Torreicher Saisonausklang – Luchse verabschieden sich in die Sommerpause
Nach einer starken Bezirksliga-Hauptrunde ließen die Münchner Luchse am vergangenen Freitag die Saison 2021/22 zusammen mit der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg ausklingen. Ein zu allen Zeitpunkten fair geführtes Freundschaftsspiel endete mit einem 9-2 Erfolg für die Löwen-Reserve.
Ein kleiner Trupp für die letzte Reise
Leider waren nicht alle Luchse bei dem kurzfristig vereinbarten Abschlussspiel mit von der Partie. Insgesamt 13 Spieler machten sich auf den Weg nach Waldkraiburg, um noch ein letztes Mal für den MEK die Eisfläche zu betreten. Die anwesenden Münchner freuten sich auf ein munteres Scheiberln unter Wettkampfbedingungen, teilweise in ungewohnten Positionen. So lief Kapitän Alexander Killinger als Flügelstürmer auf, Christian Steinmetz spielte erstmals seit langem auf seiner ursprünglichen Position in der Abwehr, und einige der Münchner Flügelstürmer bekamen Spielpraxis auf der Centerposition.
Auf dem Eis geschah genau das, was man von einem Freundschaftsspiel nach Saisonende erwarten konnte. Zwei Teams hatten nach größtenteils erfolgreichen Pflichtspielen sichtbar Spaß am Spiel und genossen ihren letzten Eiszeiten des Jahres. Die Gastgeber konnten mit einer langen Bank eine etwas höhere Schlagzahl gehen und machten zu Spielbeginn mehr Druck. Folgerichtig waren es die Löwen, die in der dritten Minute in Führung gingen. Sebastian Mair unter den Eggen konnte ein Zuspiel von Fabio Greimel zielsicher zum 1-0 verwerten.
Die Luchse ließen sich nicht beirren und spielten weiter munter mit. Viel zwingendes wollte zunächst nicht herausspringen, doch in der 12. Minute schafften es auch die Münchner auf die Anzeigetafel. Daniel Embacher schickte den Sturmpraktikanten Alex Killinger auf die Reise, der sich offenbar für mehr Minuten im Sturm bewerben wollte. Der Münchner Kapitän entwischte seinen Gegenspielern, hatte nur noch Torhüter Tobias Sickinger vor sich und versenkte den Puck im Eins gegen Eins hoch im Eck. Ein Flügelflitzer bedient den antrittsschnellen Abwehrkoloss, der im Alleingang den Torhüter vernascht – ein klarer Fall von vertauschten Rollen.
Eine Weile lang sah es so aus, als könnten die Münchner mit dem Unentschieden in die Pause gehen, doch in der Schlussphase des ersten Drittels drehten die Gastgeber nochmal auf. Dabei konnten sie nicht nur die Führung wiederherstellen, sondern diese auch noch ausbauen. Zunächst erzielte Niclas Hundseder in der 17. Minute das 2-1. Eine gute Minute später war es Josef Huber, der für den Pausenstand von 3-1 sorgte.
Frühe Vorentscheidung durch konsequente Gastgeber
Auch der zweite Abschnitt bot ein munteres auf und ab, allerdings mit Vorteil Waldkraiburg. Die „Oansbee“ hatte mit der Führung im Rücken sichtbar Spaß am Spiel und Lust auf weitere Tore. Die Luchse spielten zwar weiter munter mit, verteidigten den Torraum allerdings nicht mehr so konsequent wie noch einige Wochen zuvor in der Hauptrunde. Vor allem Nachschüsse waren im zweiten Drittel ein großes Problem für die Gäste, denn die Löwen ware beim Ausnutzen zweiter Chancen an diesem Abend gnadenlos effektiv. Es handelte sich bei fast jedem der übrigen 1b-Treffer um einen versenkten Rebound.
Gut drei Minuten nach Wiederanpfiff stellte Josef Huber auf 4-1. Weitere drei Minuten später war Georg Biller, beim vierten Treffer noch Assistent, erfolgreich. Nach dem fünften Tor dauerte es eine Weile bis zum nächsten Treffer, doch vor der zweiten Pause sollte es noch zwei Mal hinter Jan Kumerics klingeln. Philipp Nietsche erhöhte in der 34. Minute auf 6-1, und Kapitän Fabio Greimel erzielte drei Minuten vor dem Pausentee das 7-1.
