen. Tatsächlich gelang den Gästen dieses Vorhaben innerhalb kürzester Zeit. Die Luchse machten sich das Leben im letzten Drittel selbst schwerer als nötig, indem sie fünf Strafen kassierten und fünf Mal Unterzahl spielen mussten. Gleich die erste Überzahlsituation nutzte Philipp Aigner aus, um die Black Bears auf zwei Treffer heranzurücken. Der Doppeltorschütze ließ seine Mannschaft sowie die Luchse mit einem lauten Jubelschrei wissen, dass das letzte Drittel kein Selbstläufer für den MEK werden würde.
Wie so oft an diesem Abend fackelten die Luchse nicht lange, ehe sie die richtige Antwort gaben. Vier Minuten nach dem Anschlusstreffer spielte Daniel Embacher seinen Mitspieler Jannik Pinder im Slot an. Dem Münchner Kindl in der Nähe des Tores freie Hand zu lassen, ist selten eine gute Idee. Jannik blieb eiskalt und stellte den Drei-Tore-Vorsprung sofort wieder her.
Das fünfte Tor war beruhigend, und als die Luchse wenige Minuten später das halbe Dutzend vollmachten, glaubten nur noch die kühnsten Optimisten auf Seiten der Gäste an eine Wende. Yehor Vinnytskyi verzückte die Besucher im Weststadion mit einer seiner patentierten Einzelaktionen. Der Ukrainer entwischte seinen Bewachern, verlud im Eins-auf-Null Gästegoalie Sedlmeier, und klemmte die Scheibe mit der Rückhand unter die Latte. Yehor verlieh dem Münchner Spiel mit zwei äußerst eleganten Toren einmal mehr höherklassigen Flair!
Bevor die Luchse jedoch drei Punkte feiern konnten, galt es noch, die letzten zehn Minuten zu überstehen. Tatsächlich hatten die Gäste direkt nach dem 6-2 eine goldene Gelegenheit, die Lücke zu schließen. Nach zwei direkt aufeinanderfolgenden Strafen gegen die Münchner agierten die Bären fast zwei Minuten lang in doppelter Überzahl. Die aufopferungsvoll kämpfende Münchner Unterzahlformation ließ in dieser Phase jedoch keinen einzigen Torschuss zu und erstickten sämtliche Comeback-Ambitionen der Gäste somit im Keim. Dass Linus Bernau gut eine Minute vor Abpfiff noch auf 6-3 verkürzen konnte, war zwar über das Spiel gesehen verdient, doch aus Sicht der Luchse glücklicherweise nur noch Ergebniskosmetik.
Kampf, Timing und Special Teams
Am vergangenen Abend haben die Luchse erneut unbändigen Willen bewiesen. Vom gemeinsamen Reinigen der Eisfläche vor Anpfiff bis zum Überstehen der fünf Unterzahlsituationen im letzten Drittel zeigten die Münchner vollen Zusammenhalt und Kampf für jeden Mitspieler. Außerdem schlugen die Münchner Special Teams mit zwei Toren in Überzahl und einem Shorthander stets zum richtigen Zeitpunkt zu.
Während es schwer ist, nach einer solch starken Mannschaftsleistung einzelne Luchse hervorzuheben, freuen wir uns besonders für einen unserer Angreifer. Neuzugang Thomas Schottenhaml konnte gestern sein erstes Tor im neuen Trikot erzielen, und dann war es auch noch ein Game Winning Goal!
Gute Besserung, Daniel und Thomas!
Unglücklicherweise hat das Verletzungspech beim MEK zugeschlagen. Zwei Neuluchse werden den Münchnern zumindest für das morgige Spiel in Dorfen fehlen. Daniel Berthe musste das Spiel im zweiten Drittel verletzungsbedingt verlassen und konnte nur noch zuschauen. Siegtorschütze Thomas Schottenhaml konnte das Match noch beenden, doch auch er wird morgen in Dorfen vorsichtshalber aussetzen. Wir wünschen unseren beiden Stürmern gute Besserung und hoffen auf eine schnelle Genesung!
Ausblick
Den Luchsen bleibt wenig Zeit, um sich auf ihrem Erfolg auszuruhen. Schon am morgigen Sonntag sind die Münchner beim ESC Dorfen 1b gefordert. Über Support im Gästeblock würden wir uns freuen!
Benjamin Dornow, 19. November 2022
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – SE Freising Black Bears 6-3 (1-1, 3-0, 2-2)
18. November 2022, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Hnat, Axtner – Embacher, Steinmetz, Cera (A), Berthe, Pinder, Schorr, Reisinger, Ziegelhöffer, Klopstock (A), Steer, Vinnytskyi, Schottenhaml
SE Freising Black Bears
Sedlmeier, Wagner – Lieser, Sakinger, Lindner, Heilmaier, P. Schünemann, Schorr – Kammermeier (A), Aigner (A), Bochnak, Bernau, Schmidt, Hamza, Stippl, N. Schünemann, Lutschnikov, Kurnosow (C), Wöhler
Tore:
0-1 Aigner (Bernau, Kurnosow, 4:09/PP1)
1-1 Cera (Pinder, Embacher, 6:37)
2-1 Vinnytskyi (Langnickel, Klopstock, 23:20/SH1)
3-1 Klopstock (kein Assist, 28:07/PP1)
4-1 Schottenhaml (Pinder, Ziegelhöffer, 29:43/PP1)
4-2 Aigner (kein Assist, 44:34/PP1)
5-2 Pinder (Embacher, 48:42)
6-2 Vinnytskyi (Langnickel, 50:36)
6-3 Bernau (kein Assist, 58:28)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 29
SE Freising Black Bears: 43
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 22
SE Freising Black Bears: 14
Bilder


































Luchse erstmals doppelt gefordert – MEK trifft auf Freising und Dorfen
Nach einem spannenden Spitzenspiel im Münchner Weststadion sind die Münchner Luchse am kommenden Wochenende zwei Mal im Einsatz. Am Freitag geht es im heimischen Weststadion gegen die Black Bears Freising, ehe die Landeshauptstädter das Wochenende mit einem Auswärtsspiel in Dorfen abschließen.
Den ersten Rückschlag überwinden
Nach zwei guten Testspielen und zwei Auftaktsiegen mussten die Luchse in dieser Woche erstmals mit einer bitteren Niederlage umgehen. Gegen den ESV Gebensbach wäre es alles andere als unmöglich gewesen, einen Punkt mitzunehmen, doch ein schwaches zweites Drittel und zwei weitere Gegentreffer in den ersten Minuten des finalen Abschnitts machte die Hoffnungen der Münchner auf einen Punktgewinn zunichte.
Nun gilt es, diesen Rückschlag so schnell wie möglich zu verarbeiten. Im Montagstraining zeigten sich die Luchse bereits fokussiert und dafür bereit, sich die Punkte am kommenden Wochenende nicht nehmen zu lassen. Für die Münchner wird es das erste Doppelwochenende des Jahres sein, sodass es auch auf die Kräfte ankommen wird. Dies sollte bei den Jungs von Tobi Knallinger jedoch auch in dieser Saison und insbesondere zu diesem Zeitpunkt kein Problem sein. Der Kader ist voll, und bis auf die noch verletzten Konrad Böhner und Christopher Langer sind alle Luchse einsatzbereit und werden dementsprechend am Wochenende ihre Minuten bekommen. Es ist also zu erwarten, dass die Landeshauptstädter an beiden Spieltagen alles in die Waagschale werfen können. Gegen beide Gegner ist das auch notwendig, wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Die Gegner am Wochenende
Die Black Bears Freising sind zurück in der bayrischen Bezirksliga. Nach sechs Jahren in der fünftklassigen Landesliga tritt die Mannschaft aus der Studentenstadt im Norden Münchens wieder eine Klasse tiefer an. Sportlich hatten die Jungs von Ex-Profi Nils Hanfstingl im Vorjahr eigentlich die Klasse gehalten. Selbst wenn der Abstieg nicht ausgesetzt worden wäre, beendeten die Bären die Abstiegsrunde auf dem dritten Platz und konnten den sportlichen Abstieg somit vermeiden. Der Verein wollte sich jedoch einen Neuaufbau starten, der in der Landesliga so nicht möglich gewesen wäre. Deshalb wurde im Sommer beschlossen, sich in die Bezirksliga zurückzuziehen.