Die Landeshauptstädter waren weiterhin bemüht, schafften es allerdings nicht, ausreichend gefährlich vor das Tor zu kommen. Das Schussverhältnis von Zwanzig zu Zehn für die Gastgeber sprach eine deutliche Sprache. Dennoch ließen sich die Luchse nicht entmutigen und gingen mit dem Vorsatz, das Ergebnis noch etwas angenehmer zu gestalten, in die Kabine.
Versöhnlicher Abschluss eines fairen Freundschaftsspiels
Dieses Vorhaben der Münchner erlitt früh einen kleinen Rückschlag. In der 45. Minute kurvte Christian Wohland in das Drittel der Luchse und ließ einen mächtigen Hammer los, der unhaltbar hinter Jan Kumerics zum 8-1 einschlug. Der achte Treffer wirkte als kleiner Weckruf, schließlich sollte trotz des freundschaftlichen Charakters des Spiels zumindest eine zweistellige Niederlage vermieden werden.
Die Gäste erspielten sich nun gute Chancen, es fehlte jedoch weiter die letzte Konsequenz. Die vielversprechendste dieser Gelegenheiten hatte Marius Schorr, der jedoch im Mann gegen Mann an Goalie Sickinger scheiterte. In einem Überzahlspiel acht Minuten vor Abpfiff nutzte Verteidiger Dominik Hnat einen guten Screen vor Sickinger und zog von der blauen Linie ab, doch Sickinger fischte den Puck trotz verdeckter Sicht sehenswert aus der Luft. Es wollte einfach nichts klappen bei den Luchsen.
Kurz nach Ablauf des Powerplays belohnten sich die Münchner dann doch noch. Alex van gen Hassend scheiterte im ersten Versuch noch an Tobias Sickinger, doch nach einem kurzen Gewühl sicherte sich Daniel Embacher den Rebound und erzielte per Nachschuss den zweiten Münchner Treffer des Abends. Leider war die Messe damit noch nicht gelesen, denn die Gastgeber stellten eine halbe Minute nach dem Anschlusstreffer durch das zweite Tor von Philipp Nietsche den alten Abstand wieder her. Ein zehntes Tor war den Löwen allerdings nicht vergönnt und wurde den Luchsen erspart, sodass dieses fair geführte Freundschaftsspiel mit einem 9-2 für die Löwen-Reserve endete.
Danke für eine einmalige Saison!
Trotz des doch etwas deutlichen Ergebnisses in Waldkraiburg sollte der Blick auf das große Ganze dieses einmaligen Eishockeywinters nicht getrübt werden. Die Luchse haben die erfolgreichste Saison seit dem Jahr 2016 hinter sich und sind in einer mit Herausforderungen und Zerreißproben gespickten Pandemiezeit als Mannschaft nur noch mehr zusammengewachsen. Deshalb sind diese letzten Zeilen den Münchner Spielern, unserem Trainer, dem Staff sowie unseren treuen Unterstützern und Fans gewidmet. Ihr habt diese Reise ermöglicht, und euch gilt ein riesiger Dank für die starken Leistungen auf dem Eis, die Arbeit abseits der Spielfläche und die Unterstützung auf der Tribüne. Wir hoffen auf ein Wiedersehen im Herbst 2022!
Ausblick
Die Münchner Luchse verabschieden sich nun in die Sommerpause. Wir wünschen euch allen sonnige Monate und halten euch über alle Neuigkeiten rund um den MEK und die Saison 2022/23 selbstverständlich auf dem Laufenden!
Benjamin Dornow, 22. März 2022
Statistik
EHC Waldkraiburg 1b – Münchner EK „Die Luchse“
11. März 2022, 20:00 Uhr
Raiffeisenbank-Arena Waldkraiburg
Zuschauer: k.A.