Nach fünf Spielen kann man als ein erstes Fazit sagen, dass die Freisinger bisher die Erwartungen erfüllen. Die Spiele, die gewonnen werden sollten, können die Black Bears überzeugend für sich entscheiden. Und auch mit der Spitzengruppe der Liga kann mitgehalten werden. Gegen Aich und Königsbrunn setzte es zwar insgesamt zwei Niederlagen, doch diese waren alles andere als deutlich. In der Endabrechnung wird mit der Mannschaft rund um Veteran Dimitri Kurnosow also definitiv im oberen Tabellendrittel zu rechnen sein.
Am anderen Ende der Tabelle steht aktuell der Sonntagsgegner der Luchse. Der ESC Dorfen 1b hatte wahrlich einen Saisonstart zum Vergessen. Sechs Spiele, null Punkte und ein Torverhältnis von -22 sprechen bisher eine deutliche Sprache – es ist noch nicht das Jahr der Dorfener. Wer jedoch den Fehler macht, die Mannschaft rund um dem slowakischen Zauberer Daniel Pamula zu unterschätzen, wird am Ende mit Punkten dafür bezahlen. Die Eispiraten-Reserve hat einige talentierte Spieler im Kader, und mit der ein oder anderen Verstärkung aus der ersten Mannschaft kann der Tabellenletzte auch Auftritte im Stil einer Spitzenmannschaft hinlegen. Außerdem ist eines über Serien bestens bekannt. Sie existieren, um gebrochen zu werden. Die erste Chance auf Punkte haben die Dorfener am Samstag gegen den EC Pfaffenhofen 1b. Selbst wenn es an diesem Abend noch nicht klappen sollte, werden die Eispiraten gegen die Luchse nur noch motivierter sein, die Durststecke im eigenen Stadion endlich zu beenden.
Augen auf…
…gegnerische alte Freunde
Wenn es am Freitag gegen die Black Bears Freising geht, ist es alles andere als ein normales Pflichtspiel für die Luchse. Viele Spieler aus dem Freisinger Kader haben mehrere Jahre beim Münchner EK gespielt. Daniel Schmidt, Florian Bochnak sowie die Brüder Nikolas und Philip Schünemann gingen mehrere Jahre für den MEK aufs Eis. Andersherum verhält es sich bei Theodor Ziegelhöffer. Der Neuluchs trat im Vorjahr noch in der Landesliga für die Black Bears an. Außerdem trifft Marius Schorr im Geschwisterduell auf seinen Bruder Simon Schorr, und Christian Steinmetz trifft mit Vincenz Stegner auf einen seiner Inlinehockey-Kollegen.
…undankbare Pflaster
Die Luchse dürften mittlerweile gestrichen die Nase voll von dem Dr. Rudolf Stadion in Dorfen haben. Die letzten sechs Auswärtsspiele im Münchner Osten endeten stets mit einer Niederlage, sei es gegen den ESV Gebensbach oder gegen den ESC Dorfen 1b. Die Landeshauptstädter werden fokussiert vorgehen müssen, um es bei dem halben Dutzend zu belassen.
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
Black Bears Freising: 5 Spiele | 9 Punkte | 24-18 Tore | Platz 4
ESC Dorfen 1b: 6 Spiele | 0 Punkte | 20-42 Tore | Platz 10
Münchner EK: 3 Spiele | 6 Punkte | 15-13 Tore | Platz 5
Letzte Ergebnisse MEK vs Freising
24.09.2021: Black Bears Freising – Münchner EK 3-1 [Testspiel] (-> Spielbericht)
Letzte Ergebnisse MEK vs Dorfen 1b
08.01.2022: ESC Dorfen 1b – Münchner EK 5-3 (-> Spielbericht)
04.12.2021: Münchner EK – ESC Dorfen 1b 3-2 (-> Spielbericht)
16.10.2021: ESC Dorfen 1b – Münchner EK 10-3 [Testspiel] (-> Spielbericht)
05.10.2019: ESC Dorfen 1b – Münchner EK 1-0 SO [Testspiel] (-> Spielbericht)
Neues aus dem Luchsrudel
So schnell kann es gehen. Nach einer Woche Pause wird Raphael Cera den Luchsen am kommenden Wochenende wieder zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf deine Rückkehr aufs Eis, Raphi!
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen die Black Bears Freising am Freitag, dem 18. November 2022, beginnt um 19:30 Uhr im Weststadion München. Der Eintritt ist wie immer frei!
Das Spiel beim ESC Dorfen 1b am Sonntag, dem 20. November 2022, beginnt um 17:30 Uhr im Dr. Rudolf-Stadion Dorfen.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden. Wir freuen uns besonders über jeden Besucher, der die Luchse am Wochenende begleitet!
Benjamin Dornow, 16. November 2022
Zu spät aufgewacht – Luchse scheitern denkbar knapp an Gebensbach
Eines sind die bisherigen Pflichtspiele des Münchner EK auf jeden Fall – spannend bis zum Schluss. Auch gegen den Top2-Kandidaten ESV Gebensbach war es spannend bis zum Schlusspfiff. Leider kam eine furiose Aufholjagd der Luchse ein klein wenig zu spät, und die Gäste konnten mit einem 6-7 Auswärtserfolg die Punkte mit nach Hause nehmen.
Pirouette kontert frühen Rückstand
Während der ESV Gebensbach am Vortag ein hartes Spiel gegen den EV Königsbrunn hatte, gingen die Landeshauptstädter ausgeruht und mit vier Reihen in die Begegnung. Zu Spielbeginn merkte man den Gästen allerdings keinerlei Erschöpfung vom Vortag an. Die erste Großchance des Spiels gehörte dem früheren Luchs Florian Sonnengruber, der sich bereits in der Vergangenheit mit wichtigen Toren gegen seinen Ex-Verein als MEK-Killer erwiesen hat. In der 3. Minute bekam Sonnengruber den Puck bei einem Zwei-auf-Eins perfekt aufgelegt, doch Jan Kumerics machte sich im Münchner Tor lang und konnte den ersten Treffer des Abends mit einer Glanzparade vorerst verhindern.
Lange dauerte es jedoch nicht mehr, ehe die Gäste das erste von insgesamt dreizehn Toren an diesem Abend erzielten. Im ersten Versuch klirrte der Puck noch gegen den Pfosten, doch Rudolf Mayer nahm den zweiten Versuch auf, legte zu Nicholas Emmendorfer ab, und der designierte Torjäger des ESV netzte zum 0-1 ein. Gerade das, was die Luchse eigentlich verhindern wollten, trat ein – eine frühe Führung der Gastgeber.
Lange lumpen ließen sich die Landeshauptstädter davon allerdings nicht. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer nahm Neu-Luchs Theodor Ziegelhöffer einem der Gäste den Puck ab, lief allein auf Sebastian Pfeuffer zu und ließ dem früheren Oberliga-Goalie im Eins-gegen-Eins keine Chance. 1-1, alles auf Anfang.
In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes, kampfintensives, allerdings dennoch chancenarmes Spiel. Die Mannschaften versuchten, sich gegenseitig nach außen zu drängen, und die Zweikämpfe wurden deutlich intensiver. Es dauerte weitere zehn Minuten, bis der nächste Treffer fallen sollte, und auch dieser war definitiv sehenswert. Simon Klopstock chippte einen hüfthohen Pass zu Marius Schorr, der problemlos als ‚optimistisch‘ bezeichnet werden könnte. Kein Problem für Marius – der Münchner Stürmer stoppte den Puck mit seinem Oberkörper und brachte ihn während einer eleganten Drehung unter Kontrolle, mit der er gleichzeitig seine Begleiter abschütteln konnte. Nun befand sich Marius zusammen mit Yehor Vinnytskyi auf dem Weg in Richtung Pfeuffer, und der puckführende Luchs mit der Rückennummer 41 tat das einzig richtige. Per Querpass bediente er Yehor, und der ukrainische Stürmer versenkte die Scheibe zur 2-1 im Netz. Dank des Treffers vier Minuten vor der Pausensirene gingen die Luchse mit einer Führung in die Kabine.
Effiziente Gäste ziehen davon
Die Anfangsoffensive der Gäste wurde überstanden und man konnte sich sogar die Führung erspielen – eigentlich hätten die Luchse mit viel Dampf und Selbstbewusstsein ins zweite Drittel gehen müssen. Es waren allerdings die Gäste, die das Spiel im zweiten Abschnitt an sich rissen. Gut drei Minuten nach Wiederanpfiff war das Spiel schon wieder ausgeglichen. Lukas Piller war es, der den Münchnern eine kalte Dusche verpasste, und mit seinem Tor zum 2-2 das Spiel wieder von vorne losgehen lassen ließ.