Aufstellungen:
EHC Waldkraiburg 1b
Sickinger, Velkoski – Imiolek (A), Meinicke, Einzinger, Wohland, Jadi – Mair unter den Eggen, Huber, Biller, Molter, Hundseder, Nietsche, Greimel (C), Jakob (A)
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics – van gen Hassend (A), Steinmetz, Killinger (C), Schmidt, Hnat – Wetterich, Embacher, Cera (A), Schorr, Reisinger, Langer, Nagl
Tore:
1-0 Mair unter den Eggen (Greimel, 2:56)
1-1 Killinger (Embacher, Nagl, 11:24)
2-1 Hundseder (Jakob, Molter, 16:50)
3-1 Huber (Mair unter den Eggen, Wohland, 18:11)
4-1 Huber (Biller, Imiolek, 23:06)
5-1 Biller (Wohland, Huber, 26:12)
6-1 Nietsche (Hundseder, Mair unter den Eggen, 33:32)
7-1 Greimel (Mair unter den Eggen, Imiolek, 37:02)
8-1 Wohland (Meinicke, Huber, 44:50)
8-2 Embacher (van gen Hassend, Cera, 53:26)
9-2 Nietsche (Greimel, Molter, 54:03)
Schüsse:
EHC Waldkraiburg 1b: 36
Münchner EK „Die Luchse“: 31
Strafminuten:
EHC Waldkraiburg 1b: 6
Münchner EK „Die Luchse“: 4
Bilder









Freundschaftsspiel vorm Abtauen – Luchse fahren nach Waldkraiburg
Bevor sich der Münchner EK in die Sommerpause verabschiedet, geht es noch ein letztes Mal gemeinsam aufs Eis. Die Luchse bestreiten ein Freundschaftsspiel bei der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg.
Noch ein bisschen mehr genießen
Spätestens seit dem krönenden Abschlussieg gegen die Dachau Woodpeckers kann man beim MEK von einer mehr als gelungenen Saison sprechen. In einem schwierigen Winter haben die Luchse zusammengehalten und dem Verein das sportlich beste Ergebnis seit sechs Jahren beschert. Dieses starke Resultat ist nicht nur auf gute Arbeit auf dem Eis und hinter der Bande zurückzuführen, sondern spricht auch für Charakter und Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Das Luchsrudel liefert gute Resultate und hat dabei zusammen Spaß. Als sich also die Möglichkeit ergeben hat, noch ein letztes Mal gemeinsam aufs Eis zu gehen, mussten die Verantwortlichen der Landeshauptstädter nicht lange nachdenken und stellten ein letztes Freundschaftsspiel auf die Beine. Das Angebot hierzu kam von der Mannschaft, gegen die die Reise des diesjährigen Luchsrudels im Herbst begann.
Der Gegner am Wochenende
Nach der längsten Sommerpause der Bezirksliga-Geschichte freuten sich die Münchner im September 2021 darauf, endlich wieder ein Spiel zu bestreiten. Der Gegner damals wie heute – der EHC Waldkraiburg 1b. Die Löwen-Reserve musste in der starken BZL-Gruppe 3 antreten und konnte mit dem vierten Platz ein sehr respektables Ergebnis erzielen. Vor dem EHC landeten lediglich der ungeschlagene Aufsteiger aus Ottobrunn, das Top-Team aus Inzell sowie der EV Berchtesgaden, der unter der Saison immerhin 10 Spiele in Serie gewinnen konnte. Dabei zeigte Martin Hagemeister, dass er auch mit seinen mittlerweile 43 Jahren noch eine Bezirksliga-Mannschaft anführen konnte. Der Veteran mit langjähriger Bayernliga-Erfahrung war mit 16 Punkten Topscorer der Waldkraiburger Mannschaft.
Die erste Begegnung zwischen EHC und MEK ging deutlich an die Löwen. Die Gastgeber schickten die Luchse mit einer 5-0 Schlappe im Gepäck zurück nach Hause. Mit Sicherheit wollen die Münchner im zweiten Match zumindest ein Tor schießen und im Optimalfall einen letzten Sieg feiern. Eines wird diese Begegnung jedoch mit dem ersten Spiel gemeinsam haben: Die Freude an der gemeinsamen – und in diesem Fall der vorerst letzten – Puckjagd steht im Vordergrund!
Kopf an Kopf
Aktueller Tabellenstand
EHC Waldkraiburg 1b: BZL-Gruppe 3 | 16 Spiele | 24 Punkte | 57-52 Tore | Platz 4
Münchner EK: BZL-Gruppe 2 | 14 Spiele | 20 Punkte | 43-50 Tore | Platz 3
Letzte Ergebnisse MEK vs Waldkraiburg 1b
19.09.2021: EHC Waldkraiburg 1b – Münchner EK 5-0 (-> Spielbericht)
Termine, Uhrzeiten und Informationen zum Stadionbesuch
Das Spiel gegen den EHC Waldkraiburg 1b am Freitag, dem 11. März 2022, beginnt um 20:00 Uhr in der Raiffeisen-Arena Waldkraiburg. Am Eingang wird auf einen 2G-Nachweis kontrolliert. Der Eintritt ist frei.
Daheimgebliebene Fans halten wir auf unserem Instagram-Kanal über die Drittelstände auf dem Laufenden!
Benjamin Dornow, 11. März 2022
Ein würdiges Saisonfinale im Luchsbau – MEK gewinnt rassiges Derby und sichert Platz Drei
Viele Tore, bedingungsloser Kampf und blanke Nerven – zum letzten Hauptrundenspiel des Münchner EK war nochmal alles geboten, was das Hockeyherz begehrt. Die Punkte konnten die Luchse nach einem intensiven Spiel in der Landeshauptstadt behalten. Mit einem 5-4 Erfolg gegen den direkten Verfolger aus Dachau sicherten die Münchner den dritten Tabellenplatz.
Vier Tore gefallen, zwei Tore gegeben
Die Ausgangslage vor Anpfiff war klar. Gewinnen die Luchse, ist ihnen der dritte Platz nicht mehr zu nehmen. Gewinnt der ESV Dachau, stehen die Vorstädter auf dem Siegertreppchen. In diesem Fall könnten die Münchner sogar noch weiter durchgereicht und von der zweiten Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck überholt werden. Mit dieser Ausgangssituation im Kopf nahm keiner der Akteure beider Seiten dieses Nachholspiel auf die leichte Schulter.
Den besseren Anfang in diesem bedeutungsvollen Lokalderby erwischten die Münchner. Seit dem Beginn der Adventszeit läuft es im Weststadion für die Luchse, und ganz nach Trend erwischten die Gastgeber auch diesmal den besseren Start. Die personell wieder komplett besetzte erste Angriffsformation der Münchner machte dort weiter, wo sie beim letzten Heimspiel aufgehört hatte, und zeichnete sich in der fünften Minute für den ersten Treffer des Abends verantwortlich. Wie so oft war auch dieses Tor eine Gemeinschaftsaktion von Simon Klopstock und Sascha Günzel, nur in vertauschten Rollen. Nicht Sascha, sondern Simon war diesmal Passgeber, der seinen Sturmkollegen mit der Rückennummer 19 aus Position hinter dem gegnerischen Tor bediente. Sascha nahm den Pass an, umkurvte seinen letzten Gegenspieler und versenkte den Puck zum 1-0 hinter dem 17jährigen Spechtetorwart Jannes Steurer.
Fast hätte die Führung der Luchse eine äußerst kurze Halbwertszeit gehabt. Ferdinand Fleißner eroberte die Scheibe hinter dem Münchner Tor und fand mit einem optimalen Pass seinen Sturmkollegen, der Jens Berger erstmals überwinden konnte. Der Jubel hielt allerdings nicht lang an. Fleißner arbeitete bei seiner Puckeroberung etwas zu viel mit dem Stock und musste, statt sich für seinen Assist gratulieren zu lassen, zwei Minuten lang auf der Strafbank Platz nehmen.
Mit den ersten Überzahlspielen des Abends konnten die Gastgeber nicht viel anfangen. Dass sie es auch besser können, zeigten die Münchner in der 16. Spielminute. Lange fiel den Luchsen in dieser Spielzeit das einfache Eishockey in Überzahl schwer, doch rechtzeitig zur zweiten Saisonhälfte wurde der Schalter umgelegt. Kaum ein Luchs verkörpert diesen Wandel so sehr wie Marius Schorr. Seit seiner Berufung in die erste Reihe stellt Marius seinen Torriecher fast wöchentlich unter Beweis. Auch als ESV-Keeper Steurer einen Schlagschuss von Mario Schmidt nur nach vorne abprallen lassen konnte, war der Ex-Pfaffenhofener zur richtigen Zeit am richtigen Ort und drückte den Nachschuss über die Torlinie. Der Münchner Goalgetter erzielte damit seinen fünften Treffer in den letzten sechs Spielen.
Keine halbe Minute nach dem 2-0 jubelten die Luchse erneut. Diesmal versenkte Raphael Cera, der in seinem Comeback nur so vor Tatengang sprühte, einen Rebound. Die Freude hielt jedoch nicht lange an, denn die Unparteiischen entschieden sofort, das Tor nicht zu geben. Raphi hat wohl etwas zu stürmisch auf den zweiten Versuch gedrängt und den Dachauer Schlussmann dabei aus dem Gleichgewicht gebracht. Auch für Raphi hieß es also Kühlbox statt Torjubel, und die Luchse beließen es vorerst bei zwei Toren Vorsprung.