Dieser Gegentreffer traf die Luchse härter als das erste Tor ihrer Gegner. Die Münchner verloren in der Folgezeit den Faden und überließen Gebensbach mehr und mehr die Kontrolle. Trotz des Spiels am Vortag setzte der ESV ein physisches Zeichen nach dem anderen, und die Luchse konnten weder spielerisch noch körperlich antworten. In der 32. Minute passierte schließlich, was sich lange ankündigte, und die Gäste gingen wieder in Führung. Erneut war es Nicholas Emmendorfer, der seiner Mannschaft einen Vorsprung verschaffte. Erneut hielt die Ein-Tore-Führung nicht lange, doch leider war es diesmal der ESV, der direkt nachlegte. Keine Minute nach dem Treffer von Emmendorfer erhöhte Philipp Pfahler auf 2-4 und verschaffte seinen Mannen damit etwas mehr Luft zum Atmen.
Kurz nach dem Rückstand erarbeiteten sich die Luchse ein Überzahlspiel und konnten den Rückstand dank eines kuriosen Treffers schnell halbieren. Simon Klopstock hämmerte die Scheibe in Richtung Gebensbacher Gehäuse, doch sein Schuss wurde in den Himmel abgeblockt. Auf der leicht vernebelten Spielfläche konnten weder Spieler noch Schiedsrichter die Scheibe lokalisieren, mit einer Ausnahme. Der Puck fiel Simon Langnickel vor die Füße, und da sich von den restlichen Akteuren niemand rührte, hatte der Münchner Abwehrturm ein recht leichtes Spiel damit, den Puck ohne jegliche Gegenwehr in das leere Tor zu chippen.
Hätten es die Luchse mit diesem einen Treffer Rückstand in die Drittelpause geschafft, wären sie nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Allerdings hatten die Gäste noch einen Treffer in Petto. Neunzig Sekunden vor der Pausensirene setzte Christoph Pfahler aus einem unmöglichen Winkel zum Schuss an und konnte mithilfe des Innenpfostens den Puck an Jan Kumerics vorbeiwickeln. Vier von insgesamt sechs Torschüssen des ESV landeten im zweiten Abschnitt im Tor – Brutale Effizienz.
Aufholjagd scheitert denkbar knapp
Die Luchse hatten in den letzten Wochen bereits gezeigt, dass sie auch im letzten Drittel noch Rückstände überwinden und Spiele drehen können. Am vergangenen Samstag war den Münchnern das Glück jedoch alles andere als hold, und so ging auch der Start ins letzte Drittel gehörig in die Hose. Keine Minute nach Wiederanpfiff gerieten die Gastgeber in Unterzahl, und Gebensbach nutzte die Überzahlsituation eiskalt aus. Jonas Weindl stellte auf 3-6, und nun roch es nach Vorentscheidung im Münchner Westen. Als dann von allen Spielern ausgerechnet Ex-Luchs Florian Sonnengruber den Puck zum 3-7 in die Maschen donnerte, bestand kaum mehr ein Zweifel am Erfolg der Gastgeber.
Wie in den restlichen bisherigen Spielen, weigerten sich die Luchse allerdings auch an diesem Abend, einfach aufzugeben und die Zeit ablaufen zu lassen. Ein krachender Bandencheck von Andy Steer, der zunächst eher nach einem Resultat des wenig zufriedenstellenden Zwischenstandes aussah, sorgte zunächst weniger für ein Aufbäumen der Münchner als für hitzige Diskussionen über das Strafmaß. Das erste sportliche Zeichen setzte kurz darauf Alex van gen Hassend. In Überzahl hatte der Langzeitluchs den Anschlusstreffer auf dem Schläger, allerdings visierte er lediglich den Pfosten an.
Nach dem letzten Seitenwechsel im offenen Weststadion flammte endgültig ein wenig Hoffnung auf der Münchner Bank auf. Yehor Vinnytskyi zeigte einmal mehr sein feines Händchen, schüttelte mit einer sehenswerten Einzelaktion seine Bewacher ab und ließ Gästegoalie Pfeuffer im Abschluss keine Chance. Gut sechs Minuten vor Ende fehlten nur noch drei Treffer. Das erste Gegentor ließ die Gäste eventuell noch kalt, doch weitere vier Minuten später wurde die Nervosität auf der gegnerischen Bank etwas deutlicher wahrnehmbar. Erneut war es Yehor, der sich ein Herz nahm, und in äußerst ähnlicher Manier zu seinem letzten Treffer Gegenspieler wie Torhüter alt aussehen ließ und den Puck im Tor unterbrachte. In der 57. Minute waren es nur noch zwei Tore, und nun spielten nur noch die Luchse.