Aufholjagd scheitert an Selbstsabotage
Mit der Führung im Rücken begannen die Luchse das letzte Drittel selbstbewusst und schwungvoll. Als logische Konsequenz ließ der dritte Treffer nicht all zu lang auf sich warten. Mit einem Mann mehr auf dem Eis konnte sich Neuzugang Simon Langnickel endlich für seine starke Saison belohnen. Der eigentlich auf die Defensive spezialisierte Lockenkopf zog von der blauen Linie flach ab, und der Puck rutsche Jannes Steurer von Freund und Feind unberührt zum 3-0 durch die Hosenträger.
Vielleicht wogen sich die Luchse mit dem dritten Treffer zu sehr in Sicherheit, denn knapp fünf Minuten nach dem Ausbau der Führung meldeten sich die Spechte erstmals zu Wort. Tim Berndt verkürzte zum 3-1 und gab den mitgereisten Dachauer Anhängern etwas Hoffnung. Aus der zarten Flamme entwickelte sich schnell ein unkontrollierbarer Brandherd für die Münchner, die seit dem Gegentor völlig von der Rolle waren. Nichts schien den Gastgebern mehr zu gelingen, und die Gäste drängten immer mehr auf ihren zweiten Treffer. Fünf Minuten vor Drittelende brachte erneut Tim Berndt seine Mannen auf einen Treffer heran.
MEK-Coach Tobi Knallinger nahm direkt nach dem Gegentreffer eine Auszeit, doch auch diese Maßnahme zeigte keine Wirkung. 48 Sekunden dauerte es, bis Dachau auch der dritte Streich gelang. Tim Berndt setzte der Aufholjagd der Gäste mit seinem dritten Treffer des Drittels und damit einem lupenreinen Hattrick die vorläufige Krone auf. Die frenetisch jubelnden Spechte hatten das Momentum nun komplett auf ihre Seite gezogen, und es sah so aus, als könnten die Mannen von Jürgen Fleißner nur noch von selbst gestoppt werden. Keine halbe Minute nach dem Ausgleich sollte genau das passieren.
Ein hitziges Derby hatte mit dem Ausgleich seinen vorläufigen emotionalen Höhepunkt erreicht. ESV-Stürmer Ferdinand Fleißner ist die Stimmung wohl etwas zu Kopf gestiegen, als dieser dem Luchseforward Daniel Embacher einen lupenreinen Kniecheck verpasste. Die Schiedsrichter reagierten unverzüglich und schickten Fleißner mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig in die Kabine. Daniel hat sich bei dieser unschönen Szene zum Glück nicht verletzt.
Im darauffolgenden Überzahlspiel fackelten sie Luchse nicht lange und stellten noch vor der Drittelpause die Führung wieder her. Sascha Günzel zog unwiderstehlich in den Slot und ließ Steurer aus idealer Position keine Chance. Ganze 58 Sekunden hielt der von den Gästen hart erarbeitete Gleichstand – wie gewonnen, so zerronnen.
Defensivschlacht um die Festung Weststadion
Zu Beginn des finalen Drittels der Saison war noch eine knappe Minute von der großen Strafe gegen die Woodpeckers auf der Uhr. Die Luchse beendeten das Überzahlspiel so, wie sie es begonnen hatten, nämlich mit einem Tor. Simon Klopstock legte quer auf Simon Langnickel, und der Luchse-Defender erhöhte den Vorsprung auf 5-3. Jedes zweite Überzahlspiel ein Treffer – auf die Special Teams war an diesem Abend Verlass.
Nach vier Überzahltoren auf Seiten des MEK stellten auch die Gäste ihr Können mit einem Mann mehr auf dem Eis unter Beweis. Die Spechte nutzten den Raum gut und bewegten Puck samt Gegner, bis sich die Lücke bot. Am Ende eines schönen Spielzugs fand ein Querpass seinen Weg zu Dominik Posselt. Der Dachauer Verteidiger hatte ein weit offenes Tor vor sich und konnte die Scheibe problemlos zum 5-4 einschieben. Exakt 17 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu gehen, die, dem bisherigen Spielverlauf nach zu urteilen, keine Sekunde Langeweile beinhalten sollten.
Die Gäste mussten nun arbeiten, um die Chance auf den dritten Platz aufrecht zu erhalten. Die Luchse hingegen konnten sich darauf konzentrieren, keine hochkarätigen Chancen zuzulassen und das Spiel über die Uhr zu bringen. So einfach, wie es in der Theorie klingt, war es praktisch selbstverständlich nicht. Die Gäste kamen energisch in der Münchner Drittel, doch mit guter Defensivarbeit konnten die Luchse das Spielgeschehen häufig nach außen drängen. Kam der ESV doch gefährlich vor das Tor, war Jens Berger zwischen den Pfosten zur Stelle. Die meisten Schüsse konnte der Neuzugang aus dem Inline-Bereich entschärfen, und ließ er die Scheibe prallen, dann meist nach außen in Richtung Bande.
Minute um Minute hielten die Luchse dem Druck stand. Als sich die Gäste zwei Minuten vor Abpfiff eine Strafzeit einfingen, fiel der Münchner Bank ein Stein vom Herzen. Leider hielt die Erleichterung nicht lange an, denn Raphael Cera machte sich in der 59. Minute selbst auf den Weg zur Strafbank und stellte damit das numerische Gleichgewicht wieder her. Die Gäste konnten nun den Torwart für einen weiteren Feldspieler ziehen, doch es sollte nichts mehr nützen. Nachdem Jens einen letzten Schuss entschärfte, blockierte der Münchner Defensivverbund den Puck clever bis zur Schlussirene an der Bande und sicherte damit die drei Punkte für den MEK.
Mit Heimstärke zur besten Saison seit 2016
Eine tolle Saison endet auf einem dritten Tabellenplatz, der so definitiv nicht zu erwarten war. Die Luchse schafften in dieser Spielzeit einen bemerkenswerten Turnaround. Nach einer sieglosen Vorbereitung und fünf Pflichtspielniederlagen zum Saisonauftakt drehten die Münchner auf und sammelten in ihren letzten neun Spielen 19 Punkte. Neben stabilem Unterzahlspiel und einem rechtzeitig aus dem Dornröschenschlaf erwachten Powerplay war es vor allem die Heimstärke, die den Luchsen dieses tolle Ergebnis ermöglichte. Fünf Siege in sieben Spielen im Weststadion sorgten für die zweitbeste Heimbilanz der Gruppe 2. Nur die Gruppensieger aus Mittenwald konnten die volle Punktzahl aus dem Luchsbau entführen. 20 Punkte in 14 Spielen sind das beste Abschlussergebnis für den Münchner EK seit der Saison 2015/16 – man kann dem Rudel nur gratulieren!
Ausblick
Die Bezirksliga-Saison 2021/22 ist für den Münchner EK beendet. Wer die Luchse noch ein letztes Mal vor der Sommerpause in Aktion sehen möchte, hat am 11. März die Chance dazu. Die Münchner bestreiten kurzfristig ein Freundschaftsspiel auswärts bei der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg.
Benjamin Dornow, 06. März 2022
Statistik
Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Dachau Woodpeckers
27. Februar 2022, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 59
Aufstellungen:
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Kaut – Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Schünemann – Embacher, Cera, Günzel, Schorr, Reisinger, Langer, Bochnak, Klopstock (A), Böhner
ESV Dachau Woodpeckers
J. Steurer, Wöll – Klatt, Braun (C), Posselt, Karl (A), Mohr – Schlickenrieder, Dürr, Fleißner, Berndt, Kronschnabl, Götz, Gebhardt, Handl, M. Steurer (A)
Tore:
1-0 Günzel (Klopstock, 4:49)
2-0 Schorr (Schmidt, Klopstock, 15:14/PP1)
3-0 Langnickel (Steinmetz, Schorr, 22:07/PP1)
3-1 Berndt (Mohr, Dürr, 26:46)
3-2 Berndt (Braun, Kronschnabl, 34:42)
3-3 Berndt (Dürr, 35:30)
4-3 Günzel (Killinger, 36:28/PP1)
5-3 Langnickel (Klopstock, 40:37/PP1)
5-4 Posselt (kein Assist, 43:00/PP1)
Schüsse:
Münchner EK „Die Luchse“: 28
ESV Dachau Woodpeckers: 34
Strafminuten:
Münchner EK „Die Luchse“: 20
ESV Dachau Woodpeckers: 23+20 (Fleißner)
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