Die Gäste beschränkten sich nun darauf, die Scheibe tief zu spielen, und konnten sich häufig nur noch mit Mitteln am Rande des Erlaubten wehren. Als diese Grenze in der 58. Minute von Christoph Pfahler überschritten wurde und die Luchse ein letztes Überzahlspiel bekamen, riskierte Coach Tobi Knallinger alles und nahm den für Jan Kumerics eingewechselten Goalie Jens Berger zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Gastgeber schnürten den ESV im eigenen Drittel ein und hatten noch einige gute Gelegenheiten, unter anderem den zweiten Pfostenschuss von Alex van gen Hassend. Das letzte Tor der Luchse kam jedoch leider zu spät. Theodor Ziegelhöffer drückte einen Nachschuss in der vorletzten Sekunde des Spiels über die Linie, doch mit nur einer Sekunde Zeit für den Ausgleich war das sechste Tor der Münchner zwar nicht unverdient, doch leider nur noch Ergebniskosmetik
Eine Niederlage, die dennoch Mut macht
Die Luchse leisteten sich wie in ihren ersten beiden Pflichtspielen ein eher mäßiges Drittel, doch diesmal reichte eine gute Leistung in den beiden anderen Abschnitten nicht aus, um das Spiel noch zu drehen. Dennoch sollten die Münchner ihre Köpfe nicht zu lange hängen lassen. Die Landeshauptstädter haben gezeigt, dass sie auch mit der Spitzengruppe der Liga mithalten können, und mit etwas mehr Glück hätte auch durchaus der nächste Punktgewinn gelingen können. Außerdem zeigten sich Yehor Vinnytskyi, Simon Klopstock und Theodor Ziegelhöffer erneut in bestechender Frühform und schafften es beinahe, das Spiel im Alleingang noch zu drehen. Die Fähigkeit, auch gegen die Spitzengruppe zu bestehen, wird gleich am kommenden Wochenende erneut getestet – vielleicht diesmal mit etwas mehr Fortüne!
Ausblick
Am kommenden Wochenende sind die Luchse doppelt im Einsatz. Zunächst sind am Freitag, dem 18. November, die Black Bears Freising im Münchner Weststadion zu Gast. Am Sonntag beenden die Landeshauptstädter das Wochenende mit einem Auswärtsspiel beim ESC Dorfen 1b. Die Mannschaft hofft auf regen Besuch am Freitag sowie den ein oder anderen Fan im Gästeblock am Sonntag!
Benjamin Dornow, 14. November 2022
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach 6-7 (2-1, 1-4, 3-2)
12. November 2022, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – van gen Hassend, Killinger (C), Langnickel, Schafroth, Schmidt, Hnat, Axtner – Listl, Embacher, Steinmetz, Schorr (A), Reisinger, Tahedl, Ziegelhöffer, Klopstock (A), Steer, Vinnytskyi, Schottenhaml
ESV Gebensbach
Pfeuffer, Hammerlindl – Mayer (C), Neumayr, Hobmaier, Laschütza, Reiter (A), Kerscher – Weindl, Piller, Beham, P. Pfahler, Sonnengruber, Samanski, Panthaler, C. Pfahler, Emmendorfer (A)
Tore:
0-1 Emmendorfer (Mayer, 4:44)
1-1 Ziegelhöffer (kein Assist, 6:43)
2-1 Vinnytskyi (Schorr, Klopstock, 16:27)
2-2 Piller (Beham, 23:27)
2-3 Emmendorfer (Samanski, Piller, 32:12)
2-4 P. Pfahler (Weindl, 33:07)
3-4 Langnickel (Klopstock, Vinnytskyi, 34:25/PP1)
3-5 C. Pfahler (Neumayr, 38:33)
3-6 Weindl (kein Assist, 41:23/PP1)
3-7 Sonnengruber (Weindl, 44:25)
4-7 Vinnytskyi (Langnickel, Klopstock, 53:22)
5-7 Vinnytskyi (Schorr, van gen Hassend, 57:05)
6-7 Ziegelhöffer (Axtner, Klopstock, 59:59/PP1)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 30
ESV Gebensbach: 27
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 10
ESV Gebensbach: 12





























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